Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Geschichte der O
2640 Mitglieder
zur Gruppe
Kopfkino
1591 Mitglieder
zum Thema
Anal Spiele Bei Männern449
Jetzt bin ich mal gespannt, mich interessiert welche männern auf anal…
zum Thema
"Ich bin nicht schwul, aber ..."1
Paul belächelt mich manchmal. Er lässt es sich zwar nicht anmerken…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Boutique Tussi

*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
selbstgemachte Probleme
Sie hätte sich ohrfeigen können, denn ihr Vorschlag war, als würde sie ihr eigenes Gefängnis bauen, bzw. möglicherweise das vieler zukünftiger Frauen. Aber andererseits war Dr. Stepford so begeistert davon, dass er seinen Computermonitor zur Kim herumdrehte, um mit ihr zusammen an der Umsetzung arbeiten zu können. Weil sie dabei passende Fragen stellte und durch ihre schnelle Auffassungsgabe nach einer Zeit recht gut verstand, wie die Sache funktionierte, konnte sie weitere Tipps beisteuern.

So ein Gerade-Vergessen-Haben ließ sich nämlich verblüffend einfach erzeugen, weil das Vergessene ja nicht wirklich gelöscht, sondern nur unzugänglich gemacht wurde. Eine weitere Idee Kims war, die Komplexität des Gesagten zu vereinfachen, also nur noch sehr einfache Sätze und Worte zuzulassen, also viel mehr an der Oberfläche zu arbeiten als Stepford dies zunächst wollte. Er ergänzte, dass er zu den beiden Vorschlägen nur eine leichte Verlangsamung der Gedanken einbinden wolle, so dass sie nicht bemerkt werde, und schaden würde das nicht.

Zudem hatte ihn Kims Idee der Manipulation der Zugriffsmöglichkeiten des Bewusstseins auf eine Idee gebracht: Ein Ehrlichkeitschip muss ja gar nicht wirken wie ein gefährliches Wahrheitsserum, es genügt ja, wenn die Zugriffsmöglichkeiten des Bewusstseins auf Lügenkonstrukte eingeschränkt wird in ähnlicher Weise, wie es nach Kims Vorschlag nicht mehr so gut auf Wissen zugreifen kann. Stepford programmierte auch diese Idee und hatte bald unter Kims Beobachtung zwei Programme fertig, die er schlicht "ehrlich" und "dumm" nannte.

Kim lehnte sich zurück, denn ihr Kopf schwirrte. Zum einen hatte sie gerade gelernt, wie man diese Chips programmierte, und zum anderen fragte sie sich, ob sie ihre Idee, die Pläne des Bösen zu erfahren, nicht einfach zu zu dessen Kollaborateurin gemacht hat. Während Stepford einige Kabel und Geräte herauskramte und anschloss, hatte sich Danuta hinter Kim gestellt, sich zu ihr heruntergebeugt und ihr ins Ohr geflüstert: "Ch wusste, dass du bist die rrichtige. So klug bist du!" und dann küsste sie ihr auf die Wange und umarmte sie.

Doch darüber war sich Kim alles andere als sicher. Allerdings genoss sie nach der mentalen Anstrengung Danutas Umarmung, und entschied sich spontan, zurück zu küssen, und nach einem heißen Kuss holte sich Danuta einen weiteren Stuhl, setzte sich eng neben Kim und dann hörte Kim, noch während sie Danuta ansah, deren Mann sprechen: "So, dann wollen wir das ganze mal ausprobieren." Entsetzt schwenkte sie den Kopf in dessen Richtung. "Der Chip ist natürlich noch nicht fertig, aber ich kann sofort die beiden Programme über diese Apparatur laufen lassen."

Von seinem Computer aus ging ein dickes Kabel zu einem ebenso über die Maßen dicken Halsband, was eher wie eine Art Halseisen aus einer mittelalterlichen Folterkammer aussah, wären da nicht die leuchtenden Dioden gewesen. "Das ist mein Prototyp, ein Riesenteil und unportabel, aber dafür sofort einsetzbar. Wenn der Test die Programme als brauchbar erweist, kann ich die kleinen Chips für ein Halsband in Auftrag geben." Kim starrte auf das furchteinflößende Gerät und Danuta hauchte: "Oh, ch bin so aufgeregt. Kim, ausprobiere es!"

Kim wollte zunächst fragen, warum ausgerechnet sie und nicht Danuta, aber sie kannte ja die Antwort: Sie war die richtige! Bei jemandem mit ihrer Intelligenz lohnte es sich, und zudem war sie in der Lage, das gefühlte wissenschaftstauglich zu beschreiben. Und: Sie hatte gerade selbst dabei mitgeholfen, diese Programme zu erzeugen. Dieses Problem war selbstgemacht, und sie konnte es nicht abwälzen, also nahm sie schluckend das schwere Gerät an sich, so weit das Kabel reichte, und legte es sich um den Hals. Sie hörte den Verschluss klicken, einige Dioden leuchteten auf und ihr Herz wummerte in der bangen Erwartung, was nun wohl mit ihr passieren möge.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Immer noch sehr interessant - und in der Tat mal was anderes! Mein Kompliment! *roseschenk*

(Der Antaghar)
Accessories & Arts
*********etish Mann
2.382 Beiträge
@Milena_S
Einfach GROSSARTIG!!!!

Danke für diesen im wahrsten sinne des Wortes "fantastischen" Teil!

Hendrik
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Vielen Dank!
7 Likes und 2 sehr nette Kommentare
für einen reinen Science-Fiction-Teil ohne Erotik.
Freut mich, das auch sowas im Joyclub gefällt!
Accessories & Arts
*********etish Mann
2.382 Beiträge
"ohne Erotik"?
Das sehe ich nicht so! Da war eine ganze Menge Erotik fürs Kopfkino drin.

SG
Hendrik
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
kalibrierbares Dummchen
"Wollen wir erst mal mit der Ehrlichkeit anfangen?" Kim nickte zittrig, denn nun fühlte sie sich ja wie an einem Lügendetektor, oder schlimmer, an einem Lügenunterdrücker angeschlossen. "Programm läuft … wie fühlst du dich Kim?" Kim spürte keinerlei Veränderung und antwortete daher: "Hm, ich glaube ich spüre nix, also ganz normal, bin nur ganz schön aufgeregt." Danuta kicherte und legte ihr die Hand aufs Knie. Stepford lächelte und sagte: "Na, das klang doch schon mal ehrlich … aber vielleicht wolltest du ja gar nicht lügen. Hm, erzähl doch mal eine Lüge über deinen gestrigen Tag."

Kim überlegte kurz und antwortete dann: "Also Nikki war gar nicht bei mir und … äh, Moment, es gab … hm, was gab es denn zu essen … verdammt, mir fällt nix ein, nur der vergane Auflauf, und den gab es ja tatsächlich." Sie wurde rot, als sie ihr Unvermögen bemerkte. "Toll, das scheint zu klappen!" freute sich Dr. Stepford, aber Danuta sinnierte: "Vielleich sollte wir ausprobierre rrichtige Lüge. Kim, wie findest du mich?" Oh, das ist viel gemeiner, dachte Kim und formulierte dann vorsichtig: "Nach meiner ersten Ablehnung finde ich dich … mittlerweile sehr nett." Danuta und ihr Mann grinsten und dieser erklärte: "OK, das war ohne Programm, und nun noch einmal eingeschaltet, Kim, wie findest du Danuta?" Demonstrativ drückte er die Taste.

"Ich …" Kim's Herzfrequenz ging wieder höher. "Ich hasse das Frauenbild für das ihr Äußeres steht … aber ich mag sie - wie gesagt - jetzt und finde sie … sehr heiß." Kim wurde rot, weil sie die "interessante Nuance", wie Stepford das beschrieb und notierte, genauso bemerkte: "Wie hat sich der Unterschied angefühlt?" Kim horchte in sich hinein und antwortete: "Nicht sehr verschieden, ich habe bei beiden Malen gesagt, was ich dachte, aber … beim zweiten mal kam es ungefilterter. Ich hab das erst gemerkt, als ich es gesagt hatte. Anders als eben, als ich richtig lügen wollte, und mir auf die Schnelle nichts eingefallen ist." Dr. Stepford machte weiterhin Notizen und sie testeten noch einige Varianten und Kim berichtete wieder von ihrem Erleben.

"Gut, dann wollen wir mal an das noch interessantere Programm, und ein Dummchen kalibrieren. Ich fange mal an mit der reinen Redeweise und setze die Komplexität herab. So, Kim, vielleicht erklärst du nochmal, was deine Idee war." Wieder fühlte Kim innerlich keine Veränderung sondern erst, als sie begann zu sprechen: "Also, ich hab dran gedacht, … die Kom…, ich meine, dass die Sätze vielleicht kürzer … also nicht so ver..., nich so lang … hm, und die Worte … puh. Also, ich soll nur kurze Worte sagen können ... und auch keine Fremd..., also nich so lange. Verdammt!" Stepford schaltete das ab. "Meine Güte, ich hatte Wortfindungs- und Satzbauschwierigkeiten! Oh, das konnte ich jetzt sagen." "Ja, klang ein wenig gestammelt dadurch, ich werde diese Reduktion wieder ein wenig reduzieren."

Und während Kim von ihrer Doktorarbeit berichten sollte, kalibrierte der Wissenschaftler so lange an der Fähigkeit, komplexe Sätze und Worte zu formulieren, herum, dass es nicht mehr unnatürlich wirkte, aber Kim dennoch nicht mehr in der Lage war, ihre Arbeit vernünftig zu erklären. Was sie erklärte, klang dann so, als hätte sie keine Ahnung und hätte nur etwas darüber gelesen, was sie nicht verstanden hatte. Stepford nickte zufrieden und Kim war klar, dass man sie nun schon allein über die Redeweise ihrer intellektuellen Glaubwürdigkeit berauben konnte. Aber es sollte ja noch schlimmer kommen.

"Jetzt lasse ich die Sprechweise normal, aber schränke den Zugriff auf das Wissen ein. Hm, fangen wir mal leicht an: Wie heißt die Hauptstadt von Portugal?" "Ja, das ist leicht, es ist … hm, Mist, es … ja es ist genau das Gefühl, dass es mir auf der Zunge liegt, aber ich nicht darankomme." Und auch hier experimentierte Stepford noch herum, um diese Einschränkung nicht so extrem und unecht wirken zu lassen, dass die Kommunikation gestört wurde. Es wurde also langsam ein realistisches Dummchen kalibriert.
Danke
Eine sehr schöne Geschichte , freue mich auf das was kommen wird ,der Probe mit SUB und DEV .
Ein schönes Fest dem Schreiber und den Lesern dieser anregenden Geschichte
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Bis hierhin …
Auch die Verlangsamung der Gedanken ließ sich gut empirisch untersuchen. Kim brauchte für ähnlich schwere Mathematik-Aufgaben bei eingeschaltetem Programm genau um den Verlangsamungsfaktor länger, und Dr. Stepford konnte ihn so kalibrieren, dass die Probandin die Verlangsamung gerade nicht mehr wahrnahm. Die Experimente dauerten bis in den frühen Abend hinein und waren durchaus anstrengend, und am Ende bekam Kim eine mehr als angemessene Aufwandsentschädigung.

"Vielen Dank, Kim! Du hast meine Hoffnungen auf eine gute Zusammenarbeit sogar noch übertroffen. Ich würde daher gern weiter mit dir arbeiten, und möchte dich einladen, mir auch an weiteren Erweiterungen der Chips zu assistieren." Levin Stepford war voll von ehrlicher Dankbarkeit und wissenschaftlichem Überschwang. "Ich bin die nächsten zwei Wochen auf Geschäftsreise, aber vielleicht können wir uns danach mal langsam an die Geilheit und den Gehorsam herantasten?" Kim antwortete mit einem Nicken und Handschlag, bedankte sich für das Geld und den interessanten Einblick und vermied die direkte Antwort auf die Arbeit an den beiden verbleibenden Eigenschaften.

"Der Chip mit den neuen Eigenschaften wird am Wochenende fertig sein. Soll ich ihn wie üblich zur Boutique schicken? Er ist aber nicht für die Boutique sondern für dich persönlich, ein Geschenk eine Belohnung, das Resultat deiner tollen Arbeit hier." Kim nickte nur noch einmal müde zum Abschied und ließ sich dann von Danuta zum Ausgang begleiten. Vor der letzten Sicherheitstür ließ diese den Blick über sie wandern, zog sie dann zu sich heran und küsste sie noch einmal. "Eine lustige T-Shirt trrägst du. Kiss, das passt, denn du bist so kissy!" raunte sie und dann entließ sie Kim in die anonyme Eingangshalle und den mittlerweile dunklen Abend.

Kim aber kam sich vor, wie durch einen Tunnel nach Hause zu fahren. Ihre Gedanken bohrten sich ins Nichts, angetrieben von einer eisigen Klaue, die sie umfasste. Wahnsinn - ich war gerade Zeuge oder vielmehr ein Stückweit beteiligt gewesen, wie in Zukunft die Frauen versklavt werden, um die Emanzipation aufzuhalten. Stepford wird die fertigen Chips in Halsbändern oder anderem Schmuck an reiche Geschäftsmänner verkaufen, die sich damit ihre Frauen gefügig machen. Sie könnten auch in Mode-Accessoires verkauft werden, um völlig unkritische Konsumentinnen heranzuzüchten. Armeen könnten ihre Soldaten am Denken und Rebellieren hindern. Die düsteren Zukunftsvisionen, die sich Kim ausmalte, brachen nicht ab.

Bis hierhin und nicht weiter! Kim hatte genug gesehen und genug mitgemacht. Dieser Mann musste gestoppt werden! Vielleicht war er nicht durch und durch böse, aber das waren die Erfinder der Atombombe auch nicht. Wenn aber so ein Werkzeug existieren würde, und böse Menschen davon erfuhren, dann würde es gekauft und genutzt werden. Aber wie sollte sie Stepford an der weiteren Entwicklung und Verbreitung seiner Erfindung hindern? Sie war keine 00-Agentin, die ihn ohne Gewissensbisse töten konnte, wollte und durfte. Sie war eine einfache Studentin, die hier in etwas hineingeraten war, was mehrere Nummern zu groß für sie war.

Allerdings war sie diejenige, die bemerkt hatte, was für eine Gefahr hier vorlag. Und sie war diejenige, die offenbar die Fähigkeiten hatte, so nah an den Urheber dieser Gefahr heranzukommen. Sie konnte es nicht abstreiten, diese Verantwortung nicht abstreifen. Wenn sie sich an dieser Stelle drücken würde, würde sie es sich immer vorwerfen, wenn es tatsächlich so kommen sollte, wie sie es sich gerade ausgemalt hatte. Die Superhelden ihrer Comics konnten es sich auch nicht aussuchen, ob sie sich in Gefahr begaben um zu helfen. Sie mussten die Welt eben retten.
yeah
go for it, Kim!

Mach ihn ferrtick!!111!111111111!
Ein fach Toll
Wir hoffen das Kim noch den Devoten Chip testen wir und dabei die Geschichte nicht mehr ganz jugendfrei sein wird . Wir hätten so Vorstellungen wie Sie dabei zur Heldin wird .
Einen guten Rutsch ins Jahr 2016
So viel Platz für Kopfkino *ggg*

Sehr in den Bann ziehende Geschichte, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen & hing letzte Nacht in einer surrealen Welt aus quietschigem, buntem Lack fest *ggg*

Und auch wenn der erotische Teil relativ klein ausfällt, du lässt einem so viele Möglichkeiten ab- und auszuschweifen...
Ich ziehe meinen imaginären Hut vor dir !
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
:-)
@*******rPur: Keine Sorge, Kim wird kämpfen -
Nimm dich in Acht, Dr. Barbiefizierer!

@******rei: Sorry, die üblichen 18+ Inhalte, also Porno&Genitalien,
interessieren mich nicht so, und noch weniger reizt es mich, darüber zu schreiben.
Es ist eine Fetisch-Geschichte für den Kopf.

@****a88: Oh, vielen Dank für das tolle Kompliment! "nicht mehr aufhören zu lesen
& hing letzte Nacht ... fest". Wow, seufz ...
... sowas zu lesen macht einen Autoren glücklich. *g*
Sorry
Wir dachten dabei auch nicht an Porno und der Gedanke an den Chip steht in Deiner Geschichte , nichts für ungut .
Chapeau
Eine wahrhaft fesselnde Geschichte.
Ich lese viel, und ich maße mir an Autorengeschick zu erkennen.
Habe auch schon genug Bücher vorzeitig zur Seite gelegt, weil nichts transportiert wurde.
Von Deiner Art zu schreiben, Spannung auf zu bauen und zu halten bin ich begeistert.
Ich gehe davon aus das Deine Geschichte nicht Korrektur gelesen wurde.
Trotzdem ist Sie stimmig und logisch.
Mach weiter so, ich warte gespannt.

Grüße
Bronzemond
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Vielen Dank
@ bronzemond für dieses sehr nette Kompliment!
Ja, es ist tatsächlich so, dass die Geschichte nicht Korrektur gelesen wurde,
weder von jemand anderem, noch von mir.
sozusagen "direct to joyclub" *g*
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Gedankenspiele
Und so traf sie am Wochenende auch weder Nikki, noch suchte sie Zerstreuung und Tanz auf der Uni-Party. Stattdessen besuchte sie wieder Lutz, den größten Experten für Superhelden, den sie kannte, mit dem sie wunderbar philosophieren konnte, weil er sich weder durch gesellschaftliche Regeln noch physikalische Gesetze in seinen Gedanken einschränken ließ. Lutz trug einen Hellboy-Hoodie und Kim ihr Tankgirl-TShirt, und es gab Cola und Bier zu Tiefkühlpizza und Chips und Kim hatte ein paar von Katrins Zigaretten und eine halbe Flasche Wein mitgebracht.

"Folgendes Gedankenexperiment, Lutz: Stell dir vor, du wirst wegen deiner überragenden Informatik-Kenntnisse von einem geheimen Institut angefragt und stellst fest, dass der Leiter an etwas forscht, dass dazu führen könnte, dass die ganze Menschheit versklavt wird. Er bittet dich um deine Mitarbeit. Was tust du?" Lutz hatte schon eine ganze Flasche Cola und Tüte Chips vernichtet und lehnte sich mit kritischem Gesicht zurück: "Meinst du das nun als moralphilosophisches Dilemma?" Kim schaute ihn herausfordernd an: "Nimm es offener, wie ein Planspiel." Und das reizte Lutz, sich auf ein langes Gespräch darüber einzulassen:

"Was heißt eigentlich 'könnte'? Und sind nicht alle großen Erfindungen möglicherweise und letztlich gefährlich, wie das Auto oder das Internet? Aber hätten die Erfinder des Internet daran gehindert werden sollen, weil zig Jahre später mal Leute davon süchtig werden oder darin Kriminalität verüben?" "Ich meine etwas, woran man direkt die Gefahr sehen kann, wie bei implantierten Chips zur Überwachung oder Drogen zur Persönlichkeitsveränderung, du weißt schon." "Aber wenn die es nicht erfinden, werden es andere tun. Da arbeiten ja meist mehrere Institute und Firmen in die selbe Richtung." "Was, wenn nicht? Wenn es um ein gefährliches Genie geht." "Du meinst, um einen Superschurken wie bei Bond oder in 'nem Comic?"

Und dann gingen Lutz und Kim mehrere Szenarien durch. Völlig unrealistische bis hin zu solchen, die einigermaßen zu Kims Situation - die sie Lutz natürlich nicht offenlegte - passten. Und sie kamen letztlich darin überein, dass so ein Feind nicht von außen zu besiegen war. Man musste ihn aus seinem System heraus besiegen. Sich dort einschleusen, und so sagte Lutz am Ende, ihn "mit seinen eigenen Waffen schlagen". Diese Formulierung ließ sich Kim dann den ganzen Sonntag lang durch den Kopf gehen, kam aber zu keiner konkreten Idee, denn sie konnte ja Stepford keines seiner Halsbänder verpassen, die er besser kannte als jeder andere.

Und so drehten sich ihre Gedanken im Kreis und kamen zu keinem Abschluss, so dass sie doch noch am Sonntagabend Nikki anrief und sich mit ihr selbst am Telefon überraschend gut unterhalten konnte. Und als sie im Bett lag, war sie dadurch einigermaßen zufrieden, aber dachte ebenfalls an den folgenden Tag, an dem das von ihr erdachte Halsband in der Boutique ankommen sollte. Was würde Natalie Ivanova damit machen? Und überhaupt hatte sie gerade einmal zwei Wochen, um ihren Angriff auf Stepford zu starten, und sie hatte nun zwar eine Richtung, aber noch keinen konkreten Plan.
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Kissi wird geboren
Natalia Ivanova stand allein in der Boutique Nana hinter der Kasse und machte ein gespanntes Gesicht. Vor ihr lag ein geöffnetes Paket, aus dem eine kleine Schachtel und ein Brief geholt worden war - Kim hatte mehr als eine Vorahnung. Sie ging also nicht direkt zum Umziehen, sondern blieb vorn im Laden, es war ja auch noch keine Kundin da. "Ich chabe Päckchen geöffnet, weil es an mich adrressiert. Erst beim Lesen des Brriefes chabe gemerrkt, dass das Halsband ist fürr dich gemacht worden, nicht für die Boutique." "Schon O.K.." Kim kam um die Verkaufstheke herum und schaute in den dort liegenden Brief:

Dr. Stepford erklärte darin, mit welchen Programmen er den Chip vollgeschrieben hat. Zu der KIMBERLEY-Grundeinstellung einer hellen und leisen Stimmlage mit Lispeln hatte er das NIKKIsche Kichern und die neu gemeinsam erarbeiteten Programme 'dumm' und 'ehrlich' hinzugefügt zu einem Gesamteinstellung, die Danuta KISSI genannt hatte. Das so wirkende Halsband sei kein Mitarbeiterinnen-Accessoire, sondern ein persönliches Geschenk für Kim. "Das ist - wie sagt man - eine ziemlich dicke Chund!" sagte Natalia ehrlich beeindruckt. "Ch meine, die bisherrige Halsbändärr verstärken nur ein Image, rrunden ein Klischee ab, aber das hier …"

"Ja … damit kann ich auch nicht arbeiten. Ich habe es ja mit Stepford … getestet. Damit habe ich Wortfindungsschwierigkeiten und kann auf einen Teil meines Wissen nicht zugreifen. Englische emails und das Programmieren an der Webseite sind damit unmöglich." gab Kim an und Natalia nickte. Sie trug heute ein braunes enges Lederkleid mit langen Ärmeln und knielangem Rock und dazu passende Ankleboots und strömte ein exklusives Duftgemisch aus Parfum und dem teuren Leder aus. "Allärrdings gibt es im Moment auch nichrts an der Webseite zu tun, und auch keine englische Brriefe zu schrreibe." Natalia schaute Kim neugierig an:

"Es ist ja deines … aber ch würrde mich sähr interrässiere, wie es wirrkt. Ob es aus der klugen Kim wirrklich ein Dummchen macht." Natalia biss sich leicht auf die Unterlippe und zeigte, abseits von ihrer ansonsten so dominant-unterkühlten Art, unverhohlene Erregung. "Bitte, probierrä es cheute fürr mich aus." Kim schaute sie ungläubig an: "Das würde dir gefallen?" "Dirr nicht? Macht äs dich nicht bisschen neugierrig?" Kim überflog noch einmal die Zeilen des Briefes. "Doch schon." gab sie zu. "Und hier kannst du gefahrrlos täste. Andärs als in deiner WG odär an der Uni." Natalia hatte Recht, das musste Kim zugeben, und zudem hatte sie ihre Hand auf Kims gelegt was ihr einen leichten Schauer über den Rücken jagte.

Sie packten das Halsband aus: Es war babyblau-metallic und hatte die neon-pinken Großbuchstaben KISSI und sah damit scheußlich albern aus. "Ch brrauche dich heute nur fürr Verkauf. Wollen wir schauän, ob Kissi das chinbekommt?" Natalie strich Kim ungewohnt vertraulich über die linke Wange. "O.K., ich zieh mich dann mal um." sagte diese und ging in den Lagerraum zur Promotionsware, wo sie heute die volle Auswahl hatte, weil ja offenbar weder Nikki noch Miyu da waren. Sie legte das KISSI-Halsband ins Regal und zog sich bis auf die Unterwäsche aus und dann eines von Miyus wild gemusterten Shirts über.

An die Füße zog sie dann die Kniestrümpfe mit den pinken Streifen und die schrecklichen pseudo-sportlichen Sneaker-Highheels, die sie für das Shooting getragen hatte und den dazu passenden pinken Lack-Faltenmini. Als Jacke sollte es heute Nikkis glänzende Sportjacke mit den weißen Streifen sein, davon gab es eine pinke und eine babyblaue, für die Kim sich entschied. Das ganze Ensemble war somit eine Tussi-Karrikatur von Sportkleidung, das würde passen zur KISSI-Persönlichkeit, zu der sie der neue Chip zwingen würde. Und um komplett zu dieser zu werden, legte sie sich als letztes das Halsband an.
Accessories & Arts
*********etish Mann
2.382 Beiträge
@Milena_S
einfach GRANDIOS!!!!!
Ich bin schon mega gespannt auf die Fortsetzung!

SG
Hendrik
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Die neue Praktikantin
"Komm mal her … ist auch noch keinä da, wirr sind allein." bat Natalia Kim wieder zu sich an die Verkaufstheke. Kim kam schüchtern näher und Natalia fasste sie an den Schultern. "Wie fühlst du dich?" "Gan$ normal … nicht gro$ ander$." "Hm, dann erzähl doch mal, was jetzt abär anderrs ist bei dirr, muss ich ja wissen, was maine Mitarbeiterin jätzt kann und was nicht." Kim atmete tief ein, musste kurz aufkichern vor Nervösität und versuchte es dann zu beschreiben: "Mir fällt jet$t halt … viel nicht ein. Al$o Worte, oder wa$ ich wei$ … auch keine Lügen. Kann nicht $o gut reden und am Computer … hm, al$o lieber nicht, hihihi." Kim wurde rot wegen ihres peinlichen Gestammels, und Natalia atmete scharf und erkennbar erregt ein.

Die Chefin der Boutique strich ihrer so veränderten Mitarbeiterin sanft über die Haare. "Du bist jätzt also nicht mähr intelligänte Studentin bei Nebenjob, hm? Was mach ich dänn mit klaine Dummchen hier?" Ihr Gesicht nahm einen spöttischen Ausdruck an, zeigte ironisch geheucheltes Mitleid, was Kim gleichzeitig ärgerte und erregte, weil das Gesicht so schön und zum Küssen nah war. "Nein, Kissi ist nicht main Multitalent, was ich habe gesucht. Kissi ist ehär klaine dumme Tochter von Freundin, der ich Gefallen schulde. Du bist also maine neue Praktikantin!" Und mit diesen Worten holte sie einen Anstecker aus der Schublade, auf der PRAKTIKANTIN stand und heftete ihn an den Brustbereich von Kims Sportjacke.

Kim hätte etwas in die Richtung sagen wollen, dass dies demütigend sei, konnte das aber nicht mehr ausdrücken und äußerte daher ein ehrliches: "Da$ i$t gemein!" Natalia lächelte, tatsächlich gemein, und antwortete: "Äs ist gemein, dass ich dem völlig ungeeignete Dummchen hier Chance für Praktikum gäbe? Du solltest dich bädanken, Kissi!" und dabei streichelte sie Kim wieder über ihre Wange. Diese nickte nur brummig und musste gegen ihren Willen und quasi als Zeichen, dass sie ihr brummiges Gesicht eh nicht ernst meinte, kichern und drehte sich dann voller Scham weg und sah, dass nun doch die erste Kundin den Laden betrat, und zwar ausgerechnet eine hipsterige Frau in ihrem Alter, bestimmt auch eine Studentin.

Ihre Chefin schob sie in Richtung der Kundin und Kim dachte nur: oh nein, wie schrecklich, wenn die mich gleich reden hört … aber ging dann mit weichen Knien auf diese zu und begrüßte sie mit einem fiepsigen "Hi!" und einem anschließenden ungewollten Kichern. Die Hipsterin, die erdfarbene 90er-Secondhand-Kleidung mit auffälligen aktuellen Designer Accessoires kombiniert hatte, hob darüber minimalistisch amüsiert eine Augenbraue. Dann warf sie ihr Anfragen gespickt mit Designernamen und englischen Begriffen entgegen, die Kim nicht verstand. Vielleicht hätte sie diese Hipster-Angeberei auch ohne das Halsband nicht voll dechiffrieren können, aber durch das Halsband wusste sie nicht einmal genau, was sie daran nicht verstanden hatte.

Schrecklicherweise zwang sie das Ehrlichkeitsprogramm dazu, dies zuzugeben, was die Kundin zu einem entnervten Seufzen brachte und der Präzisierung: "Okaaay, dann zeig mir doch mal die Jacken, das wirst du doch können, oder?" Kim hätte ihr gern sprachlich Paroli gebeten, musste aber peinlicherweise wieder kichern und brachte im Anschluss daher nur ein "Klar, komm' mit!" heraus und ging vor zu den Jacken, die sie mit etwas Umweg fand. Sie zeigte der Kundin ein paar der engen glänzenden Teile, die eigentlich so gar nicht zu dieser passen wollten, aber mit der beigen Pseudo-Bikerjacke ihres ersten Probetages hatte sie einen Treffer gelandet, denn das Gesicht der Hipsterin zeigte Interesse.

Das lies Kissi sich so sehr freuen, dass die ihr eingebaute Ehrlichkeit sie sagen ließ: "Oh, die hatte ich an meinem er$ten Tag an!", was ihr ein "Das freut mich für dich." einbrachte, aber immerhin probierte die Kundin die Jacke und kaufte sie, wenn auch in einer Nummer zu groß. Natalia übernahm die Abrechnung, weil ihre Praktikantin, wie sie sagte "dazu noch nicht ist in der Lage".
*********iams Paar
2.141 Beiträge
wunderbar
megaklasse - haut mich von den socken - gefällt ausserordentlich *top*
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Superkräfte
Zu allem Überdruss kam gegen Ende von Kims Arbeitszeit auch noch Miyu, um ihre Schicht zu beginnen. Zuerst bemerkte diese nichts und ging sich ohne Kommentar umziehen. Als sie sich dann aber zu Kim in den Verkaufsraum begab, musste diese kichern und haspelte direkt eine ungelenke Entschuldigung dafür hinterher. Da bemerkte Miyu den Unterschied und das Halsband: "Kissi? Ist das eine neue deiner Persönlichkeiten? Verdammt, du bist ein Chameleon!" und zeigte ihr unnachahmliches Miyu-Grinsen. "Was kann denn Kissi? Was ist das besondere an ihr?"

Kim wurde rot, schon deshalb, weil sie wusste, dass Kissi ihr die Wahrheit sagen würde: "Ki$$i i$n bi$$en doof und lügen i$ $wer und $o." Sie kicherte wieder ungewollt, fast, um ihre peinliche Selbstoffenbarung zu unterstreichen, und Miyu stand für einen Moment staunend still, um dann aber mit Kims Aussagen zu spielen: "Kim, deine Mimikri ist so bedingungslos! Das gefällt mir - Oh, ich möchte Kissis Betreuerin sein. Natalia, braucht eine Praktikantin nicht eine Betreuerin unter den Mitarbeiterinnen, eine die ihr hilft, weil sie so wenig kann und weiß?

Und so zog Miyu Kim für den Rest ihrer Arbeitszeit hinter sich her, stellte sie den Kundinnen als Praktikantin vor und erklärte ihr Arbeitsabläufe wie einer minderbemittelten Schülerin. Und Kim blieb nichts anderes übrig, als bei dieser Scharade mitzuspielen und diese auch noch mit ihrem dümmlichen Kichern zu untermalen. Und als sie beim Verlassen der Boutique in ihren Sachen und mit ihrem neuen Halsband im Rucksack gefragt wurde, wie es ihr gefallen hat, Kissi zu sein, machte sie nur "Hmpf!", weil sie beschlossen hatte, über ihre gemischten Gefühle bei dieser Demütigung in Ruhe zu Hause nachzudenken.

Und am Nachmittag zu Hause stellte sie etwas verblüffendes fest: Als sie an ihre Doktorarbeit ging, war sie ungewöhnlich fokussiert und ihr kamen Sachen in den Sinn, über die sie vor Jahren gelesen hatte, die aber jetzt wie die Faust aufs Auge passten. Es war, als wäre sie so leistungsfähig wie noch nie. Sie schrieb ohne Mühe wie im Wahn, und als dieses sonderbare Gefühl am Abend nachließ und sie sich das geschriebene Kapitel durchlas, war sie von sich von selbst beeindruckt. Hatte die verdummende Wirkung des Halsbandes den nachhaltigen Effekt, ihr Gehirn quasi zu Meisterleistungen ausholen zu lassen?

Es würde schon passen. Ihr Gehirn war für Stunden verlangsamt worden und ihre Erinnerungen zugedeckelt, ihr Sprachvermögen eingeschränkt. Und nach Lösen dieser Fesseln arbeitete es für eine Zeitlang mit erkennbar mehr als 100%. Dr. Stepford hatte mit ihrer Hilfe unbeabsichtigt eine Art geistiges Viagra mit prätemporalen Nebenwirkungen erfunden. Wäre nicht schlecht, wenn das auch mit Alkohol möglich wäre, so wie sich der gute Terry Pratchett ausgedacht hatte: Man fühlt sich den ganzen Tag lang wie ausgespuckt, weil man am Abend eine Menge retemporalen Wein trinken und Spaß haben wird.

Kim beschloss, diese Wirkung experimentell zu studieren und trug dafür in der Nacht ihr neues Halsband. Dies hatte aber eine eher unerwünschte Wirkung. Sie schlief traumlos, war jedoch am nächsten Morgen total aufgekratzt und ruhelos. Aber auch das war erklärbar. Wenn das Halsband ihre Erinnerungsfähigkeiten einschränkte, konnte sie nicht träumen, und sie hatte über ein tierpsychologisches Experiment gelesen, wo Katzen am Träumen gehindert wurden, und am nächsten Tag als Nervenbündel erwachten.

So funktionierte es also nicht. Sie musste - wohl oder übel - das Halsband am Vormittag tragen, um am Nachmittag übermenschliche Gehirnleistungen erzielen zu können. Aber immerhin hatte sie eine Möglichkeit gefunden, durch ein kleines Opfer zu Superkräften zu kommen. Und war es wirklich so ein großes Opfer, einen Vormittag lang die dumme kleine Praktikantin zu sein?
Accessories & Arts
*********etish Mann
2.382 Beiträge
@Milena_S
Ich finde den Gedanken, mehr Leistungsfähigkeit aus seinem Gehirn holen zu können, dadurch, dass man es auf "Notbetrieb" schaltet sehr interessant!
Ich mag diese philosophischen Ebenen in deiner Geschichte.

Hendrik
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Telefonitis
Sie hatte sich irgendeinen Virus eingefangen. Vielleicht gab es nach der Schweine-Grippe ja dieses Jahr die Faultier-Grippe. So langsam fühlte sich Kim auf jeden Fall. Außerdem hatte sie hämmernde Kopfschmerzen und Schwindel, sobald sie aufstehen wollte, und sie schwitzte wie ein Preisboxer. Also blieb sie im Bett liegen, auch wenn sie nicht mehr schlafen konnte. Ihre Mitbewohnerin würde erst am Abend zurückkommen, aber der Kühlschrank war voll, und sie hatte Comics und ihren alten kleinen Fernseher, den sie so selten anschaltete.

Mit den Kopfschmerzen machte es aber weder Spaß, französischen Lesben-Graphic-Novels zu folgen noch Frank Millers Macho Sprüchen in Elektra. Auch das Vormittagsprogramm war keine Freude, wenn einem jemand einen unsichtbaren Hammer auf den Schädel schlug. Kim nahm eine Kopfschmerztablette und wagte ein Experiment: Sie legte ihr Kissi-Halsband um. Und das half auf verblüffend angenehme Weise. Klar, sie hätte die Variablen isoliert manipulieren sollen, aber dieser wissenschaftstheoretische Fehler war ihr mit dem Halsband gerade mal egal, und das Fernsehprogramm hatte nun gerade das passende Anspruchsniveau.

Gegen Mittag rief Nikki an, und fragte direkt nach dem neuen Halsband, von dem ihr Miyu erzählt hatte. Warum interessierte sie das wohl? Kim war darüber so verblüfft, dass sie vergaß, dieses schnell abzunehmen, sodass sie nach ein paar Sätzen zugeben musste, dass sie es gerade trug, denn welche Infektion veränderte die Stimme und Sprechweise auf so eine Weise? Und Nikki war mehr als interessiert, vielmehr erkennbar erregt und verlegen deswegen, und sagte, dass sie Kim einmal live damit erleben möchte, vielleicht so mit ihr ausgehen. Auf keinen Fall! dachte Kim und Kissi äußerte nur kichernd ein Nein. Vielleicht könnten sie vorher auch noch wieder die Klamotten tauschen. Wie kam Nikki nur auf solche Ideen? Kim nahm wütend das Halsband ab.

Später lag sie schweißgebadet im Bett. Eigentlich sollte sie aufstehen und sich umziehen. Sie konnte oder wollte sich nur gerade nicht bewegen. Hatte Nikki tatsächlich gerade so etwas vorgeschlagen? Hatte sie überhaupt wirklich mit Nikki telefoniert oder hatte sie sich das nur eingebildet oder geträumt. Sie war nämlich zwischendurch eingeschlafen und hatte geträumt. Natalie war in ihrem Zimmer gewesen, hatte ihren Kleiderschrank geöffnet und über ihre Klamotten geschimpft, auf Russisch, und sie hatte jedes Wort verstanden. Dabei konnte sie überhaupt kein Russisch. Nein, das konnte nicht wirklich passiert sein. Da war der Anruf von Nikki schon realistischer, aber war er dadurch auch realer?

Und am Nachmittag klingelte schon wieder das Telefon. Warum war Katrin eigentlich nicht da? Diesmal war es Danuta, und sie klang traurig. Ob sie trotz Kims Fieber ein wenig mit ihr reden könne, sie wolle sich nur etwas von der Seele reden, fragte sie. Langsam kamen die Kopfschmerzen wieder, aber alles fühlte sich zumindest etwas klarer an. Die Frauen und Pärchen, mit denen sie befreundet sei, dächten, alles sei gut, wenn nur das Geld flösse, sagte Danuta. Wie könne sie sich bei einem so erfolgreichen Mann, der ihr alles böte, denn beschweren? Kim konzentrierte sich, denn Danuta hatte offenbar ein ernstes Anliegen.

Er habe nur noch seine Forschungen und Geschäfte im Sinn, und gehe gar nicht mehr mit ihr aus, höre ihr nicht mehr richtig zu, auch der Sex, der früher so gut war, war weniger geworden, nicht mehr so fantasievoll. Sie wünsche sich den Levin zurück, den sie kennengelernt hatte, wünsche sich, er würde einfach manchmal vergessen, was er alles zu tun hätte. In Kims Kopf tat es zwar weh, aber er war nun genauso laut und klar wie ein Wasserfall, und das Wort "vergessen" hallte darin wieder. Genau das hatten sie programmiert. Kim hörte Danuta zu, kommentierte, aber begann schon schmerzhaft bohrende Pläne und schloss: "Wenn ich fieberfrei bin, treffen wir uns in dem Café an der Boutique. Die machen guten Kakao."
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Der Komplott
Die Faultier-Grippe war ähnlich heftig aber kurz wie die ihrer rüsselnasigen Säuger-Kollegen, und so saß Kim zwei Tage später blass und sichtlich geschwächt im Café und gab zusammen mit Danuta ein Bild ab, was mehrere der anderen Gäste mehrfach herüberblicken ließ, so unpassend sahen die beiden miteinander aus. Danuta verfügte nämlich über eine genauso gesündere wie unnatürliche Gesichtsfarbe, hatte ihre auffällige Oberweite in einen engen weißen Flauschpulli gezwängt und ihre kurvigen Beine steckten in hellen engen Jeans, auf deren Po groß der Markenname gedruckt stand. An den Füßen hatte sie weiße Moonboots (wo es die heutzutage auch immer noch her gab) und über den Stuhl hing eine ähnliche weiß-glänzende Daunenjacke, wie Nikki sie hatte, nur in teuer.

Kim hingegen trug Sachen, die selbst Punks nur zu Hause anziehen würden, hatte ungewaschene Haare und Pickel an Stirn und Nase ergänzten ihre Augenringe. Sie hielt mit beiden Händen den großen Becher heiße Schokolade mit Sahne fest, während Danuta nervös an ihrem Microtässchen Espresso herumnestelte. Jetzt war Kim die ruhigere, ihr Körper geschwächt, aber ihre Gedanken geklärt. Sie hatte in den vergangenen Tagen die Ideen aus dem Gedankenexperiment mit Lutz, einen scholastischen Text über Zirkelschlüsse und Fieberwahnsinn kombiniert und stellte Danuta nun ihren Plan vor.

Danuta hörte zu, unterbrach nicht und stellte keine Fragen, sondern wartete nur eine Weile, nickte und antwortete dann: "Der Süße von den den Technikern steht auf mich und würde alles für mich tun. Ich erfülle ihm gern einen seiner Träume, und er baut das Ding für uns. Wir können uns darauf verlassen, dass er dicht hält, darauf konnte ich mich schon mal verlassen." Nun nickte Kim ohne Rückfragen zu stellen. Sie wollte die Geschichte, auf die Danuta anspielte, nicht hören, und sie wollte auch nicht darüber diskutieren, ob man Sex derart als Mittel einsetzen sollte. Dafür war das gemeinsame Ziel zu groß, und ihr Plan, dieses zu erreichen, zu gefährlich.

"Wenn alles klappt, würde das mir Levin zurückbringen," schloss Danuta und Kim ergänzte "und wir retten die Welt." Danuta reichte Kim ihre manikürte Hand: "Levin kommt erst in einer Woche zurück. Wir haben genug Zeit, den Chip zu programmieren und einen geeigneten Halsschmuck bauen zu lassen." Der Händedruck der beiden besiegelte ihren Komplott und Kim antwortete: "Ich kann sofort anfangen." Danuta legte einen Zehner auf den Tisch und die beiden standen auf. Kim zog sie an sich heran und küsste sie vor den Augen der neugierigen Cafégäste mitten auf den Mund, und dann gingen die beiden zu Danutas Wagen.

Schon vom Auto aus rief Danuta den besagten Techniker an und Kim trug ihr Kissi-Halsband, um geistige Kraft zu schöpfen für die schwere Arbeit, die ihr bevorstand. Und in dem ominösen Gebäude, in dem Dr. Stepford arbeitete, ließ der Wachmann die beiden anstandslos vorbei, und so saßen die ungleichen Frauen wenig später am Arbeitsplatz des ahnungslosen Geschäftsreisenden. Und nachdem sich Danuta eingeloggt hatte, legte Kim ihr Halsband ab und atmete tief durch. Danuta machte sich im Hintergrund nützlich und empfing nebenbei auch offenbar den Techniker in einem anderen Raum. Und Kim arbeitete sich ein, langsam aber unaufhaltsam.

Und am Abend hatte sie eine Grundlage gelegt, war aber noch lange nicht fertig. Der Techniker sei angefixt und instruiert, und Kim und Danuta geschafft und zittrig vor Aufregung ob des begonnenen Komplotts. "Ich würde gern morgen früh direkt weitermachen, aber ich muss jetzt erst mal entspannen und schlafen." Danuta schaute sie mehr nervös als frech an: "Willst du dafür ganz nach Hause, oder hast du nicht Lust, mit zu mir zu kommen. Da kannst du doch auch schlafen, wir haben ja so viel Platz und so." Wurde sie etwa rot? Kim hingegen war viel zu schwach, um rot zu werden, zog Danuta an ihrem Gürtel an sich heran und flüsterte: "OK, aber erst mal muss ich duschen."
Accessories & Arts
*********etish Mann
2.382 Beiträge
@Milena_S
Vielen Dank für diese schöne und facettenreiche Episode!
Den Cliff-Hanger nehme ich dir natürlich übel! Denn ich kann kaum die nächste Episode erwarten!

Hendrik
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.