Krise
Lieber Schwarzalbe,
also erst einmal dürfte mein Problem eins von vielen leuten sein und deshalb möchte ich es hier einstellen.
ja es ist so... und das ist schon mal die erste wichtige Erkenntnis. Es ist weder ungewöhnlich noch macht Ihr irgend etwas falsch. Es ist eine häufige Entwicklung dass je länger eine Beziehung besteht desto eher die Leidenschaft nachlässt. Es könnte sogar sein, dass es ein
Zeichen von stärkster Verbundenheit und Tiefe eurer Beziehung ist, dass eben die emotionale Arbeit mehr im Vordergrund stehen darf/muss als die Leidenschaft. Dafür spricht auch der Satz von Dir
Das Verlassen wurde wieder verworfen ,denn dazu liebe ich sie zu sehr und wir haben zusammen schon zuviel gemeinsam durchgestanden.
Wenn deine Sie Depressionen hat und nicht nur einfach "Depri"-mäßig d´rauf ist, dann kann eine Theapie helfen. Vielleicht sogar Medikamente. Das wäre dann tatsächlich ein spezielleres Problem als das welches einen großen Teil monogamer Langzeitbeziehungen betrifft.
Nun ja... wer krank ist bräuchte natürlich Geduld und Verständnis. Nur.... könnte es geschehen, dass Du selbst dabei tatsächlich auch seelischen Schaden leiden könntest ... langfristig.
erste Anzeichen sind (vorsichtig zwischen den Zeilen gelesen) zu sehen
meistens ziehe ich mich dann in mich selbst zurück und lasse sie.
weiter...
Ich hab sogar schon mit dem Gdeanken gespielt sie zu verlassen oder mir eine Geliebte zuzulegen.
Das mit dem Verlassen wurde verworfen. Bleibt noch die Geliebte.
Die gibt es als offiziell erlaubte Variante... was möglich aber nicht einfach zu auszuhandeln ist. Und dann als die Variante, die häufig anzutreffen ist: mehr oder minder geheim. Da es ja eher die Regel ist dass in langjährigen Beziehungen die Partnerbezogene Erotik einschläft gibt es öfters die Konstellation "Affäre" oder "Geliebte" "Geliebter" als man denken möchte. Diese Konstellation kann tatsächlich ein Lösungsmoment beinhalten oder aber die Krise verstärken.
Die aus der Affäre entstehende weitere Beschleunigung der Krise ("Auffliegen" Streit Trennung oder auch nicht) kann zu neuen vorher undenkbaren "Lösungen" führen. z.b. "Rache"-Affaire der Partnerin, die plötzlich ihre Lust mit dem Lover neu entdeckt.... Einbeziehung neuer Sexualpraktiken oder Rollenspiele als Wiederbelebungsvariante... Plötzliches Aufblühen der Sexuellen Kraft (Libido) um im Konkurrenzkampf mit der/dem Geliebten bestehen zu können... etc. etc....
Allgemein ist die "Lösungsmöglichkeit" Geliebte meier Meinung nach nicht schlechter als die "Lösungsmöglichkeit" Trennung aus dem Grund, dass man sich ja nicht mehr leidenschaftlich liebt... (Stichwort "verliebt") das soll aber bitte kein "Ratschlag" für dich sein.
Ich möchte nur auch scheinbar unmoralische oder "unvernünftige" Wege zu einer Lösung als Möglichkeit andeuten, denn in Beziehungen läuft vieles sowieso nicht "Vernünftig" ab.
Reden ist genau darum auch nicht immer ein Weg zu Lösungen.
Es ist nämlich manchmal "unerklärlich" wie es überhaupt dazu kommen konnte dass die Leidenschaft stirbt, "obwohl man sich liebt." Manchmal ist die Krise selbst der Weg zur Lösung. Tut weh. Nix tun und Rückzug tut auch weh....
Da herkömmliche Paartherapeutische Vorgehensweisen immer noch den Beweis erst erbringen müssen, dass sie effektiver sind als das ganz eifache chaotische Herumwursteln was Menschen seit eh und je tun wenn es um das Thema Liebe/Leidenschaft geht empfehle ich dir einfach mal Literatur z.B. der schweizer Sexualtherapeut Klaus Heer
3xw klausheer punkt komm und Bücher von Ihm mit Interviews mit jeweils einem Teil eines Paares. Solche Berichte erweitern den Horizont indem das eigene Schicksal nicht mehr isoliert gesehen wird sondern die einfache Erkenntnis... "...anderen geht es auch so..." folgt.
Dann noch wünsche ich Dir
Humor und dass Du nicht vergisst an Dir selbst festzuhalten und auch für Dich zu sorgen...
Sapa