@StygischeEule
Sorry aber bei deiner Frage und bei deinem Beitrag sind mir einige Dinge aufgefallen die nach meinem Empfinden einen falschen Umgang mit dem Problem darstellen.
Zum einen halte ich die Darstellung der Männer als Spielball der Frauen doch stark übertrieben und nicht zutreffend. Wenn man, um deine Worte zu benutzen, mal ein wenig genauer darüber nachdenkt, fällt einem auf, dass für Frauen Sex genauso in eine Partnerschaft gehört wie für Männer.
Ich werde als Mann nicht müde zu betonnen und darauf hinzuweisen, dass auch Frauen Spaß am Sex haben und richtig gerne guten Sex haben. Es ist ein urbaner Mythos, dass Männer süchtig nach Sex sind und Frauen diesen nur über sich ergehen lassen und zu diesem überzeugt werden müssen.
Es hat demnach nichts mit nicht vorhandenem Stolz zu tun, gegenüber einer Frau bei Streitigkeiten nachzugeben weil man Angst hat keinen Sex mehr zu bekommen, sondern es hat mehr mit einem recht niedrigem Beziehungsstand zu tun Sex mit Frauen zu wollen mit denen Man(n) im Streit liegt.
Die Dominierung des Partners durch ein Spiel mit Zuckerbrot und Peitsche zeugt von einem geringen Beziehungsniveau auf beiden Seiten. Auf der Seite des Partner mit dem höheren Bedürfnis nach Nähe, weil er zu abhängig vom Partner ist und die Seite des Partners mit dem niederen Begehren, da er diese Machtposition ausnutzt.
Wer wie du, das Begehren des Mannes nur als eine Triebspannung, die sich unaufhaltsam aufbaut und die nach Entspannung drängt ansieht, verkennt die Komplexität der Sexualität.
Das Begehren sehe ich vielmehr nicht als Spannung sondern als eine zwischenmenschliche Größe an. Es ist Teil der beziehungstechnischen Kommunikation, es wird genutzt um komplexe Informationen Auszutauschen. Das angesprochenes Verhalten dient demnach nur dem Informationsaustausch, von Frau zum Mann: „In der Situation in der unsere Beziehung sich befindet, fühle ich mich nicht wohl und deshalb spüre ich keinerlei Verlangen nach Sex mit dir.“ Und die Information des Mannes: „ Ich benötige in dieser Situation einen Beweis, dass du mich noch begehrst und wir noch eine Beziehung haben.“
Wichtiger als die Frage „Die Partnerin will mal wieder nicht. Ist es Absicht?„
Ist die Einsicht, dass Frauen selbstständig denken können und natürlich auch Dinge mit Absicht tun können. Die oder der Partner nicht verpflichtet ist Sex zu haben, somit auch ein Gemaule „Sie will schon wieder nicht“ sich erübrigt und zu guter letzt:
Nur wer andere auf ein Podest stellt, gibt diesem eine Möglichkeit auf einen herunterzuschauen.
Sex auf Augenhöhe statt minderbemitteltes Selbstbewusstsein und Abhängigkeit gegenüber der eigenen Partnerin.
LG
Brian