Wertschätzung
Frei nach der Devise: "es ist schon Alles gesagt, nur nicht von jedem" steuer ich auch noch was bei.
Grundsätzlich ist es nicht außergewöhnlich, dass sich Menschen entwickeln und in Beziehungen eben nicht immer beide in die gleiche Richtung.
Das das Verlangen nach Sex abnimmt ist auch nicht ungewöhnlich, gerade wenn Kinder dazu kommen.
Die Diskussion, dass er mehr Sex möchte und sie weniger findet sich in vielen Foren, Paartherapien etc.
Er will Sex, um sich gut zu fühlen, sie will sich erst gut fühlen, bevor sie bereit ist für Sex...
Was die TE schreibt ist somit nicht ungewöhnlich.
Ein paar Aspekte weichen aber doch vom Klischee ab. Die TE behauptet, dass sie sich nicht verändert habe, sondern eigentlich so ist wie sie ist und sich am Anfang der Beziehung "für ihn verbogen hat". Zu Beginn der Beziehung hat er sicher auch mehr für sie getan, so ist das wenn man frisch verliebt ist. Ob er jetzt auch glaubt, dass er sich damals "verbogen hat", darüber kann bzw. könnte man nur spekulieren.
Die Frage ist auch weniger was wer getan hat, sondern viel mehr wie er/sie es heute bewertet. Hatte die TE auch damals das Gefühl sich zu "verbiegen" oder hätte sie damals gesagt ich tu es ihm zu liebe gern? Wer weiß
Das Problem ist aus meiner Sicht nicht das was er (oder sie) tut, sondern der empfundene Mangel an Wertschätzung. Er fühlt sich als Mann nicht wertgeschätzt, weil sie ihn nicht mehr begehrt, seine "Männlichkeit" nicht mehr schätzt. Sie empfindet ihre Arbeit und Hingabe für die Familie nicht wertgeschätzt, wenn er nicht mal seine eigene Wäsche einräumt.
Aber ganz ehrlich, es geht doch nicht um die Wäsche, oder? Würde die TE wieder mit ihm schlafen, wenn er um 5 aufsteht und die Brotdosen macht, die Wäsche macht (oder eben eine Putzfrau engagiert)?
Ist er wirklich oberflächlicher als sie, wenn er die Beziehung in Anzahl der Geschlechtsakte pro Woche misst, während sie ihm Wäschekörbe vorrechnet?
Das eine sind Symptome, die Ursachen liegen aber wohl tiefer. Sonst wär das Problem ja einfach zu lösen. Du willst Sex? O.k. X mal Frühstück machen = einmal Sex. Aber so einfach ist es dann doch nicht.
Die TE fühlt sich nicht verstanden. Ich rede aber er sagt nichts....
Aber wie er sich fühlt scheint - zumindest in den Beiträgen hier- nicht zu interessieren.
Aus seiner Sicht hat Sie die Regeln geändert. Bisher gutes Sexleben, jetzt hat Sie keine Lust mehr, aber es ist sein Problem. Er MUSS doch Verständnis haben, wenn sie nicht will. Er DARF doch nicht drängen, sonst hat sie ja noch weniger Lust.
MUSS er doch verstehen.
Nicht falsch verstehen, ich plädiere nicht dafür, dass sie "ihre ehelichen Pflichten (Sex) erfüllen soll" egal wie es ihr dabei geht. Aber die andere eheliche Pflicht, basierend auf dem Versprechen, das ihr euch gegeben habt. Ihn zu lieben und ehren, in guten wie in schlechten Tagen. Diese eheliche Pflicht müssen beide erbringen.
Nur wenn sie sich gegenseitig ehren/wertschätzen können die anderen Probleme (vielleicht) gelöst werden. Wenn das nicht mehr stimmt, oder auch nur das Gefühl, dass es so ist, nicht mehr auf beiden Seiten ankommt, dann funktioniert Alles andere auf kurz oder lang auch nicht.
Dann könnt ihr tatsächlich mit ner Putzfrau alle bleibenden Probleme lösen. Sie putzt und wäscht für die TE und er vögelt sie, dann haben beide was sie wollen... Nur eine Liebesbeziehung haben sie dann nicht mehr..