Ich lasse jeden leben wie er will. Jeder muss die Dinge mit sich selbst und seinem Gewissen ausmachen.
Aber dann soll man auch dazu stehen und sich nicht irgendwas schön reden.
Und vor allem, wer Fehler macht, soll auch dazu stehen.
Was ich aber absolut nicht nachvollziehen und gut heißen kann, ist, wenn man nach zweierlei Maßstäben lebt und handelt.
Wer behauptet, sich nicht trennen zu können, nur weil er so gottesfürchtig ist und es vor Gott geschworen hat
inklusive des geschworenen Eids (vor Gott, nicht nur im Standesamt), das eine Trennung unmöglich erscheinen lässt
der soll doch bitteschön dann auch nicht einfach das
sechste Gebot: Du sollst nicht ehebrechen
unter den Tisch fallen lassen.
Das ist in meinen Augen scheinheilig, verlogen.
Dann doch einfach ganz ehrlich sagen:
Ich kann und will mich aus finanziellen Gründen nicht trennen, weil mich das finanziell ruinieren würde und ich dann nicht mehr das schöne Leben leben kann, das ich jetzt habe.
So viel Arsch sollte man schon in der Hose haben und ehrlich bleiben, auch vor sich selbst.
Alles andere ist "Wasser predigen und Wein trinken".
Was ich nicht leiden kann, sind Leute, die sich und anderen was vormachen, nur weil sie zu feige sind, die Wahrheit auszusprechen.
Wenn ich merke, dass eine Beziehung zu Ende ist, dann habe ich auch den Mumm, das Ganze zu beenden, um mir und auch dem Partner die Gelegenheit für eine neue Chance, eine neue Liebe zu geben.
Ich denke jedenfalls, dass mir mein Ex dankbar sein kann, dass ich mich vor 5 Jahren von ihm getrennt habe, denn er hat bereits ein Jahr danach wieder eine neue Partnerin gefunden, mit der er heute (glücklich) zusammen lebt. Hätte ich mich nicht getrennt, würden wir heute noch aneinander vorbei leben, uns anschweigen und unsere Gegenwart kaum ertragen können.