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Blindfolded Dinner

*****emm Frau
34 Beiträge
wundervoll und spannend...sehr anregendes Kopfkino....
Nur eine Frage: Ist Wenzel Werner und ein Tippfehler? Oder habe ich was in meiner "AUfregung " überlesen?
Klasse.....
Genial komponiert....wunderschönes Kopfkino....
vielen Dank *blumenschenk*

Leider muß ich die Fantasie verscheuen...der Ernst des Lebens ruft....

Warte genüßlich auf mehr........Lesefutter *g*
****orn Mann
11.967 Beiträge
Themenersteller 
Blindfolded Dinner (16) Daheim bei M.
M. hatte lange geschlafen an diesem Morgen. Wie immer wenn er im Spätschichtrhythmus war. Dennoch war die Nacht kurz gewesen, erst nach 4:00 Uhr war er zu Hause. Er war hungrig und hatte den Kopf gefüllt mit den Ereignissen in der EZB. So war es - wie immer - zunächst schwierig, herunter zu kommen, abzuschalten, zu entspannen und den Weg ins Bett zu finden. Die Gedanken an die gegrillten Scampi mit Spaghetti und Sauce hatten ihn ebenso wenig losgelassen, wie Stellas erregender Bericht ihres Treffens mit dem Fotografen. Doch jetzt noch groß zu kochen stand ihm nicht im Sinn, so entschied er sich für eine Dose Pekingsuppe mit zwei Scheiben Brot. Gutes, frisches Bauernlandbrot und Butter. Dazu sah er die aufgenommene Folge der neuen „Dexter“-Staffel und entspannte sich tatsächlich ein wenig. Und zum Tagesabschluss dann endlich der ersehnte Malt Whisky! Den genehmigte er sich allerdings draußen auf der Terrasse, genoss die frische, neblig-feuchte Luft. Die Kühle tat ihm gut und er spürte, wie er langsam sich auf sein weiches Bett freute.

Stella … dachte er, habe ich dir zu viel zugemutet, oder ist alles im Lot? Noch einmal hatte er konzentriert ihren detaillierten Datingbericht gelesen vorhin in der EZB, fand aber auch beim zweiten Mal keinerlei Alarmsignale. Im Gegenteil, er war sich sicher, dass Stella wirklich viel an ihn gedacht hatte, während sie mit dem Fotografen zusammen war, und dass er tatsächlich ein Etappenziel erreicht hatte. Nämlich Stella davon zu überzeugen, dass sie sich nicht zu fürchten brauchte, sondern mit Genuss und lüsterner Neugierde auf die frivole Dinnerparty mit ihm gehen könne.

M. nippte an seinem Whisky und entschied, ihr nun ebenfalls etwas mehr von sich selbst preiszugeben. Das wäre tatsächlich fair, obwohl es in seinen Augen etwas von der Spannung nehmen würde. Doch war es jetzt nicht an der Zeit, ihr gegenüber mit offenen Karten zu spielen? Sich zu zeigen und auch ein wenig mehr über den Zirkel bekannt zu geben?
M. war sich nicht sicher, wie viel er offenlegen wollte und verschob diese Entscheidung auf den nächsten Tag, wenn er ihr antworten würde.

Es war 5.30 Uhr, als M. endlich im Bett lag und das Licht ausschaltete.

Das Frühstücksomelette war ihm ausgezeichnet gelungen, die Cherrytomaten aufgeschnitten und gepfeffert, die Gurkenscheiben ebenso, das Toast perfekt gebräunt und der Cappuccino lockte ihn mit seinem köstlichen Espressoaroma. M. genoss sein Spätfrühstück, denn es war wie üblich 13.00 Uhr am Mittag, als er frisch geduscht und im Morgenmantel am kleinen Esstisch in der hellen Küche saß. Er entschied, dass er nach dem Essen sich noch einen zweiten Cappuccino erstellen und sich dann an den Laptop setzen würde, um Stella zu antworten. Erst danach würde er mit seinem Tagesprogramm beginnen. Notfallnachrichten der EZB waren nicht auf seinem Phone eingegangen, alles andere konnte getrost warten. Er hatte frei – soweit ein Mann in seiner Position frei hat - und bräuchte erst am Abend wieder in der Bank zu sein. M. überlegte sich, wie er die Antwort an Stella beginnen und was genau er preisgeben wollte. Er entschied sich als erstes für eine höfliche Begrüßung.


„Liebe Stella,

sicherlich hat dich meine spätnächtliche Nachricht überrascht, so kurz vor dem Schlafengehen, doch ich folgte einer Intuition, wollte nicht zögern und dir kurz mitteilen, dass ich noch wach war und deinen entzückenden Bericht gelesen hatte. Eine Eingangsbestätigung sozusagen. Ja, ich war höchst erfreut und auch ein wenig glücklich darüber, wie gut du meine in der Tat verwegene „Anweisung“ für dich hinbekommen hast. Glücklich deshalb, weil es mich in meiner Ahnung bestätigte, dass ich bei dir mit meinem Gespür auf dem richtigen Weg bin, mich in deinen Augen nicht getäuscht hatte, sondern dass es wirklich Zeit war, dass du für dich die lustvolle Frau entdeckst. Und dies möglichst noch VOR unserem Treffen.

Meine Nase (sie ist ein wenig ausgeprägt, du wirst es sehen … trotz Maske) irrt sich nur sehr selten, ich habe in deinen beiden Gesichtsbildern, die ich mir auserwählt hatte, genau dieses Potenzial in dir gesehen. Das Lustpotenzial! Mir war sehr wichtig, dass du es für dich allein entdeckst. Der Zufall half mit, ja spielte mir sogar in die Karten, dass es ein anderer Mann sein würde als ich. Denn wäre ich dein Erwecker gewesen, bestand ein hohes Risiko darin, dass dich deine Gefühle zu mir überrollen. Und das wollte ich nicht. Wollte nicht als M., dein Erwecker der Lust, auf einen Sockel gehoben werden. Sondern ich wollte, dass du bereits dein Potenzial, eine lustvolle Frau zu sein, von selbst entdeckt hast, wenn wir beide uns begegnen. Dafür musste ein anderer Kerl her, der tough genug ist, sich dir zu stellen. Die Fotosession war optimal gewählt.

Das Studio war der perfekte Rahmen, Walters Lust auf dich war dir hinlänglich bekannt und vor allem, du warst in vertrauter Umgebung. Steigende Erregung war quasi vorprogrammiert, die Protagonisten brauchten nur selbstbewusst zu sein und sich zu trauen. Angezogener Mann fotografiert ausgezogene Frau, ein perfektes Szenario, wie ich es mir selbst nicht so einfach hätte ausdenken können. Dazu kam, ihr beiden wart euch nicht fremd, harmoniert gut, und so ging es dann unverkrampft immer ein Stück weiter. Ich habe die Bilder mir visualisiert, wie aus Koketterie die direkten, scharfen Anweisungen entstanden. „Stella tu dies, Stella tu das, so ist`s gut, sehr fein. Jetzt die Beine durchstrecken beim Bücken …“.

Du wurdest zunächst feucht im Schritt und später warst du slippless. Wolltest es, wolltest dich zeigen. DAS gefällt mir sehr und macht mich an!
Tolle Fotos schießen … ja, aber mit beidseitiger Begierde. Klar, dass ihr kopulierend auf den Esstisch (in deinem Fall einem Fototisch) landen würdet! schmunzel Die ständig steigende Lust entwickelte eine Eigendynamik, die du auch bei dem CMNF Blindfolded Dinner erleben wirst!

Und so komme ich zu Samstag. Der Chauffeur wird dich um 19:00 Uhr von zu Hause abholen und dich zu der Villa fahren. Du wirst vorbereit und bereits in deiner Robe sein. Einen langen Mantel darüber tragen und dir kurz vor dem Ziel die venezianische Maske aufsetzen. Ich werde dir vor Ort die Wagentüre öffnen und dich in Empfang nehmen.
Bitte denke daran, dass wir über Nacht bleiben, zusammen ein Gästezimmer bewohnen, pack auch lockere, legere Kleidung ein. Inklusive bequemer Schuhe.

Unser Zirkel ist ein Lustzirkel, Stella. Gegründet von Menschen, die so wie ich, in beruflicher wie gesellschaftlicher Position angreifbar sind, wenn sie in den Blick der Öffentlichkeit geraten. Ja, wir haben etwas zu verbergen. Und das ist unsere sexuelle Aktivität. Diese Lust ist unser aller gemeinsamer Nenner. Es geht nicht darum, heimlich Preisabsprachen im großen Stil zu treffen oder Geschäftsprojekte einzusteelen. Nein, es geht uns ausschließlich um die Lust und die Ausschweifung. Und hier muss ich mich korrigieren, die Teilnehmer des Dinners kennen sich natürlich weitestgehenst.

Ich habe dich wissen lassen, wo ich arbeite und wie heikel meine Position ist. Ich muss wirklich aufpassen, dass ich öffentlich in keine unmoralischen Geschehnisse verwickelt werde. Ebenso geht es allen anderen Teilnehmern des Zirkels. Außer mir ist noch einer aus dem gehobenen Bankbereich mit seiner Ehefrau dabei. Unsere Gastgeber sind Industrielle, die Dame des Hauses sitzt in verschieden Vorständen, der Hausherr ebenso, außerdem ist er Anteilseigner und Großaktionär im Maschinenbau.

Ein General des Heeres ist Mitglied und erscheint mit einer Adligen, sowie ein höchst illustres Paar aus dem Hotelgewerbe. Dazu ein Ehepaar, die in der Automobilbranche tätig sind. Außer dir sind noch drei weitere Gäste erstmalig dabei. Wir sind an dem Abend zu zwölft. Sechs Herren und sechs Damen. Alle Teilnehmer tragen Masken. Gekleidet werden sie so sein, wie ich es dir in meiner letzten Mail beschrieb.

Der Gastgeber wird es sich nicht nehmen lassen, dir nach deiner Ankunft in der Villa persönlich den Mantel abzunehmen. Du kannst davon ausgehen, dass vom ersten Moment an die Frivolität im Vordergrund stehen wird. Ebenso, dass ich deinen Lustzustand überprüfen werde, und dies dem Gastgeber mitteile. Sein Name ist Alfred, seine entzückende Gattin heißt Margot. Soviel darf ich dir verraten.

Ich versichere dir hiermit, dass dir kein Leid geschehen wird. Weder physisch noch psychisch. Im Gegenteil! Ich will dich stöhnen hören! Selbstredend, dass du so laut und hemmungslos sein darfst, wie du es schon immer sein wolltest. Denn du bist ein heißes Lustluder. Ich weiß es! Und die anderen des Zirkels werden es ebenfalls sehr schnell wissen.

Am meisten erfreut es mich allerdings, dass du zu mir JA gesagt hast, meine Begleiterin zu sein. Ich will dich kennen lernen, und dies auch sehr gern über die Party hinaus.

Liebe Grüße!

M.“


M. las seine Mail an Stella gründlich nach, korrigierte hier und da ein paar Formulierungen und stutzte kurz bei seinem letzten Satz. Klang das nicht ein wenig antragmäßig? Lehnte er sich zu weit aus dem Fenster? Sollte er das „sehr gern“ in ein „vielleicht“ wandeln? Stella im Unklaren über seine Absichten lassen? Nein, sie hatte um Fairness gebeten und M. wollte von Anfang ehrlich zu ihr sein. Keine Lügen, keine Tricks, kein Vortäuschen falscher Tatsachen. Aber eben auch kein Eheversprechen. Er fand sie attraktiv, er fand sie sexy, er zeigte ihr unverhohlen sein Interesse. M. war sich sicher, dass Stella es genau richtig verstehen und interpretieren würde.

Er programmierte die Sendezeit auf 19.00 Uhr, dann schloss er den Laptop.
**********ustxl Frau
262 Beiträge
wow ... es ist erst 18:53 Uhr !

Also diese kleinen Unkorrektheiten bedürfen wirklich einer Klärung!!!
*****cat Paar
43.145 Beiträge
EWS
Wie aufregend...diese Nachrichten, mit dem Versprechen
****orn:
Ich versichere dir hiermit, dass dir kein Leid geschehen wird.

*****emm Frau
34 Beiträge
Bei diesem Brief wird Stellas Lustsaft bereits zu rinnen beginnen...davon bin ich überzeugt....
******s23 Frau
12.725 Beiträge
Möchte ja zu gerne wissen ...
... wann M bemerkt ...das ES in der Bank stöbern war *ggg*
Ob das ein Donnerwetter nach sich zieht ? Fragen über Fragen ... *gruebel*

Der Brief ist ja schon richtig gefühvoll von ihm *smile*

*top*
Klasse!!!
Was für ein Mann...sehr lebendig...wie im richtigen Leben...eben nicht nur Sex und Erotik
sonder viel,viel mehr........ zwischen Mann und Frau
Einfach ein Genuß *freu2*
Mehr davon!
*******o555 Mann
8.859 Beiträge
ER nimmt SICH fast schon ein Stück zurück........interessant !

WE will see ! *zwinker*

Mal sehen, wohin SIE galloppieren wird.....
@Walhorn
Lieber Autor, wann kommt die nächste Folge?

Deine, sich bei jeder Folge vergrößernde, Fangemeinde lechzt bereits danach von Dir zu erfahren wie es weiter geht ... *blumenschenk*
****orn Mann
11.967 Beiträge
Themenersteller 
Die kommt garantiert in den nächsten Tagen
ich bin derzeit nur außerhäusig *floet* und nicht am PC.
*zwinker*
*****div Frau
7.968 Beiträge
In der Ruhe liegt die Kraft
So können sich alle vorm Dinner nochmal sammeln. Kuscheldecken auf dem Sofa bereitlegen, Kekse und Taschentücher, falls dann was ausläuft.
*****cat Paar
43.145 Beiträge
wir schmeissen
derweil noch eine Runde Popcorn in die Fangemeinde
*******o555 Mann
8.859 Beiträge
wie
sie Alle GIEREN....*smile*

VERSAUTE Bande ! .... *haumichwech*
**********ustxl Frau
262 Beiträge
Das ist doch Teil des Plan's .... immer diese Ausreden Herr Walhorn ...
zu sehen, wie sich die Gemeinde vor NeuGIER windet ...
daran ergötzen, wie die Leser/innen vor Unruhe kaum still sitzen können ...
Diese Vorstellung geben wir sooo gerne ...

Hauptsache es geht endlich weiter!!!
Danke
Ich bin heute erst auf diese Geschichte gestoßen. Und es war ein Genuss bisher.
Jedoch möchte ich, um nicht bei jedem Teil das 'Danke' anzuklicken, hier mal ein großes Dankeschön loswerden.
Es ist spannend, aufregend und wirklich auch erregend hier zu lesen.
Also vielen lieben Dank bisher.
Ich freue mich auf hoffentlich baldige neue Teile.

*knicks* Pharina
Grrr..
derweil noch eine Runde Popcorn in die Fangemeinde

wen mache ich jetzt für jedes Pfund, das ich in der Zwischenzeit zunehme, verantwortlich ?? *peitsche*

*liebguck*
****orn Mann
11.967 Beiträge
Themenersteller 
Blindfolded Dinner (17) Sinnliche Partyvorbereitung
Stella erwachte früh an diesem Samstagmorgen. Unruhig hatte sie geschlafen, und doch trieb es sie mit dem ersten Weckerton aus dem Bett. Denn der erste Gedanke war gleichzeitig der, was heute passieren würde. Augenblicklich war sie hellwach! Wie üblich war ihr erster Gang in die Küche, die Espressomaschine starten. Es würde eine kurze Zeit benötigen, bis der Automat gebrauchsfertig war, Zeit für die Toilette ...

Heute war der Tag gekommen, heute Abend würde sie M. endlich kennen lernen. Heute Abend war die CMNF-blindfolded Dinnerparty.
M. hatte sie weitestgehenst instruiert, sie soweit beruhigt, dass sie sich nun wirklich freute, dass es endlich soweit war. Heute Nacht!

M. hatte sie darauf hingewiesen, dass sie in der Villa nach der Party nächtigen werden, dass man ein Zimmer für sie beide vorbereitet hätte, und dass Stella sich ihr Weekendköfferchen zusammenpacken möge.
Als Fotomodell war sie es gewohnt, in Hotels zu übernachten, wenn die Aufträge eine Rückfahrt nicht zuließen, sie wusste routiniert, was sie benötigte. Eine Nacht mit M. allerdings, das bedeutete ein anderes Zusammenstellen an Nachtwäsche und Tageskleidung für den Sonntag. Wichtig waren vor allem die Schuhe für den Tag danach. Lächelnd stand Stella vor ihrem Kleiderschrank und überlegte, was sie mitnehmen wollte. Mit Sicherheit das schwarze Spitzennegligee aus Paris. Sie lächelte.

Die Stunden vergingen so wie Stella es erwartet und befürchtet hatte, zäh und viel zu langsam. Nach dem Taschepacken verrichtete sie alle möglichen Tätigkeiten um sich abzulenken und die Zeit schnell verfliegen zu lassen. Um 16:00 Uhr schließlich ging sie ins Bad, ließ die Badewanne einlaufen und gab sich ganz dem Genuss der Körperpflege und den besonderen Vorkehrungen hin. Um 19:00 Uhr würde der Chauffeur sie abholen. Zeit genug also noch, um sich in wohlig frivolen Gedanken und der steigender Vorfreude zu verlieren. Sie reinigte sorgsam alle Körperöffnungen, rasierte sich peinlichst genau die Beine und den Intimbereich, anschließend cremte sie sich ein. Die Beine jedoch nur mit einer leichten Feuchtigkeitscreme. Sodann kümmerte sie sich sorgfältig um ihre Haare und der Frisur und begab sich schließlich in dem weißen Bademantel gehüllt an den Schminktisch. Fingernägel und Fußnägel hatte sie wie üblich bereits in den Vormittagsstunden erledigt, jetzt folgten die Feinarbeiten des Schminkens.

Und doch war letztendlich noch eine Stunde Zeit. Lächelnd ließ sie den Bademantel zu Boden gleiten, denn nun folgte das, was sie immer wieder aufs Neue erregte. Sie setzte sich aufs Bett und zog vorsichtig die Schutzhülle von der Verpackung der neuen Agent Provocateur Seidenstrümpfe. Die Londoner Luxusdessous waren Stellas absolutes Lieblingslabel. Obwohl sie noch nicht von den Briten für ein Shooting engagiert worden war, hatte sie einige Paare der halterlosen Strümpfe in ihrer Lingerieschublade. Modells wie Josephine de la Baume, Maggie Gyllenhaal, Catherine Bailey, Dita von Teese, Kate Moss, Kylie Minogue und Hailey Clauson waren natürlich ein anderes Kaliber als Stella, aber wer weiß, vielleicht würde auch sie ja eines Tages einen Vertrag erhalten. Was natürlich so gut wie unmöglich war, aber träumen war erlaubt. Stella schmunzelte in sich hinein, wusste, dass dies der Traum aller Modells ist, einen solchen Vertrag zu erhalten.

Doch jetzt ging es nicht um ein Fotoshooting oder den Catwalk, sondern darum, sich auf eine heiße Nacht vorzubereiten. Stella liebte es, sich zurecht zu machen und dem Anlass entsprechend zu kleiden. Vorsichtig und liebevoll ließ sie den hauchdünnen Stoff durch ihre Finger gleiten, rollte den Strumpf ein und zog ihn sich langsam über den Fuß. Trotz des vergleichsweise hohen Preises war die Laufmaschengefahr nicht zu unterschätzen, sie musste aufpassen. Sündhaft teuer war genau das Richtige für einen sündigen Abend in einer Privatvilla.

Stella genoss es, zu fühlen, wie sie den Seidenstoff über die Wade, das Knie und den Oberschenkel zog. Es erregte sie. Sündig, verrucht, ausschweifend … diese Bezeichnungen gingen ihr durch den Kopf, sie spürte, wie ihre Möse klopfte, wie sie zunehmend feucht wurde.
An Strümpfen darf eine Dame niemals sparen, besonders dann nicht, wenn die Mischung aus Elegance und Verruchtheit betont werden soll. Und vor allem dann nicht, wenn die Dame einen Herrn wie M. begleitet.


Schließlich trat sie vor den großen Wandspiegel und legte sich den schwarzen Seidenumhang um. Band oben am Hals die Schleife zusammen, zupfte ihn sich zurecht und bedeckte sich. Sodann nahm sie die venezianische Maske zur Hand, die sie vor zwei Tagen erstmalig ausgepackt und bewundert hatte. Das feine, schwarz lackierte Metall war dermaßen fein verarbeitet, einer Ziselierung gleich, dass es ihr Gesicht auf seltsame Weise veränderte. Sie hatte sich selbst kaum wiedererkannt. Ihre Augen wurden auf erotische Weise besonders betont, die Nase hingegen war bis zur Spitze mit dem dünnen Muster bedeckt, ihre Wangen ebenso, auch fast die gesamte Stirn. Stella war froh gewesen, dass sie die Maske bereits anprobiert und die Wirkung geprüft hatte. So konnte sie jetzt ihre Frisur perfekt abstimmen. Ihre fast schwarzen Haare passten hervorragend zu der Maske und ließen Stella absolut magisch, ja fast mystisch erscheinen. Der rote Lippenstift, der den Finger- und Fußnägeln angepasst war, betonte ihre laszive Erscheinung wie gewünscht.

Dazu der schwarze Seidenumhang und die hohen Pumps, in denen sie sicher schreiten und sich bewegen konnte. Stella war begeistert gewesen, und hatte beschlossen, dass diese Partynacht ihre Nacht werden würde. Jetzt jedoch, da sie perfekt vorbereitet war, fühlte sich ihre Verkleidung noch um einiges schamloser an, als vor zwei Tagen. Drei Spritzer ihres Lieblingsparfums trug sie bereits jetzt schon auf, dann schlüpfte sie in die Schuhe und schritt herüber an die Bar, sich einen Sekt einzuschenken.

Ein wenig vorglühen kann nicht schaden, dachte sie und hob das Glas, prostete sich im Spiegel selber zu, genoss ihre Schönheit und Ausstrahlung und fand, dass sie sehr verführerisch aussah.
Nach dem ersten Glas füllte sie sich ein zweites ein, stellte es aber zunächst beiseite, wollte beide Hände frei haben und zog sich vor dem Spiegel den schwarzen Umhang beiseite. Stella wollte sich in ihrer Nacktheit sehen, wollte ihre Wirkung prüfen, besah sich von oben bis unten, hob ihre Brüste mit beiden Händen an, massierte sie leicht und stöhnte kurz auf, als sie zufrieden bemerkte, wie ihre Spitzen reagierten. Sodann drehte sich nach hinten und warf einen kritischen Blick über die Schulter auf Po und Oberschenkel. Die halterlosen Seidenstrümpfe saßen wie eine zweite Haut, machten ihre Beine noch schlanker und länger. Befriedigt nahm Stella die edle und erotische Wirkung ihrer Pumps wahr, die peeptoesgleich geschnitten waren, mit hoher Ferse und einem feinen Lederriemchen oberhalb des Knöchels. Die Absätze waren verwegen, nicht stilettodünn, sondern breit genug, dass sie noch halbwegs bequem darin gehen konnte. Sie als Modell konnte dies natürlich, hatte es tausendfach geübt, doch Steintreppen herauf und hinabsteigen, war schon ein anderer Schnack, als eine gerade Strecke über einen Laufsteg abzuschreiten.

Nein, Stella würde sich keine Blöße geben, auch keinen Fauxpas leisten, sie war Profi, sie kannte das Parkett. Lediglich das schlüpfrige Parkett noch nicht. Auch um Konversation sorgte sie sich nicht. Stella war vorbereitet. Breitbeinig stand sie vor dem Spiegel und genehmigte sich eine Zigarette. Auf dem kleinen Sideboard lag ihr Handtäschchen mit dem dünnen langen Goldkettchen bereit, das sie sich um die Schulter hängen würde, bereit, die wichtigen Dinge der Weiblichkeit und des Wohlfühlens dabei zu haben.

In der linken Hand das Sektglas strich sie sich mit der rechten Hand über den Bauch hinunter zwischen ihre Beine. Im Spiegel sah sie, wie ihre Finger über die Schamlippen streichelten und wie die Kuppe des Mittelfingers die süße Spalte teilte. Sie sah in ihr Gesicht, sah ihr sinnliches Lächeln, sah wie ihre rotgeschminkten Lippen sich öffneten, die makellosen Zähne entblößten und wie die venezianische Maske eine andere Stella aus ihr machte.

DAS bin nicht ich, dachte sie verblüfft, einer Erkenntnis gleich. Ich bin die Frau hinter der Maske, aber das was ich sehe, ist mein Alta Ego, das verruchte Weib, die tun kann was sie möchte, ohne erkannt zu werden. Sechs scharfe Kerle, dachte sie, und fünf weitere nackte , lüsterne Frauen.
Langsam rieb sie sich weiter, jetzt auch ihre Lustperle, starrte in den Spiegel und spürte, wie ihre Feuchte aufstieg. Etwas tiefer tunkte sie ihren Mittelfinger ein.

„Gott, bin ich nass!“, durchzuckte es sie.

Um kurz vor sieben zog sie sich den dünnen langen schwarzen Trenchcoat über. Verstaute die gut eingewickelte Maske in den Tiefen ihrer Manteltasche, überprüfte ein letztes Mal die kleine Handtasche und wartete, dass es klingelt. Stella war aufgeregt, ihr Herz pochte laut, und sie erschrak, als es um Punkt 19:00 Uhr schellte. Ein letzter Blick in den Spiegel, dann nahm sie sich den kleinen Reisetrolley und ging hinunter.

Ein großer, kräftiger, gepflegter Mann im schwarzen Anzug erwartete sie unten an der Haustür. Da es leicht nieselte, hielt er ihr einen aufgespannten Schirm entgegen, nahm ihr das Gepäck ab und begrüßte sie freundlich.

„Guten Abend, Madame. Darf ich sie zum Wagen begleiten?“

Mit keiner Mine verriet er, ob er um seinen pikanten Auftrag wusste, schritt mit Stella am Arm langsam hinüber zu der dunkeln Limousine. Die Pumps auf regennasser Straße waren eine erste Prüfung.
Erleichtert ließ Stella sich hinten rechts in die gepolsterte Rückbank sinken, der Chauffeur schloss dezent die Wagentür und begab sich hinter das Steuer.

„Wir werden ein Weilchen brauchen, bis wir am Ziel sind“, sagte er mit angenehmer Stimme. „Sie werden in der Villa erwartet, Madame, und pünktlich eintreffen.“

Stella schmunzelte, der Fahrer wusste also Bescheid. Wusste er auch, dass sie komplett nackt ist unter dem Mantel und dem dünnen Umhang? Dass ihre Mitte vor Aufregung feucht war und ihre Brustwarzen vor Erregung bereits standen? Vermutlich. Sie hielt im Rückspiegel ihren Blick auf das Gesicht des Mannes gerichtet, prüfte, ob er sie beobachtete. Nein … das tat er nicht. Er konzentrierte sich auf den Straßenverkehr. Hinter seine Stirn konnte Stella natürlich nicht schauen, wusste jedoch eines: Sie würde in dieser Nacht ebenfalls viel Verkehr haben. Sie grinste vergnügt in sich hinein.

„Geben Sie mir bitte Bescheid, wenn wir kurz vor dem Ziel sind“, sagte Stella nach einer Weile in die Stille hinein.

„Selbstverständlich!“, kam sofort die Antwort.
******s23 Frau
12.725 Beiträge
kein Wunder ...
DAS bin nicht ich, dachte sie verblüfft


bei den Erlebnissen die voran gingen .... *zwinker* *top*

Nun gehts also los ... hoffe die Fahrt geht nicht soooo lange *floet*
*****div Frau
7.968 Beiträge
Jetzt geht's los, und da ist jemand
schon sehr gut vorbereitet - Stella, das Makeup und Outfit sitzt, aber wichtiger für den Abend
"Gott, bin ich nass!"

Perfekt!
*********eber Paar
1.242 Beiträge
Nun...
Walhorn:
Nein, Stella würde sich keine Blöße geben, auch keinen Fauxpas leisten, sie war Profi, sie kannte das Parkett. Lediglich das schlüpfrige Parkett noch nicht.

*oh* Na ja, vielleicht nicht in der exquisiten Konstellation und auf dem hochkarätigen Niveau wie bei diesem Blindfolded Dinner, aber das wird sich ja schon ganz bald ändern... *zwinker*

hofft HerrTraumweber
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Agent Provocateur !
Einmalig. Die Spannung steigt langsam, aber sicher in feuchte Höhen und deine Leser haben inzwischen mindestens feuchte Augen.

Du führst uns, in diesem Abschnitt ganz besonders, auch sprachlich auf Schönste heran, zelebrierst Stellas lustvolle Vorbereitung und Einstimmung genüsslich und mit angenehmer Ruhe und wir? Wir liegen da wie „Cherrytomaten, aufgeschnitten und gepfeffert” (Episode 16) und atmen deine Geschichte ein.

Ein Vergnügen, sich zusammen mit ihr zurechtzumachen, und um noch ein weiteres Mal aus No.16 zu zitieren: „Diese Lust ist unser gemeinsamer Nenner”, in jeder Beziehung.

Herr Walhorn, „Geben Sie mir bitte Bescheid, wenn wir kurz vor dem Ziel sind”!

Wir werden allerdings nicht aussteigen, wie Stella, sondern bleiben dabei und ihr auf den Fersen.
*****002 Paar
1.330 Beiträge
exzellentes Fachwissen
nicht nur bei den Geldgeschäften der EZB kennt sich der Autor aus, nein, sein Fachwissen reicht bis in die Tiefen der Lingerieschublade!
Respekt !

@******nyx
Agent Provocateur .... auch mein liebster Agent!
****orn Mann
11.967 Beiträge
Themenersteller 
Blindfolded Dinner (18) Anreise
Auch M. hatte sich sorgfältig auf den Abend vorbereitet. Das Taschepacken mit Bedacht zelebriert. Im Geiste war er alle anwesenden Damen durchgegangen. Die schamlose Margot von Hohenwald, die verrückte Inga aus Baden Baden, die neugierige Tina Bellheimer, die hemmungslose Sybill van Houwten, die ihm noch unbekannte Nadine, das junge adlige, württembergische Ding, und natürlich seine Stella, das frisch erweckte Lustluder.
M. lächelte in sich hinein, das klang doch äußerst vielversprechend. Der Zirkel war aktiv, alle Gäste bereit, eine ausschweifende, hemmungslose Nacht zu erleben.

Für M. sollte Stella der Mittelpunkt des Dinners sein. Nicht nur, um die Zirkelrunde angenehm zu überraschen, sondern ihm stand sehr der Sinn danach, endlich eine Frau und Begleiterin an seiner Seite zu haben, mit der sich möglicherweise eine Fortsetzung entwickeln könnte. Eine Frau, die ihm ebenbürtig war und auf Augenhöhe mit ihm stand. Eine Frau, nicht nur attraktiv und lustvoll, sondern auch intelligent, lebenserfahren und selbstbewusst. Dass sie sich auf sein Spiel, seine unverfrorene Annäherung, eingelassen hatte, ließ M.s Herz höher schlagen, beschleunigte seinen Puls und in Gedanken stellte er sich vor, wie er Stella den schwarzen Seidenumhang beiseite ziehen würde, um sie zu begutachten, ihr in die Augen zu schauen, und das in real bestätigt zu bekommen, was er auf den beiden Fotos bereits entdeckt hatte.

Oh Stella … ich bin neugierig auf dich! Gestand er sich ein. Wirst du die Frau und Freundin für mich sein, nach der ich mich so sehr sehne? Bist du nervös, Stella? Aufgeregt? Erregt? Wir werden in einem Bett schlafen, später … nach der Party. Du und ich. Miteinander einschlafen, dein Kopf auf meiner Schulter. Wir werden unsere Düfte einatmen und am nächsten Morgen nebeneinander aufwachen. M. spürte, wie seine Vorfreude sich genau auf diesen Moment – das Aufwachen neben Stella – fokussierte, die Party für einen Moment in den Hintergrund rückte und nur der Gedanke ihn durchströmte, wie sich wohl dieses Aufwachen für ihn – und vor allem auch für sie – anfühlen würde. Am Morgen danach.

M. entschied sich spontan, auch den dünnen Morgenmantel im Kimonoschnitt mit einzupacken.


Die Herren der Gesellschaft würden ihre Damen pünktlich um 20:00 Uhr in die Villa führen. Alfred von Hohenwald, als Hausherr und Gastgeber, die Ladys einzeln ausführlich und entgegenkommend begrüßen. Erneut konnte sich M. ein lüsternes Lächeln nicht verkneifen und er spürte, wie seine Stimmung ihn zunehmend erregte. Er freute sich auch auf seinen Kollegen Eric van Houwten, mit ihm zusammen hatte er schon manch wollüstiges Dreiertreiben genossen. Sie waren sich in gewisser Weise ähnlich. Nicht nur an Statur und männlicher Ausstattung, sondern auch in ihren Gelüsten. Erics Gattin Sybill wusste die beiden Herren sehr zu schätzen.

Auf den Opelrennsportfreund Carlo Bellheimer war M. sehr gespannt. Dieser war der einzig männliche Gast, den er noch nicht kannte. Bellheimers Vita las sich beeindruckend. Die Fotos, die Carlo auf Facebook eingestellt hatte, zeigten einen kräftigen und sportlichen Mann in den besten Jahren. Und da Margot ihn im Zirkel angenommen hatte, war davon auszugehen, dass auch er ordentlich versaut war. Und mit ihm dann wohl auch seine Tina.

M. spürte, wie sich sein Schwanz bemerkbar machte. Neue Gäste näher kennen zu lernen, bereitete ihm immer wieder ein ganz besonderes Vergnügen. Wie Tina wohl schmeckt? Er würde sie küssen, erst zärtlich dann fordernd und sie mit seinen Händen und Fingern erkunden. Ihr zeigen, was er will und wie er es will. Ihre Nässe kosten. Sie schlecken.
Die Gedanken an Tina erregten ihn. Was Stella dann wohl in dem Moment erleben würde? Mit wem würde sie dann zugange sein? Ob Tina und Stella sich mögen würden? Schön wäre es, dachte M., denn Stuttgart und Frankfurt liegen nicht so weit auseinander. Wer weiß, was sich noch alles ergibt in Zukunft. Vielleicht ja eine heiße Viererfreundschaft mit gemeinsamer Urlaubsreise? Oder zu sechst mit Eric und Sybill noch? Oder zusammen mit Inga und Guido geschwind mal nach Mailand oder Paris zum shoppen jetten?


General Harras von Grantow mochte M. zwar auch, doch dessen mitunter etwas zackige Art war nicht immer nach seinem Geschmack. M. benötigte jedes Mal eine Weile, um mit Harras auf einem Lustlevel der Sympathie zu gelangen. In Zeiteinheiten ausgedrückt: In etwa drei Gläser Champagner.

Der General, der nebenher noch in vertraulicher, beratender Funktion und mitunter auch Mission, für das LKA Baden Württemberg tätig war, mit Sitz in Stuttgart, brauchte stets eine gewisse Vorlaufzeit, bis er in jene besondere, gesellschaftliche Zirkelstimmung geriet, die ein Miteinander ohne Hierarchie pflegte. Es war erstaunlich wie von Grantow immer wieder an die hübschesten Frauen gelangte. Ein Charmeur der alten Schule und ausgewiesener Weinkenner kommt eben gut an, grinste M., und gut ausgestattet und aussauernd ist auch er. Ein Schwanz wie ein Kanonenrohr mit reichlich Ladung zum Verschießen, wie der General hier und da in ausgelassener Runde betonte.
Wenn die adlige Nadine sich auf ihn eingelassen hatte bedeutete dies, dass auch sie ein sehr heißer und williger Feger sein musste. M. war gespannt auf die junge Lady. Zumal er natürlich von Grantows Vorliebe für üppige Balkone kannte.

Blieb noch Guido. Ingas „Hündchen“. Der ehemalige Politiker und Regierungsbeamte aus Niedersachsen war der Einzige im Zirkel, der über eine Affäre gestolpert war und seinen Hut nehmen musste. Wochenlang hatte er damals in den Schlagzeilen des Landes gestanden, weil er von Paparazzi in Lyon nach einer Razzia in einem zweifellhaften Nachtclub erwischt worden war. Die Enthüllungen waren brisant und äußerst delikat gewesen. Um nicht zu sagen: Skandalös!
Das französische Sondereinsatzkommando hatte Guido Börnsen im Keller des Etablissements vorgefunden, weil man ihn in der Hektik vergessen hatte, aus einer eindeutigen und misslichen Situation zu befreien. Nackt an ein Andreaskreuz gebunden. Bedauerlicherweise trug er noch die lederne Hundemaske und aus seinem Hintern ragte eine Art Stöpsel. Der begleitende Pressefotograf war geistesgegenwärtig genug, dies festzuhalten, und als nach Feststellung der Identität des Perversen klar wurde, wer ihnen da ins Netz gegangen war, ging der bedauernswerte Guido als das „Hundegate“ in die Geschichte der Niedersächsischen Landesregierung und des Deutschen Bundestages ein.

Kurzum, Guido wurde untragbar! Man ließ ihn fallen wie glühende Kohle. Die Medien schlachteten den Vorfall bis zum geht-nicht-mehr aus. Guido zog sich – verständlichererweise – aus der Öffentlichkeit zurück und gönnte sich, knapp ein Jahr später, als die Wogen sich geglättet hatten, eine Privatkur in … Baden Baden. Und lernte Inga kennen. Die, wenig zimperlich, verstand sich auf Anhieb mit dem Gestolperten und wusste dessen bizarre Neigung sehr zu schätzen. Der sexuell devot, masochistisch veranlagte Guido war aber alles andere als ein Weichei und heulender Hund. Seine politische Karriere verdankte er in erster Linie einer knallharten und bestimmenden Linie. In einem Exklusivinterview hatte er es so erklärt, dass er seine - für brave Bürger nur schwer nachzuvollziehende – Lust lediglich als Ventil betrachtet, einen Ausgleich zu besitzen für seine dominante, politische Führungsrolle im Beruf. Das Loslassen und die Hingabe wären sein Ausgleich. Auf die Frage, ob denn noch weitere hochrangige Persönlichkeiten ähnlichen Ausgleich betrieben wie er, antwortete Börnsen mit den berühmt gewordenen und gern zitierten Worten: „Der bunga Bungalow der Lust ist groß und dunkel.“

Für M. war Guido ein Switcher. Es war absolut in Ordnung, dass Inga den Expolitiker unter ihre weiblichen Fittiche genommen hatte, dass er aus dem Rampenlicht des Interesses verschwunden war und fortan seine Lüste mit ihr zusammen auf Privatgesellschaften auslebte. Denn Guido konnte durchaus dominant, fordernd und bestimmend sein. So wurde er ein sehr belebendes Element der wollüstigen Zirkelrunde.



M. klappte den Kofferraumdeckel seines Wagens zu und setzte sich hinter das Steuer. Es war Zeit. Da er der einzige männliche Gast war, der alleine anreiste, hatte er mit Alfred und Margot abgesprochen, schon etwas eher in der Villa zu erscheinen und mitzuhelfen, die letzten Vorbereitungen für den Abend zu treffen. M. war vorbereitet, gut vorbereitet. Seinen kleinen Reisekoffer hatte er mit Bedacht gepackt, das spezielle Lustspielzeug und seine Maske in einer separaten Tasche verstaut, seinen Anzug, Hemd und Schuhe perfekt abgestimmt.

Es war bereits dunkel, als M. die Villa erreichte. Einmal mehr war er von dem Anwesen der von Hohenwalds beindruckt. Das Unternehmerehepaar bewohnte seit ewigen Zeiten die alte Familenvilla. Alfred war hier aufgewachsen und nicht ein einziges Mal umgezogen. Warum auch? Margot war die perfekte Ergänzung des heimatverbunden Alfred, der sein Hessen liebte, gern zu feiern wusste und Wohlstand und dezentem Luxus überaus zugewandt war. Doch anstatt sich in modischem Design und technologischem Schnickschnack – wie er es nannte – zu erfreuen, bevorzugte Alfred das Nostalgische, die Antiquitäten und das Pflegen der Kultur. Entsprechend eingerichtet war das Haus. Lediglich die Küche war auf dem allerneusten Stand der Technik, dafür hatte Margot direkt nach ihrem Einzug gesorgt, und den wichtigsten Raum im Haus – wie sie es nannte – immer wieder dem technischen Wandel angepasst. Alfred hatte es akzeptiert, dass Magot die Alleinherrscherin des kulinarischen Bereichs wurde und ließ ihr in allen Entscheidungen – was die Küche betraf – freie Hand.

Bei ihrer letzten Komplettrenovierung vor einem Jahr hatte sie sich für Küchenschränke entschieden, die sich auf Sensordruck hin öffnen und schließen ließen. Lediglich schmale Schlitze deuteten darauf hin, dass sich eine Vielzahl von Schränken hinter der glatten Holzwand verbarg. Es gab weder Griffe oder Metalleisten, noch Knöpfe oder Kerben. Auch die beiden großen amerikanischen Kühlschränke, einer davon mit den typischen Eisspendern, blieben dem ersten Blick verborgen. Genauso wie der Ofen mit Grill und die große Mikrowelle. Zwei lange Arbeitsplatten von knapp fünf Metern Länge hätten eine ganze Kompanie mit einem Buffet versorgen können, heute jedoch war alles blitzblank aufgeräumt und vorbereitet, das von dem Cateringservice eines Nobelrestaurants angelieferte Menu zu servieren. An der riesigen Spültheke brachte selbst der Abwasch Spaß, obwohl selbstverständlich auch eine professionelle Gastronomiespülmaschine für schnelle Geschirrreinigung integriert war.

So fokussierte sich alles auf den mächtigen Mittelblock, der das Zentrum der Küche bildete. Sechs Herdplatten luden zum Kochen ein. Heute jedoch waren sie mit einem exakt angepassten Deckel plan abgedeckt. Die große kupferne Dunstabzugshaube über dem Gasherd war ein Geschenk Margots für Alfred gewesen, der dieses Material liebte. Putzen und wienern allerdings musste dies die Haushälterin.

M. hatte sich telefonisch angekündigt, und als er seinen Wagen an der Seite des Hauses geparkt hatte, stand die Küchentüre offen. Er klopfte und trat ein. Margot und Alfred erwarteten ihn bereits. Natürlich waren sie noch nicht umgezogen, denn es war noch zwei Stunden Zeit, bis die Gäste eintreffen würden. Alfred trug zu seiner Valentino Blue Jeans einen leuchtend blauen Kaschmirpulli, Margot ein dunkelrotes, dünnes, knielanges Kleid und weiße Slipper. Die kastanienroten, schulterlangen Haare trug sie offen.

„M.!“, rief sie und lief lachend auf ihn zu. „Heute durch den Lieferanteneingang?“

„Margot! Hallo, du meine Liebste! Schön, dich zu sehen!“

Er umarmte erst Marot, dann Alfred.

„Einen kleinen Willkommensaperitif, mein Lieber?“, fragte Alfred und ohne Antwort abzuwarten tippte er gegen die glatte Holzwand. Mit einem leisen Klick sprang die Kühlschranktür auf. „Champagner?“

„Nein, Alfred, danke dir, noch nicht. Ein kaltes Bier wäre mir jetzt aber sehr recht.“

„Klar doch, und da schließe ich mich gerne an. Partytime. Guck nicht so, Margot! Du bekommst natürlich deine heißgeliebte Prickelbrause.“

„Männer!“, lachte Margot. „Aber genauso liebe ich euch!“

Kurz darauf stießen sie miteinander an. Wie es sich für einen Küchendrink gehört, tranken Alfred und M. direkt aus der Flasche, Margot aus einem hochstiligen Sektglas mit Moussierpunkt. Feine Perlen stiegen auf.

M. lehnte an dem Küchenblock, Margot und Alfred standen ihm gegenüber an der Anrichte. Sie sahen sich an und augenblicklich baute sich eine spürbare erotische Spannung auf.
Na
nun bin ich aber wirklich gespannt, wie die Party ablaufen wird.
Die Gästeliste verspricht ja einige Überraschungen.

Und hoffenlich geht die Party bald los.

Vielen Dank.
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