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1.Bondage-Session

1.Bondage-Session
Hallo,
ich beschäftige mich schon lange mit Bondage, aber bisher (fast) nur im Kopf.
Seit einiger Zeit bin ich auf der Suche nach einem Partner und jetzt habe ich jemanden gefunden,
er scheint viel Erfahrung zu haben und das Gefühl stimmt.
Aber darauf alleine will ich mich nicht verlassen.
Wir haben uns verabredet, in einer Bar mit der Option eine Session an zu hängen, wenn wir beide das wollen.
Bitte gebt mir Tipps, welche fragen soll ich einem Rigger stellen um zu sehen, das er vertrauenswürdig ist, worauf soll ich umbedingt achten?
Woher weis ich, das er sich an unsere Abmachung hält, bzw. wie kann ich das testen und soll ich es testen?
Ist es üblich ein saveword bei einer Bondagesession zu vereinbaren, ich persönlich mag einen Farb/Ampelcode.
In meiner Vorstellung ist es schön mich dem Rigger total hin zu geben, und zu vertrauen, nicht zu wissen was passiert, aber ich denke mir in der realität mit einem Partner der mir nicht vertraut ist könnte das ganz schön daneben gehen.
Bitte gebt mir Tipps aus eurem Leben und lasst mich an euren Erfahrungen teilhaben.
Was ist eureu Meinung nach ein Sinnvoller und Sicherer Ablauf/Aufbau/Vereinbarung für einen Newby wie mich?
Danke!
**********esign Mann
2.938 Beiträge
Grundsätzlich sollte er wenn bei dir Beschwerden auftreten (Kribbeln/Taubheit in den Gliedmaßen / "einschlafende Hände" usw) SOFORT reagieren.
Ich würde mal gucken ob ihr ein "erstes Einwickeln" nicht in einer "geschützten Umgebung" machen könnt. Dazu bieten sich Bondagestammtische und -Workshops, sowie BDSM-Playpartys an.

Sollten dann Probleme auftreten, und er reagiert (Deiner Meinung nach) nicht angemessen darauf, wird dir von den anderen Gästen geholfen...
****ma Frau
5.363 Beiträge
Wo wollt ihr denn fesseln? Im SMart Cafe? Dann gäbe es die Möglichkeit dass ihr in der Gegenwart von Profis fesselt.
Meiner Meinung nach sollte das erste Treffen immer öffentlich sein.
Wenn die 1. Session in einem Club statt finden sind da sicher auch noch andere anwesend. Ansonsten gibt es immer den Hinweis/Empfehlung das Du jemand mitnimmst.
Leider gibt es auch in dem Bereich "solche und solche" … wie heisst es so schön "Vorsicht ist die Mutter der Porzelankiste".
Lieber einmal zu vorsichtig sein und das ganze geniessen können als schlechte Erfahrungen zu machen.

Wünsche Dir viel spass

Gruss Roger
Hm,

also bei meinem ersten Mal hat mir geholfen, dass derjenige mir genau erklärt hat, was er da grade tut und worauf man aufpassen muss, wo besser nicht zu treffende Nerven liegen, wieso man an welchen Stellen lieber noch ein wenig mehr Platz lässt und und und...

Ich glaub, die ganze Kommunikation dazu hat mich mega entspannt werden lassen.

…und dann war es eher vielleicht für Profi' s unspektakuläres Bondage, hat mir aber ausgereicht, um da erst mal ein Gefühl für zu bekommen.

Allerdings war das nicht wirklich eine Session und auch nicht Intention der Tüddelei.

Ich wünsche Dir viel Vergnügen,
Frau Grete
Gut, dass ihr das in einem öffentlichen Rahmen macht!

Ich finde, ein Vorgespräch vor der "Session" ist elementar. Du kannst ihn alles fragen, was Dich beschäftigt, wenn er ungeduldig wird, solltest Du vorsichtig sein.
Fragen könnten u.A. sein (neben all dem, was Du sonst noch wissen möchtest)

Welche Erfahrung hast Du?
Woher hast Du die Erfahrung? Workshops, selbst beigebracht...?
Was hast Du vor?

Auch er sollte Dir ein paar Fragen stellen:
Probleme mit Gelenken, Steifigkeit, Rücken, Kreislauf...

Ich finde, beim ersten Mal geht es ums Rantasten. Eventuell musst Du noch auf das große Hingabe-Erlebnis verzichten - das entscheidet sich während dem Bondage. Für die große Emotionalität hast Du bei den nächsten Malen noch Zeit.

Ein Safewort muss nicht sein, Kommunikation während der Session sehr wohl. Sag ihm, wenn es irgendwo kribbelt, wenn Du Dich unwohl fühlst, merkst, dass Dein Kreislauf wegsackt. Dann muss er reagieren. Du musst nichts irgendetwas aushalten müssen, das sich für Dich blöd anfühlt. Mach ihm klar, dass Dir das wichtig ist.

Gutes Gelingen und tolles Erleben!
Danke für eure Antworten.
Ich hätte es gleich schreiben können, aber erst durch das lesen der Antworten ist mir noch klar geworden was mich verunsichert.
Bei unserem ersten Gespräch und kennenlernen haben wir darüber geredet das ein öffentlichem Raum wie das SmartCafe oder dis Schwelle für eine erste Session zu nutzen.
Bei unserem letzten Telefonat hat er jedoch bei sich zuhause angeboten.
Ich bin dabei geblieben, zuerst zum Reden treffen und dann können wir weiter sehen. Wir haben uns verabredet.
Jetzt hat er eine Änderung vorgeschlagen, damit wir in der Nähe von einem Hotel sind, wo er offenbar gerne hingeht.
Mir ist jetzt nicht ganz klar ob er da drängt oder ich etwas hinein interpretiere,
irgendwie denke ich halt, dass es unseriös ist, er weis das es für mich das erste mal ist und wir kennen uns gar nicht.
*******958 Frau
9.875 Beiträge
*****t80:
Bei unserem ersten Gespräch und kennenlernen haben wir darüber geredet das ein öffentlichem Raum wie das SmartCafe oder dis Schwelle für eine erste Session zu nutzen.
mit diesem wahr er ja, ausser Ich lese falsch, damals einverstanden
und darauf würde ich mich, an deiner Stelle, nun beziehen und auch verlangen das es dabei bleibt.
Das jetzt bereits die zweite Änderung, von seiner Seite aus, kommt, würde mich misstrauisch machen
und mich darin bestärken es beim öffentlichen Raum zu belassen
Ich treffe mich selber das erste mal immer nur öffentlich (Kaffee/Tee, was auch immer), wenn ich die Person nicht kenne. Dabei soll es um das kennenlernen gehen (beidseitig), sich erst mal beschnuppern geht, die Fragen beantworten die im Raum stehen.
Ich spiele nie beim ersten mal (aber das ist sicher meine pers. Ansicht), werde es aber weiter so halten weil ich damit nur gute Erfahrungen gemacht habe.

Wenn er auf einmal das besprochene über den häufen werfen will, hat das für mich eine "faden Beigeschmack" …

Wie gesagt ist nur meine Sicht …

Gruss Roger
******sky Paar
2.532 Beiträge
Begleitung Mitnehmen
Es ist ähnlich wie beim ersten Fotoshooting mit einem Fotografen. Entweder es ist sehr öffentlich, sprich es sind genügend andere und unabhängige Personen da, oder man nimmt eine Begleitperson mit, die man entsprechend vorher instruiert.
Es kann auch nicht schaden, wenn man sich als Bunny vorher etwas über das sichere Binden informiert. So kann man auch den Abbruch einer Session verlangen, wenn man den begründeten Verdacht hat, dass der Rigger nicht genug Erfahrung hat. Auch sollte man sich etwas an die Materie heran tasten und nicht gleich in den Seilen hängen wollen. Es ist zwar ganz toll in den Seilen zu hängen, aber wenn man dabei einen Absturz hinlegt und sich etwas bricht, ist der Spaß vorbei.
Zum Schluss sollte man als Bunny auch eine gute Selbsteinschätzung an den Tag legen und überlegen ob man für dieses oder jenes Bondage fit genug ist. 10 Minuten in den Seilen hängen, können Körperlich sehr anstrengend sein! Auch andere Zwangshaltungen können Sehnen, Muskeln und Kreislauf sehr belasten, daher also bitte immer Ehrlich zu dem Rigger sein und ihn offen über die eigene Fitness und Gebrechen informieren. Ganz allgemein gilt, lieber etwas langsamer und vorsichtig heran tasten. Die extremeren Sachen kommen mit der Zeit von ganz alleine, wenn man sich gegenseitig besser einschätzen kann.
Es wurden ja schon ganz viele, tolle Kommentare abgegeben. Hier sind meine two cents.

Anzeichen für "Professionalität":
Meiner Meinung nach, wie sein Seil aussieht: Ist es ordentlich aufgewickelt? Ist es nicht aus Baumwolle, sondern Jute oder Hanf? Achtet er beim Fesseln sehr darauf, dass sich Seil nicht verdreht und somit unnötige kleine Druckpunkte entstehen? Frag ihn doch mal, ob er Stellen kennt, an denen man nicht fesseln sollte - und ergoogel dir die im Vorfeld selber mal. Erfahrene Rigger haben häufig auch ein Messer oder Schere für Notfälle dabei. Ist er nüchtern?

Hotel?
Meiner Meinung nach geht eine erste Session im Hotel oder sogar zu Hause gar nicht. Die sicherste Variante ist wohl, wenn du erstmal siehst, wie er andere fesselt und sich dabei verhält. Und ihr es dann gemeinsam öffentlich probiert. Wenn ich du wäre würde ich außerdem auch vereinbaren, erstmal ein paar ganz elementare Standardfesselungen zusammen zu machen. Und nicht gleich so Zeugs wie Suspensions.

Safeword?
Klar, warum nicht. Keine Frage ist blöd, kein Moment zum Stopp sagen ungeeignet und alles, was dir Unsicherheit nehmen kann, gut. Teile alle Sorgen mit ihm, so nimmst du ihm auch Unsicherheit. Lass ihn auch seine Sorgen mit dir teilen.

Du.
Die Probleme, die du hast, hat er auch. Er kennt dich und deine Reaktion auch nicht. Ich finde es nicht so gut, sich als Anfänger gleich komplett fallen lassen zu wollen. Du solltest stattdessen sehr sorgfältig auf deinen Körper hören. Man muss bspw. erstmal lernen, welche Art von kribbelnden Armen die nicht so gesunden kribbelnden Arme sind. Und: bist auch du nüchtern?

Gebt euch viel Feedback gegenseitig und habt Geduld für kleine Schritte!

Viel Spaß *g*
******sky Paar
2.532 Beiträge
O.k. - lieber nicht
Also wenn ich jetzt schreibe, was ich besser nicht schreiben sollte, weil ich mich sonst wieder auf das dünne Eis mit den Verwarnungen durch die Mod's begebe ...

Aber gut, wenn man sich hier noch den Tipp abholen soll, sich nicht in die Hand von besoffenen Riggern zu begeben, dann sollte man es mit dem Bondage doch lieber gleich lassen!
Dann füge ich auch gerne noch an, auf dem Weg zum Rigger nicht über rot Ampeln zu laufen!

Mal ehrlich, irgend wo ist doch sicher noch der gesunde Menschenverstand beheimatet und wenn nicht, kommt es auf den volltrunkenen Rigger auch nicht mehr an. Die Leute hier sind alle 18+ und keine Kleinkinder mehr.

Und jetzt bitte los mit der Ermahnung für all zu kritische Beiträge.

Schönen Gruß
Wolf

@*****sie
Es ist nicht gegen Dich persönlich gerichtet, ich denke nur, dass man einige Sachen ganz einfach mal als allgemeingültig im Leben voraussetzen sollte und hier nicht extra zu erwähnen sind. Ich muss doch auch keinem erklären, warum er sich nicht zu einem besoffenen Busfahrer in den Bus setzen soll.
*******rion Mann
14.645 Beiträge
Ist es nicht aus Baumwolle, sondern Jute oder Hanf?
Was spricht gegen Baumwolle? In entsprechender Dimensionierung/Tragfähigkeit halte ich Seile aus diesem Material für sehr gut geeignet - gerade weil die Oberfläche weich ist und nicht zur Splissigkeit neigt.
Ist er nüchtern?

Scheint mir eine grundsätzliche Vorbedingung zu sein.
*******rion:
Was spricht gegen Baumwolle?

Nichts spricht gegen Baumwolle!
Für ganz normale Bondages ist Baumwolle ebenso geeignet wie Hanf oder Jute. Nicht jeder, der mit Hanf oder Jute fesselt ist "Profi" und nicht jeder, der Baumwolle verwendet, ist Laie.
Sachliche Kriterien für eine umsichtigen Rigger wurden hier schon angeführt.

*****sie:
Erfahrene Rigger haben häufig auch ein Messer oder Schere für Notfälle dabei.
Das gehört grundsätzlich in die Grundausstattung - ist keine Kann-Bedingung!
Das freut mich, dass mein Beitrag so gut angekommen ist.

@******sky Ich finde Kritik in angemessener Form gut. Ich finde jedoch, du hast deine zu vorschnell geschrieben. Ich finde nicht, dass "besoffen" das gleiche wie "nicht nüchtern" ist. Meiner und vieler Meinungen nach gehört kein bisschen Rauschmittel ins Blut von Leuten, die mit Machtgefälle spielen bzw. von Rigger und Bunny. Wäre das meiner Einschätzung nach common sense in der Szene, hätte ich wahrscheinlich meinen common sense bemüht und würde mich deiner Message völlig anschließen.

@**an Meiner Meinung nach ist Baumwolle zu flexibel. Dadurch gibt es bei Fesselungen, die über die Grundfesselungen hinausgehen, zunehmend die Gefahr von Einschneiden oder Verrutschen.
*******rion Mann
14.645 Beiträge
Flexibilität, Seilmaterial und Bondagetechniken
Die Flexibilität eines Seiles hängt von mehren Faktoren ab, dem Material, (Zusammensetzung, Verzwirrnung/Fadenfestigkeit) und der Wicklungsart/Flechtart, der Straffheit mit der die Wicklung oder Flechtung ausgeführt wurde, sowie dem Alter und der bereits durchtgeführten Anwendungen/Belastungen.
Baumwolle an sich ist nicht per se flexibler als andere Naturfasern - jedoch sind manche Baumwollseile diagonal angelegt gewickelt und daher flexibel, das kann jedoch auch bei anderen Naturfaserseilen und auch bei synthetischen Seilen der Fall sein.
Es ist sinnvoll sich - besonders wenn man gewichtstragende Bondage machen möchte - eingehend mit dem Thema Seil vertraut zu machen - und es empfiehlt sich einen Kurs zu machen und die anwendbaren Techniken und Sicherheitsvorkehrungen korrekt zu lernen, um Verletzungen oder Gewegeschäden zu vermeiden.
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