Während ich allerdings kontrollieren kann, mit wem ich Sex habe, kann ich es nur schwer kontrollieren, in wen ich mich verliebe. Wenn die Chemie stimmt und ich merke, daß wir einander gut verstehen, ohne daß man sich ständig erklären muß, dann kann das mit dem Verlieben schnell passieren, gerade wenns dann noch intim wird. Sex ist in solchen Fällen für mich eher ein Katalysator, der bestehende, starke Sympatie viel stärker werden läßt.
Sehr schön formuliert. Dem kann ich nur zustimmen. Beim Ausleben seiner sexuellen Triebe und Wünsche kann man sich die Partnerin aussuchen, man kann für sich Auswahlkriterien aufstellen oder aber auch eben von jener Wunschliste abstriche machen, gerade wenn es darum geht, nicht das restliche gemeinsame Leben teilen zu wollen.
Ich stimme dir aber auch darin zu, dass eine intime Zweisamkeit einen Katalysatoreffekt haben kann. Auch wenn man sich "nur" zum Spaß haben verabredet oder sich "nur" auf eine erotische Freundschaft einlässt, ist man nie davor bewahrt, dass einen doch mal die weit tieferen Gefühle erhaschen... Aber wenn man dies offen angeht und das Miteinander nicht zu kompliziert ist, kann es ja auch seinen ganz besonderen Reiz haben zu sehen, ob und was sich noch so alles entwickelt... aber das ist zwischen Singles sicherlich auch wesentlich einfacher als in offenen Beziehungen oder anderen Formen der Partnerschaften...
Wenn aber nichts dergleichen da ist, kanns auch einfach nur unbeschwerter Spaß sein, der aber an die Intensität von Sex mit einer geliebten oder persönlich interessanten Person nie rankommen kann. Irgendeine Dame hier im JC hat das mal treffend formuliert: "Ich mag Menschen, die wissen, daß mit einem Kopffick kein Blowjob gemeint ist."
Wie schon mal geschrieben denke ich auch, dass man ganz klar auch den reinen Spaß am Akt von einer tiefgreifenden Gefühlswelt trennen kann. Im Prinzip ist es dann ja wie beim Swingen und dergleichen...
Und eine Verabredung nur zum Ausleben der sexuellen Bedürfnisse wird sicherlich nie an ein Vertrauensverhältnis einer festen Partnerschaft herankommen. Aber man kann auch in einer erotischen Freundschaft, Fickfreundschaft, Affaire, wie auch immer man es nennen will, ein freundschaftliches Beziehungsgefüge aufbauen und zumindest soviel Vertrauen aufbauen, dass man den Kopf frei machen und auf diese Weise mehr Tiefe vom Sex genießen kann. Auf jeden Fall mehr als bei einem ONS oder dergleichen. Dennoch kann man auch in einem solchen Freundschaftsverhältnis Sex und Liebe trennen. Man kann Sex unter Freunden haben, ohne dass es die Liebe des Lebens sein muss. Zuneigung, Vertrauen, Geborgenheit... sowas kann es auch außerhalb einer festen Partnerschaft und der großen Liebe geben!
Auf jeden Fall denke ich: Man kann Sex ohne große weitere Gefühle haben. Man kann aber auch Sex mit Gefühlen haben, ohne dass es gleich Liebe sein muss!! Und Sex mit einer Partnerin auf freundschaftlicher Ebene auch etwas besonderes!