sorry für den langen post...
Schon lustig, hier wird ständig darüber diskutiert wie man denn mit Dritten Geschlechtern umgehen soll, ohne tatsächlich Betroffene zu fragen
Disclaimer: Ich sprech hier sicher nicht repräsentativ für alle enbys/transgender, wer Kritik hat bleibt bitte zivilisiert.
Als 'Drittes/Viertes Geschlecht' sind üblicherweise alle Geschlechtsidentitäten (sprich soziales/ gefühltes/spirituelles etc. Geschlecht) gemeint, welche eben nicht mit 'männlich' oder 'weiblich' bezeichnet werden können, zB: Nonbinary, Genderqueer, Intersex, Agender, Bigender, Pangender, Genderfluid, Androgynous, Neutrois, Third Gender, Two-Spirit .....
Was all diese komischen Wörter verbindet, ist dass sich Menschen die diese als Selbstbezeichnung verwenden sich nicht im binären System (m/w) wiederfinden können. Nonbinary/Nichtbinär gilt hier verbreitet als Überbegriff. Manche sehen sich als TG/TV/TS, andere nicht. Auch sollte nicht unterschätzt werden wieviele Intersexuelle es in Deutschland gibt!
Und all diese Menschen gibt es im Joyclub eher selten, weil es schwierig ist sich hier wirklich wohlzufühlen, werden doch Profile und Veranstaltungen standardmäßig in binäre Kategorien gespalten. Selbst für binäre TG/TV/TS ist es nicht immer einfach, sich im Joyclub willkommen zu fühlen..
Klar, im deutschen Kulturbereich sind die Begriffe noch nicht sonderlich bekannt. Das heißt aber nicht, dass es hier vergleichsweise wenige nichtbinäre und intersexuelle Menschen gibt, sondern dass diesen schlichtweg Sichtbarkeit fehlt, gerade weil sie aus vielen Gemeinschaften kategorisch ausgeschlossen werden. Darunter auch die deutsche Bürokratie, was die ganze 'es zählt was im Pass steht' Argumentation extrem ignorant wirken lässt. Aber wir schweifen ab, Fakt ist: es gibt Menschen mit Geschlecht, das nicht männlich oder weiblich ist. Unabhängig davon, ob sie jeder anerkennt oder nicht.
Jetzt aber das eigentliche Problem, das so auch in einigen anderen Threads auftaucht: Betroffene fragen das Joyclub Team ob sie nicht kleine Änderungen vornehmen können, damit sie sich besser zurechtfinden. Leute nicht nicht von dieser Änderung betroffen wären, argumentieren dass diejenigen die am meisten von der Änderung profitieren doch eigentlich gar nicht existieren.
Fleischesser beschweren sich doch auch nicht wenn es im Supermarkt vegetarische Würstchen gibt, als würde es ihnen persönlich schaden....
Mein Vorschlag für die Umstrukturierung:
(etwas komplex aber sollte einige Problemquellen entfernen)
• Profiltypen Solo, Paar, Trio, Andere (Veranstalter, Clubs etc.).
• Profile können sich selbst individuell mit Geschlechtsangaben (Gender! Nicht Sexualorgane!) ausstatten. Pro Person festgelegte Anzahl an Begriffen (3-5) aus einem Pool wählbar (ähnlich Facebook oder OkCupid). Pool sollte unbedingt beinhalten: Mann, Frau, Trans-Frau, Trans-Mann, Transvestit, Transgender, Nonbinary/Nichtbinär, Intersex, Genderfluid, Genderqueer. Mehr natürlich möglich, aber die kleine Liste sollte das Nötigste abdecken. Jedem ist wie bisher selbst überlassen, unter welchen Begriffen das Profil gefunden werden kann, aber jetzt gibt es eben mehrere Angaben statt nur einer.
(die kleinen Zeichen kann man sich dann auch selbst aussuchen, wobei ich das bisher genutzte Transgender Symbol U+26A7 ⚧ ersetzen würde)
• Entweder Sexualität Angabe durch Pansexuell und Asexuell ergänzen, oder umschreiben zu 'Interessiert an' mit einer Checkliste
• Suche wie bisher durch Filter, aber eben durch neue Komplexität erweitert. Zb. 'Paar + Frau + Interesse an Mann' liefert alle Paare, die aus mindestens einer Frau mit Interesse an Männern bestehen. Darunter auch zB. Paare aus Frau+Transgender oder Frau+Frau . Durch 'Paar + Frau + Mann' grenzt man die Suche auf Heteropaare ein. Die Suche nach 'Solo + Frau + Transgender' liefert wiederum alle Soloprofile, die zugleich als Frau und Transgender getaggt sind sowie einzelne Frauen und einzelne Transgender.
Damit Leute die nicht übermäßig filtern wollen nicht mit der Komplexität überrumpelt werden, kann man vorgefertigte Suchbeispiele anbieten.
@****54: gut gemeinter Vorschlag, endlich mal jemand der auch keine Lust mehr auf Booleans hat!
Kleine Kritik: Geschlecht ist ein Spektrum, keine Skala. Es müsste als wenigstens noch 'keins von beiden' und 'andere' in die erste Liste, sowie die Möglichkeit 'keine Angabe' beim 'biologischen Geschlecht' anzugeben, da einige so etwas nicht öffentlich preisgeben möchten oder sogar das Konzept vom biologischen Geschlecht ablehnen.