zeit ist eine illusion
schon mal danke für div. kommentare
zeit ist eine illusion
dies ist einer meiner kernaussagen über die zeit. diese aussage ist in letzter
zeit bei mir selbst in wanken gekommen. daher auch dieser tread.
angefangen hat alles mit diesem artikel, den ich vor etlichen jahren gelesen habe. um mich vllt ein wenig zu verstehen, gebe ich jenen artikel zum besten:
Möglicherweise werden sich Schwierigkeiten, denen Sie gegenüberstehen, auflösen, und Sie werden erleben, wie sich ein ganzes Universum an Lebensfreude entfalten kann – aus einem winzigen, kaum vorhandenen Augenblick: dem Jetzt.
Dabei scheint doch auf den ersten Blick die Gegenwart keinerlei Mysterium zu enthalten: Genau jetzt, in diesem Moment, lesen Sie diese Buchstaben hier. Der Zeitpunkt, als Sie auf diesen Artikel geklickt haben, liegt inzwischen in der Vergangenheit, ein paar Sekunden oder Stunden zurück.
In der Zukunft hingegen wartet der Augenblick, wenn Sie sich etwas Anderem als diesem Artikel zuwenden werden. Alles ist klar geordnet, so klar wie unsere Sprache, die zwischen "ich las", "ich lese" und "ich werde lesen" unterscheidet.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft scheinen säuberlich gereiht wie die Perlen auf einer Schnur. Doch so einfach ist es nicht. Andere Kulturen haben eine ganz andere Zeitauffassung.
Würden wir Hopi-Indianer aus Nordamerika fragen, stießen wir mit unserer Zeitreihung auf Unverständnis: "Vergangenheit" und "Zukunft" kommen in ihrer Sprache nicht vor. Wie viele andere Bauernkulturen leben die Hopi in einer praktisch zeitlosen Welt. Ihr Tageslauf ist an die natürlichen Erscheinungen gekoppelt, und so wie die Jahreszeiten sich wiederholen, wiederholt sich auch die Zeit.
Jahreszahlen sind unbekannt und natürlich auch Bezeichnungen für kleinere Intervalle wie Minuten oder Sekunden. Erstaunt stellte der Hopi-Forscher Benjamin Lee Whorf fest: "Die Sprache der Hopi enthält keinen Verweis auf die Zeit, weder explizit noch implizit." Die Hopi leben in einem Zustand des immer währenden Jetzt.
Ganz ähnlich ein anderes Indianervolk: die Saultaux in Amerika. Forscher, die dieses Volk besuchten, mussten zähneknirschend akzeptieren, dass es nicht möglich war, sich mit den Indianern zu verabreden. Diese fanden, dass Treffen nicht stattfinden sollten, wenn eine bestimmte Zeit erreicht ist, sondern wenn die beteiligten Personen dafür bereit sind. Das Jetzt ist bei ihnen kein äußerlich festgelegter Zeitpunkt, sondern eine soziale Übereinstimmung.
Übrigens waren sie ganz begeistert, als die Forscher ihnen zum Abschied Wecker schenkten: Sie benutzten sie als Spielzeug und freuten sich am Klingeln. Kaum etwas könnte ihre Freude am jetzigen Moment im Unterschied zu unserer Auffassung von einer planbaren Zeit besser kennzeichnen.
Doch auch im Westen gibt es Menschen, die ganz in den jetzigen Moment eintauchen. Manchen von ihnen gelingt es sogar, das Jetzt zu dehnen: Sie schaffen es, die Zeit stillstehen zu lassen. Tennisstar Jimmy Connors meinte solche Zustände, wenn er beschrieb, dass er im Spiel eine "transzendente Zone" erreichte. Er sah dann den Ball riesig vor sich, der in Zeitlupe über das Netz schwebte. Er fühlte sich, als habe er alle Zeit der Welt, um zu entscheiden, wie und von wo er den Ball zurückschlagen solle. In Wirklichkeit dauerten diese Momente natürlich nur Sekundenbruchteile.
Auch Basketballspieler beschreiben unerklärliche Situationen, in denen alle um sie herum sich in Zeitlupe bewegen. Sie selbst fühlen sich dann, als würden sie zwischen Puppen hindurchdribbeln.
Und auch die Meister asiatischer Kampfsportarten sind bekannt für ihre Fähigkeit, den Augenblick zu strecken. Sie erleben die Aktionen des Gegners in einer gedehnten Gegenwart, jede Einzelheit ist erkennbar, auf jede Bedrohung können sie in aller Ruhe reagieren.
Selbst gewöhnliche Felskletterer kennen den "ewig dauernden Augenblick". "Man sagt, es sei nur ein Augenblick, und doch verliert man sich auf Grund totaler Beteiligung darin, und der Augenblick ist vom Wunder der Ewigkeit durchweht", erzählt einer von ihnen.
Aber wie kann die Ewigkeit in einem Augenblick stecken? Ist nicht der jetzige Augenblick sehr kurz? "Das Jetzt dauert dreißig Millisekunden", behauptet der Münchner Hirnforscher Ernst Pöppel. Er hat sich viele Jahre mit dem Zeitempfinden der Menschen beschäftigt und dabei Verblüffendes herausgefunden: Nach seinen Erkenntnissen ist unser ganzes Gehirn einem Dreißig-Millisekunden-Rhythmus unterworfen.
Dreißig Millisekunden braucht es, um zwei optische Reize voneinander zu unterscheiden. Dreißig Millisekunden Abstand müssen auch zwei akustische Reize haben, ehe wir ihre Reihenfolge richtig erkennen können. Spielt man dem Gehirn einen Ton vor, so beginnen die Gehirnströme zu oszillieren – mit einer Periode von dreißig Millisekunden.
Mithilfe solcher Oszillationen, so vermutet Gehirnforscher Pöppel, schafft unser Gehirn Systemzustände, innerhalb derer Informationen als gleichzeitig behandelt werden. Während eines Dreißig-Millisekunden-Intervalls gibt es kein Vorher oder Nachher: Es sind Phasen von Zeitlosigkeit. "Die Zeit fließt nicht, sie stößt sich voran", sagt Pöppel. Das Jetzt wird von unserem Gehirn aktiv konstruiert.
Doch nicht genug damit, dass unser Jetzt eine messbare Zeitspanne umfasst – es ragt sogar ein wenig in die Zukunft! Das jedenfalls legt ein Aufsehen erregender "Klickerversuch" des amerikanischen Wahrnehmungsforschers Frank Geldard nahe. Bei seinen Experimenten installierte er eine Maschine, die einer Versuchsperson schnell hintereinander auf den Arm tippte. Ließ er die Maschine das Handgelenk berühren, so spürte die Person – wie erwartet – ein Tippen aufs Handgelenk; ebenso an Ellenbogen oder Oberarm.
Die Überraschung kam, als der Forscher die Maschine erst fünfmal aufs Handgelenk, dann zweimal auf den Ellenbogen und direkt anschließend dreimal auf den Oberarm tippen ließ. Jetzt hatte die Versuchsperson auf einmal das Gefühl, die Berührungen wären in gleichmäßigen Abständen den Arm hinauf verteilt – als wenn ein kleines Tierchen den Arm hinaufliefe.
Doch wie ist das möglich? Wie können sich Berührungen am Handgelenk verschieden anfühlen – je nachdem, was danach kommt? Kann das Gehirn in die Zukunft blicken? Woher weiß es – während die Maschine noch auf das Handgelenk tippt –, dass bald die Berührungen am Ellenbogen erfolgen werden? Unser Jetzt breitet sich anscheinend ein kleines bisschen in die Zukunft hinein aus.
Einen ähnlichen Zukunftseffekt nutzt unser Bewusstsein übrigens, wenn wir Sprache hören. Oft genug erschließt sich der Sinn eines Wortes nämlich erst, wenn der Sprecher schon ein paar Wörter weiter ist. Dennoch meinen wir meist, das Gesprochene "jetzt" zu verstehen.
Seltsamerweise fehlt uns Menschen ein Organ, um den Ablauf der Zeit festzustellen. Die Zeit ist für uns so wenig spürbar wie radioaktive Strahlung. Wir bemerken ihr Verstreichen nur indirekt, an der Abfolge von Ereignissen.
Damit sind wir in guter Gesellschaft: Das ganze Weltall scheint so zu funktionieren. "Ein Universum, in dem sich absolut nichts veränderte (einschließlich der Gedanken der in ihm existierenden bewussten Wesen), wäre ein zeitloses Universum", bemerkte schon der Philosoph John McTaggart zu Anfang des letzten Jahrhunderts. Könnten wir das Universum für einen winzigen Moment anhalten, so machte die Frage, wie lange der Stillstand gedauert hätte, keinen Sinn mehr. Der Moment wäre zugleich winzig klein und riesig groß, ein Nichts und eine Ewigkeit.
Auch Uhren messen ja die Zeit nur, indem sie wiederkehrende Ereignisse zählen: Pendeluhren das Schwingen des Pendels, Armbanduhren das Schwingen des Uhrenquarzes und die Braunschweiger Atomuhr das Schwingen von Lichtteilchen. Ehe der Mensch auf diese wiederkehrenden und sehr gleichmäßig ablaufenden Ereignisse Bezug nehmen lernte, bediente er sich der unregelmäßigen Ereignisse des täglichen Lebens, um den Ablauf der Zeit zu bestimmen.
So redete man bis ins 18. Jahrhundert hinein nicht von Zeit, sondern höchstens vom Wetter, das durch seine Veränderlichkeit eine Art natürlicher Ereignisgeber war ("Wir sehen uns, wenn der Fluss vereist ist"). Noch heute benutzen deshalb romanische Sprachen für "Zeit" und "Wetter" dasselbe Wort (etwa. frz. le temps = Zeit, Wetter).
Weil wir Zeit an Ereignissen messen, ist es auch verständlich, dass sich Zeit manchmal zu dehnen oder zu stauchen scheint. Befindet man sich in einer unangenehmen Situation, wird einem die Zeit immer lang: Es gibt mehr Ereignisse, als einem lieb ist.
Andersherum ist es in Situationen extremer Lebensgefahr, wie zum Beispiel bei eingeschlossenen Bergleuten. Übereinstimmend berichten sie, dass ihnen die Zeit des Eingeschlossenseins viel kürzer vorkam als die wirklich abgelaufene Zeit: Alle äußeren Eindrücke, an denen man sich orientieren kann, fallen aus, die Zahl der Ereignisse sinkt, die Anspannung steigt und zugleich der Wunsch, die Zeit möge langsamer verstreichen, damit Rettung möglich bleibt. Der Eindruck der Zeitverkürzung ist so stark, dass eingeschlossene Bergleute oft ihren eigenen Uhren nicht glauben.
In der Isolation geht unser Zeitgefühl verloren, das Jetzt dehnt sich aus. Nach einigen Tagen ohne Außenkontakt konnten Versuchspersonen die Dauer einer Stunde nicht mehr schätzen. Erst nach Ablauf von 88 Minuten vermuteten sie, nun sei eine Stunde verstrichen. "Die Zeiterlebensforschung zeigt, dass die messbare, objektive Zeit wenig mit dem subjektiven Zeiterleben zu tun hat", fasst der Psychologe Arnold Hinz zusammen.
Doch wenn das subjektive Jetzt so schwierig festzumachen ist, versuchen wir vielleicht lieber, das objektive Jetzt zu bestimmen.
Was weiß die Physik über das Jetzt? Interessanterweise: nichts.
Viele physikalische Gesetze nehmen Bezug auf die Zeit, aber ein Jetzt findet sich darin nirgends.
Die Zeit dient in der Physik eigentlich nur zur Nummerierung der Ereignisse: Schön geordnet sitzen sie nebeneinander auf der Zeitachse. Das Jetzt ist allenfalls ein wandernder Punkt, der den Zeitstrahl entlangfährt und kennzeichnet, was gerade aktuell passiert.
Und wie schnell wandert dieses Jetzt? Natürlich mit einer Sekunde pro Sekunde - und schon ist man wieder bei der Erkenntnis des Philosophen McTaggart: "Man kann Zeit nicht erklären, ohne Zeit vorauszusetzen."
Die dichteste Annäherung der Physiker an das Jetzt ist der Begriff der Gleichzeitigkeit. Wenn zwei Dinge an unterschiedlichen Orten gleichzeitig passieren, verfügen zumindest diese beiden Orte über dasselbe Jetzt. Die entscheidende Frage ist daher, physikalisch gesehen, wie es gelingen könnte, zwei räumlich voneinander entfernte Uhren zu synchronisieren. Indem er auf eine Antwort auf diese Frage suchte, entdeckte Einstein die Spezielle Relativitätstheorie – und warf damit unsere Vorstellungen von Zeit und Gleichzeitigkeit über den Haufen.
Nach der Speziellen Relativitätstheorie gibt es absolute Gleichzeitigkeit praktisch nicht mehr. Zwei Ereignisse, die an weit voneinander entfernten Orten stattfinden, lassen sich nämlich nur dann in eine zeitliche Reihenfolge bringen, wenn ein lichtschnelles Signal vom ersten Ereignis zum Ort des zweiten Ereignisses gelangen kann, ehe das zweite Ereignis stattfindet. Nur dann ist das zweite Ereignis eindeutig später als das erste – für alle denkbaren Beobachter.
Findet das zweite Ereignis statt, noch ehe die lichtschnelle Nachricht vom ersten Ereignis angekommen ist, sind die beiden Ereignisse nicht etwa gleichzeitig, sondern relativ zueinander unbestimmt. Manche Beobachter könnten sie für gleichzeitig halten; andere könnten meinen, Ereignis eins sei früher eingetreten, und wieder andere, Ereignis zwei habe früher stattgefunden.
Objektive Gleichzeitigkeit ist demnach nur möglich, wenn kein Raum zwischen beiden Ereignissen liegt: Gleichzeitig ist ein Ereignis nur mit sich selbst. Das Jetzt "verdunstet" auf unendlich kleinem Raum und in unendlich kurzer Zeit. Vielleicht hatte Albert Einstein dies im Sinn, als er sagte: "Der Unterschied zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist eine Illusion, wenn auch eine hartnäckige."
Auch Zen-Meister kommen zu ähnlichen Erkenntnissen. Sie berichten, wie sich im jetzigen Moment die Zeit auflöst. Zen-Meister Seppo formuliert diese Einsicht so: "Wenn du wissen willst, was Ewigkeit bedeutet – sie ist nichts weiter als eben dieser Moment. Wenn du sie nicht in diesem gegenwärtigen Moment erfassen kannst, wirst du sie nie erhaschen."
Schaut man sich unter diesem Blickwinkel das Jetzt an, so begreift man plötzlich: Das Jetzt ist das Einzige, was wirklich existiert. Hat man das erkannt, wundert man sich, wie man je etwas anderes hat glauben können.
Die Zeit ist nur eine Einbildung. Der Grund dafür ist einfach: Es ist noch nie etwas in der Vergangenheit passiert, und es wird auch nie etwas in der Zukunft geschehen. Alle Dinge geschehen in der Gegenwart. Auch die Dinge der Vergangenheit waren Gegenwart, als sie geschahen. Jetzt existiert nur noch eine Erinnerung an die vergangenen Ereignisse. Das Erinnern aber ist wieder ein Ereignis im Jetzt.
Deshalb sind Gespräche über die Vergangenheit oft fruchtlos. Die Menschen können sich nicht einigen, wie die Vergangenheit wirklich war – einfach, weil es die Vergangenheit nicht gibt. Es gibt nur eine Erinnerung an die Vergangenheit – und diese Erinnerung kann bei verschiedenen Menschen sehr verschieden sein.
Dasselbe gilt für die Zukunft. Zukunft existiert nur in Form von Vorstellungen, Planungen und Projektionen. Jedes Vorstellen und Planen geschieht aber im Jetzt. Die Zukunft ist so lange unwirklich, bis sie zur Gegenwart geworden ist. Bis dahin sind nur die Planungen wirklich.
Dass Zeit nicht existiert, meint auch Eckhart Tolle, Autor des Buches "Jetzt! Die Kraft der Gegenwart". Er schreibt:
Zeit ist überhaupt nicht kostbar, denn sie ist eine Illusion. Was dir so kostbar erscheint, ist nicht die Zeit, sondern der einzige Punkt, der außerhalb der Zeit liegt: das Jetzt. Es gibt sonst nichts. Die ewige Gegenwart ist der Raum, in dem sich dein ganzes Leben abspielt, die einzige Kraft, die beständig ist. Das Jetzt ist das Einzige, was dich über die Grenzen deines Verstandes tragen kann.
Hat man das verstanden – und zwar auf eine innere Weise verstanden, die über das Verstehen mit dem Geist weit hinausgeht -, beginnt das Leben sich grundlegend zu verändern. Man spürt die Kraft des Jetzt, und es beginnt eine Transformation. Im Jetzt lösen sich alle Probleme auf, das Leiden verschwindet. Man beginnt, das Geheimnis des Buddha zu erahnen: Nichts ist wirklich schlecht; schlecht wird es erst durch die eigenen Gedanken.
Zum Beispiel fallen die Sorgen weg. Hat man wirklich begriffen, dass es keine Zukunft gibt, sondern nur Gedanken über die Zukunft, werden Sorgen zu dunklen Fantasiegebilden, über die man lachen kann. Sie verändern die Zukunft nicht, belasten aber die Gegenwart. Ein sorgenvoller Mensch verpasst die Schönheit des jetzigen Moments – und auch die Chancen, die in ihm liegen. "Sorgen sind ein Missbrauch der Fantasie", lautet ein indisches Sprichwort.
Die Zukunft als Illusion zu erkennen heißt übrigens nicht, gedankenlos oder unvernünftig zu handeln. Wer mit dem Auto auf eine Mauer zufährt, kann absehen, dass es bald zu einem Zusammenprall kommen wird. Es ist klug, dann zu bremsen – und zwar jetzt! Platz für Sorgen gibt es dabei nicht.
Sorgen und Probleme sind Nebenprodukte unseres Verstandes, der sich ständig mit einer irgendwie gearteten "Zukunft" beschäftigt. Erst in einer Notfall-Situation, wenn der Verstand aufhört, Zukunftsprojektionen zu spinnen, bemerkt man, wie auch die Sorgen verschwinden.
Der Verstand hält an; du wirst vollkommen gegenwärtig im Jetzt, und eine unendlich viel größere Kraft übernimmt die Führung. Deshalb gibt es auch so viele Berichte von ganz normalen Leuten, die plötzlich unglaublich mutig handeln konnten. In einem Notfall überlebst du, oder du überlebst nicht. Wie auch immer, es ist kein Problem,
schreibt Autor Tolle.
Damit sagt er genau das, was vor ihm Eingeweihte aus vielen Religionen gesagt haben. So fordert Jesus die Gläubigen auf, im Jetzt zu leben: "Sorgt euch nicht um euer Leben ... Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen."
Der christliche Mystiker Meister Eckhart (um 1260 - um 1328) schrieb: "Zeit ist das, was das Licht von uns fern hält. Es gibt kein größeres Hindernis auf dem Weg zu Gott als die Zeit." Dasselbe erkannte der persische Sufi-Dichter Mevlana Jelaluddin Rumi (1207 - 1273): "Vergangenheit und Zukunft verbergen Gott vor unserer Sicht; verbrenne beide mit Feuer."
Es gibt keine andere Zeit außer diesem Augenblick. Oder, in der knappen Sprache des Zen formuliert: Wenn nicht jetzt, wann?