warum bei so vielen Partnerschaften und Ehen zwar die Luft raus ist, Mann u/o Frau jedoch lieber fremdgehen oder sich eine Affäre/Spielbeziehung zulegen, anstatt einen Schlussstrich unter das "Alte" zu machen?
Meiner Meinung nach ist esbei den meisten in erster Linie Feigheit
Das man sich mit Veränderung schwer tut... okay.
Das man sich ein gemeinsames Leben, inkl. Eigenheim und Kind(er), aufgebaut hat und das man, trotz verlorengegangener Spannung, nicht bereit ist aufzugeben... okay.
Das man auf der einen Seite die Vorteile einer intakten Partnerschaft schätzen und sich nebenher den Luxus einer Affäre gönnen will... okay.
Das man weiterhin schöner wohnen akzeptieren und mitnehmen, sich aber den wiederkehrenden Genuss diverser amouröser Abenteuer genießen will... okay.
Würde es sich jedoch nicht wesentlich "ruhiger und angenehmer" (aus-)leben lassen, wenn man keine Rücksicht (auf die Gefühle) seines (Ehe-)Partners nehmen müsste und nur für sich selbst verantwortlich wäre? Schließlich müsste kein Lügengebilde für den Partner und die/den Dritte(n) aufgebaut werden, welches in den meisten Fällen eh irgendwann zusammenbricht und man somit schlussendlich doch vor den Scherben seiner Beziehung steht...
Ich denke die Wenigsten fühlen sich komplett unwohl mit ihrer Beziehung, sondern es sind einzelne (oder mehrere) Faktoren wie z.B. Liebe, Sexualität, Langeweile usw.die problematisch werden. Dem Gegenüber stehen aber meist eben genug positive Faktoren bzw. Vorteile, die man als z.B. Single nicht mehr genießen kann und wenn es nur so etwas banales wie Umsorgung bei Krankheit, offenes Ohr bei Problemen, ständige Gesellschaft usw. ist. Natürlich können auch hier Defizite vorliegen, die jedoch wieder durch z.B. finanzielle Absicherung oder sonst etwas relativiert werden. Aber im Grunde ist es doch seltner, dass wirklich alles scheiße ist. Selbst wenn augenscheinlich die Defiziete überwiegen (wobei man ja sagen muss, dass oft das Gras am anderen Ufer grüner wirkt und nicht wenige dies z.B. nach einer Trennung bemerken) kann es ja sein, dass die wenigen positien Aspekte dennoch ausschlaggebend bzw. gravierender sind und eine Trennung "schwierig" für den Unzufriedenen machen. So z.B. bei jemandem der finaniell stark abhängig wäre bzw. auf Luxus steht und diesen verlieren würde oder jemand der Angst vor dem alleine sein hat. Bei einer Trennung wäre man auf einmal mit dem Ungewissen konfrontiert, während man in der Beziehung (auch wenn einem einigs fehlt) eine gewisse Sicherheit und Beständigkeit erfährt.
Natürlich wäre es einfacher als Single hinaus zu gehen und sich zu suchen was man denn benötigt, nur wer garantiert, dass man "auf die Schnelle" wirklich jemand "besseren" findet? Fehlt z.B. nur Sex und der Rest innerhalb der BEziehung ist absolut perfekt, wieso dann die Beziehung beenden und alles verlieren? Hier ist fremdgehen nunmal (leider) ein probates Mittel um Abhilfe zu schaffen. Da kann die Heimlichtuerei durchaus den Aufwand wert sein um somit quasi das perfekte Leben zu führen.
Ich will fremdgehen nicht gut heißen, auch wenn es recht verständnisvoll klingt, so verabscheue ich das Fremdgehen. Für mich ist es letzten Endes Feigheit, nichts anderes. Wenn mir etwas so dringend fehlt (das es wichtiger ist als alle positiven Aspekte) und es keine Möglichkeit gibt es auf "korrektem" Wege zu bekommen, so sollte man meiner MEinung nach den Mut aufbringen und sich trennen. Den PArtner den man doch angeblich liebt zu verarschen ist für mich das Allerletzte. Selbst wenn die Liebe längst verfolgen ist, sollte man meiner Meinung nach den Anstand und den Respekt, den diese Person verdient, aufbringen und ehrlich mit ihr sein und von verletzenden Aktionen (ja ich weiß, eine Trennung ist auch schmerzlich, aber eben unter Umständen nötig)absehen. Aber für eine Trennung und das Aufgeben der verbliebenen positiven Aspekte der Beziehung erfordert nunmal Mut und ist erstmal eine Reise ins Ungewisse, die eben auf lange Sicht auch komplett schief gehen kann.
Ich glaube nicht wenige (mich eingeschlossen) sind in ihrer Vergangenheit schon länger mit einem Partner zusammen geblieben, als es eigentlich "sinnvoll" war. Das beinhaltet nicht, dass man sich die Defiziete woanders "ausgefüllt" hat. Es heißt nur man hat länger gebraucht um den Schlussstrich zu setzen, als man eigentlich wollte.