Liebe Joyclub-Redaktion!
Mich macht die Art und Weise wie Ihr mit dem Thema Transgender, Transsexualität und Intersexualität in Eurer Redaktion und im Forum umgeht sehr traurig. Ihr verwechselt die ganze Zeit alle möglichen Themen und Minderheiten und macht daraus eine ganz seichte Angelegenheit, die betroffenen Menschen ziemlich schadet, weil es Leute gibt, die das dann glauben.
Zum einen macht mich Euer Artikel traurig aber in Folge auch wütend. Stellt Euch einfach mal vor, dass es ganz normale Menschen gibt, die haben ganz zufällig eine geschlechtliche Minderheitenproblematik nicht zu verwechseln mit einer sozialen Geschlechtsrollenproblematik. Sie haben sich diese Situation nicht ausgesucht. Das gab es zu allen Zeiten auf allen Erdteilen und sogar in der Tierwelt.
Diese Menschen sind ganz einfach so wie sie sind. Das ist ihre Biologie. Es sind und bleiben integere Menschen. Je jünger Betroffene gegengeschlechtlich behandelt werden oder je stärker vielleicht sogar eine körperliche Disposition vorliegt desto unauffälliger sind sie. Transsexuelle und intersexuelle Betroffene durchlaufen nämlich die entsprechende geschlechtstypische Pubertät, die ggfs. künstlich eingeleitet wird. Das ist eine ganz einfache Medikation. Ob sich dann jemand noch operieren lässt ist doch wohl mal bitte die Privatangelegenheit von Betroffenen. Warum interesssiert das in einem Sexforum im Kontext von Prostitution die Redaktion? Ich interessiere mich auch nicht für die Genitalien von den Inhabern des Joclubs.
Eine Minderheitenproblematik macht Betroffene nicht besser oder schlechter, das hat es schon immer gegeben und der Umgang einer Gesellschaft mit Minderheiten sagt sehr viel über den Zustand einer Gesellschaft aus. Und in dem hiesigen Falle über den Zustand im Joyclub. Ich finde das was Ihr hier macht das geht gar nicht. Vielleicht hat jemand bei Euch mal zu viele falsche lesbisch-extremfeministischen und meist transsexuellenfeindlichen trans* Workshops besucht. Oder ihr verlasst Euch auf deutsche Wikipedia Artikel, die meist auch genderideologisch gefärbt sind und von bestimmten Lobbys und ihren Vertretern hier mit tendenziellen Aussagen gespickt werden.
In Eurem Artikel vermengt ihr Transsexuelle mit Transgendern und Transvestiten. Es geht im Grunde immer um "wahre" Männer, die in eine weibliche Rolle "schlüpfen". Die etwas "anderes" sein wollen, sich "umoperieren" weil sie im "falschen Körper leben" oder "unfertig" auf einem "langen Wege befindlich sind".
Und auf der anderen Seite gibt es den Mann als Kunden der Betroffene konsumiert. Ich frag mich da echt: gehts noch?
Dann kommen zum Teil noch Bilder über Homosexuelle aus dem 19. Jahrhundert zum Tragen angereichert mit Judith Butler Häme, die heute bei Transsexuellen und Transgendern stetig widergekäut wird. Transgender akzeptieren das partiell, Transsexuelle eher nicht und Intersexuelle gar nicht. Dass Homosexuelle und ihre Lobbys versuchen so ne Art Oberaufsicht über geschlechtliche Minderheiten zu forcieren und Betroffene in eine schuwl-lesbische Ecke gestellt werden, wo sie unsichtbar bleiben, ist nochmal ein anderes Problem.
Stellt Euch einfach mal vor, dass diese ganzen Bilder, die Ihr in Euren Köpfen habt falsch sind. Das sie diesen Minderheiten selten irgendwie gerecht werden. Sondern eher noch schaden. Vielleicht möchtet Ihr ja selbst einfach einen sozialen Rollenwechsel vollziehen. Das sei Euch gegönnt aber lasst doch einfach Transsexuelle und letztenendes auch Intersexuelle draußen und in Ruhe.
Ich möchte nicht direkt oder indirekt als Minderheit durch solche furchtbaren Artikel diskreditiert werden. Ich fühle mich beleidigt und es k... mich wirklich an. Es geht so weit, dass ich mich frage ob das was in dem Artikel steht wirklich die Allgemeinheit hier für voll nimmt. Sich mit Hilfe einer Minderheit letztenendes über diese lustig zu machen ist doch wohl volles Mittelalter.
Es reicht schon aus sich einmal diese Bilder von Transvestiten und CSD in diesem "tollen" Artikel anzusehen oder pre operative Transsexuelle die hier als "wahre" Männer verkauft werden. Die rechtlichen Möglichkeiten für Intersexuelle, Transsexuelle und Transgender sind weltweit divers. Hier wird einer sehr schwachen Minderheit ihre Würde genommen. Dank solcher Artikel und der Message die auch der Joyclub verbreitet, nämlich z. B. Transsexuelle Frauen sind in Wahrheit Männer oder eigentliche Männer, landen Betroffene nicht selten auf der Straße. In Berlin kenne ich einige solcher Fälle. Denn mit der Wirklichkeit seid Ihr und die Leser meistens überfordert. Transsexuelle und Intersexuelle sind sehr oft durchschnittlich. Viele würden eher sterben als den Mund bei so einem Mist aufzumachen, weil sie irgendwie ein normales Leben führen wollen und da wäre auch die offene Artikulation schwierig. Ihr vergreift Euch in Folge an einem sehr schwachen Gegenüber.
Es ist so als ob man über Flüchtlinge schreibt und dann diese mit Bildern von den alljährlichen Sternensingern illustriert. so derart abstrus sind Eure ganzen Transgender, Transsexuell, Haumichnichttod, Schreckgespenst-Artikel aus Eurer tollen Schreibstube. Die armen Menschen, die davon aufgegeilt werden.
Im Inet gibt es andere Foren wo junge transexuelle Frauen ihre Not beschreiben, dass sie neben der beruflichen Misere (Transsexuelle haben in Deutschland ein strukturelles Berufs- und Partizipationsverbot - auch Prostitution ist in Deutschland eher schwierig für Transsexuelle) größte Mühe haben z. B. einen Freund zu finden. Das liegt nicht daran weil sie keine Frauen sind, sondern das liegt daran, weil sie nicht in die bürgerliche Spießigkeit und Geisteswelten passen aus denen auch dieser "fabelhafte" Artikel resultiert. Man ist dann am Ende nicht nur Frau sondern wird irgendwie in eine Ecke gestellt und das ist dann so toll wie philipinische Gastarbeiterin in Saudi Arabien.
Nicht erst dank der Diskussion um den Paragrapgen 218 wissen wir, dass Frauen und dazu gehören auch transsexuelle und intersexuelle Frauen aber natürlich auch alle Menschen einen Recht auf ihren Körper und ihre geschlechtliche Integrität haben. SChreibt mal lieber was über Menschlichkeit, wie man miteinander offen und respektvoll kommuniziert und das Sexualität etwas mit Kommunikation, Würde, Achtung, Resekt udn Toleranz dem Nächsten gegenüber ganz viel zu tun hat. Für diesen grottigen Artikel und was ihr sonst so ind en letzten Jahren in dieser Richtung schlimmes verzapft hat solltet Ihr echt mal in Euch gehen ob es das sein kann.
Gruß,
Fryefru