hmm....
ich mag nicht werten.
Im Laufe der Jahre habe ich selbst das Eine oder das Andere ausprobiert: Ehe, Freundschaft Plus, Fernbeziehung, ONS und auch dieses, neckisch "Fuckbuddy", genannte Modell.
Kurz nach meiner ersten Ehe ging ich gerne mit meinen Freundinnen aus und traf da auf einen jungen Mann, der nur sporadisch auf "Heimaturlaub" in unserer Stadt war. Er war witzig, charmant, "verfügbar". Wir landeten gleich am ersten Abend im Bett, und wir verabredeten am folgenden Morgen, dass wir uns, wenn er wieder mal da sei, schon in dieser Disco treffen würden.
So war es auch. War er da und ich hatte Lust, dann gingen wir eben zu ihm. War er nicht da, feierte ich eben und flirtete mit anderen Männern. Das Ganze endete, als ich meinen zweiten Mann kennenlernte. Ohne Bedauern für beide Seiten, ohne Drama.
Wir wussten auch nicht viel voneinander. ich wusste, dass er hunderte Kilometer weit entfernt studierte, er wusste, dass ich alleinerziehend war. Ansonsten unterhielten wir uns schon über Gefühle, über manches aus der Vergangenheit. Wir träumten sogar oftmals davon, dass wir irgendwann mal gemeinsam in den Urlaub fahren würden - aber wir wussten schon, dass das nur Spinnereien waren.
Mit Mitte zwanzig fand ich das okay, aber es war mir klar, dass dies kein Konstrukt für die Ewigkeit war.
Was ich gut fand, war einfach die Tatsache, dass ich nicht, um für meine Bedürfnisse zu sorgen, von einem Bett ins andere hüpfen musste. Das hatte ich versucht, und es tat mir überhaupt nicht gut. Diese Illusion einer Beziehung, diese unverbindliche Verbindlichkeit (wenn ,dann nur der Eine), war für mich persönlich das bessere Konzept.
ich genieße auch eine sogenannte Freundschaft Plus: Mein bester Freund und ich wohnen ziemlich weit voneinander entfernt. Selbst wenn dies nicht so wäre: So sehr ich ihn auch mag und z.T. bewundere, so sehr ich den Sex mit ihm auch genieße, würde ich ihn vermutlich erwürgen, lebten wir zusammen in einer Beziehung. Es passt eben nicht, weil wir beide vom Lebensstil her völlig anders sind. Für uns beide ist klar: Hat einer von uns eine feste Beziehung, ruht das "Plus" in unserer Freundschaft.
ich glaube, dass es völlig gleich ist, welches Konzept man für sich als richtig empfindet.
Aber ich denke, dass es auf die eigene Lebenssituation ankommt, ob man z.B. die Unverbindlichkeit entspannt hinnehmen kann und darauf, ob das Gegenüber auch wirklich dafür geeignet ist.
Inzwischen bin ich der Überzeugung, dass ich schon das "Beziehungsgedönse" wieder brauche. Nicht klammernd, nicht so, dass ich mit jemandem zusammenziehen wollte. Ein bisschen eigenen Freiraum brauche ich schon. Wie weit dieser geht, kläre ich dann mit dem Partner selbst.
Aber brauche diese Verbindlichkeit. Und ich möchte teilhaben am Leben des anderen. Mit der Zeit sind mir diese beiden Punkte sehr wichtig geworden.