Ich habe nicht alles durchgelesen, finde diesen Thread hier aber sehr interessant für mich.
Manche meiner früheren sexuellen Verhaltensweisen lassen sich durchaus auf meine BPS zurückführen: Mich ausnutzen lassen oder "durch die Betten zu schlafen", da alles besser war als alleine zu sein. Das habe ich zum Glück ein wenig besser im Griff, durch jahrelange Übung und Jahren an Therapie konnte ich viel lernen.
Das Thema BDSM ist bei mir erst seit kurzen so präsent. Gewisse Neigungen hatte ich zwar schon immer, konnte aber auch ohne das ein recht erfülltes Sexleben haben und habe erst jetzt jemanden, mit dem ich das explizit ausleben möchte.
Bisher habe ich den Zusammenhang BL-BDSM immer nur im "Bestrafungsfaktor" gesehen. Also das Schmerzen zufügen und erniedrigen. Natürlich musste ich mir Gedanken darüber machen ob ich das, was ich mir selbst antue oder zumindest gern antun würde nicht einfach auf einen Partner projiziere.
Aber ich glaube, davon kann ich mich inzwischen klar distanzieren. Reines erniedrigen, ohne belohnt oder aufgefangen zu werden, möchte ich nicht. Ebenso sind Selbstverletzung und "Lustschmerz" für mich zwei paar Schuhe, die auch völlig unterschiedliche Bedürfnisse befriedigen.
Eigentlich hat sich mein Verletzungsverhalten durch meinen Herrn sogar verbessert: Er hat mir verboten, mir selbst etwas anzutun, und so schwer es mir auch fällt halte ich mich bisher strikt daran.
Ein anderer Aspekt jedoch fiel mir erst beim Lesen dieses Threads auf:
Der Willen, dem anderen zu gehorchen, um dafür geliebt zu werden. Sich führen lassen, um die eigene emotionale Instabilität auszugleichen. Gerade beim D/S ist der psychische Aspekt ja nochmal größer als bei anderen Beziehungen/sexuellen Spielarten. Und ich neige ohnehin schon sehr zu emotionaler Abhängigkeit. Liebeskummer reißt mir komplett den Boden unter den Füßen weg; allein das letzte Mal hätte unter anderen Umständen vielleicht für mich auch tödlich enden können. Daher habe ich die Befürchtung, mich hier mal wieder in gefährliche Gewässer zu begeben.
Ganz allgemein: Ich denke, eine wie auch immer geartete Beziehung zu einem Menschen mit psychischer Störung ist nur möglich, wenn derjenige seine Probleme erkennt und angehen will. Das kann ich aus der Perspektive des Betroffenen und auch des Partners sagen.
Und man braucht einen Partner mit einem gewissen Fingerspitzengefühl; aber sollte das ein Dom nicht ohnehin haben..?