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Die Wasserburg

********mann Mann
910 Beiträge
Themenersteller 
Die Wasserburg
„Ja, die Gästewohnung ist frei Walter!“, beeilte sich Jan zu versichern, dem wichtig war, seine neue Liebe in der Nähe zu haben.

„Hier ist der Arbeitsvertrag, Jenny, unterschreibe bitte da unten!“

Der Chef schien in Eile zu sein.

Jenny zierte sich nicht lange und unterschrieb, das Gehalt entsprach ihren Vorstellungen, aber sie war auch noch aus einem anderen Grund hier …

„Warte bitte im Vorzimmer, ich habe mit meinem Technischen Direktor noch etwas zu besprechen!“

Jenny fügte sich, nahm im Vorzimmer in einem Besuchersessel Platz und blätterte in einer Touristeninformation.

„Jan!“ sagte Walter eindringlich. „Lena ist schwer krank, muss wahrscheinlich noch heute notoperiert werden, ich fahre da jetzt hin, um ihr beizustehen und um mit dem Chefarzt zu reden! Sie fällt längere Zeit aus. Weil neue Gewitter angekündigt sind, habe ich die heutigen Vorstellungen des Theaterstücks abgesagt, eine Mitteilung auf unserer Website platziert und den lokalen Rundfunksender angerufen! Du weißt, was das heißt? Nächsten Freitag zwei Vorstellungen, Samstag drei für die Ticketinhaber von heute und Sonntag wieder zwei! Deine Aufgabe wird es sein, Jenny davon zu überzeugen, die Rolle von Lena zu übernehmen! Bei deinen Qualitäten als Charmeur hege ich keine Zweifel, dass es gelingt, viel Glück!“

Walter von Beckstein ließ den erstaunten Jan einfach stehen, raffte seine Sachen zusammen und eilte nach draußen.

Im Vorzimmer fragte Jenny: „Bitte, wenn Sie, Entschuldigung, Du, in die Kreisstadt fährst, würdest du mich mitnehmen? Ich möchte in der Pension meine Sachen packen und hier dann einziehen, wenn es keine Umstände macht!“

„Ja, komm mit!“, knurrte Walter.

Er war wirklich in Sorge. Was der Chefarzt ihm da am Telefon erzählt hatte, klang gar nicht gut.
Nun hatte er eine um 45 Jahre jüngere Lebensgefährtin und jetzt das!

Walter und Jenny rannten über die Zugbrücke zum Mercedes.
Das nächste Gewitter war im Anmarsch – die Wetterfrösche und das Internet hatten Recht behalten.

Sie sprangen in das Auto, Walter drehte den Zündschlüssel, fuhr an, kam aber nicht weit.

Eine Gestalt, das lange Haar vom Wind zerzaust, tauchte vor der Windschutzscheibe auf.

Walter ließ die Seitenscheibe herunter.

„Anne, was soll das? Ich muss dringend zu Lena, ihr geht es wirklich nicht gut!“

Anne warf einen hasserfüllten Blick auf den Beifahrersitz, wo die Frau saß, die ihr das Liebste genommen hatte, ihren Anker, ihren Jan!

„Ich schmeiße hin, Walter! Ich höre auf, ich kann nicht mehr!“, schrie Anne gegen den Wind ins Wageninnere.

„Ich habe keine Zeit, Anne! Muss ich dich wirklich erst daran erinnern, was in meinem Bürotresor ist, muss ich das?“

Jenny machte große Augen. Hier auf der Burg liefen einige Dinge, die sie noch nicht verstand.
Aber der irre Blick der anderen Frau machte ihr Angst. Es konnte nur bedeuten, sie war dahinter gekommen, bevor Jan die Aussprache gesucht hatte.

Sie würden nie Freundinnen werden – im Gegenteil – der Blick sprach Bände.

Walter ließ sich von dem Zwischenfall nicht beirren, fuhr das Fenster hoch und einfach weiter.

Zurück blieb eine ratlose Anne. Für einen Augenblick war sie wirklich gewillt, alles hinzuschmeißen, sich nur noch um die Masterarbeit zu kümmern, woanders bewerben, weg ziehen … Aber dieser durchtriebene alte Mann hatte sie in der Hand!

Er würde der Polizei sagen, sie habe ihn vergiften wollen und sie, dass sie dies nie in die Tat umgesetzt habe.
Aussage gegen Aussage – ein Fest für die Anwälte. Und Anne konnte sich ohne Job niemals so einen Top-Anwalt leisten, wie Walter.
Es war zum Verzweifeln …

Es gab nur noch einen Mann auf der Burg, dem sie vertrauen konnte.

Konnte sie das wirklich? Kurt war im Moment der einzige Hafen, in den sie jetzt noch einlaufen konnte.

Kurt starrte zur gleichen Zeit ungläubig auf das Display seines Smartphones.
Walter hatte die beiden sonntäglichen Theatervorstellungen abgesagt! Okay, er war der Chef, sollte ihm recht sein, dann musste er die Security nicht anleiten aber umgehend informieren.

Er tätigte den Anruf und machte sich auf zu einem Sicherheitsrundgang, das in in sein Resort als Stellvertreter des Geschäftsführers fiel.

Das Haupttor konnte noch nicht geschlossen werden, denn der Chef und die neue Sekretärin wurden ja noch zurück erwartet.

Jan vermisste seine neue große Liebe bereits jetzt, ein untrügliches Zeichen, dass es ihn diesmal richtig heftig erwischt hatte.
Er hätte nie geglaubt, dass es noch eine Steigerung zu Anne gab.

Wo steckte sie überhaupt? Er musste es ihr umgehend sagen, bevor sie es von anderen erfuhr.

Er schlenderte gedankenverloren zum Apartment mit den unverputzten Steinwänden aber dem Luxus einer modernen Wohnung.

Die Tür stand offen, Anne stopfte die letzten Sachen in einen Rollkoffer, den Rest in einen Rucksack.

Sie funkelte Jan aus dunkelblauen Augen an.

„Was wird das, Anne?“

wird fortgesetzt ...
*********iams Paar
2.141 Beiträge
wirklich eine tolle geschichte
sehr fesselnd, man möchte sofort weiterlesen und wissen, wie es weitergeht -wirklich spannend verfasst -vielen dank dafür - ich werde auch die Fortsetzung nicht verpassen *top*
********mann Mann
910 Beiträge
Themenersteller 
Danke
Vielen Dank, dannowilliams! *blume*
Wie immer gibt es hier auch wieder für meine Leser im JC Bonusmaterial, welches nicht im eBook enthalten ist. Ich *tipp* gerade an den letzten Zeilen.

Beachtet bitte auch meine anderen Geschichten von "Die Insel" bis "Making Movies".
********mann Mann
910 Beiträge
Themenersteller 
Die Wasserburg
„Wonach sieht es denn aus, Casanova? Nach Möbelrücken?“, knurrte sie angriffslustig.

Anne musste es mitbekommen haben – das Wann und Wie waren nun auch egal.

„Bitte, Anne, lass mich erklären …!“ Weiter kam er nicht.

„Was willst du erklären? Wie lange ihr es schon hinter meinem Rücken treibt?“

Jan schlug die Hände vors Gesicht. Wie kam die auf solchen Blödsinn?
Er hatte Jenny doch auch erst vor zweieinhalb Stunden kennen gelernt …

Anne war im Begriff, aus dem Zimmer zu stürmen, der Rollkoffer polterte über den Steinfußboden.
Jan hielt sie am Ärmel ihres weiten mittelalterlichen Gewandes fest.

„Bitte, Anne! Wir waren …wir sind wie Bruder und Schwester, da wir nicht verwandt sind, haben wir auch miteinander geschlafen, und da wir beide devot sind, haben wir alles mitgemacht, was Walter wollte! Du wirst für mich immer wie die kleinere Schwester sein, Anne, daran ändert sich nichts, nur habe ich mich eben heute in eine andere …“

Jan spürte einen dumpfen Schmerz am linken Schienbein – Anne hatte den Rollkoffer dagegen geschleudert!

„Selten so ein dämliches Gewäsch gehört! Du enttäuscht mich immer mehr. Jetzt lass mich durch!“, zischte Anne.

Die sanfte Anne war nicht wieder zu erkennen. Er machte Platz, seine nunmehr Ex hatte eine eigene Verschwörungstheorie.
Wie sie darauf kam, würde heute nicht mehr zu erfahren sein.

Jan blieb nur, auf die Rückkehr von Jenny zu warten, um ihr mitzuteilen, sie könne auch gleich bei ihm einziehen.
Dann wäre die Gästewohnung frei für den Sohn dieses umtriebigen Bauunternehmers, diesen Peter Brunner, der ja auch noch irgendwann erwartet wurde.

Er entschloss sich, sie anzurufen, ihr das Angebot zu unterbreiten, sie abzuholen. Vielleicht blieb ja Walter länger im Krankenhaus.

Anne hatte geklopft und da Kurt nicht da zu sein schien, schlich sie in dessen Apartment, wagte es aber nicht, ihre Sachen auszupacken.
Sie war gleichzeitig vor Zorn erregt aber auch unendlich müde, legte sich auf eine Couch und schlief umgehend ein.

Kurt schickte prüfende Blicke zum Himmel. Das nächste Gewitter stand über der Wasserburg.
Gut, dass Walter die Vorstellungen abgesagt hatte …

Wieder einmal polterte ein Rollkoffer über Steinfußboden. Kurt wunderte sich, wie vertraut Jan und diese neue Sekretärin miteinander umgingen.
Hatte er etwas verpasst? Waren Jan und Anne nicht ein Paar?

„Hallo, Jenny, hallo, Jan! Ziemliches Mistwetter da draußen!“ Kurt machte auf Small Talk.

„Ja, ich bin von der Kreisstadt zurück gerast, um noch vor dem Gewitter wieder hier zu sein, Kurt!“

Noch mehr verwunderte den stellvertretenden Geschäftsführer, dass die neue hübsche Sekretärin mit dem Puppengesicht rechts abbog in die Wohnung von Jan!
Er musste in den letzten Stunden wirklich etwas verpasst haben … Kurt schüttelte den kahlen Kopf.

Wenn diese Jenny und Jan zusammen waren, wo steckte dann Anne?
Die Antwort fand er in seiner eigenen Wohnung …

Anne weckte von einem Geräusch auf, sah den Schatten ihres Herrn, war plötzlich hellwach. Draußen donnerte es.

In einer fließenden Bewegung war sie runter von der Couch und zu Füßen ihres Herrn. Sie umklammerte die Fußgelenke von Kurt.

„Bitte, Herr, verzeiht mir! Bestraft mich, schlagt mich, bitte!“, keuchte sie.

„Warum sollte ich dich bestrafen?“

„Ich bin ohne eure Erlaubnis in eure Wohnung eingedrungen, Herr!“

Kurt griff unter ihre Unterarme und stellte sie auf die Füße.

„Sie mich an, weiche meinem Blick nicht aus und wiederhole, was ich jetzt sage: Der Herr weiß, was für die Sub gut ist, besser als sie selbst!“

Anne wollte wieder auf die Knie sinken, darum flehen, dass ihr seelischer Schmerz von einem körperlichen überlagert würde, von ihr aus auch mit einer Peitsche – es war ihr alles egal.

Kurt hielt sie an den Schultern fest, der Griff war hart aber nicht schmerzvoll.
Als sie dem bohrenden, forschenden Blick aus blau-grauen Augen mit einer Drehung des Kopfes ausweichen wollte, umklammerte er mit einer Hand ihr Kinn, zwang sie so, ihn weiter anzusehen.

„Wiederhole, Sub!“ Diese Stimme duldete keinen Widerspruch.

„Der Herr weiß, was für die Sub gut ist …besser als sie selbst“, stotterte Anne.

Kurt wusste nicht genau, was geschehen war, es hing sicher mit Jan und dieser Sekretärin zusammen.
Seine Schutzbefohlene war jedenfalls völlig durch den Wind.

Draußen pfiff eine Sturmbö, die das nächste Gewitter begleitete, über die Zinnen und um den Bergfried.

„Zieh‘ dich aus, Sub!“

Anne gehorchte wie in Trance, streifte die mittelalterlichen Gewänder ab, das mit Stickereien verzierte Oberkleid, das leinene Unterkleid.

Kurt stellte erfreut fest, dass sie keine Unterwäsche trug. Er setzte sich auf die Couch und befahl Anne, sich auf seinen Schoss zu legen.

Er stützte den Oberkörper mit seinem rechten Arm ab.
Anne starrte auf das Drachentattoo, als würde der Anblick ihr neue Kraft geben, irgendwie helfen.

wird fortgesetzt ...
********mann Mann
910 Beiträge
Themenersteller 
Die Wasserburg
Da ich nachher unterwegs bin, bitte ich um Verständnis, wenn ich heute Abend mich nicht individuell bei jedem bedanke, der "Like" gedrückt hat.

Daher an dieser Stelle ein Dankeschön für die (hoffentlich noch kommenden) "Likes".

Wünsche allen Lesern ein angenehmes Wochenende! *wink*
********mann Mann
910 Beiträge
Themenersteller 
Die Wasserburg
Kurt spürte das. „In China gilt der Drache als ein Glückssymbol. Es war richtig, dass du mich aufgesucht hast. Ich habe als dein Herr auch eine Fürsorgepflicht, aber es wäre der falsche Weg, deinen Kummer und Schmerz mittels einer Session vergessen zu machen.“

Er streichelte den nackten Körper der jungen Frau, die ungeachtet des kurzes Schlafes wieder vor Wut und Kummer zitterte.

Kurt legte die linke Hand auf ihre rechte Brust, nicht um sie oder sich selbst zu erregen, sondern er wollte spüren, wie sich der Herzschlag normalisierte.
Mit der anderen Hand fühlte er nach ihrem Puls.

Jetzt war Kurt als Psycho-Therapeut gefragt. Er hatte keine Ahnung davon, aber er spürte, Anne musste wieder aufgebaut und ihr Selbstbewusstsein gestärkt werden.

„Du bist schön, Anne, die schönste Frau hier, die Prinzessin, keine andere kann dir das Wasser reichen! Wenn sich Jan von einem Puppengesicht blenden lässt, dann ist er ein Trottel, ein Blödmann, deiner nicht wert!“

Bei der Nennung des Namens hatte sich der Herzschlag noch einmal beschleunigt, aber Kurt stellte erfreut fest, dass ihr Puls runter ging.

„Ja, Jan ist ein Blödmann“, sagte Anne, aber für Kurt klang es noch nicht überzeugend genug.

Da sie hier alle weiter gedeihlich zusammen arbeiten mussten, war es auch im Interesse des Betriebsfriedens unglaublich wichtig, Anne „runterzufahren“.
Kurt war sich dieser Verantwortung durchaus bewusst.

„Soweit mir bekannt, haben sich die beiden erst heute kennen gelernt, Anne! Akzeptiere das Unabänderliche! Das Leben ist viel zu kurz, um Zeit für negative Gedanken, wie Hass, Neid, Missgunst und Liebeskummer zu verschwenden!“

Er stand auf und trug die ihm Anvertraute ins Badezimmer, entledigte sich der Hosen und sie gingen gemeinsam unter die Dusche.

Anne ließ das Einseifen auch ihrer intimsten Körperregionen einfach so geschehen, klammerte sich an ihren Herrn und wie es ihr im Moment schien – auch Erlöser.
Es klang wie Blasphemie – aber Anne hatte im Moment kein anderes Wort dafür.

Sie rubbelten sich trocken und Kurt führte Anne an der Hand zur Schlafstatt, ein breites Bett ohne Baldachin und Vorhänge.

Anne hatte die Lippen leicht geöffnet, wollte gerade ‚Danke, Herr!‘ sagen, aber Kurt verschloss den Mund mit einem zärtlichen Kuss. Zeit für Stufe Zwei!

Seine Hand wanderte über die Brüste und dem flachen Bauch zu ihrem rasierten Dreieck, dann zwischen die Beine, stimulierte die Lustperle, bis die ersten Tropfen Feuchtigkeit zu spüren waren.

Anne begann in Erinnerung an die gemeinsame Zeit mit Jan wieder zu weinen, Kurt steckte ihr den Finger in den Mund und sie saugte daran wie ein kleines Kind, das sich nur mit einem Nuckel beruhigen lässt.

Dann wischte er über ihre rechte Wange. Tränen- und Scheidenflüssigkeit vermischten sich mit Speichel, hinterließen eine Spur auf der Wange.
Das Entscheidende war allerdings – Annes Puls und Herzschlag hatten sich normalisiert.
Kurt beglückwünschte sich selbst zu diesem therapeutischen Erfolg.
Inwieweit seine Arbeit Früchte trug, würde sich erst am morgigen Montag zeigen.

Dann fädelte er seinen harten Schwanz in der Löffelchen-Stellung ein, begann ganz behutsam zu stoßen.
Es ging hierbei nicht nur um Sex, sondern auch darum, sie spüren zu lassen, dass nicht nur jemand neben ihr war, sondern auch in ihr.
Gleichsam eine Übertragung von Energieströmen.

Anne hatte erstmals seit Stunden wieder so etwas wie ein Lächeln auf ihrem hübschen Gesicht.

‚Dieser Jan ist wirklich ein Blödmann, so eine Frau in den Wind zu schießen‘, dachte Kurt und vögelte sie weiter.
Davon hatte er schon seit Tagen geträumt, war aber immer der Meinung gewesen, ein Dom dürfe nicht zu viele Gefühle investieren, um glaubhaft zu bleiben.

Die Zukunft würde zeigen, ob das mit Anne auf Dauer funktionierte …

Am nächsten Morgen wollte sich Anne nach der Morgentoilette ankleiden, hatte die mittelalterlichen Kleider in den Wäschekorb getan.

„Halt, Sub, was wird das?“ Kurt blinzelte verschlafen, lag noch im Bett.

Er wartete die Antwort seiner neuen Mitbewohnerin gar nicht erst ab.

„Du wirst jetzt so wie du bist Frühstück aus der Burgküche holen. Die Eier bitte nicht zu hart kochen! Ich mache derweil Kaffee, schwirr ab, Anne!“

„Ihnen auch einen schönen guten Morgen, mein Herr!“ Anne machte einen Knicks, grinste dabei.

„Erinnere mich heute Abend an deine Bestrafung! Halt, warte noch einen Moment!“

Kurt sprang nackt aus dem Bett und fummelte in einer Schublade. Es war ein Goldkettchen mit einem viereckigen Metallplättchen.

Anne warf einen kurzen Blick darauf. Die Gravur lautete:
„Eigentum meines Herrn Kurt Friedrichs“.

‚Oh, da bin ich wohl nicht die Erste, die so was tragen muss, auch egal‘, dachte Anne.

Kurt schlüpfte schnell in die Jeans, da es sich für einen Dom nicht geziemte, die ganze Zeit nackt vor seiner Sub herum zu tänzeln.
Erst dann legte er ihr die Kette um den Hals und gab ihr einen sanften Klaps auf den wohl geformten Po.

„Ich habe Hunger, los jetzt!“

Anne machte einen Knicks und verschwand. Obwohl sie mit Nacktheit keine ernsthaften Probleme hatte, hoffte sie dennoch, niemand zu begegnen.

Ihre Sohlen klatschten über den Steinfußboden.
Es fühlte sich kühl an – die beiden Gewitter hatten für Abkühlung gesorgt.

wird fortgesetzt ...
********mann Mann
910 Beiträge
Themenersteller 
Die Wasserburg
Anne atmete auf, als sie die Burgküche betrat. Sie setzte sofort einen Topf auf, um Eier für ihren Herrn zu kochen.
Es war bereits alles frisch angeliefert. Anne wusste nicht, wer es entgegen genommen hatte – vielleicht der Burgherr selbst – oder Jan …

Anne verspürte einen kurzen Stich, aber es war nicht mehr so heftig wie am Sonntagnachmittag, Kurts seltsame Therapie hatte gewirkt.

Sie schnitt Brot, fand aber auch einen Sack mit frischen Brötchen, die verführerisch dufteten.
Sie hielt sich zurück, sofort in eines zu beißen, sie wollte für ihren Herrn schlank und attraktiv bleiben.

Anne belud ein Tablett mit zwei Tellern, Brot, Brötchen, Butter, Schinken, Käse und Obst.

Sie schaute auf den Küchenwecker, der gerade in diesem Moment schrillte, goss das heiße Wasser in den Ausguss und schreckte die Eier kalt ab.

Sie hatte mal davon gehört, das Models den Gang über den Catwalk mit einem schweren Buch auf dem Kopf probten.
Das geht sicher auch mit einem Tablett!

Sie balanzierte das voll beladene Tablett vorsichtig und musste sich dabei strecken. Im Türrahmen hätte sie beinahe vor Schreck alles fallen gelassen, denn im Gang stand …

… die Frau, die ihr den Mann weg genommen hatte! Mit einer schnellen Bewegung verhinderte Anne gerade noch das Unglück, fing das voll beladene Tablett auf, ohne dass etwas zu Bruch ging.

„Guten Morgen Anne! Ist ein heißer Sommer, was?“ Die Angesprochene ignorierte die Anspielung auf ihre nicht vorhandene Kleiderordnung.

Es war kein anzügliches Grinsen, sondern ein gewinnendes Lächeln gewesen.
Anne bekam eine Ahnung davon, wie diese Frau es geschafft hatte, ihren Jan zu verführen.

Wie hatte Kurt sinngemäß gesagt? Das Leben ist zu kurz, um viele Stunden mit Groll zu verschwenden?
Folglich lächelte sie zurück und Jenny atmete durch, hatte sie doch eine Szene wie gestern auf dem Parkplatz befürchtet.

„Du bist nahtlos braun, Kompliment!“ sagte die Frau mit dem modernen Haarschnitt und zugegeben hübschen Gesicht.

Sie trug Shorts und eine weiße Bluse.

„Hüllenloses Arbeiten in der Natur, wir haben Heu gewendet!“, lächelte Anne.

Das Tablett wurde immer schwerer in ihren Händen, um eine Strafe zu verhindern, musste sie es umgehend zu ihrem Herrn bringen.

„Darf ich fragen, warum du…?“, wollte die neue Flamme von Jan wissen.

„Weil ich mich erst ankleiden darf, wenn mein Herr es mir gestattet! Wenn du willst, treffen wir uns heute Mittag am Badeteich, den kennst du ja!“

Anne konnte sich diese Anspielung nicht verkneifen. „Entschuldige, ich muss jetzt wirklich, der Herr wartet!“

Jenny schaute verblüfft der davon eilenden nackten, und wie sie zugeben musste, sehr gut gebauten jungen Frau hinterher.
Sie nahm es als Kompliment. Wenn Jan mit der Schluss gemacht hatte und sie vorzog, dann erübrigte sich ein Blick in den Spiegel.

Jenny freute sich auf das Treffen mit Anne am Mittag.

Vielleicht wurden sie ja nicht dicke Freundinnen, aber sie wollte keineswegs hier eine Feindin haben, die hinter ihrem Rücken intrigierte.
Jenny griff auch nach einem Tablett und belud es, aber nicht, weil Jan es angewiesen hatte, sondern nur, weil sie früher wach geworden war und ihn überraschen wollte.

An der nächsten Ecke hätte Anne beinahe wieder das Servierbrett fallen lassen und wieder verhinderte sie einen Sturz, balanzierte es aus.

Diesmal war allerdings der Schock noch größer! Ein wildfremder junger Mann mit roten Locken und Sommersprossen auf der Nase, der sie ungeniert von oben bis unten musterte, den Blick schweifen ließ.

„Hoppla, junge Frau! Laufen hier alle Burgfräulein so rum? Mein Vater hat wohl doch nicht übertrieben, wie ich zunächst dachte, es geht hier wirklich recht freizügig zu!“

Dieser Karl-Wilhelm Brunner, dessen Schwanz sie … der hatte zwar keine roten Haare, aber die Ähnlichkeit war nicht zu leugnen.
Daher erübrigte sich die Frage nach dem Namen.

Es war offenkundig Peter Brunner, so etwas wie Spion, den der neue Investor hier einschleuste. Zumindest lag dieser Gedanke nahe.

„Nein, Herr Brunner“, beantwortete sie die noch offene Frage. „Nur weil mein Herr es angewiesen hat!“

Sie deutete sogar einen Knicks an, obwohl es ihr mit dem nicht ganz leichten Tablett schwer fiel.

„Darf ich angesichts der ungewöhnlichen Umstände unseres Kennenlernens nach dem Weg zur Gästewohnung fragen, wertes Burgfräulein? Gestatten Sie mir die Bemerkung, dass es in diesen Gängen vergleichsweise kühl ist?“

Anne war dieser Mann zwar nicht geheuer – aber wie der sich ausdrückte, da musste sie einfach zurück lächeln.

„Du und Anne! Folge mir, Peter!“

Brunner junior starrte fasziniert auf die schmale Taille und den knackigen Hintern.
Da wäre er auch ohne Einladung hinterher gelaufen.

„Scheint ziemlich schwer zu sein, ich trage das Tablett ein Stück des Wegs!“

Langsam wurde Anne der Rotschopf sogar sympathisch, aber kurz vor der Wohnung von Kurt nahm sie ihm das Servierbrett wieder ab.
Der Herr durfte das keineswegs sehen!

„Da vorn, zwei Türen weiter, Willkommen auf der Burg, Peter!“

„Danke, Anne, wir sehen uns zur Arbeitsbesprechung!“

Mit letzter Kraft und einem hörbaren Schnaufen stellte sie das Tablett auf dem Tisch in Kurts Wohnung ab, wo es verführerisch nach Kaffee roch.

„Erinnere mich heute Abend an deine zweite Strafe, Sub, du warst geschlagene zwanzig Minuten unterwegs! Musstest du erst die Hühner überreden, dass sie Eier legen?“

Es klang nicht boshaft, sondern eher amüsiert.

Kurt nahm einen Schluck Kaffee, während seine noch auszubildende Sklavin auf die Knie ging.

wird fortgesetzt ...
********mann Mann
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Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
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********mann Mann
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Die Wasserburg
„He, du bist bald wieder auf den Beinen, Lena, und dann rocken wir die Burg!“, versuchte Anne, wie von Walter gewünscht, Fröhlichkeit zu verbreiten.

„Was das Laufen betrifft, hast du vielleicht sogar recht, Sunny. Aber versteh‘ doch, ich werde nie wieder eine richtige Frau sein, so wie du …“

Es sollte nicht wie eine Anklage klingen, wirkte aber so.

„Okay, was haben sie gemacht, Lena?“

„Einen Tumor am rechten Eierstock entdeckt, beide Eierstöcke entfernt und zur Sicherheit die beiden Eileiter verödet. Um eine Total-Operation – also Entfernung der Gebärmutter - bin ich gerade noch herum gekommen. Ich bin keine richtige Frau mehr, kann keine Babies bekommen …“

Lena vergrub ihr Gesicht im Kissen und weinte. Anne beugte sich über sie und nahm sie in den Arm.

Der Mann, mit dem ihre Freundin zusammen war, zählte 45 Lenze mehr als sie – war da ein Kinderwunsch noch realistisch?
Aber wie sollte sie dies Lena beibringen?

„Bitte, Lena, du bist doch als Frau nach dieser OP nicht weniger attraktiv für einen Mann, du bleibst doch die hübsche Blondine, die du immer warst!“

Lena nahm das Gesicht aus dem verheulten feuchten Kissen.

„Es gibt im Bad einen Spiegel, Sunny …“ klagte sie.
„Außerdem ist noch nicht klar, ob der Tumor gestreut hat. Bei einer Chemo-Therapie würden mir dann auch noch die blonden Haare ausfallen!“

„Das ist doch noch gar nicht amtlich, Lena! Vielleicht finden sie gar keine Tumor-Marker in deinem Blut und alles ist easy! Kopf hoch, Lena! Die beste Reha ist ein Sommer auf der Burg, baden im Teich, frische Luft, gesunde Kost, komm‘ bald zurück, Lena, ich zähl‘ auf dich!“

Anne versuchte so viel Optimismus wie nur irgend möglich zu verbreiten, hoffentlich war es ihr gelungen.
Im Hinterkopf hatte sie immer die Worte von Walter, verlorenes Vertrauen wieder herstellen …
Aber dessen bedurfte es nicht – Lena lag ihr auch so am Herzen.

„Dein Wort in Gottes Ohr, Sunny! Lenk‘ mich ab, erzähle Burgtratsch, los!“

Und Anne erzählte ohne Punkt und Komma von Jan und Jenny, von ihr und Kurt – sie zeigte die Kette um ihren Hals „Eigentum meines Herrn Kurt Friedrichs“.

Sie erwähnte auch, dass diese Jenny und Peter Brunner sie nackt gesehen hatten, wie sie Frühstück zu ihrem Herrn brachte und das erste Mal huschte ein Lächeln über das müde, blasse Gesicht der Patientin.

„Danke, Sunny, da habe ich wohl einiges verpasst! Und was diesen plötzlichen Liebes-Rausch von Jan und Jenny betrifft – der Eistee mit Fruchtsaft im Kühlschrank von Walter ist nicht ganz koscher – aber von mir hast du das nicht!“

Anne fragte sich, woher Lena das wusste, da sprang die Tür auf und Walter trat herein.

Er sah das Lächeln auf dem Gesicht seiner um Jahrzehnte jüngeren Lebensgefährtin und nickte Anne zu.
In seinem Blick lag so etwas wie Anerkennung.

Anne hauchte ihrer Freundin noch einen Kuss auf die Wange, winkte und huschte nach draußen.
Nach fünf Minuten folgte auch Walter.

„Noch drei weitere gute Taten und ich vernichte die Ampulle in deinem Beisein Anne, versprochen!“, sagte Walter aufgeräumt.

Darauf wollte sich Anne bei dem umtriebigen Alten lieber nicht verlassen.
Für das, was vielleicht noch in diesem Sommer geschah, wollte sie gerüstet sein, konnte jeden Verbündeten gebrauchen:
Kurt, Lena, vielleicht sogar Peter und Jenny …

Was die beiden Letzteren betraf, erhoffte sie sich bereits heute Klarheit.

Nach dreißig Minuten waren sie wieder auf der Burg und trafen zunächst auf Jan und Jenny, die gerade mit dem Fuß aufstampfte und keifte:

„Nein, das mache ich nicht! Ich bin weder Nutte noch Nackt-Model!“

Sie hatte den Zusatz-Vertrag zu ihrem Arbeitsvertrag gefunden und Jan hatte sie gebeten, den zu unterschreiben.

Walter legte ihr beruhigend einen Arm um die Schultern.

„He, he, nun mal langsam, Jenny! Du hast dich im Vorfeld informiert und wusstest, was auf dich zukommt, dass wir auch die Erotik-Schiene bedienen. Da Lena zwar auf dem Wege der Besserung aber immer noch krank ist hatten wir gehofft, dass du …“

„Nein, und nochmals nein! Das mache ich nicht!“, sagte sie trotzig.

Walter blickte Jan herausfordernd an, da dieser offensichtlich in seinem Auftrag nicht so erfolgreich gewesen war wie Anne im Krankenhaus.

„Vielleicht können wir uns finanziell einigen, Jenny? Sagen wir, 500 Euro obendrauf – für jede Vorstellung versteht sich …“

„Nein!“, schnaufte Jenny. „Ich möchte meinen Arbeitsvertrag als Sekretärin und von mir aus auch als Assistentin der Geschäftsführung erfüllen, was ja ohnehin zusammen hängt. Aber das, was ihr zusätzlich verlangt – Nein!“

„Wir vertagen das und bleiben im Zeitplan! Anne, du wirst jetzt Peter durch die Burg führen und vielleicht reifen da ja ein paar Vorschläge, wie wir unsere Geschäftsfelder erweitern können, ohne Sponsoren und Investoren vor den Kopf zu stoßen, wie es Karl-Wilhelm Brunner gefordert hat.“

Anne nickte, lächelte Peter an, ein wenig koketter, als ursprünglich beabsichtigt – sie wollte Jan ärgern, der dies mit Argusaugen verfolgte.

Peter Brunner verstand dies als Signal, dass diese attraktive Frau ihn nicht unsympathisch fand.
Beim Weg durch die Gänge, Räume und Säle streifte seine Hand wie unabsichtlich immer mal wieder ihre Hüfte, den Unterarm oder das Handgelenk.

Anne nahm es so hin, lächelte nur zurück. Der Beauftragte des künftigen Haupt-Sponsors.

Und wie hatte Walter gesagt? Noch drei gute Taten? Wenn sie diesen Peter um den Finger wickelte und sein Vater dann das Geld überwies …

wird fortgesetzt ...
********mann Mann
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Themenersteller 
Die Wasserburg
Allerdings würde sie nicht den gleichen Fehler machen, wie ihr Ex-Lover Jan, der beim Rundgang gleich mit dieser Jenny intim geworden war – nach dem sie beide Eistee aus dem Kühlschrank des Burgherrn getrunken hatten …
Ein Aphrodisiakum? Was verwendete man da im Mittelalter? Ragwurz? Anne nahm sich vor, im Internet zu recherchieren, hilfreich wäre auch eine Probe.

Peter riss sie aus ihren Gedanken, berührte sie wieder einmal an der Hand.
Da sie bisher nicht protestiert hatte, fühlte er sich ermutigt, dieser ausgesprochen hübschen Frau, die er auch schon nackt gesehen hatte, den Hof zu machen.

Mochte sie doch mit einem anderen Mann zusammen leben, einen Versuch war es wert.

Peter tat so, als betrachte er interessiert die Ausstellung zu den Folterinstrumenten im Mittelalter und der beginnenden Neuzeit.

„Ich könnte mir auch eine ständige Ausstellung zum Leben im Mittelalter vorstellen, Gebrauchsgegenstände, ergänzt durch Living History an den Wochenenden, einen Mittelalter-Markt …“

„Du hast jede Menge innovative Ideen, Peter, Kompliment!“, sagte Anne und lächelte dabei so, dass er in seiner Meinung bestärkt wurde, mit der Frau könne etwas laufen.

„Wir machen schon so etwas in der Art, kostümierte Führungen für Kinder und Touristen, Mitternachtsführungen mit Demonstration der Foltermethoden am lebenden Objekt …“

Meist war sie selbst das „lebende Objekt“ gewesen, der man den Leinenkittel von den Schultern gerissen hatte.

Peter Brunner ließ jetzt gar nicht mehr die Hand los, trat näher an sie heran – Anne konnte fast den Atem spüren.
Verglichen mit dem Schönling Jan musste jeder Mann ablosen, aber dieser Peter war ihr mit den roten Haaren, den lustigen Sommersprossen und den manchmal linkischen Bewegungen nicht völlig unsympathisch.

„Ich meine dies in einem größeren Rahmen. Mir schwebt da zum Beispiel so etwas wie ein Gothik-Festival vor …“

Anne wollte nun doch ihre Hand der seinen entwinden, aber er hielt sie fest, musterte sie aus blau-grauen Augen, die auch ein paar Sprenkel Grün enthielten.

„Aber das gibt es doch schon in Leipzig, Peter!“, konterte Anne.

„Ja, ein Gothik-Wave-Festival, ich habe mich vielleicht nicht präzise genug ausgedrückt, meinte so eher SM-Pärchen, die ja auch gerne in ähnlicher Verkleidung herum laufen!“

Sein lächelnder Mund näherte sich den Lippen von Anne, die ein paar Zentimeter zurück trat, aber noch immer standen sie nahe beieinander.

‚Hier gibt es überall Überwachungskameras, Walter wird seine helle Freude daran haben!‘, durchzuckte es Anne.
Für einen Außenstehenden musste es natürlich so aussehen, als würden sich die beiden näher kommen.

„Die Idee an sich ist ausbaufähig, Peter, der korrekte Begriff lautet allerdings BDSM. Und da wir gerade dabei sind …“

Sie hob etwas die Kette um ihren Hals an, damit Peter die Gravur auf dem Anhänger lesen konnte.

„Ich bin Eigentum meines Herrn! Wenn du mir näher kommen willst, musst du meinen Herrn, Kurt Friedrichs, fragen!“

Sie wollte noch hinzusetzen ‚Falls du dazu den Arsch in der Hose hast‘, unterließ es aber.

„Aber du bist nicht grundsätzlich abgeneigt, Anne?“ Peter strahlte über das ganze Gesicht.

Ehe sie antworten konnte, presste sich sein feuchter Mund auf ihre Lippen.

Mit den Gedanken an die Überwachungskameras und an Walter erlahmte Annes Widerstand sofort, sie gestattete sogar, dass seine Zunge mit ihrer spielte.
Zudem stellte sie erfreut fest, dass dieser schlaksige Kerl sich gar nicht so ungeschickt beim Küssen anstellte.

Mehr durfte sie keinesfalls zulassen, zumindest nicht in diesem Moment, denn wenn Kurt es erfuhr, würde es Hiebe setzen.
Sicher hatte der auch noch ein paar andere Strafen auf Lager.

Wie von Anne vermutet, rieb sich Walter von Beckstein wieder einmal die Hände in seinem Kontrollraum.
Er bedauerte nur, dass es kühler geworden war und die beiden kein Getränk aus seinem Vorrat mitgenommen hatten.

Nach knapp einer Stunde Führung waren die beiden wieder im Büro des Chefs und unterbreiteten Walter den Vorschlag, so etwas wie ein BDSM-Festival auf dem Gelände zu veranstalten.
Die nötigen Kontakte zur Szene würde Kurt herstellen können.

Von Beckstein wiegte den Kopf, so richtig begeistert schien er nicht.

„Damit bedienen wir ja wieder die Erotik-Schiene, Männer in schwarzen Lederhosen, Frauen in Korsetts – ich weiß nicht, ich stelle das mal hintenan. Anne, du bereitest zunächst mit Peter und Jenny einen Mittelalter-Markt vor, mit Töpferei-Handwerk, Kunstschmieden, Gauklern und Musik. Wenn das gut läuft, schwebt mir für nächstes Jahr ein Ritter-Turnier vor, für diesen Sommer wäre der Planungs- und Vorbereitungs-Zeitraum viel zu kurz. Ach, Anne, vergiss bitte nicht, die Ferien haben angefangen, die nächste Kindergruppe kommt 14:00 Uhr!“

„Ja, alles klar, Walter!“ Anne deutete aus alter Gewohnheit einen Knicks an und Peter starrte fasziniert auf den davon huschenden knackigen Hintern.

„Was für eine Frau!“, entfuhr es Brunner junior.

„Ja, die hat viele Talente“, grinste der Burgherr und meinte es so mehrdeutig wie es klang.

‚Wenn ich jetzt Jenny noch dazu bewege, beim Theaterstück am Freitag in der Spätvorstellung die Hüllen fallen zu lassen, dann kann ich Walter an einem Tag drei gute Taten auf die Rechnung schreiben!‘, dachte Anne, als sie zum Badeteich eilte.

Im gleichen Augenblick wusste sie, dass sie so da nicht ran gehen durfte.

Nein, sie musste der Frau, der sie noch am Sonntag Pest und Tod an den Hals gewünscht hatte als Freundin gegenüber treten.

Jenny erwartete sie schon, gewandet in einen knappen, roten Bikini, und streckte gerade den großen rechten Zeh ins Wasser.

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********mann Mann
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*********iams Paar
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Waaahnsinn
RESPEKT

so schnell schon die fortsetzung - klass *top* e , absolut spannend und fesselnd - wirklich ein genuss zu lesen
********mann Mann
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Die Wasserburg
Herzlichen Dank, Dannowilliams!
Die Geschichten sind immer schon fertig, wenn sie hier erscheinen!
Im Moment schreibe ich noch am Bonusmaterial, das nicht im eBook enthalten ist.
Cover des eBooks
********mann Mann
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********mann Mann
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Die Wasserburg
Ein Dankeschön an alle Leser für 2050 Klicks! *diegroessten*
********mann Mann
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Die Wasserburg
Dann wurde die Szenerie zum Badeteich verlegt und die zweite Assistentin entschuldigte sich, sie habe vergessen, die Oberschenkel und den darüber liegenden Teil einzuölen.

„Mach‘ mal hin, Susi, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!“, meckerte die Profi-Fotografin.

„Miss Pferdeschwanz II“ – wie Jan sie nannte – beschäftigte sich kniend mit seinen erogensten Zonen und als sie das Öl in den Schaft des Penis einmassierte stöhnte er:

„Wenn du weiter machst, komme ich!“

Das wollte natürlich niemand riskieren – zumindest jetzt noch nicht.
Aber Katrin hatte an diesem frühen Morgen noch einiges vor.

Jan musste stehend und liegend posieren, auch mal ins Wasser waten.
Aus den Augenwinkeln nahm er eine junge Frau mit langem, blonden Haar wahr, die offenbar nicht zum Mitarbeiterstab der Fotografin gehörte, nur interessiert zuschaute, sorgfältig darauf bedacht, nicht zu häufig auf seinen halb aufgerichteten Schwanz zu starren.

Nach einer halben Stunde Posieren war Jan bereits wieder müde.
Fotomodell schien doch kein so leichter Job zu sein, wie er immer gedacht hatte.

„Dein Einsatz, Gina!“, sagte Katrin mit Blick auf die hübsche Blondine.

Die Angesprochene schlüpfte aus den Sachen, kam auf Jan zu, schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln.

„Hi, ich bin Gina!“

„Wenn du einverstanden bist, Jan, machen wir jetzt noch eine Fotostrecke für ein anderes Magazin. Sorry, habe ich vergessen, eingangs zu erwähnen! Das Finanzielle klären wir dann später – okay?“

Jan zögerte einen Moment und die Fotografin deutete es falsch.

„Keine Sorge, nichts Pornografisches, nur ein erotisches Pärchen-Shooting!“, sagte Katrin.

„Das ist es nicht, Katrin“, sagte Jan. „Ich wäre gern bereit, Gina näher zu kommen – aber es ist nicht mit meiner Managerin abgesprochen!“

Katrin stemmte die Fäuste in die Hüften und lachte schallend, die Mitarbeiter stimmten pflichtbewusst mit ein.

„Man hat mir gesagt, du bist neu im Geschäft, und schon eine Managerin? Wo ist denn die Dame, wenn ich fragen darf?“, höhnte Katrin.

Andererseits sah der Kerl so unverschämt gut aus – den wollte sie in ihrer Model-Kartei haben.
Richtig geil aussehende Männer waren Mangelware.

„Oh, da kommt sie gerade, Katrin!“, grinste Jan frech und legte ein paar Zentimeter zwischen sich und Gina, die bereits Anstalten machte, sich an ihn zu kuscheln.

„Darf ich vorstellen: Frau Jennifer Kreuzer – meine Managerin!“

Katrin wirbelte verblüfft herum und sah die Zornesfalte auf der Stirn der attraktiven jungen Frau mit dem modischen Haarschnitt.

„Mit Herrn Walter von Beckstein war ein Shooting für eine neue Frauenzeitschrift vereinbart, richtig?“, zischte Jenny.
„Dieses Pärchen-Shooting gehört meines Wissens nach nicht dazu und bedarf meiner Zustimmung, Frau Ludwig!“

„Entschuldigung, wenn Sie sich übergangen fühlen, Frau Kreuzer, ich hatte bisher nur, wie Sie richtig bemerkt haben, Kontakt mit Herrn von Beckstein, wusste ja nicht, dass Sie …“, flötete Katrin Ludwig. „Wir werden uns sicher einig, Frau Kreuzer!“

„Ich bin Jenny, für mich ist das doch auch neu!“

Jenny reichte der verblüfften Fotografin die Hand und entspannte die Situation mit einem Lächeln.

„Okay, ein paar Fotos mit dem Model, das extra mit anreiste. Blümchen im Vordergrund, von mir aus auch Küsschen. Bei weiter gehenden Aktivitäten behalte ich mir vor, andere Models ins Spiel zu bringen, einverstanden, Katrin?“

„Blumen im Vordergrund, prima Idee, danke, Jenny!“

Jan und Gina mussten sich gegenüber auf dem Bauch hinlegen, teilweise verdeckt durch Gras und blühende Wiesenblumen.

Die Profi-Fotografin legte sich ebenfalls auf den Bauch und schoss Fotos in der Frosch-Perspektive.
Am besten gefiel ihr später jedoch jenes, als sich Gina vor Jan stellte, sich streckte, den Arm um seinen Nacken schlang, während die Hand von Jan den Venushügel des Models teilweise verdeckte.

„Erotik pur!“, musste auch Jenny zugeben, als ihr Katrin das Foto im kleinen Display der Kamera zeigte.

Inzwischen waren auch Anne und Lena näher gekommen.

„Zieht blank, Mädels! Es gibt auch auf der Burg tolle Models!“

Anne und Lena schlüpften behände aus den leichten Sommersachen, warfen Jan ins Gras, streichelten und küssten ihn und wichsten seinen harten Schwanz.

Katrin blieb nichts anderes übrig, als eine ganze Serie von Fotos zu schießen.
Sie kniete im Gras und hoffte, alles noch auf diese Speicherkarte zu bekommen.

Es dauerte nicht lange, da spritzte Jan ab, vor allem auf die Brüste und das Gesicht von Anne – und die Fotografin fing alles mit einem schnellen Autofokus ein.

„Und was ist mit dir, Jenny? Du musst dich doch auch nicht verstecken?“, lachte Katrin Ludwig.

„Ach, ich bin nur die Managerin, aber wenn du ein Foto von mir haben willst, bitte!“

Jenny schlüpfte aus Shorts, Top und Unterwäsche und Katrin schoss ihre Fotos.

Die Fotografin war begeistert. Die sahen alle so gut aus, dass sie alle vier in ihrer Model-Kartei haben wollte, wurde zunächst aber Zeugin einer überraschenden Szene.

Jenny schlug die rechte Hand heftig auf den noch nackten Arsch von Jan, der zusammen zuckte.

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********mann Mann
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Die Wasserburg
„Das hat noch ein Nachspiel!“, zischte sie.

„Darf ich fragen, warum, Herrin?“

„Na wie du diese Gina angeschmachtet hast! Melde dich heute Abend zur Bestrafung, Knecht!“

„Jawohl, Herrin!“

Alle beeilten sich, wieder in die Sachen zu steigen, denn jeden Moment würde es oben auf dem Burghof richtig los gehen.

„Im Namen der Geschäftsführung der Wasserburg Lobenau Betriebsgesellschaft mbH bist du eingeladen, auch vom Markttreiben ein paar Fotos zu machen, wenn es deine Zeit erlaubt!“ Jenny wurde jetzt wieder förmlich.

„Gern, wenn ich einen Kaffee haben kann, aber das gab es ja wohl erst im 18. Jahrhundert in Wien“, seufzte Katrin Ludwig.

„Wir sind da nicht so kleinlich, natürlich bekommst du einen!“

Die Profifotografin bekam nicht nur einen Kaffee, sondern sogar ein frisches Croissant mit Marmelade, wie von ihr gewünscht und ließ sich dann von einer ihrer Assistentinnen ein Blatt Papier und einen Stift reichen.

Noch während sie vom knusprigen Gebäck abbiss, begann sie, ein grobes Drehbuch für einen Mittelalter-Erotik-Thriller zu entwerfen.
Dazu brauchte Katrin Ludwig nur zehn Minuten und bei einem zweiten Kaffee las sie ihren Entwurf vor.

„Ein Edelmann und die Tochter eines Ratsherrn werden bei einem Quickie erwischt. Der Berater des Markgrafen, ein durchtriebener Mönch, hat noch eine alte Rechnung mit dem Edelmann offen und will auch die Macht des bürgerlichen Städtischen Rates einschränken. Folglich konstruiert er eine Anklage gegen die beiden: Der Edelmann sei Kopf einer Verschwörung gegen den Markgrafen und die Tochter des Ratsherrn eine Hexe, die nicht nur Liebestränke herstelle sondern auch Gift mische. Die beiden werden wegen ihres unsittlichen Betragens an den Pranger gestellt, in den Kerker geworfen und gefoltert, um die entsprechenden Geständnisse zu erpressen. Die Tochter des Markgrafen wiederum hat ein Auge auf den gut aussehenden Edelmann geworfen, möchte nicht, dass er weiter gequält und verurteilt wird. Um sich bei ihm einzuschleimen, sorgt sie auch dafür, dass seine Geliebte frei kommt, die allerdings verschwinden muss, sonst landet sie doch noch irgendwann auf dem Scheiterhaufen … Wie gefällt euch das?“, fragte Katrin Ludwig in die Runde.

„In dir stecken viele Talente, Kompliment!“, sagte Jenny.
„Aber letztendlich entscheidet der Burgherr über die Umsetzung, wir müssen Walter von Beckstein fragen.“

„Natürlich, es muss ja auch ein Filmteam heran geholt werden. Zunächst mache ich mal Fotos vom bunten Markttreiben, das, wie mir scheint, gerade beginnt!“

Katrin trank ihren Kaffee aus, fragte nebenher, ob das Model Gina noch einen Termin habe, was diese verneinte.

„Du kannst ja eine Nebenrolle übernehmen, Gina, immer vorausgesetzt, Herr von Beckstein stimmt zu!“

Jenny übernahm die Aufgabe, ihrem Chef den Entwurf des Drehbuches zu überbringen, während sich alle anderen Mitarbeiter in ihre Kostüme zwängten, um dann Frau Ludwig und ihre Begleiter über den Mittelalter-Markt zu führen.

Es war erstaunlich, was das Team um Walter von Beckstein und Kurt Friedrichs in der kurzen Zeit auf die Beine gestellt hatte:
Ein Böttcher, der Fässer herstellte, ein Kunstschmied, ein Töpfer, ein Schuhmacher.

Dazu Stände, wo Würste gegrillt und Wein und Bier ausgeschenkt wurde. Für die Kinder wurde natürlich auch Limonade verkauft, die in der heutigen Form erst seit dem 17. Jahrhundert überliefert ist, in der Antike vermischte man noch Trinkwasser mit Essig.
Im Mittelalter trank man meist schon zum Frühstück Dünnbier, ganz einfach, weil es im Vergleich zum Wasser nahezu keimfrei war.

Besonders heikel war der Programmpunkt mit einem Mann aus Westafrika und seiner Partnerin.
Wegen der Polical Correctness konnte man ins Programmheft ja nicht schreiben, man stelle Mohren aus, was im Mittelalter eine Sensation gewesen wäre.

Doch der Mann konnte Feuer schlucken, fuhr sich auch mit brennenden Fackeln über die Haut und trat somit als Artist auf.

Dazu noch andere Gaukler, die in historischen Kostümen erstaunliche akrobatische Leistungen vollbrachten, Spielleute, ein Puppentheater für Kinder und vieles andere mehr.

Katrin Ludwig faszinierte vor allem der Feuerschlucker aus Westafrika, der nur einen Lendenschurz trug, und von dem sie eine ganze Fotoserie schoss.

Mittags war der Burghof gedrängt voll von Schaulustigen, die aus der Umgebung, aber auch aus Berlin kamen.
Man stärkte sich an den Imbiss-Buden, wobei manche Kinder maulten, warum es weder Eiscreme, noch Hotdogs oder Burger gab.

Anne, die mit Kindern besonders gut umgehen konnte, erklärte, dass es dies im Mittelalter noch nicht gegeben habe.

„Aber dafür könnt ihr Dinnede essen, überbackenes Fladenbrot, Nürnberger Bratwürste oder Pfannkuchen mit Marmelade!“

„Auch keine Pommes?“, maulte ein kleiner Junge.

„Leider nicht, Kartoffeln wurden erst viel später aus Amerika eingeführt, genau wie Mais, Tomaten, Kakao, Tabak und vieles mehr!“

Alle Kinderträume konnten nicht erfüllt werden, allerdings gab es ein Karussell, auf der ein Ritter saß und versuchte, mit einer Lanze um das Karussell angeordnete Ringe zu treffen.
Das wollten einige mutige Jungen natürlich auch probieren.

Anne sah auf der Zugbrücke den allein erziehenden Vater mit seiner kleinen Tochter, dem sie schon einmal begegnet war.
Sie wusste nicht, warum sie sich versteifte, warum sich ihr Herzschlag veränderte.

Kein Zeichen des Wiedererkennens, kein Winken – dafür winkte das Mädchen.
Anne riss sich zusammen und lief zu den beiden.

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Die Wasserburg
„Hallo!“, sagte sie zu dem Mann mit den ausdrucksstarken braunen Augen, ging dann in die Hocke.

„Dein Name war Sofia, nicht wahr?“

Das Mädchen nickte eifrig. „Ja, Tante!“

„Und, hast du Lust, mal wieder zu reiten, Sofia?“, fragte Anne.

„Au, fein! Darf ich auf den Esel?“

Der Vater der kleinen Sofia sagte kein Wort, erst nach dem Ritt durch den Park zischte er Anne ins Ohr:

„Wir sehen uns wieder!“

Als Anne wieder weg war, zupfte Sofia ihrem Vater am Ärmel.

„Die ist so nett, die möchte ich als neue Mutti!“

Jetzt ging Rolf Becker in die Hocke, strich seiner Tochter über das dunkelblonde Haar.

„Ja, Prinzessin, ich arbeite daran!“

Walter von Beckstein hatte nicht nur zwei Bögen Papier in der Hand, sondern auch gleich Karl-Wilhelm und Peter Brunner im Schlepptau, als er mitten im Markt-Treiben ankam, wo zwar Kurt als Einziger sich zu dieser Stunde schon ein Bier aus einem Tonkrug gönnte, die anderen aber noch an Limonade nippten.

„Die Idee wird heute noch umgesetzt, Frau Ludwig, das Filmteam kommt am frühen Abend, notfalls drehen wir die Nacht durch, Sie können auch gern hier übernachten, kein Problem …“

„Vergessen Sie nicht das Luft holen, Herrn von Beckstein!“, grinste die Profifotografin.

„Darf ich Sie kurz in mein kühles Kontor bitten, werte Dame, ich wäre an einer dauerhaften Zusammenarbeit interessiert!“

Katrin Ludwig ließ sich nicht lange bitten, hatte sie doch läuten hören, dass der Mann ungeachtet der teuren Sanierung der Burg immer noch finanziell potent sei.

Kurt führte seine Sub Anne abseits des Markttreibens in eine Ecke und umklammerte ihr linkes Handgelenk so fest, dass es schmerzte.
Die eisgrauen Augen blitzten bedrohlich auf.

„Du warst verdächtig lange mit einem Mann und dessen Tochter unterwegs! Läuft da etwas, von dem ich wissen müsste, Sklavin?“

Der Griff wurde noch fester und Anne stöhnte auf.

„Bitte, Herr, nein! Ich war nur freundlich zu Gästen, die schon einmal hier waren, Kundenbindung!“, wimmerte sie.

Kurt lockerte den Griff.

„Das hoffe ich für dich, aber denke immer daran: Du hast deinem Herrn alles zu melden!“

Dabei wusste Kurt genau, wenn Anne wirklich weg wollte, konnte er sie nicht halten.

Es wurde Nachmittag, die Sonne brannte auf den Burghof, die Besucher suchten Schatten unter den Markisen der Marktstände.

Walter von Beckstein kam mit Katrin Ludwig zurück und verkündete das Casting für das Filmprojekt, das man noch heute umsetzen wollte.

Anne stöhnte innerlich auf. Sie war jetzt bereits müde, und wenn sie das richtig verstanden hatte, würde man so lange drehen, bis der Film im Kasten war – also bis in die Morgenstunden.

„Markgraf – mache ich selber!“, hörte sie Walter sagen. „Tochter des Ratsherrn – Anne, Edelmann – Jan, Tochter des Markgrafen – Jenny …“

Die Angesprochene grinste schief, aber niemand konnte sich einen Reim darauf machen.

„Scharfrichter – Kurt, Gehilfe des Scharfrichters – Peter, Ratsherr – Karl-Wilhelm Brunner. Zwei Rollen sind noch offen, unter anderem die des Beraters des Markgrafen. Frank bringt nachher zwei arbeitslose Schauspieler mit. Alles klar? Wir fangen erst an, wenn gegen 22:00 Uhr keine Kinder und Jugendlichen mehr hier sind, nutzen aber die Kulissen und noch vorhandene Besucher des Marktes als Komparsen. Den Hauptdarstellern empfehle ich: Genießt die Zeit hier oder haut euch noch einmal auf’s Ohr!“

Anne lief als Erste davon, huschte in die Wohnung von Kurt und legte sich hin.

Als ihr Herr kam, um ihr Vorhaltungen zu machen, schlief sie schon wie ein Murmeltier.

Kurt strich ihr über das braune Haar mit dem goldenen Schimmer und ließ sie ruhen.

Denn er wusste, wenn es so umgesetzt wurde, wie diese Fotografin es vorgeschlagen hatte, standen Anne noch ein paar sehr harte Stunden bevor.
Denn man würde – um es authentisch wirken zu lassen - nicht immer nur so tun, als ob, sondern auch ziemlich handgreiflich werden.

Und die Sache mit dem Besucher und seiner Tochter? Grenzte das bei ihm nicht an übertriebene Eifersucht?
Sollte er nicht als Dom über den Dingen stehen und Emotionen ausblenden können?

Ursprünglich hatte er vorgehabt, noch ein Bierchen in Ruhe zu zischen, aber vielleicht hatte Walter recht …
Er legte sich neben Anne und schlummerte ein.

Am Abend, als keine Kinder mehr auf dem Burghof waren, streifte die Assistentin des Feuerschluckers aus Westafrika das Brustband ab und sprang durch einen brennenden Holzreifen – festgehalten durch den schnellen Autofokus eines der teuren Fotoapparate von Katrin Ludwig, die ohne Pause immer noch begeistert bei der Sache war und einen Werbevertrag bei Walter von Beckstein unterschrieben hatte.

Lena und Jenny hatten die Aufgabe, alle Darsteller, die sich zurück gezogen hatten, zusammen zu trommeln.

Während dessen machte das Team von Frank erste Aufnahmen – vor allem vom halb-nackten Feuerschlucker und seiner nicht minder luftig bekleideten Assistentin.

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********mann Mann
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Die Wasserburg
Noch waren genügend Besucher des Mittelalter-Marktes da, die als Komparsen dienen konnten.

Frank hatte zwei Schauspieler mitgebracht, denen es schlichtweg egal war, ob es sich um eine Erotik-Produktion handele, so lange sie sich nicht selbst ausziehen mussten. Hauptsache, ein Job …

Gleich in der ersten Szene ging es zur Sache, denn Anne und Jan mussten vögeln, ohne sich ganz auszuziehen.

‚Hört denn das nie auf‘, dachte Anne. Aber immer noch besser, mit einem vertrauten Partner Leidenschaft zu spielen, als mit einem völlig Unbekannten.

Es war nur der Auftakt, denn jemand schlich zum Berater des Markgrafen, einen Schauspieler, den die Maske in einen Mönch mit Tonsur verwandelt hatte.

Der sah sofort die Chance, die beiden Liebenden an den Pranger zu stellen – im wahrsten Sinne des Wortes!

Der Markgraf – gespielt von Walter von Beckstein persönlich - lieh ihm sein Ohr.

Der Edelmann von Bodenstein ein Verschwörer und die Tochter des ersten Ratsherrn eine Hexe, die ihm nach dem Leben trachte?
Der Markgraf wollte es zunächst nicht glauben, ließ sich aber davon überzeugen, dass eine hochnotpeinliche Befragung durch den Scharfrichter die Wahrheit ans Licht bringen würde.

Das Pärchen wurde, weil es bei der betriebenen Unzucht beobachtet worden war, an den Pranger gestellt.
Man riss ihnen die Kleider vom Leib – aber vorerst nur bis zur Hüfte.

Der Pöbel – aufgehetzt durch den umtriebigen Mönch – warf mit faulem Obst und Eiern.

Die Security achtete darauf, dass nicht etwa jemand mit etwas warf, das es damals noch nicht gab – wie Tomaten und Kartoffeln.

Danach wurden die Delinquenten – wie es das Drehbuch von Katrin Ludwig vorsah – in die Fragkammer unterhalb des Bergfrieds geschleift.

Anne war schon jetzt völlig erschöpft, obwohl sie am Nachmittag geruht hatte und neben ihrem Herrn Kurt aufgewacht war.
Aber sie wusste – jetzt ging es erst richtig los!

Da alle Beteiligten den Text noch nicht drauf hatten, wurde jede Szene geprobt, und dann zwei, drei Mal gefilmt – bis Frank zufrieden war und „Cut!“ rief.

Der Scharfrichter kannte die Gesetze im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation genau und versuchte auch, diese einzuhalten – war allerdings auch immer dem Herrn verpflichtet, dem er gerade diente.

Der Scharfrichter – gespielt von Kurt – war gerade damit beschäftigt, eine Hure aus dem Öffentlichen Haus der Stadt zu bestrafen, die beschuldigt worden war, einem Kunden etwas aus der Geldkatze gestohlen zu haben.

Die Hübschlerin – gespielt vom Model Gina – war geständig und bekam jetzt dreißig Hiebe mit einer gut gewässerten Rute.
Sie hing nackt in den Ketten und stöhnte auf.

So hatte Gina sich das nicht vorgestellt – der klatschte jedes Mal tatsächlich auf ihren Rücken, der bereits brannte! Ihr Körper war ihr Kapital, verdammt!

Der Scharfrichter hielt inne, weil zwei Neue herein geschleift wurden.

„Was soll das, Peter?“, herrschte er seinen Assistenten an.

Dann sah er im Licht der Fackeln, wen man ihn da anschleppte:
Den Edelmann Hagen von Bodenstein und die Tochter des ersten Ratsherrn Anne – das bedeutete Ärger!

„Ein Amtsrichter und einen Schreiber, sonst befrage ich die nicht!“, schnaufte er.

Peter hob den Daumen und zeigte über die Schulter. Dort stand breit grinsend der Mönch Franziskus, der mit einem amtlich aussehenden Wisch wedelte.

„Das wird nicht nötig sein, werter Herr Scharfrichter! Unser aller Herr – Gott sei dem Markgrafen gnädig – hat höchstselbst die Befragung angeordnet!“

Der Mönch bleckte die Zähne.

„Also gut, zwei Eimer Wasser drüber, die stinken ja wie eine Jauchegrube, ausziehen und einhängen, Peter! Nimm dir zwei Landsknechte zu Hilfe, falls der Herr von Bodenstein widerspenstig wird!“

„Gott segne Sie, Herr Scharfrichter Hannes, und ich wünsche Ihnen viel Erfolg! Ich schaue dann mal, bevor ich zu Bett gehe, wieder nach dem Rechten, ob das Lumpenpack geständig ist!“ Der Mönch hob die rechte Hand, schlug ein Kreuz in die Luft und verschwand.

Peter ließ sich das nicht zwei Mal sagen, runter mit den dreckigen Klamotten und über den Kerl und die Dirne jeweils einen Eimer Wasser gekippt, so dass sie nach Luft schnappten!

Das gab bestimmt noch viel Spaß heute Nacht, auch wenn es Überstunden bedeutete.

Scharfrichter Hannes löste die Fesseln von Gina, die erschöpft zu Boden sank und dies nicht einmal spielen musste – sie war wirklich fertig.
Man warf ihr den Unterrock zu, damit sie ihre Blöße bedecken konnte.

„Es soll dir eine Lehre sein, Metze! Sollte es noch einmal vorkommen, wirst du öffentlich ausgepeitscht und ohne Kleider aus der Stadt gejagt, verstanden?“

„Ja, Herr, verstanden!“, keuchte Gina, raffte ihre restlichen Kleider zusammen und beeilte sich, von diesem grausigen Ort weg zu kommen.

„Cut!“, rief Frank Schneider, der schon viele Pornos realisiert hatte, aber das Ambiente der alten Mauern aus dem 14. Jahrhundert reizte ihn immer besonders.
Er arbeitete gern für Walter von Beckstein und die Bezahlung stimmte auch.

Alle durften etwas trinken, den Text durchgehen, bevor wieder gestartet wurde.

In der nächsten Szene sah man, wie Kurt alias Hannes das Wams ausgezogen hatte und seinen verschwitzten muskulösen Oberkörper trocken rieb.

„Peter, ein Maßkrug Bier! Nach der Züchtigung der Hure bin ich durstig!“

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