Als ich meinen Mann kennenlernte, musste er 3 Monate danach zur Bundeswehr und zwar nicht heimatnah. Sprich wir führten 4,5 Jahre eine reine Wochenendbeziehung.
In dieser Zeit musste er jeweils 6 Monate nach Bosnien und 4 Monate in den Kosovo.
Der Kontakt in dieser Zeit war nur sporadisch, Briefe dauerten manchmal wochenlang bis sie zugestellt wurden und Telefonate waren eher selten, weil sau teuer
Wir führten beide auch Tagebücher, die wir dann und wann auch mal austauschten, war einfach was anderes als Briefe. Ausserdem schickte ich so gut wie jede Woche ein Care-Paket los mit Zeitschriften, Fotos, Süßigkeiten usw....
Ich als Angehörige wurde von der Familienbetreuungsstelle der Bundeswehr auch auf dem Laufenden gehalten und in der KAserne wurden regelmäßig Treffen der Angehörigen organisiert um sich untereinander auszutauschen.
Alles in allem war es eine Zeit, die schon recht hat war, vor allem weil bei beiden Einsätzen der Heimaturlaub gerade mal 14 Tage war.
14 Tage, in denen man schon gemerkt hat, wie ein Einsatz seinen Partner verändern kann.... So ging mein Mann zB nur mit Badelatschen in die Dusche, wollte den Wäschesack abends vor die Tür stellen usw.
Einem Bekannten von uns, der mit meinem Mann auf Einsatz war, ging das ganze so nah, das er bei einem Spaziergang seine Tochter aus Angst vor Minen von einem Rasen wegholte.....
Jeder hat das anders erlebt und auch verarbeitet, wobei ich sagen muss, das sowohl für die Soldaten vor Ort als auch für die Angehörigen hier jederzeit psycholog. Betreeung zur Verfügung stand, wenns mal brennen sollte.
Klar, man macht sich Gedanken und Sorgen, weils auch wenn es keine Kriegsgebiete mehr sind, dennoch Unruhen gibt - davon konnte mein Mann ein Lied singen.
Aber als Beziehungskiller würde ich es nicht bezeichnen.
Ich kann sogar sagen, das man damit als Paar wachsen kann.
Euch alles alles Gute - das wird schon!
Viele Grüße
Zwerg