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BDSM & Borderline

@Shibarist
Den Wikipedia-Link habe ich ausdrücklich als Zusammenfassung der drei dort explizit genannten Quellen aufgeführt. Und da Du die 5 Prozent als falsch dargestellt hast, wollte ich die von Dir gewünschten "belastbaren Quellen" liefern und die Richtigkeit der Zahl aufzeigen. Für Deine Behauptung hast Du übrigens keinerlei Quellen genannt. Möge nun jeder denken, was er will.
...
Ist zwar immer wieder witzig, BDSM mit psychischen Störungen in Verbindung zu bringen und sogar nachvollziehbar, wenn man mal wieder nach Erklärungen sucht. Nur bezweifle ich die Sinnhaftigkeit.

ganz ehrlich, finde das Thema keinesfalls witzig und ich glaube du hast meine Aussagen nicht richtig gelesen! Nach was für Erklärungen suche ich denn? Sinnhaftigkeit? für dich mag es keinen Sinn machen aber so wie es aussieht tun hier einige das anders sehen!

Nichts für ungut, aber das, was Du als "Fakt" bezeichnest, findet nirgendwo eine belastbare Quelle. Man geht von 1%-2% Erkrankungen an der Gesamtbevölkerung aus. Der Zusammenhang mit BDSM ist bestenfalls eine an den Haaren herbeigezogene These.


über 5 Prozent haben Borderline
Shibarist:
was Du als "Fakt" bezeichnest, findet nirgendwo eine belastbare Quelle. Man geht von 1%-2% Erkrankungen an der Gesamtbevölkerung aus
Dann bringe ich belastbare Quellen, die durchaus von über 5 % der Gesamtbevölkerung sprechen. Hinter dem Wikipedia-Link findet Ihr jeweils die einzelnen, verlinkten Studien.
https://de.wikipedia.org/wik … eitsst%C3%B....

eigentlich fällt mir zu solchen Wichtigtuern nicht wirklich mehr was ein! wo bitteschön liegt dein problem?

BDSM ist nun mal eine Lebensart die sich auch mit schmerzen genießen definiert! und ein großer teil von Borderlinern brauchen den schmerz! sei es um sich zu spüren oder um den Druck loszuwerden! warum ist es dann bitte falsch es miteinander in Verbindung zu bringen?


keine Sinnhaftigkeit sehe ich in deinem Posting...ganz ehrlich... ich wollte einfach nur wissen wie hier damit umgegangen wird... ob man überhaupt die Verantwortung als Dom tragen kann oder tragen will wenn sub Borderliner ist...
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Ich gehe
davon aus, dass man unter günstigen Umständen die Verantwortung als Top durchaus tragen kann, als da wäre z.B. Liebe. Es gibt natürlich immer wieder Tage, da möchte man verzweifeln, aber letztlich kann man immer wieder nach vorne schauen.
*******ht6 Paar
1.124 Beiträge
*****lnd:
aber letztlich kann man immer wieder nach vorne schauen.
sehr optimistische sichtweise, eine wirklich sehr, sehr sehr optimistische sichtweise *g*
denn irgendwann mal kommt der tag, an dem anfängst zurückzublicken.
ab dann wirds richtig schwer mit dem nach vorne schauen *zwinker*

is mir ganz egal ob 2 oder 5 oder 50 prozent borderline haben. borderline als bezeichnung/diagnose reicht mir ohnehin nicht. dazu ist es a) zu vielschichtig b) nicht grade selten schlicht flasch c) zu oft irgendwas zwischen ""modeerkrankung"" und nennen mal so, denn das andere (das auch noch oder wirklich dahinter steckt) klingt viel zu schlimm.

da werf jetzt einfach mal mit 30 jahren erfahrung um mich *lach* und behaupte: dass sich unter den bdsm'lern wesentlich mehr - vorsichtig ausgedrückt - menschen mit psychischen problemen tummeln als anderswo, das ist fakt. meine unumstössliche meinung basierend auf eigenen erfahrungswerten.

*******n80:
ob man überhaupt die Verantwortung als Dom tragen kann oder tragen will wenn sub Borderliner ist...

will, hmm ja, zb. aus liebe, oder mit einer gehörigen portion unwissenheit oder je nach schwere und ausprägung der krankankheit.

kann, das stellt sich erst im laufe der zeit raus.
******amp Mann
1.072 Beiträge
Ich habe mir jetzt lange überlegt ob ich was dazu schreiben sollte, denn ich war mit jemanden zusammen, der leider diese Krankheit hatte und leider war das Ende eben anderes als ich es mir selbst gewünscht habe und es tut mir eben heute noch weh, darüber nachzudenken, was man da verloren hat.

Jedenfalls würde ich mit dem heutigem Wissen auch niemals mehr eine Beziehung mit einer Borderlinerin eingehen, weil einen das selbst kaputt macht und man so hoch fliegt und dann total zusammen abstürzt. Man denkt, man kann diesen Menschen und ich habe diese Frau mehr als geliebt, helfen. Aber leider selbst wenn man sich mit psychischen Erkrankungen einigermaßen auskennt, ist man zu schwach um eben so eine große Stütze zu sein, wie es nötig wäre.

Das allerschlimmste was ich aber immer empfunden habe, dass diese Menschen sich selbst anlügen und vor sich selbst auch immer weglaufen. Selbst wenn man selber durch eine tragische Sache Hilfe benötigt, passiert es, dass man sich eben um diesen Menschen kümmern muss, damit sie nicht vor dem ganzen weglaufen.

Sie sind auch meist nicht in der Lage und ich kenne nicht nur sie, die das hat, sind diese Menschen wie hier schon gesagt wurde Beziehungsunfähig und werden immer wieder an den gleichen Dingen scheitern.

Sie versuchen auch immer Problemen und vor allen Dingen Entscheidungen aus dem Weg zu gehen und lassen Dinge einfach auslaufen, bevor man sich eben dem ganzen stellt.

Irgendwann bei einem selbst, kommt dann eben auch der Punkt, wo man keine Kraft mehr hat und man sich auch immer wieder verlassen vorkommt, weil der andere flüchtet.

Auf der anderen Seite um auf den BDSM Bezug zu kommen, ist es so, dass man mit diesen Menschen so unglaublich schön das ganze ausleben kann. Sie leben das so authentisch wie es kein anderer Mensch könnte. Der Einsatz denn sie dabei bringen ist das was ich mir unter wirklich BDSM leben vorstelle. Sie sind kreativ und wollen immer das Optimum aus dem rausholen was sie selbst erreichen können und ziehen einen einfach immer mit.

Das waren unglaublich tolle Erlebnisse und ich bin eben heute noch zu tiefst traurig, dass es nicht mehr ging. Aber irgendwann kommt der Punkt wo man sich selbst schützen muss, um eben nicht komplett mit abzustürzen und unter zu gehen.

Nichts desto trotz gerade wenn dann von der anderen Seite eben nicht mehr wirklich viel kommt, ist es dann besser das ganze für sich selbst abzuhaken.

Das schöne ist aber, dass man selbst durch diese Krankheit immer das positive im Kopf behalten wird, denn es war eine sehr sehr schöne Zeit und die Erfahrungen die ich mit ihr machen konnte, möchte ich niemals mehr missen. Wenn gleich ich den Kampf gegen diese Krankheit verloren habe, ist es doch so, dass man sich nur eines eigentlich wünscht, dass dieser wunderbare Mensch jemanden findet, der wirklich stark genug ist, diesem Menschen so eine starke Struktur geben zu können, dass es funktioniert und sie glücklich wird.

Leider konnte ich es nicht, was mich heute wie gesagt noch traurig macht.
Auch bei günstigen Umständen halte ich es dennoch für eine gefährliche Gratwanderung, da man sich nicht wirklich sicher sein kann, wie die psychische Erkrankung ihre Emotion und Reaktionen steuert. Der Kommunikation würde ich dabei sehr viel mehr Platz einräumen, wobei ich schon denke, dass Borderliner ihre Emotionen verbalisieren können, aber besitzen sie die Fähigkeit zur Wahrnehmung und Selbstreflexion im gleichen Umfang? Um so wichtiger wäre wohl auch, ein Gefühl von Sicherheit und Zugehörigkeit zu vermitteln und die Identität der Sub zu stärken. Auch sollte man selbstschädigendes impulsives Verhalten im Zweifel wohl immer unterbinden, allein um den Selbstwert zu erhalten und physische Schäden zu verhindern, am Ende kann das sehr belastend sein bzw. werden...
*******der Mann
18 Beiträge
Was ist heute schon normal?
Heut zutage gibt es für alles eine Krankheit.

Alles was der eigenen Meinung nicht entspricht, ist für viele schon eine Krankheit. Egal in welchem gesellschaftlichen Milieu sich die Menschen befinden. 95% sind unzufrieden mit sich selber und aus dieser Unzufriedenheit resultiert Neid, später Abneigung und irgendwann bezeichnet man die anderen als Krankhaft.
Ohne dabei zu merken, dass die Person selber eine psychische Störung hat.
Ergo 95% haben irgendwo eine psychische Störung, jeder hat eben seine Macken *zwinker* Wichtig ist das man glücklich mit sich selbst ist. Den wer sich nicht selber liebt und akzeptiert, kann nicht glücklich werden.

Jetzt können sich alle auch mal selbst fragen, wie oft man sich selbst vor wirft, klein, dumm oder schwach zu sein. Sind deshalb jetzt alle devot und geistig gestört? ^^ Ich denke nein.

Ich war zum letzt BDSM Stammtisch in Thüringen und da habe ich niemanden kennen gelernt der eine Ausstrahlung wie ein Borderliner hat. Eher im Gegenteil, ich war noch nie in einer Runde wo der Anteil von Menschen die mit sich selbst im reinen so hoch war. Also eher das Gegenteil von dem was Herr Dietrich im Ausgangstext formuliert hat.
*****ter Frau
56 Beiträge
@sir clamp
Dein Posting war sehr ausführlich und ich kann durchaus verstehen daß du dich gescheut hast das zu schreiben.
Der Gedankengang den du hast ist auch nachvollziehbar.
Man denkt, man kann diesen Menschen und ich habe diese Frau mehr als geliebt, helfen
Die Idee ist nachvollziehbar. Ich kenn es von meinem Mann. Aber wirklich helfen können Angehörige nicht. Sie können einem Stabilität und Sicherheit geben aber helfen im Sinne von verhindern geht nicht. Vielleicht hat die Betroffene noch nicht den Punkt erreicht an dem sie ihren Frieden mit dieser Krankheit schließt. Ich habe meinen Frieden mit der Erkrankung gemacht. Ich werde diese Neigung mich selbst zu verletzen mein Leben lang haben. Im Moment ist meine Kontrolle gut aber ich weiß auch daß sich das wieder ändern wird. Mein Mann versucht es nichtmehr zu verhindern sondern beruhigt mich wieder wenn ich mir Selbstvorwürfe mache die nach einem Anfall auftreten. Ich denke der Schlüssel ist nicht die Krankheit zu heilen sondern mit ihr lernen zu leben.
Im Grunde hat Sir_Clamp schon fast alles geschrieben, was ich schreiben wollte, unsere Erfahrungen scheinen sich sehr zu ähneln, meine Beziehung hat kein gutes Ende genommen... Ein paar Anmerkungen habe ich trotzdem:

Ich war 14 Jahre lang mit einer Borderlinerin zusammen, BDSM war nie offen ein Thema. Sie war sehr devot, ich habe quasi alles für uns entschieden. Ich habe sie vor der Aussenwelt beschützt und sie immer wenn ich konnte begleitet. Im Nachhinein betrachtet hatte das schon etwas von einem unbewussten Dom/Sub-Verhältnis.

Im Gegensatz zu Sir_Clamp sehe ich nichts Positives in der Fähigkeit der kranken Person völlig im BDSM aufzugehen, da es keine bewusste Entscheidung ist, sondern ein Nebeneffekt der psychischen Störung, der das im Grunde unerwünschte Verhalten (Wunsch nach Bestrafung bei "Fehlverhalten", (Selbst-)verletzung, Unfähigkeit das Leben selbständig zu meistern) noch verstärkt, da es vom Partner auch als positiv empfunden wird. Im Idealfall möchte man als Partner ja eben diese Verhaltensweisen ändern um dem Menschen ein Leben zu ermöglichen, was eben nicht mehr durch seine Krankheit fremdbestimmt wird. Das ist ein bisschen, als würde man einem Alkoholiker sagen: "Im Alltag darfst du keinen Tropfen trinken, aber abends, bei Saufspielchen, darfst du mitmachen."

Borderline als Diagnose ist ja eh ein Sammelsurium verschiedenster Störungen, von denen alle unterschiedlich ausgeprägt sein können. DEN Borderliner gibt es nicht, jeder ist anders. Deshalb finde ich diese Pauschalisierung eher unsinnig.

Und zum Thema "Was ist schon normal?": Für alle die es interessiert gibt es ein tolles Buch: "Irre - Wir behandeln die Falschen!" von Manfred Lütz. Gute Lektüre!
@ Sir_Clamp

Danke für diesen Beitrag.

dass man mit diesen Menschen so unglaublich schön das ganze ausleben kann. Sie leben das so authentisch wie es kein anderer Mensch könnte. Der Einsatz denn sie dabei bringen ist das was ich mir unter wirklich BDSM leben vorstelle. Sie sind kreativ und wollen immer das Optimum aus dem rausholen was sie selbst erreichen können und ziehen einen einfach immer mit.

Das ist einerseits ein Segen sowas erleben zu dürfen und andererseits ein Fluch denn man kann es nicht mehr vergessen...
Sie haben die Gabe dazu sich durch ihre "fallen lassen können" und durch ihre bedingungslose Hingabe sich in das Gedächtnis einzubrennen...


weil einen das selbst kaputt macht und man so hoch fliegt und dann total zusammen abstürzt

Ich kann dich voll und ganz verstehen... es ist traurig das solchen empatischen Menschen nicht wirklich geholfen werden kann... die meisten BL hatten in ihrer Kindheit schon mit Dingen zu kämpfen, wo unsereins noch nicht einmal drüber nachdenken mag,und wenn sie dass dann irgendwie überstanden haben, werden Sie trotzdem weiter bestraft, durch die Krankheit die nicht wirklich heilbar ist und die sie zu Beziehungsunfähig sein lässt u wo sie überall nur als psychisch gestört und nichts wert abgestempelt werden!

Wie man lesen kann ja selbst auch in der Bdsm-szene möchte man nicht wirklich wissen, dass sie BL sind und wenn es gesagt wird dann werden sie selbst hier nicht geduldet oder mit einbezogen...
Traurig! Aber doch trotzdem auch verständlich für mich! Lieber ein Dom der seine Grenzen kennt,sich seiner Verantwortung bewusst ist und ein klares "NEIN" ausspricht, als ein Dom der sich selber überschätzt und denkt das er alles kann und Sub dann nur für seine Zwecke benutzt ohne zu wissen was er tut und damit erheblich mehr Schaden anrichtet als das "NEIN"
*******n80:
Wie man lesen kann ja selbst auch in der Bdsm-szene möchte man nicht wirklich wissen, dass sie BL sind und wenn es gesagt wird dann werden sie selbst hier nicht geduldet oder mit einbezogen...

Die gleichen Antworten wirst Du in jeder anderen Gruppierung bekommen - das hat nichts mit BDSM-Orientierung zu tun!
Oder wie kommst Du darauf, dass BDSM-ler mehr auf Borderliner eingehen sollten als Nicht-BDSM-ler?
Warum sollte man nicht wissen wollen, ob der Gegenüber Borderline hat bzw. darüber sprechen können unabhängig von einer sexuellen Veranlagung/Neigung? Auch der Umgang damit erfolg meiner Meinung nach jeweils individuell, außer man kann nicht offen und unvoreingenommen auf einen anderen Menschen zugehen...
Wenn dann anscheinend nur psychisch Kranke BDSM ausleben, dann ist sie Sub BL. ....was ist dann der Dom? Gewalttäter? Aggressionsgestört? Werden nur wir Subs in dem Licht bedrachtet ?
*******ht6 Paar
1.124 Beiträge
*****222:
Wenn dann anscheinend nur psychisch Kranke BDSM ausleben, dann ist sie Sub BL. ....was ist dann der Dom? Gewalttäter? Aggressionsgestört?

da hüllen wir großzügig den mantel des schweigens drüber *g*

*******n80:
Wie man lesen kann ja selbst auch in der Bdsm-szene möchte man nicht wirklich wissen, dass sie BL sind und wenn es gesagt wird dann werden sie selbst hier nicht geduldet oder mit einbezogen...
kann ich so nicht bestätigen, man will es wissen und grenzt dann auch nicht aus, ganz im gegenteil.
wer offen und ehrlich damit umgeht und dazu steht, wird kaum woanders auf soviel verständnis stossen, einerseits. andererseits aber auch auf eine gesunde portion vorsicht.
*****ter Frau
56 Beiträge
Akzeptanz
kann nur entstehen wenn man sich mit der Materie beschäftigt. Unwissenheit führt zu Angst.
Es ist aber auch völlig natürlich daß man Angst hat. Die allgemeine Akzeptanz von Borderlinern oder auch andere psychische Störungen ist nicht sehr hoch. Da bildet auch dieses Forum keine Ausnahme. Hier ist es genauso wie im Kaffee nebenan. Es gibt viele interessante Bücher die sich mit Psychischen Erkrankungen beschäftigen. und zum Thema warum man es nicht wissen wollte sag ich nur: "Wenn man sich nicht mit dem Thema auseinandersetzen möchte will man sowas nicht wissen".
Für mein Empfinden kann ich nicht sagen daß man hier nicht akzeptiert wird als Borderliner.
Die meisten die ich kenne akzeptieren mich auch mit dieser Erkrankung.
Ich habe einige Freundschaften hier gefunden und habe nicht das Gefühl "fehl am Platz" zu sein.
Gut ich muss zugeben ich falle mit meiner Erkrankung meist nicht direkt mit der Tür ins Haus sondern hebe mir sowas für ein wenig später auf. Das ist vielleicht manipulativ aber ich presentiere nicht direkt mein Herz auf einem Silbertablett.
Akzeptiert werde ich aber trotzdem. Gut für eine "Gestörte" bin ich schrecklich "normal" und das ist nicht bei allen Menschen und Erkrankungen der Fall
******amp Mann
1.072 Beiträge
Schön wenn einen soviele Menschen verstehen und man mit seinem Posting soviele erreicht und darum möchte ich einfach noch ein paar Sachen aus meiner Sicht dazu sagen, die hier genannt wurden.

*****ter:
Aber wirklich helfen können Angehörige nicht.

Man versucht es halt und in gewisser weise kann man diesem Menschen ja helfen aber leider eben nicht soweit wie man selbst gerne möchte.

*****ter:
Ich denke der Schlüssel ist nicht die Krankheit zu heilen

Gibt es wirklich keine Heilung davon? Ich kann das gar nicht glauben und habe eigentlich nie den Mut aufgegeben es wirklich besiegen zu können.

*********aker:
Im Gegensatz zu Sir_Clamp sehe ich nichts Positives in der Fähigkeit der kranken Person völlig im BDSM aufzugehen

Findest Du nicht, dass man dem Erkrankten, damit nicht doch auch einen gewissen Leidensdruck abnehmen kann und somit die Symptome besser werden? Natürlich kenne ich auch dann Abstürze im BDSM und die sind echt Hammer hart wo Du als Dom auf einmal wirklich hilflos da stehst und nicht mehr weißt was zu tun ist und wo dann wenn sie sich gefangen hat sie selbst sagt, du kannst nichts machen.

*******n80:
Sie haben die Gabe dazu sich durch ihre "fallen lassen können" und durch ihre bedingungslose Hingabe sich in das Gedächtnis einzubrennen...

Das ist etwas was ich nur bestätigen kann aber eben auch die Tatsache, dass man ihr nicht wirklich egal wie sehr sie mich auch wieder verletzt hatte böse sein konnte. Man wusste ja das diese Krankheit einfach da ist.

*******n80:
die meisten BL hatten in ihrer Kindheit schon mit Dingen zu kämpfen, wo unsereins noch nicht einmal drüber nachdenken mag

Ja leider genau das kann ich auch nur bestätigen. Was so ein Mensch schon aushalten musste ist unglaublich traurig und genau deshalb versucht man es ja noch mehr diesem Menschen zu helfen.

*******n80:
und nichts wert abgestempelt werden!

Findest Du?? Ich finde diese Menschen wenn sie sich öffnen wunderbar und habe es nie abgelehnt auch heute nicht. Nur eben eine wirkliche Beziehung das geht halt leider nicht mehr, weil man da vollkommen emotional eingebunden ist. Denn wichtig finde ich, sollte eben auf die Manipulationsversuche eine Distanz geschaffen werden, was ich so eigentlich immer ganz gut hin bekommen habe und sie wusste, dass sie damit bei mir nicht wirklich weiter kommen würde.

*****ter:
Die meisten die ich kenne akzeptieren mich auch mit dieser Erkrankung.
Ich habe einige Freundschaften hier gefunden und habe nicht das Gefühl "fehl am Platz" zu sein.

Das sehe ich auch so und wie gesagt, als Freundschaft sind das ganz wunderbare Menschen wenn man eben auch zur Not die nötige Distanz halten kann.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Von Heilungserfolgen
unter klinischer Beobachtung habe ich gelesen, kann aber nicht sagen, ob diese andauerten.
Verständnisfrage zwischendurch
Ich verfolge das Thema mit großem Interesse und bin fasziniert von den ganzen vielseitig reflektierten Meinungen.

Ich habe allerdings mal eine Verständnisfrage zwischendurch:
Geht es um den Zusammenhang von selbstverletzendem Verhalten und BDSM oder von dem Borderline-Krankheitsbild (also zwischenmenschliches Verhalten, Gefühle, Verhaltensmuster usw., die typisch für Jemanden mit dieser Erkrankung sind) und BDSM?
*******011 Frau
2.908 Beiträge
Erst einmal vielen Dank für das interessante Thema und dass es mal direkt angesprochen wird. Oft wird "Borderline" zwischendurch erwähnt, aber so direkt habe ich das hier im Forum noch nicht mitbekommen.

Ich muss gestehen, dass ich mich zwar oberflächlich mit dem Thema mal beschäftig habe, aber mir Aussagen dazu, die ich gelesen habe, so seltsam erschienen, dass ich das für mich, ohne direkte Berührungspunkte, erst mal wieder beiseite geschoben habe.

Soweit ich weiß kenne ich niemanden persönlich, dem diese Störung attestiert ist. Mit meinem Wissen ist es auch schwer, das überhaupt zu attestieren. Denn man kennt Symptome, aber keinen Ursprung. Borderline wird oft mit SVV in Verbindung gebracht, aber es gibt genug andere Krankheitsbilder, die ebenfalls SVV zur Folge haben. Wenn man den Ursprung nicht kennt, ist Heilung in meinen Augen ausgeschlossen. Aber ich würde mich gerne eines Besseren belehren lassen.

Borderliner zu sein würde übersetzt heißt "Grenzgänger". Das würde bedeuten, dass jeder der z.B. Extremsport betreit oder in extremen Situationen den Kick sucht, Borderliner ist. Ist das so?

"Grenzgänger" zu sein, kann im BDSM Kontext natürlich auch bedeuten, sich in der Rolle der Sub gut wieder zu finden.

Da es hier scheinbar den/die ein oder andere gibt, die diese Störung für sich akzeptiert hat, würde ich mich über persönlichen Austausch wirklich freuen. Denn bisher habe ich von "attestierten" Borderlinern über Freunde nur mitbekommen, dass diese Menschen sehr manipulativ seien sollen. Und extrem charismatisch. Was mich da wirklich interessieren würde ist, ob das wissentlich passiert, oder ob das "einfach so", weil man eben so ist, wie man ist, passiert. Dass man eben einfach extreme Stimmungsschwankungen hat, die dem Gegenüber mal vor den Kopf stoßen, und man den Menschen im nächsten Moment wieder um den Finger wickelt.

Wie wird ein Borderliner eigentlich wirklich "definiert"?
*******igte Frau
19 Beiträge
Definitionen
bedeutet für mich ein Mensch der sehr sensibel, mitfühlend, verständnisvoll, aber auch hochgradig verletzbar ist.
ist für mich wie eine Reise ohne Fahrschein und der Kontrolleur naht.
ist wie ein Leben ohne feste Wurzeln.
ist wie eine Reise im Zug, dessen Notbremse defekt ist.
zu sein bedeutet für mich, ein Baum zu sein, der versucht seine Wurzeln in harten Beton zu schlagen.
ist ein Land, das immer wieder droht mich zu verschlingen.
ist ein Leben am Rande des Aushaltbaren.
ist der Abgrund, an dem ich steh.
ist wie ein Kind, das in einem erwachsenen Körper lebt.
ist die Blume, die nie erblühen durfte.
bedeutet für mich, rote Tränen weinen zu müssen.
bedeutet, dass ich die, die ich liebe, verletzen muss.
bedeutet für mich, einsam zu sein, weil ein du für mich unerreichbar ist.
ist der Alptraum, aus dem es kein Erwachen gibt.
bedeutet ein Kind zu sein, das verzweifelt nach seiner Mutter sucht.
bedeutet für mich, dass ich mich nie auf mich verlassen kann.
ist für mich eine geniale Überlebensstrategie der Psyche in einer Hölle, das Problem dabei ist nur, diese gelernten Verhaltensmuster wieder los zu lassen, wenn die äußere Hölle vorbei ist. Solange dies nicht gelingt, lebt man in einer anderen inneren Hölle weiter.
ist irgendwie ganz schön kompliziert und schwierig zu beschreiben.
bedeutet für mich Gefühle wie in einer ungewollten/erzwungenen Fahrt in der Seilbahn.
ist der ständige Kampf zwischen Wollen und Nicht-Wollen, Müssen und Nicht-Müssen.
ist der Kampf zwischen Rationalität und Irrationalität.
ist der Kampf der Gefühle gegen die Realität.
den ganzen Farbkasten des Lebens in seiner Intensität gleichzeitig zu leben - von tiefschwarz bis grellpink - Lieben und Leiden in einem Augenblick ohne dass auch nur eine kleine Nuance des "kreativen Chaos" verloren geht.
ist für mich "Borderline"! Ich möchte versuchen, es als "kreatives Chaos" zu sehen, weil diese "Störung" viele Türen öffnet, die für andere verschlossen sind - wir aber gerade genau darunter leiden. Trotz allem möchte ich die Kreativität, die ich gewonnen habe, nicht mehr missen.
Segen und Fluch gleichermaßen.
ist Himmel und Hölle zusammen.
bedeutet für mich ein irrsinniges Gefühlschaos zwischen Liebe und Hass, Idealisierung und Abwertung, in einer schwarz-weissen Welt, ohne Grenzen.
ist wie eine ständig wieder tickende, sich selbsterneuernde Zeitbombe, man spürt sie, weiß aber nie, wann sie explodiert!
ist ein stimmungsschwankendes, selbstzerstörerisches, süchtiges Monster !
ist eine gespaltene, unsichere Seele, die kein "Entweder-oder" kennt!
ist, wenn man innen langsam stirbt und sich trotzdem viel zu lebendig fühlt für diese tote Welt.

....und 9 Kriterien, von denen zumindest 5 erfüllt sein müssen:

-Ein verzweifeltes Bemühen, ein reales oder imaginäres Verlassenwerden zu verhindern (außer Suizid oder Selbstverstümmelung).
-Ein intensives Muster von instabilen, intensiven zwischenmenschlichen Beziehungen, das sich durch einen Wechsel zwischen den beiden Extremen Überidialisierung und Abwertung auszeichnet.
-Identitätsstörung: Anhaltend und deutlich gestörtes, verzerrtes oder instabiles Selbstbild bzw. Gefühl für die eigene Person (z. B. das Gefühl, nicht zu existieren oder das Böse zu verkörpern).
-Impulsivität bei mindestens zwei potentiell selbstschädigenden Aktivitäten (Geldausgeben, Sexualität, Substanzmissbrauch, Ladendiebstahl, rücksichtsloses Fahren, Fressanfälle – außer Suizid oder Selbstverstümmelung).
-Wiederholte Suiziddrohungen, -gesten oder -versuche oder selbstverstümmelnde Verhaltensweisen.
-Instabilität im affektiven Bereich: Ausgeprägte Stimmungsschwankungen (z. B. Euphorie, Reizbarkeit, Angst), wobei diese Zustände gewöhnlich ein paar Stunden, seltener länger als einige Tage andauern.
-Chronisches Gefühl der Leere.
-Übermäßige, starke Wut oder Unfähigkeit, die Wut zu kontrollieren (z. B. häufige Wutausbrüche, andauernde Wut oder wiederholte Prügeleien).
-Vorübergehende, stressabhängige, schwere dissoziative Symptome oder paranoide Wahnvorstellungen

Edit: Text ist aus dem Internet. Bitte gebt bei Zitaten immer den Urheber / die Quelle an. Danke. anaid_158 Joy-Team

*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Google
mal nach "Handbuch der Borderline Störungen" . Es ist vollkommen kopiert zu finden.
*******ht6 Paar
1.124 Beiträge
@ Gebaendigte
stimmt alles....und passt alles auch auf andere psychische krankheitsbilder *zwinker*
Ist die Diskussion nicht ein wenig müssig? Einigen wir uns einfach darauf, dass es die Borderline-Erkrankung in vielen Facetten gibt *zwinker*
Wesentlich ist leider auch, dass die damit einhergehenden Probleme Betroffene dauerhaft begleiten, also über viele Jahre und in sehr vielen Lebensbereichen...
******amp Mann
1.072 Beiträge
********fOld:
Ist die Diskussion nicht ein wenig müssig?

Nein finde ich nicht, denn damit bekommt man einen wirklichen Einblick was das auch überhaupt heißt und mit dem Wissen, hätte ich niemals so eine Beziehung begonnen, weil ich mir damals das Ausmaß dessen im Traum nicht hätte vorstellen können.

Gebaendigte

Danke für diese ausführliche Erklärung was da alles in jemanden vor geht.
*******ht6 Paar
1.124 Beiträge
********fOld:
Einigen wir uns einfach darauf, dass es die Borderline-Erkrankung in vielen Facetten gibt
gerne, aber deshalb ist die diskussion nicht müssig - eben weils so viele facetten gibt.

sind ja gottseidank auch nicht alles so "schlimme fälle" bzw. so tragisch verlaufende beziehungen, wie es hier schon geschildert wurde.

borderline an sich sagt einfach viel zu wenig aus, genauso wie depression, ptbs oder andere auch "nichtpsychische" krankheitsbezeichnungen.
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