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Die Wasserburg

********mann Mann
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Die Wasserburg
Das Bad war im großen hölzernen Zuber eingelassen. Alles war bereit.

Markgraf Bodo scheuchte die beiden Mägde hinaus, obwohl die ihn bei anderer Gelegenheit auch schon ohne Kleider gesehen hatten.
Er überlegte, ob er gleich aus den Sachen steigen sollte, entschied dann aber, zunächst abzuwarten, was für ein Weib man ihm zuführen würde.

Es klopfte und Bodo knurrte „Lasst sie ein!“

Durch den Türspalt huschte ein Mädchen, nur noch mit einem Leinenhemd bekleidet.

Das Kleid mit den gelben Bändern, das sie als Hübschlerin kennzeichnete, hatte sie im Vorraum abgelegt.
Der Markgraf musterte sie unverhohlen von oben bis unten und entblößte zwei Reihen weißer Zähne.

Ihm gefiel, was er da sah: Langes, braunes welliges Haar mit einem goldenen Schimmer, das weit über den Rücken fiel, zwei blitzende blaue Augen, die ihn unterwürfig, aber nicht furchtsam anblickten und eine weibliche Figur mit Rundungen an den richtigen Stellen – nicht üppig, aber auch nicht zu mager.

„Komm‘ näher, Weib, oder willst du da Wurzeln schlagen?“ grinste Bodo. „Wie ist dein Name, Weib?“

„Anne, Herr!“ Sie deutete sogar einen Knicks an, wie es sich angesichts des jungen Markgrafen auch gehörte.

Sie stürzte plötzlich nach vorn, hatte wie durch Zauberei ein Stilett in den Händen und wollte es ohne Zweifel Bodo ins Herz bohren!

Die Mägde hatten etwas Wasser verschüttet, so dass sie in der Pfütze weg rutschte und beinahe zu Fall kam.
Zeit genug für den Markgrafen, sich auf dieses Attentat einzustellen.

Die Frau, die sich Anne nannte, richtete sich auf, schleuderte das Messer in Richtung ihres Opfers, schickte einen Fluch hinterher.

Bodo duckte sich und das Stilett blieb zitternd im schweren hölzernen Türblatt stecken.
Er hätte jetzt sofort die Wache rufen können, glaubte aber, mit so einem durchtriebenen Weibsstück allein fertig zu werden.
Zumal diese jetzt unbewaffnet war.

Unversehens stand er hinter ihr, drehte die Arme auf den Rücken und presste die Ellenbogen schmerzhaft zusammen.

„Schade, das Bad im Zuber und das Vergnügen im Bett müssen warten!“ zischte er der Attentäterin ins Ohr, die vor Schmerz aufstöhnte.

Markgraf Bodo musste den Griff etwas lockern, um die Tür aufzustoßen.
Die Frau, die sich Anne nannte, wollte sich entwinden, aber die Wache kam zu Hilfe.
Gemeinsam fesselten sie die Handgelenke auf dem Rücken.

„Eine Fackel, Knecht! Leuchtet mir den Weg hinunter zum Kerker!“

„Ja, Herr!“ beeilte sich der Wachmann zu sagen.

Der junge Herr war wie das Wetter – mal wie ein Kamerad, der einen ausgab, dann wieder zynisch und ungerecht.

Noch vor acht Tagen hatte hier Markgraf Otto geherrscht, aber den hatte der Schlag getroffen – mitten in einem Gelage.

Die Attentäterin wurde eine steile Wendeltreppe nach unten gestoßen und sie musste ahnen, dass man sie zur Fragkammer bringen würde.
Sie war blass und hatte Schweißperlen auf der Stirn. Markgraf Bodo registrierte es mit boshafter Freude.

Mit der würde er heute noch seinen Spass haben – so oder so…

In diesem finsteren Reich unterhalb des Turmes der Wasserburg, die noch nie von feindlichen Truppen eingenommen worden war und daher auch Herrschersitz der Markgrafen war, geschah nichts ohne das Wissen des alten Gerhard, des Kerkermeisters.

Bodo war dem eigentlich keine Rechenschaft schuldig, aber dieser Mann hatte schon seinem Großvater und Vater gedient, zunächst im Felde, seit vielen Jahren hier unten.

„Wurde mir als Hübschlerin zugeführt, warf dann ein Messer auf mich!“ knurrte Bodo.

„Soll ich den Scharfrichter rufen lassen, Herr?“ fragte der alte Gerhard.

Der Scharfrichter war nicht nur für Hinrichtungen zuständig, sondern auch für hochnotpeinliche Befragungen, übte meist noch andere Ämter aus, wie die Aufsicht über die Bordelle.

„Nein, den brauchen wir nicht, das mache ich selbst – aber du kannst mir assistieren, Gerhard!“ wurde dem alten Kerkermeister beschieden, der sich verwundert die Augen rieb. Neuer Herrscher – neue Sitten…

Markgraf Bodo hatte dabei auch im Sinn, dass sich so ein alter Mann nicht vom Anblick eines jungen straffen Frauenkörpers ablenken ließ.
Für Gerhard galt sicherlich, dass jeder, der hier unten ankam, ob schuldig oder nicht, sein Leben verwirkt habe.

Anne hatte immer noch das Leinenhemd an, aber bedingt durch die Wasserflecken klebte es an einigen Stellen an ihrem Körper.

„Zieh das Hemd aus, nichtsnutzige Dirne!“ wurde sie angeherrscht.

Die Delinquentin streckte die Arme nach oben und streifte das Leinenhemd langsam über Kopf.

„Geht’s auch ein bisschen schneller? Soll ich nachhelfen?“ bellte Bodo, so dass es in diesem unterirdischen Raum von den Wänden schallte.

Sie legte nun etwas schneller das frei, was der junge Herr viel lieber im Bett gehabt hätte.

Vielleicht ließ sich das ja noch nachholen, wenn man hier schnell fertig wurde.

Gerhard wollte die nun wieder gefesselten Handgelenke in einen Seilzug einhängen, der über eine Rolle, die in die Decke eingelassen war, führte, aber Bodo schüttelte den Kopf.

wird fortgesetzt...
********mann Mann
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********mann Mann
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Die Wasserburg
Der Kerkermeister entfernte sich unter Verbeugungen, nahm aber den halb vollen Becher Wein mit.

„Kleidet euch an, werte Inga von Schwerin – immer vorausgesetzt, ihr seid es wirklich! Mir wurde berichtet, ihr wurdet beim Weg in ein Kloster überfallen, geschändet und ermordet. Was geschah wirklich? Ein Schluck Wein?“

Inga schüttelte den Kopf. Sie war immer noch benommen von der Tortur, obwohl man sie bei der Bruderschaft sogar auf so etwas vorbereitet hatte.

„Komm‘ her, setz‘ dich zu mir!“ Die Stimme des Markgrafen klang jetzt beinahe sanft.

Inga stellte fest, dass ihr die Beine wieder gehorchten und sie humpelte zum Tisch.

„Du musst verstehen, ich konnte nicht anders handeln, für mich warst du eine Dirne, die mich umbringen wollte!“

„Ja, Herr, ich wurde überfallen, die mich begleitenden Hellebardiere erschlagen. Ich weiß nicht, warum die Bruderschaft es tat, aber ich passte mich an, ich war erst Achtzehn, wurde ausgebildet und erhielt meinen ersten Auftrag. Ihr wart der zweite … Kann ich jetzt doch einen Schluck Wein haben, Herr?“

Der junge Markgraf schob ihr den Becher hin und sie trank gierig.

Alles andere konnte sich Bodo selbst zusammen reimen:
Nach dem plötzlichen Ableben von Markgraf Otto wollte der Thüringer den einzigen Erben töten, um so ein Machtvakuum zu schaffen.
Die Chance, sich große Teile im Norden einzuverleiben!

„Ein gerissener Hund, dieser Gero! Ich werde gleich morgen verbreiten lassen, der Anschlag sei gelungen und ich wäre tot – mal sehen, was dann passiert!“

‚Wenn die sich mit den Sachsen verbünden, unterstützt vom Erzbischof von Meißen, dann gute Nacht!‘ dachte Bodo, denn die Truppen, die er von seinem Vater übernommen hatte, wären so einem Ansturm nicht gewachsen.
Auch wenn er ein paar gute Freunde hatte, die mit ihren gepanzerten Pferden weder Tod noch Teufel fürchteten.

Aber diese Überlegungen gingen zu weit, das würde er dieser Inga nicht auf auf das süße Näschen binden …

„Wir haben jetzt drei Möglichkeiten, Inga: Ich vergesse, was du gesagt hast und martere dich ganz langsam zu Tode; du hast dem fliegenden Messer einen Fluch hinterher geschickt, so dass ich dich als Hexe anklagen lassen kann. Da kommen dann Leute, die sich deiner annehmen, beginnend mit einer Visitation deines Körpers, ob der Teufel Male hinterlassen hat, auch an den intimsten Stellen, dann befragen sie dich, tagelange Folter …“

Markgraf Bodo ließ es zunächst so im Raum stehen, er hatte das nicht wirklich vor, wollte nur die junge Frau weich klopfen.

„Oder aber …Du wirst mein Weib! Wir teilen deinem Vater in Schwerin mit, dass du lebst und dass ich um deine Hand anhalte! Welche Option wäre dir denn lieber?“

Inga wurde für einen Moment schwindlig. Mit so einer Wendung hätte sie nicht gerechnet.

„Das ist nicht euer Ernst, Herr!“ keuchte sie.

Sie war hin- und her gerissen zwischen dem Schwur, den sie der Bruderschaft geleistet hatte und der Möglichkeit, ihre Familie wiederzusehen.
Der Preis dafür war, mit diesem unberechenbaren Mann zusammen zu leben.
Alles besser, als ein langsamer, qualvoller Tod …

„Das ist mein Ernst, Holde! Du bist ein schönes, mutiges und wahrscheinlich auch kluges Weib und von hohem Stand. Es wäre Verschwendung, dich hier unten …“

Inga reichte dem jungen Markgrafen beinahe schüchtern die Hand und ließ sich die Wendeltreppe hinauf führen.

Das Waschwasser im Zuber war natürlich kalt geworden, aber Bodo hatte keine Lust jetzt noch einmal die Mägde zu rufen.

„Wasch‘ dir den Schweiß vom Leib, ich hole derweil eine Bibel und ein Kruzifix! Und das hier …“, Bodo zog lächelnd den schmalen Dolch aus dem hölzernen Türblatt, „nehme ich lieber an mich, falls sich deine Sinne noch einmal verwirren!“

‚Wozu braucht er eine Bibel und ein Kruzifix?‘ überlegte Inga fieberhaft.

Während sie rasch aus dem verschmutzten Hemd schlüpfte um sich im Zuber zu waschen, kam sie zu dem Schluss, dass eine Heirat mit dem Mann, den sie eigentlich hätte umbringen sollen, die beste Option war, die ihr blieb.
Sie würde allerdings die Bedingung stellen, dass die Mutter des Markgrafen und ihre Eltern zustimmen mussten.

Aber was war mit den Leuten hier auf der Burg, die Bescheid wussten?
Die Knechte und Mägde, die sie in einem bunten Kleid mit gelben Bändern gesehen hatten, der Kerkermeister, der ihr Geständnis gehört hatte?
Zeugen für ihren Angriff gab es nicht – das konnte der Markgraf einfach unter den Tisch kehren.

Sie wollte das alte Leinenhemd wieder anziehen, da sprang die Tür auf und Bodo reichte ihr ein frisch gewaschenes.
‚Wenn der sich so um mich bemüht, muss ihm etwas an mir liegen‘, lächelte Inga vor sich hin.

„Deute ich dein Lächeln richtig, wenn ich vermute, dass du mir die Fragestunde unten im Gewölbe vergeben hast?“

Der konnte richtig liebenswürdig sein, das grenzte ja schon an Minne!

„Ja, Herr! Ich danke euch für euer Angebot!“ Inga machte einen formvollendeten Hofknicks.

„Darf ich fragen, wie es weiter geht, Herr?“

„Du schwörst mir auf Bibel und Kruzifix, dass du nie mehr die Hand gegen mich erheben wirst, die Formel, die du sprichst, überlasse ich dir!“

Inga legte die linke Hand auf die heiligen Gegenstände und erhob die rechte zum Schwur.

„Ich schwöre bei Gott, dem Herrn, seinem Sohn Jesus und dem Leben meiner Eltern, dass ich von der Bruderschaft der Meuchelmörder abkehre, ich nie mehr die Hand gegen meinen zukünftigen Gatten erheben und alles unterlassen werde, was ihm schadet! Amen!“

Inga bekreuzigte sich und neigte das Haupt. „Ich bin die Eure, werter Herr!“

wird fortgesetzt...
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wieder eine interesante storry
ist wie immer spannend
********mann Mann
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********mann Mann
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********mann Mann
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Die Wasserburg
Die anderen älteren Kinder durften sich auf Ponys setzen, während die kleineren maulten, weil sie in einem offenen Wagen spazieren gefahren wurden.

Sie drehten eine Runde um den See und durch den gepflegten Park – auch hier waren Arbeitsplätze entstanden, denn eine Gartenbaufirma hatte in dem weitläufigen Gelände vom Frühjahr bis zum Herbst gut zu tun.

Nach dem Geschmack von Anne war der Besuch der Kinder viel zu schnell vorbei und sie huschte in die Küche, um der geschäftig hin und her wuselnden Köchin zu helfen.
Es wurde alles für das Event am Abend vorbereitet, manches auch in Thermobehälter gepackt – und dann verschwand die Köchin.

Anne und Jan mussten es nur noch servieren und das, was im Dorf getuschelt wurde, war nicht alles an den Haaren herbei gezogen:
Bei dem, was der Burgherr „Badevergnügen“ nannte, ging es tatsächlich nicht immer züchtig zu.

Walter von Beckstein hatte ihnen erklärt, dass es heiße Bäder und Saunen schon vor 2000 Jahren in der Bergfestung Masada mitten in der Wüste am Toten Meer gegeben habe.

Nur mussten Anne und Jan nicht wie die Sklaven damals das Wasser heran schleppen und über Feuer warm machen.
Die Wasserburg hatte eine Gasheizung und Warmwasserbereiter.

Sie konnten das heiße Wasser direkt aus einem Schlauch in die zwei großen hölzernen Zuber leiten.
Zwar historisch nicht korrekt, aber bequem. Die modernen Armaturen waren so versteckt montiert, dass es den historischen Charakter der Räume nicht beeinträchtigte.
Der Gummischlauch, denn es damals nicht gab, wurde eingerollt und weg geschafft.

Dann machten sich die beiden bereit für das „Badevergnügen“.
Anne schlüpfte in ein Leinenhemd mit weitem Ausschnitt und Schlitzen an den Seiten; Jan trug eine Unterhose, die von einem Gürtel gehalten wurde – der Gummizug war noch nicht erfunden.

Alles war vorbereitet, auf dem warmen Wasser in den Zubern schwammen duftende Blütenblätter, Kerzen brannten.
Aus versteckten Lautsprechern kam Musik von Blackmore’s Night – Ritchie Blackmore, dem die Welt das markante Riff in „Smoke On The Water“ verdankte und Partnerin Candice Night.

Walter von Beckstein, in Samt und Seide gewandet, wie es sich für einen Burgherrn gehörte, führte die beiden Pärchen hinein, die gebucht hatten.

Jan verbeugte sich tief, Anne machte einen Hofknicks. Aus den Augenwinkeln musterten sie die Ankömmlinge:
Alle um die Fünfzig, die Frauen immer noch attraktiv, eine mit langem, die andere mit kurzem blondem Haar.

Ein Mann von gedrungener Gestalt mit Bäuchlein, der andere mit Glatze, aber muskelbepackt, regelmäßiger Besucher eines Fitness-Studios.

„Legen Sie bitte ab, meine Herrschaften! Bade-Magd und -Knecht legen die Sachen säuberlich zusammen! Gleich werden Speisen und Getränke serviert! Was wünschen Sie? Rotwein aus dem Ungarn-Lande, Weißen aus Sachsen oder Bier?“

Die Herrschaften mittleren Alters enthüllten Körper, die noch gut in Schuss waren, der Mann mit der pflegeleichten Frisur zudem ein Drachen-Tattoo.

Anne und Jan beeilten sich, wie gewünscht, Bier und Wein zu servieren, dazu Schinken im Teigmantel, frisches Brot, Käse und Früchte.
Als Tisch diente jeweils ein Brett quer über einem Zuber.

Als sich Anne vornüber beugte, um Weintrauben in einem Korb auf das Brett zu stellen, spürte sie eine Hand am Schlitz ihres Hemdes.
Sie traf ein Blick aus stechenden grauen Augen. ‚Das kann noch heiter werden!‘ dachte sie und lächelte zurück.

Der Burgherr hatte ihnen eingeschärft, dass sie hier als Bademagd und - Knecht dienten und keineswegs als Lustsklaven.

Sie sollten Entgegenkommen zeigen, damit die Gäste das Event weiter empfahlen, mussten aber nicht alles mitmachen.

Das waren bestimmt Pärchen, die sich sonst an den Wochenenden in Swinger-Clubs in Berlin herum trieben.

Als sie das nächste Mal Wein in die Becher nach goss, war die eine Frau zu der anderen in den Zuber gestiegen und der dickliche Mann zu dem mit dem stechenden Blick.
Das war kein gutes Zeichen – die wollten heute mehr, als nur baden und schlemmen.

„Komm‘ Bademagd – wie war dein Name?“ fragte der Glatzköpfige mit dem auffälligen Tattoo.

„Anne, Herr!“ Sie machte wiederum einen Knicks.

„Los, rein mit dir, Anne, tu dir keinen Zwang an! Falls du noch etwas schüchtern bist, behalte das Hemd noch an – mal sehen, wie lange…“

Der Mann mit der Glatze entblößte zwei Reihen weißer Zähne, was auf mäßigen Kaffee- und Nikotinkonsum hindeutete.

Um den Gast nicht völlig zu verprellen, lupfte Anne das Hemd etwas an und stieg zu beiden Männern in den Zuber.
Das Wasser war immer noch angenehm warm.

„Entspann dich, Anne, hier, trink einen Schluck!“ Der Glatzköpfige schob ihr einen Becher Rotwein hin und sie nippte gehorsam.

Da sie nun einmal mit im Badezuber saß, verstanden es die beiden Männer als Einladung, ihr auf die Pelle zu rücken.
Der Mann mit dem Tattoo schob den nassen Stoff oben am Hals etwas beiseite, entblößte ihre rechte Brust und begann sie zu kneten.

„Nicht zu wenig, nicht zu viel, genau richtig für eine Männerhand! Was meinst du, Willi?“

Der angesprochene etwas dickere Mann nickte und machte sich an der linken Schulter zu schaffen, legte die andere Brust auch frei und näherte sich mit seinen Lippen der Brustwarze mit dem erigierten Nippel.

Anne zwang sich weiter zu lächeln und schielte hinüber zu dem anderen Zuber.

Sie wusste, ihr Freund Jan konnte schlecht Nein sagen und die beiden Frauen lösten gerade die Gürtelschnalle.
Jeden Augenblick würde die Unterhose herunter rutschen und seine Männlichkeit freilegen.
Darauf arbeiteten die beiden Frauen jedenfalls erfolgreich hin.

Anne hatte keine Möglichkeit, das Geschehen weiter zu beobachten, denn die beiden Männer in ihrem Waschzuber versperrten ihr alsbald die Sicht.

wird fortgesetzt...
********mann Mann
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********mann Mann
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Die Wasserburg
Sie machten noch eine Führung durch die Wasserburg für einige Berliner Touristen, dann war der Sonntag auch schon wieder Geschichte.

Anne befürchtete fast, der Burgherr würde sie beide in sein Schlafzimmer einladen – was auch schon ein paar Mal geschehen war – aber er ließ sie in Ruhe und wünschte nur eine gute Nacht.

Sie schmiegten sich wieder eng aneinander und da sie diesmal ausgeruhter waren als am Samstag, begannen sie mit ausgiebigen Petting, sich lustvoll steigernd bis zur Vereinigung und dem gemeinsamen Höhepunkt …

In dem Moment, als sie es am Montag tat, wusste sie schon, nein, das würde sie nicht bringen!

Anne hatte sich mit einem schmierigen Typ getroffen. Der „Dealer“ hatte 500 Euro für eine Ampulle verlangt und auch bekommen – Trinkgeldeinnahmen auf der Wasserburg.

„Ick weeß ja nich‘, wasste vor hast Puppe, aber is‘ rein pflanzlich, nicht nachweisbar und bei zwei Tropfen täglich sagt der Opa in drei Monaten Tschüssikowski!“

„Wenn man aber nur an den Wochenenden Gelegenheit hat, es zu dosieren, was dann?“

Anne war blass und hatte Schweißperlen auf der Stirn. Sie hätte das Treffen absagen sollen.

„Na, ja, bin keen Biochemiker oder Toxikologe oder wie die sich nennen, dazu jibt es keene Langzeitstudien. Denke aber, etwas höher dosieren und dann ein paar Monate abwarten …“

Anne lief in Gedanken versunken zurück zu ihrem Wagen, das Geschenk des Mannes, dem sie die Tropfen in den Kaffee schütten wollte.
Am liebsten hätte sie die Ampulle in das Gebüsch geschleudert – aber die hatte 500 Glocken gekostet, also blieb sie vorläufig in der Handtasche.

Anne war so mit sich selbst beschäftigt, dass sie den Mercedes der S-Klasse erst bemerkte, als dieser direkt neben ihr stoppte und das rechte Fenster herunter gelassen wurde.

„Steig‘ ein und schnall dich an!“, knurrte Walter von Beckstein mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.

Anne – das personifizierte schlechte Gewissen – gehorchte und stieg in den Mercedes.

„Was wird aus meinem Auto?“, fragte sie mit tonloser Stimme.

„Wird später abgeholt! Raus mit der Ampulle, los!“

Anne durchzuckte es siedendheiß. Sie war beobachtet worden. Zufall oder ein gezielter Verdacht des Burgherrn?
Wenn ja, wie war er auf den Gedanken gekommen, sie zu beschatten?
Konnte der Mann Gedanken lesen? Selbst gegenüber Jan hatte sie nie konkret gesagt, was sie vorhatte …

Anne öffnete mit zitternden Fingern die Handtasche und kramte die Ampulle hervor.
Walter von Beckstein ließ sie in der Innentasche seines Jacketts verschwinden.

Dann fädelte er sich in den Verkehr ein.

„Was wird das jetzt? Polizei?“ Anne war gleichzeitig heiß und kalt, sie tupfte sich den Schweiß von der Stirn, obwohl sie sonst selten schwitzte.

Der Burgherr achtete nicht auf sie, konzentrierte sich auf den dichten Verkehr in der Kreisstadt.

Irgendwann brach er dann doch das Schweigen.

„Nein, Sandra …“ Das Mädchen erschrak, so hatte er sie noch nie genannt!

Vielleicht lag es daran, dass sie von der Burg zehn Kilometer entfernt waren.

„Wir fahren zu einem Ort, wo du neue Denkanstöße bekommen wirst. Übrigens bin ich hier, weil die wasserrechtliche Genehmigung für unsere biologische Abwasser-Reinigung erneuert werden musste. Es gibt einige Dinge, die du noch nicht weißt, nicht wissen kannst. Es war eher Zufall, dass ich dich mit einem Typen sah, der nicht koscher ist.“

Anne, die jetzt plötzlich wieder Sandra genannt wurde, wollte etwas sagen, aber der Burgherr schnitt ihr mit einer Handbewegung das Wort ab.

„Du hast mich schwer enttäuscht, Sandra, das hätte ich dir nicht zugetraut. Ich werde das in einem Labor untersuchen lassen, glaube aber, das Ergebnis zu kennen. Bei einem alten Mann wie mir würde es irgendwann zu einem Herzversagen führen … Genau wie in dem Stück, das ich geschrieben habe, bin ich geneigt, dir zu verzeihen.“

Walter von Beckstein lenkte den Mercedes auf einen schattigen Parkplatz, bat seine Beifahrerin auszusteigen und ihm zu folgen.
Sandra war hier schon gewesen – es war der Friedhof der Kreisstadt.

Von Beckstein führte sie über Wege aus sich selbst verdichtendem gelben Sand, dann kamen sie zu einem Familiengrab.
Es wirkte sehr gepflegt. Die Bepflanzung wurde offenbar mindestens zwei Mal im Jahr erneuert.

„Katharina von Tiefenbach 1910 – 1945“ las Sandra auf einem Grabstein.

„Deine Urgroßmutter. Sie wurde im Mai 1945 von russischen Soldaten vergewaltigt, stellte im Sommer fest, dass sie schwanger ist. Ihr Mann konnte nicht der Vater sein, den hatte sie zuletzt 1944 bei einem Heimaturlaub gesehen, er galt als verschollen, saß aber in einem Kriegsgefangenenlager in Nord-Russland. Wegen der Schande, mit der sie nicht leben wollte, hat sich deine Urgroßmutter aufgehängt. Der Krieg forderte auch nach der Kapitulation noch viele Opfer …“

Sandra, die auf der Wasserburg Anne genannt wurde, sank auf eine Bank. So hatte sie die Geschichte noch nie gehört.
Sie hatte Tränen in den Augen, nicht nur wegen des Schicksals der Katharina von Tiefenbach, sondern auch wegen ihrer Mordpläne – anders konnte man es nicht nennen.

Auf dem nächsten Grabstein stand: „Marie Decker geb. Tiefenbach 1943 – 1968“

„Meine große Liebe, das Problem war nur, sie war verheiratet. Ich war als junger Mann Vertreter für Werkzeugmaschinen, die die DDR dringend brauchte, konnte mich, beobachtet durch die Stasi, frei bewegen. Ein Teil deiner Familie floh in den Westen, ein anderer Teil bleib hier und legte den Adelstitel ab, der nicht in den Arbeiter- und Bauern-Staat passte. Marie konnte sich nicht entscheiden, hin - und hergerissen zwischen ihrem Mann und mir. Sie rannte gegen ein Auto und war sofort tot.“

Walter von Beckstein versagte die Stimme.

Sandra konnte nicht anders – sie umarmte ihn.

wird fortgesetzt ...
Spannende Geschichte *zwinker*
********mann Mann
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********mann Mann
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Die Wasserburg
„Ja, nach einer mittelalterlichen Warmzeit, in der die Wikinger sogar auf Island und Grönland Getreide anbauten, kam es vom 15. Jahrhundert bis etwa 1815 zu einer sogenannten ‚Kleinen Eiszeit‘. Napoleon konnte zum Beispiel die Schlacht bei Waterloo wegen Kälte und Regen erst kurz vor Mittag beginnen. Bei einem Beginn am frühen Morgen hätte er vielleicht gewonnen, da die ersten preußischen Verbände erst gegen 16:00 Uhr eintrafen“, sagte Jan.

„Du hast ein profundes historisches Wissen, Jan, Kompliment!“

Er verbeugte sich wie ein Edelmann aus einer längst vergangenen Epoche.

„Das bringt die Arbeit hier so mit sich, verehrte Dame, der Burgherr legt großen Wert darauf. Du solltest dir schon einmal merken, dass die Wasserburg 1353 errichtet wurde, ohne Bagger, Auto-Drehkräne und Betonmischmaschinen versteht sich! Komm‘ ich zeige dir jetzt die Aussicht vom Bergfried und anschließend die Gewölbe unter dem Turm …“

Die ersten Wind-Böen zerzausten das dunkel-blonde Haar von Jenny, die dennoch die Aussicht vom fast dreißig Meter hohen Bergfried genoss.

„Die letzte Verteidigungslinie war die Wendeltreppe hier herauf, falls es feindlichen Truppen gelang, die Burg zu stürmen, was meines Wissens nach nie geschehen ist. Im 17. Jahrhundert hatte man mal beinahe kapituliert, weil die Schweden schwere Kanonen herbei geschafft hatten. – Komm‘, wir gehen wieder runter, Jenny, langsam wird es ungemütlich“, sagte Jan und ergriff die Hand der möglichen neuen Sekretärin.

Blitz und Donner waren zwar nach Jans Schätzung noch zwei Kilometer entfernt, aber es würde hierher ziehen.

„Und das ganze Gelände mit all den Teichen und Wiesen gehört zur Burg?“, fragte Jenny beim Gang zurück zur Wendeltreppe.

„Aber sicher, war damals in den 1990er Jahren ein Schnäppchen von einer Million D-Mark, sagte mir Walter von Beckstein!“

Jenny hatte sich nicht geziert, die dargebotene Hand zu ergreifen, wie Jan erfreut festgestellt hatte. So, wie sie zurück lächelte, würde heute noch etwas passieren …

Sie waren nun unten im Gewölbe angelangt, wo die Szenen zum Erotik-Film mit Markgraf Bodo und Inga von Schwerin gedreht worden waren.

„Ich erkenne die Kulisse wieder“, sagte Jenny errötend, „ich habe mich auf das Vorstellungsgespräch vorbereitet, und na, ja, auf eurer Website sind ja im Adult-Bereich auch …“

Jenny brachte den Satz nicht zu Ende, weil sie da eben auch alles, aber wirklich alles von Jan gesehen hatte.
Der schien allerdings nicht peinlich berührt, sondern lächelte sie an.

„Umbau, Instandhaltung und laufende Kosten verschlingen Geld – da ist Erotik, ich gebe es zu, unter anderem auch eine unserer Einnahmequellen.“

„Und die andere Darstellerin – ist sie deine Freundin?“

Jenny sah an der Reaktion von Jan, dass sie in ein Fettnäpfchen getreten war. Sie biss sich auf die Unterlippe.

„Sorry, tut mir leid, wenn ich dir zu nahe getreten bin, Jan!“, sagte sie beschämt und senkte den Blick.

Jan hätte rufen mögen: ‚Seit heute nicht mehr!‘, unterließ es aber natürlich.

Er und Anne waren wie Bruder und Schwester, da nicht verwandt, auch ein Liebespaar - bis jetzt.
Es war zu kompliziert, um es der bezaubernden Jenny zu erklären, aber irgendwann würde er es tun müssen …

„Hier ist unsere ständige Ausstellung über Foltermethoden im Mittelalter und der beginnenden Neuzeit, Jenny“, überging Jan geflissentlich die persönliche Frage.

Jenny betrachtete mit einem leichten Schauer die ausgestellten Folterinstrumente.

Jan wiederum hatte aus dem Kühlschrank im Vorraum des Büros des Schlossherrn eine Plastikflasche grünen Eistee mit einem Schuss Fruchtsaft mitgenommen.
Daraus konnten sich alle Mitarbeiter des Managements bedienen – vor allem jetzt im Hochsommer.

Er schraubte die Flasche auf, besann sich dann aber, aus hygienischen Gründen zuerst Jenny einen Schluck anzubieten.

„Möchtest du?“

Jenny nickte und nahm einen tiefen Schluck, gleich darauf auch Jan.
Beide spürten, wie das Blut schneller durch den Körper zirkulierte, auch durch die Fortpflanzungsorgane.

‚Liegt es an diesem attraktiven Mann, an der Situation?‘, fragte sich Jenny. Am süßen Getränk konnte es ja wohl nicht liegen …

Walter von Beckstein rieb sich wieder einmal die Hände. Dank der Überwachungskameras wusste er, wo die beiden jungen Leute waren.
Jan hatte tatsächlich die von ihm zuvorderst platzierte und präparierte Flasche Eistee mitgenommen.
Es war ein banger Moment gewesen, aber es hatte funktioniert! Gespannt verfolgte er, ob sein Plan aufgehen würde.

Dabei ging es ihm weder um Jan, noch um Jenny – sondern um Anne!
Die wollte er wenn möglich heute noch leiden sehen …

„Wie mögen sich die Delinquenten damals gefühlt haben, wehrlos einem Folterknecht ausgeliefert?“, fragte Jenny mit klopfendem Herzen.

Ihr wurde heiß, und das lag nicht nur an der schwülen Gewitterluft.

„Möchtest du – nur für einen Moment versteht sich – das Gefühl selbst einmal erleben?“, fragte Jan keck.

Er wunderte sich selbst über seinen Mut, blickte ungläubig auf das Etikett der Plastikflasche. Da war definitiv kein Alkohol drin …

„Ja, warum nicht?“ Jenny wunderte sich auch über sich selbst, während Jan ihr zum Schutz der Handgelenke Ledermanschetten anlegte.

Damals war man nicht so zimperlich gewesen, da benutzte man Seile, eiserne Handschellen und Ketten.

Er ließ von der Decke einen Kettenzug herab und hängte die gefesselten Handgelenke der jungen Frau darin ein.
Kein Karabinerhaken, sondern ein einfacher schmiedeeiserner Haken.

Unversehens wurde der Körper von Jenny durchgestreckt. Jan drehte weiter an der hölzernen Haspel und sie tänzelte auf den Zehenspitzen.

„Damals wurden die Hände auf dem Rücken gefesselt, eingehängt und dann der Körper aufgezogen – sehr schmerzhaft! Manchmal wurden auch die Schultergelenke ausgekugelt ...“

wird fortgesetzt ...
********mann Mann
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Danke
Gemessen an der Anzahl der "Likes" - wofür ich mich auch auf diesem Wege ganz herzlich bedanke - scheint es sich zur bisher beliebtesten Geschichte von mir hier im Joyclub zu entwickeln!
Danke für Euer Interesse! *diegroessten*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gemessen an der Anzahl der "Likes" - wofür ich mich auch auf diesem Wege ganz herzlich bedanke - scheint es sich zur bisher beliebtesten Geschichte von mir hier im Joyclub zu entwickeln!

Was mich überhaupt nicht wundert ... *g*

(Der Antaghar)
********mann Mann
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********mann Mann
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Die Wasserburg
Ich hoffe, Gipsy_Payne, Joyclub-Mitglied und selbst erfolgreiche Autorin, nimmt es mir nicht übel, wenn ich sie hier zitiere:

"Ich war erstaunt ...über dieses Buch!
Eine gelungene Mischung aus Hardcore-BDSM, Mittelalter-Historie und Krimi, schwer einzuordnen und doch spannend bis zur letzten Seite.
Ich hatte zuerst Schwierigkeiten mit dem Stil, aber war doch so gefesselt und gespannt, wie die Geschichte sich über diese Länge entwickeln würde, also habe ich weitergelesen...und gelesen...und gelesen!
Zuerst dachte ich, nur wieder so ein Erotik-Zeugs, aber der Autor glänzt mit fundiertem Wissen und einer ganz eigenen Schreibweise, die ich mit der Zeit mehr als lieb gewonnen habe."


Danke, Gipsy, für die Rezension! *blumenschenk*
Bist du auch der Autor der die selbe Geschichte in erotikforum.at reingestellt hat?
********mann Mann
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