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Ghosting... wer kennt dieses Phänomen?

******hum Mann
667 Beiträge
Immer diese englischen Wörter !,,
Früher nannte man sowas einfach karakterloses , feiges Arschl........
Aber wenn ghosting besser klingt dann eben so
*****a42 Frau
13.553 Beiträge
JOY-Angels 
Wenn jemand einfach geht, kann man natürlich pauschal urteilen, er wäre charakterlos, feige... scheint ja auf der Hand zu liegen? Zumindest ist man dann mit dem Nachdenken darüber schon mal fertig.

Wer sich für Menschen und ihre Schicksale interessiert, könnte sich aber auch fragen, was passieren muss, dass jemand so extrem handelt.

Für mich sieht es so aus, wie eine Art Notbremse.
Etwas ist komplett schiefgelaufen und man weiß sich nicht anders zu helfen.

Man entzieht sich der Situation. In der Regel würde ich ernste Hintergründe vermuten, und nicht nur einer den Umstand, einer lästigen Diskussion aus dem Weg gehen zu wollen.
Ich denke, das Abtauchen oder Verschwinden ohne Ansage aus gutem Grund (nach häuslicher Gewalt o. Stalking z. B.) ist nicht das, was mit dem Begriff gemeint ist.
Es geht wohl eher um das bequeme Verschwinden ohne sich mit dem anderen auseinander setzen zu müssen.
*****a42 Frau
13.553 Beiträge
JOY-Angels 
Ghosting beschreibt das Phänomen, der Trennung durch Verschwinden... wenn der Partner sich ohne Ansage von Gründen trennt.

So steht es im Eingangsposting.
*********unke Mann
1.459 Beiträge
Eine Sache...
die beim Ghosting so verletzend ist, könnte sein:

man bekommt ja nicht nur mitgeteilt "Du bist mir nicht genug, ich mag Dich nicht mehr, ich lege keinen großen Wert mehr auf Dich", sondern auch:

"Du bist es nicht einmal wert, daß ich mich noch ein letztes mal mit Dir zusammensetze, ausspreche und die Karten auf den Tisch lege."

Zumindest könnte es so rüberkommen.
*****a42 Frau
13.553 Beiträge
JOY-Angels 
es könnte auch heißen:

ich bin so verletzt, verzweifelt, verwirrt, belastet
ich habe keine kraft, ich bin schwach, ich schaffe es nicht... mich weiter mit dir oder mir selbst auseinander zusetzen
ich sehe für mich keine andere möglchkeit...
ich flüchte, ich beende, ...
ich schütze mich, enziehe mich der situation ...
ich will nicht mehr erinnert werden,
ich kann es (die lebenssituation, unseren steit, unser schweigen..das wissen um , oder was auch immer) nicht mehr aushalten....
ich bin sprachlos, ich kann nicht in worte kleiden, kann nichts erklären

wir glauben den anderen zu kennen, dabei haben wir ein bild von jemandem.
es ist aber mein bild, das ich habe und es stimmt vielleicht gar nicht.
wenn sich dann plötzlich der andere als vollkommmen anders herausstellt
dann zweifelt man an sich selbst, an seiner wahnehmung und an dem anderem.

jedenfalls kann ich es mir so vorstellen
Gesunder Pessimismus
Bei Flirts, Affären etc. ist das durchaus die gängige Praxis, dass der Andere sich ohne Ankündigung zurückzieht und nicht mehr erreichbar ist.

Ich bin da mittlerweile mehr pessimistisch als realistisch. Hinzu kommt das eigene Verhalten (Wirkung auf den Anderen) welches man ggf. kritisch hinterfragen sollte.
Gerade dann, wenn man glaubt "Es lief doch gut..." , sollte man sein eigenes Verhalten reflektieren. Dazu gehört in diesem Fall für mich ganz klar der Gedanke: So toll bin ich nicht! Es gibt selbstverständlich interessantere Frauen!" Das geht nicht mit Selbstabwertung einher, ist aber eine Tatsache.

Wenn ich aber wußte "So toll lief es nicht! ", dann war stets von der anderen Seite Interesse da. Und oft lief es nicht so toll (Date, Abend...), aufgrund meines Verhaltens. Daher sind nicht immer die Anderen schuld!!

Nun noch einmal einige Worte zu der Situation bei Paaren.
Dieses Phänomen konnte ich in der Vergangenheit bei einem Paar beobachten.
Während sie in der Arbeit war, bereitete er sich auf seinen stillen Auszug aus der gemeinsamen Wohnung vor. Sie sah keine Anzeichen für eine Trennung.
Als sie nach Hause kam, waren seine persönlichen Sachen nicht mehr auffindbar. Nur ein kleines Papier lag auf dem Küchentisch.

Mehrere Jahre später kann man sagen, dass es Anzeichen gab. Vor diesen Anzeichen verschließen manche Menschen jedoch die Augen.

Ich bin nicht mißgünstig, doch ich habe es schon vor dem Verschwinden des Mannes gewußt, dass es eines Tages so geschehen wird.

Die Trauerarbeit mit der verlassenen Person zu gestalten, ist dann noch mal etwas ganz anderes....
*******fter Mann
1.342 Beiträge
Die von @sandra42 angeführten Gründe kann ich für Bekanntschaften und Flirts nachvollziehen, nicht jedoch für Partnerschaften. Das dürften doch idealerweise immer Konstellationen sein, in denen man sich rückhaltlos auf den anderen verlassen können will. Auch hat man dann meist schon viele Jahre zusammen gelebt.

Anzeichen sind eine Sache, eine andere wäre ein offenes Gespräch. Aber das ist ganz offensichtlich vielen Menschen zu viel…
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Offene Gespräche
zum Ende habe ich in zwei Fällen als sehr verletzend (wohl beidseitig) erlebt. Dabei wurde viel Porzellan guten Andenkens zerschlagen. Insofern kann ich verstehen, wenn sich mancher einfach ausklinkt. Allerdings erwarte ic, dass er es nicht sang- und klanglos macht. Ein "Ich bin dann mal weg" wäre wohl das Mindeste.
*****a42 Frau
13.553 Beiträge
JOY-Angels 
Das dürften doch idealerweise immer Konstellationen sein, in denen man sich rückhaltlos auf den anderen verlassen können will. Auch hat man dann meist schon viele Jahre zusammen gelebt.

Ja will man. Aber wenn man glaubt den anderen gut zu kennen, bekommt man vielleicht Veränderungen gar nicht so mit. Man hat ein Bild von jemand... aber diesen jemand gibt es in der von mir gesehen Form nicht mehr. Wenn mir solche "Geschichten über den Weg gelaufen sind", dann waren es eigentlich immer gerade langjährige Beziehungen oder Familienverhältnisse gewesen.
********e_82 Frau
2.124 Beiträge
Dabei wurde viel Porzellan guten Andenkens zerschlagen.
Sowas hatte ich auch - ich wünschte, ich hätte einfach geghostet!
*****a42 Frau
13.553 Beiträge
JOY-Angels 
*****a42 Frau
13.553 Beiträge
JOY-Angels 
Dabei wurde viel Porzellan guten Andenkens zerschlagen.

Sowas hatte ich auch - ich wünschte, ich hätte einfach geghostet!

leider *nixweiss* , aber vielleicht kannst du es anders umschreiben?
******ein Frau
941 Beiträge
verstehend die andere seite die von sandra42 beschrieben werden.... diese sind für mich "verzeihbar"...... einfach menschlich.

aus dem nähkästchen mal erzähl und mein ex-mann soll mir bitte verzeihen. letztendlich weiss er aber....dieses werde ich ihm wohl nie richtig "verzeihen" können.

nach der geburt(er war dabei) meiner ersten tocher war mein ex für ganze fünf tage einfach verschwunden. am abend vorher im krankenhaus noch alles in ordnung. verabschiedung mit den worten, bis morgen. irgendwelche streitigkeiten, offensichtliche diskrepanzen während schwangerschaft keine zu erkennen gewesen. wir haben uns beide sehr gefreut....
nur, er tauchte halt nicht auf, keine nachricht, nichts...bis dato kannte ich diesen mann als einen verantwortungsvollen menschen.
ein auffinden war nicht möglich.....weil er sich für die zeit nach der geburt zwei wochen freigenommen hatte. wie es mir ging braucht hier nicht erwähnt zu werden.

aber nach vielen, vielen gesprächen war der konsens im grunde ein ganz einfacher....das winzige leben in seinen armen hat ihm einfach eine heidenangst vor der verantwortung eingejagt. er war völlig übefordert und hilflos.

die verursachenden gründe/gefühle für ein verschwinden sind und können so unterschiedlich vielschichtig sein.....
_______________________________________________

und folgendes hier auch schon erlebt. mehrere treffen/dates usw halt und dann plötzlich keine wort mehr, es kam nichts mehr....
es passt nicht, hätte es auch getan.
zumindest kam ich mir danach, mehr als nur benutzt vor.
habe versucht zu reflektieren. mich hinterfragt bis zum geht nicht mehr.
für mich war es eine art "emotionaler-missbrauch" der einfach nicht nötig ist.
viele monate später schrieb mich besagter dann mit folgendem an, ob ich nicht lust auf ffm hätte (schlampen-treffen war der betreff).....

tja, weitere gedankengänge braucht es wohl hier auch nicht mehr.
********e_82 Frau
2.124 Beiträge
@****ra:
Du meinst: "gehostet"
Ich schrieb:
geghostet
im Sinne von "Ghosting betreiben".

Sorry für die Wortschöpfung.
den leise Abschied
habe auch ich schon erfahren. Auch wenn mir natürlich klar ist, dass da eine riesen Baustelle dahinter sitzen muss die im Endeffekt nichts mit mir zu tun hat, bleibt doch die bittere Tatsache, dass man ohne Antworten so schnell nicht Abschied nahemen kann. Trennung in einer Verbindung... man durchläuft die selben emotionalen Statien die es bei der Trennung durch den Tod gibt. Weiss man nicht warum es passierte, wo der andere ist, bekommt man keinen Antworte... so ist eine Verarbeitung im natürlichen Sinne enorm schwer. Es mag dem einen oder anderen schräg vorkommen, dieser Vergleich doch wo Antworten fehlen bleiben immer nagende Fragezeichen. Gut ist wenn man es mal aufrollen kann, wie bei dem überforderten Vater, aber was wenn nie mehr Antworten kommen? Zeit ja die hilft, aber das Vertrauen in eine weiter Geschichte wird dadurch nicht grösser. Mir ist es darum sehr wichtig klar anzusagen was Sache ist, auch wenn es noch so weh tut, es hat was mit Respekt vor dem Menschen zu tun und ich frage mich ob da die Frauen nicht mehr Eier in der Hose haben? Welchem Mann ist denn sowas schon passiert?
Ok ich begebe mich freiwillig zur Steinigung *tuete* *smile* aber der Gedanke kam mir halt, doch lasse ich mich sehr gerne vom Gegenteil überzeugen.
*blume* nala
Wie könnte es anders aussehen?
Diese klaren Ansagen sind in bestimmten Situationen nicht so einfach umsetzbar. Ich stelle mir das manchmal so vor, wenn wieder in den Medien von einer grausamen Tat in einer Familie die Rede ist.
Gab es unmittelbar davor klare Ansagen? Und der andere hat im Affekt etwas unvorhersehbares begangen, weil er mit den klaren Worten überfordert war...?

Welche Kommunikationsformen bleiben, wenn klare Worte heikel sind?
Ein persönliches Schreiben mit gewählten Worten? Sicher, im Zeitalter von Smartphone etc wirkt ein Brief altmodisch, doch es ist ein Lösungsansatz.

Einen sehr radikalen Fall mit klaren Worten kenne ich, jedoch war ich nicht davon betroffen.
Ein Paar verabredete sich zum Essen gehen. Der Mann bat seine Partnerin, dass sie sich schön kleiden soll.
Beim gemeinsamen Menü, erklärte er ihr, dass er sich von ihr trennen wird. Es waren klare Worte.
ja...
Ich kenne dieses Phänomen auch. Genauso, wie du es beschrieben hast, ist es mir passiert. Ein gemeinsamer Urlaub, dann setzte er mich bei mir zu Hause ab, verabschiedete sich mit den Worten "Danke, dass du mitgekommen bist. Bis bald!" und ist verschwunden. Habe dann 10 Tage nichts von ihm gehört, bis ich zu ihm gefahren bin und ihn zur Rede stellen wollte. Aber er tat so, als sei er nicht zu Hause, hat mich einfach stehen lassen für 2 Stunden. Ich überlegte schon, die Polizei zu verständigen, weil ich mir Sorgen machte. Bin dann am nächsten Morgen wieder hin, habe aber nichts Sinnvolles aus ihm herausbekommen. Habe am Ende seine Mutter wissen lassen, dass er voll komisch drauf ist und mich so schlecht behandelt hat... jedenfalls.. habe ich nie wieder was von ihm gehört, nicht verstanden, was da passiert ist und habe keine Ahnung, was in ihm vorging. Als ich dann von "ghosting" las, fühlte ich mich sehr verstanden. Ich finde das charakterschwach. Und ziemlich traurig, wenn jemand nicht zu seinen Entscheidungen steht. Den kann ich als Mann dann schonmal gar nicht ernst nehmen. Ich finde das Ghosting unmöglich! Unverschämt, respektlos, dämlich. Und sehr sehr schade, dass es anscheinend so verbreitet ist, dass es dafür diesen Begriff gibt.

Grüße,
Nola
Nachtrag
für mich ist ein Mann der ghosted eine Wurst!
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Das kann aber
generell nicht so gesehen werden. dahinter können sich schwere Persönlichkeitsstörungen verbergen, die der Behandlung bedürfen.

Da es auch dieses Thema gibt

Plötzliche Funkstille

sollte man vielleicht unterscheiden zwischen Kontakt noch möglich, also plötzlicher Funkstille, oder nicht möglich, Mensch völlig abgetaucht.
********_bln Frau
11.891 Beiträge
Nichts kann generell so oder so gesehen werden. Dazu sind Menschen einfach zu unterschiedlich *ja*

Doch selbst wenn eine Persönlichkeit,- oder Wahrnehmungsstörung bei dem ein oder anderen vorliegt, dann ist es maximal eine Erklärung, aber es entschuldigt das Verhalten aus meiner Sicht nicht.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Die Antwort liegt auf der Hand und ist eigentlich auch nicht weiter komplex:

Jemand, der sich so verhält, hat zuviel Angst vor der Konfrontation mit den Gefühlen seines Gegenübers. Und/oder sie sind ihm schlicht zu anstrengend.

Oft hört man ja von solchen Menschen, sie hätten das natürlich nicht aus Eigennutz getan, sondern weil man dem anderen "nicht weh tun wollte".

Das Argument ist natürlich vollkommen wertfrei, denn ganz offensichtlich tut es einem Menschen mehr weh, ohne Erklärung von jetzt auf gleich ignoriert zu werden, als mit einem klärenden Gespräch vom Ende einer Beziehung unterrichtet zu werden.

Nein, die Erklärung ist schlicht und einfach Feigheit vor dem Feind, gepaar mit einer erschreckend schlechten Kinderstube.

Leider verbreitet sich solch ein Verhalten immer weiter. Wir leben in einer Zeit von relativer Schnelllebigkeit und relativer Unverbindlichkeit. So schnell, wie zwei Menschen heute mal eben nackt zwischen den Laken landen, so schnell vergisst man einander auch wieder. Für manche Menschen hat Sex keinerlei emotionale Verbindlichkeit mehr. Also hat auch das Beenden einer Begegnung keinerlei Verbindlichkeit mehr.

Früher musste man einander heiraten, bevor man den anderen nackt sehen durfte. Dass wir darüber hinaus sind, ist sicher noch als positive Entwicklung zu werten. Einige Dinge allerdings würde ich mir durchaus noch ein wenig altmodischer wünschen. Dazu gehört das Bewusstsein dafür, dass ein Sexpartner ein Mensch mit Gefühlen ist, die man in gewissem Rahmen zu respektieren hat. Und dazu gehört, dass man miteinander spricht, wenn man eine Beziehung beenden möchte.
Ich finde aber auch, da muss man einfach Dinge trennen.
In einer Beziehungs- und Affärenanbahnung ist das doch etwas ganz anderes. Da kann es ganz schlicht einfach so sein, dass zwei Menschen einen unterschiedlichen Film fahren. Man kennt sich noch nicht so lange, man weiß nicht, ob der andere eine ähnliche Gefühlsentwicklung durch macht, man nimmt Zuneigungsbekundung unterschiedlich wahr, etc.
Für den einen ist es dann kein großes Ding, sowas abzubrechen und für den anderen bricht die Welt zusammen und man stellt alles in Frage.
Da würde ich wirklich mal Fünfe gerade sein lassen. Dinge müssen sich einfach entwickeln und wenn es nicht passt, dann passt es halt nicht. Das gehört zum Leben dazu.

Was ganz anderes ist es, wenn jemand nach Jahren einfach so verschwindet. Dann kennt man sich schon recht gut und fühlt sich sicherlich zu recht sicher. Aber ich denke, da gibt es auch einfach Faktoren und Dynamiken, die dazu führen können. Zb ein dominanter Partner, bei dem man glaubt, nicht über Zweifel oder Gefühle sprechen zu können, ein Partner, der sowieso nicht darüber sprechen kann, Liebe, die aufgehört hat, während man denkt, der andere liebt noch und man will eigentlich nicht verletzen...Für mich sind solche Menschen nicht per se Arschlöcher. Ich denke, sowas hat immer seinen Hintergrund und nicht immer ist nur der eine Schuld. Ich glaube nicht, dass man das generalisieren kann, sondern dass es darauf ankommt, wie die Situation individuell bei den Menschen ist. Und ob man dann von außen wirklich sehen kann, was in der Beziehung und in Menschen vor sich geht...Ich glaube, da braucht es viel eher einfach ein Umfeld und Beratungsstellen, die solche Menschen auffangen, Verlassene und Verlassende.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich finde absolut nicht, dass dieser Unterschied notwendig ist.

Ich persönlich finde, es ist grundsätzlich nicht richtig, jemanden im Unklaren darüber zu lassen, wie seine Absichten gelagert sind. Egal, ob es sich um eine Affäre, eine Beziehung oder einen One-Night-Stand handelt.

Sex kann nur dann eine faire, manipulationsfreie Sache sein, wenn beiden Beteiligten klar ist, auf was sie sich einlassen. Und das ist eben in den Fällen, wo nicht ehrlich kommuniziert wird, nicht der Fall. Dabei ist es im Grunde unerheblich, ob der eine ganz klar einen One-Night-Stand im Sinn hat, während der andere gerade hofft, die Liebe seines Lebens getroffen zu haben oder ob der andere die Beziehung beenden möchte, während der andere gerade Heiratspläne schmiedet.

Es geht um Fairness und Offenheit und wer das versäumt, manipuliert den anderen und sei es nur durch Schweigen, das ausschließlich dem eigenen Vorteil nützt.
2020_08_28: ich war shoppen. ; )
********elle Frau
3.310 Beiträge
So etwas kommt vor.
Gerade in der Zeit, in der sich viele Menschen über das Internet kennenlernen, höre ich immer häufiger davon. Ganz dramatische Fälle, in denen jemand seinen eigenen Tod inszeniert, banale Fälle, in denen nach einer kleinen Meinungsverschiedenheit alle Brücken abgebrochen wurden. ich habe das in einer ganz skurrilen Weise erlebt:

Wir schrieben im gleichen Forum. Dann folgten Mails, irgendwann Telefonate. Ein Date wurde verabredet, ihm kam etwas dazwischen. Ein zweites, drittes, viertes. Die Ausreden waren derart dramatisch, sie glichen zeitweise einer richtigen Inszenierung, dass meine Naivität, mein "daran glauben wollen" und natürlich die Vernarrtheit dazu führte, dass ich ihm immer wieder glaubte. Beim letzten Mal dann aber nicht. Wir telefonierten, und ich merkte an dem, was er erzählte, dass er nicht vorhaben konnte, das gemeinsame Wochenende tatsächlich stattfinden zu lassen. ich sagte nichts dazu, aber er merkte wohl, dass ich verstimmt war. Wir verabschiedeten uns und danach rief er nicht mehr an. Aber auch seine Telefone, weder Festnetz noch Handy waren noch erreichbar. Es hob einfach niemand mehr ab. In dem Forum, in dem wir uns kennenlernten, war er nicht mehr aktiv und seine Mailbox flutete bald über. ich gab dann auf.

Nach einem Jahr allerdings schrieb ich ihm noch eine Mail und erklärte ihm, was ich von seiner Art hielte. mir ging es darum, dass ich zumindest wissen wollte, ob er noch lebt. Also schrieb ich ihm, dass er doch wenigstens ein kurzes Zeichen in dem Forum geben solle, was er überraschenderweise dann auch tat.

Das ist eigentlich das Schlimmste an diesem Ghosting, finde ich. Es ist ein loses Ende, was immer um einen herumbaumelt, weil man es nicht zuordnen kann. Es ist ja nun nicht wie der ONS, der am nächsten morgen verschwunden ist und sich andere Jagdgebiete sucht. Man hat eine Beziehung zueinander aufgebaut und läuft dann ins Leere.

Und wenn es nur dieser eine Satz ist: "Ich will nicht mehr mit Dir zusammensein." Selbst das ist besser als... nichts.
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