Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Polyamory
4396 Mitglieder
zur Gruppe
Beziehungsvielfalt
229 Mitglieder
zum Thema
Erfahrungsaustausch: Meine Frau soll bitte untreu sein! 189
Ich lebe seit langem in einer Beziehung, diese war ca.
zum Thema
Kann man sich innerhalb einer Beziehung austoben?91
Hey liebe Lesende, ich dachte mir, ich wende mich mal an ein sexuell…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Viele Jahre später

@anath
Die Zeit der "warum" Fragen habe ich weit hinter mich geschmissen. Warum-Fragen belasten nur - eine befriedigende Antwort wird es nie geben. Es war so, man war auf keinen Fall doof - höchstens betriebsblind.

Wichtig ist einfach, hier nur die jetzigen Gefühle zum Ausdruck zu bringen.

Wenn ein unabänderliches Ereignis eintritt wie Tod, Trennung oder anderes, stemmen wir uns doch meistens mit all unseren Gefühlen dagegen, ehe wir wirklich die Trauer über den Verlust annehmen können.

Zuerst sind doch die Warum, Weshalb, Wieso Fragen, Wut, Zorn - es ist, als müsste man zuerst durch diese Welten gehen, bis sich langsam die Trauer ihren Weg ebnen kann.

Es ist gut, über einen Verlust zu trauern und angemessen hin und wieder, diese Trauer zuzulassen.

Es gab Zeiten, wo ich dachte, ich gehe noch kaputt oder werde irre. Jetzt bedauere ich nur noch, dass mein Lebensziel Familie, Goldene Hochzeit, Liebe, Romantik eben nicht sein sollte - nicht für mich, nicht für meine Kinder.

Ich gestehe meinem Ex durchaus zu, dass es ihm ebenfalls evtl. so geht.

Wir alle haben ja die Erfahrung gemacht, das Leben geht weiter. Jeder machte auf seine Art und Weise das Beste draus. Dennoch bahnen sich halt die unterschiedlichsten Gefühle ihren Weg.

Und diese Gefühle von euch zu erfahren, egal welcher Schattierung sie auch sein mögen, dass hat mich halt interessiert.
Heute frage ich mich allerdings, wie es Menschen nach Jahren so geht, die dieses betrogen werden erlebten. Hat es sie verändert, konnte die Beziehung gerettet werden oder brach ein völlig neues Leben an? Spüren sie noch heute ihre Verletzung? Oder sind sie eigentlich erleichtert, dass ihr Leben dadurch eine neue Wendung erhielt?

Wie geht es den ehemaligen "Partner-Betrügern". Sind sie mit sich wirklich im Reinen oder würden sie es heute ganz anders machen?


Schreibt also bitte nur eure Empfindungen auf.


ich fühlte mich manchesmal "vom leben betrogen"
und enttäuscht von einem menschen
(das ende einer "selbst-" täuschung?)


da es hier um sexuelle treue geht,
begrenze ich mich darauf......
als opfer - als täter.....

1. meine erste beziehung endete mit dem geständnis meines verlobten, dass er mich mit einem mann betrogen hatte........
für mich damals ein zusammenbruch meiner "kleinen heilen welt"

heute würde ich gelassener reagieren
und ginge offener mit bisexualität um.......

2. meine zweite beziehung ("wilde ehe" )endete nach 7 jahren
eine gemeinsame freundin gestand mir, dass sie die affäre mit meinem verlobten beendet habe... sie wollte ihr gewissen erleichtern
er reagierte empört auf "die anschuldigung meiner frage, ob dies wahr sei" - als ich ihm den verlobungsring zurückgab, rastete er aus und schlug mich krankenhausreif.....

verletzend empfand ich, dass mir freunde DANACH erzählten, dass sie alle bescheid wußten...

bevor ich in beziehung drei ging, hatte ich eine aussprache mit ihm....
er hatte versucht, mit dieser affäre in einen "zeitungsverlag einzuheiraten" und hätte mich als "mätresse" behalten......
ich bin mir selten so benutzt vorgekommen......

eine narbe, die manchmal auch nach 20 jahren noch schmerzt.....
und damit mein ich nicht nur die körperlich davongetragene.....

3. beziehung drei: meine ehe.....
nach 2 jahren fernbeziehung, ein sprung des vertrauens....
wir sind seit 20 jahren verheiratet.....
mit allen höhen und tiefen, die eine langjährige beziehung so erlebt....
wir lieben uns immer noch
• und trotzdem "betrüge" ich ihn....
es ist ein bündel an faktoren....
die mich auch einen anderen mann lieben läßt,
ohne mich meinem mann zu entlieben......

ich habe unsere ehe "geöffnet", weil ich möchte, dass er seine erotischen vorlieben leben kann, ohne ein schlechtes gewissen haben zu müssen...... denn einiges kann und will ich ihm nicht erfüllen....

ich selbst "genoß dieses privileg" 2 tage lang,
danach widerrief er unser "agreement"
ich kann seine rückkehr zur monogamie verstehen,
obwohl sie mich einige zeit sehr wütend gemacht hat.......

denn auch ich fühlte mich betrogen....
durch die chronische erkrankung meines mannes
und durch seinen satz: eine frau deines alters hat ihre erotischen bedürfnisse unter kontrolle zu halten und zu sublimieren.....

es gibt keine entschuldigung
weil es keine schuldigen gibt.....

ich lüge meinen mann nicht an,
ich verschweige ihm "nur" einiges....

er hat mich in den 5 jahren meiner nebenbeziehung nie gefragt,
und ich habe mir für jede situation (wie er reagieren könnte) sätze zurechtgelegt,
denn sollte er mich jemals fragen, würde ich ihm ehrlich antworten
(obwohl ich hoffe, dass dies nie passiert)

4. mein "lover" hat mich vor einem jahr
mit meiner besten freundin betrogen........

ein "selbstverletzendes verhalten"
(ähnlich wie bei deinem posting woman in black)
weil ihm die beziehung zu dicht wurde......

er hat es mir am nächsten tag gestanden
und ich habe ihm verziehen....
auch wenn es mich sehr verletzt hat

wir haben unsere beziehung geöffnet
und seit ende letzten jahres ist sie "stand by"
bis er in 3 jahren wieder aus südafrika zurückkommt




was ich für mich gelernt habe:
treue ist ein wort,
das jeder für sich definieren muss
und mit inhalt füllen....

am schwierigsten ist es,
sich selbst treu zu sein,
wenn man damit die menschen verletzt, die man liebt...
@carte
denn auch ich fühlte mich betrogen....
durch die chronische erkrankung meines mannes...
Du beschreibst damit genau das, was ich in meiner Ehe empfinde.

am schwierigsten ist es,
sich selbst treu zu sein,
wenn man damit die menschen verletzt, die man liebt...
Genau darin sehe ich das Problem der Aufforderung "blei dir treu", "werde dir nicht untreu" etc.

Den Spagat zwischen der Treue zu einem selbst und der anpassungsfähigen Treue zum Partner zu schaffen - das ist die hohe Kunst der Beziehungsarbeit, die nicht jeder beherrschen kann.
Ich wollte gerade etwas schreiben.. das Statement von carte blanche hat mich gerade umgehauen... chapeau... vielleicht hilft es ja zu verstehen...

Das von Agnetha hat mich sehr zum Nachdenken gebracht... wird wohl erst mal nix mit schreiben... bin am grübeln...
*****har Paar
41.020 Beiträge
... nachdenken ...
Nach einiger Zeit des "Verdauens" dieses bemerkenswerten Beitrags von "carte_bIanche" denke ich immer noch nach ...

Kann eine Krankheit, psychisch oder physisch, dazu führen, dass der Partner sich irgendwie auch "betrogen" fühlt?

Wenn ja, was man ja nicht einfach vom Tisch fegen kann, dann könnte man das unter Umständen auch bei Hemmungen, Verklemmtheit, Weigerung etc. des Partners (oder der Partnerin) für sich geltend machen: "Ich fühle mich um etwas betrogen".

Kann man das so sehen? Sollte man es vielleicht so sehen?

(Nachdenklich grüsst der Antaghar)
Versuche
einmal darauf einzugehen:

Kann man das so sehen? Sollte man es vielleicht so sehen?

Ja *ja*man kann.

Ich brauchte sehr, sehr lange dazu, zu erkennen, dass man sich um etwas betrogen fühlen kann. Mein persönliches Fazit?

Man sollte es nicht <-----so sehen - schon gar nicht aus einer Partnerschaft heraus.

Und dennoch ist es Realität - nicht nur durch Krankheit des Partners, auch durch normale Veränderungen des Partners kann man sich selbst betrogen fühlen. Frei nach dem Motto: so habe ich mir mein Leben nicht vorgestellt.

Wer sich betrogen fühlt, will auch Wiedergutmachung. Leider. Manch einer geht einen Weg der Wiedergutmachung, den Außenstehende als Fremdgehen bezeichnen würden. Die Partner holen sich ein Stück ihres Wunschlebens zurück.

Auch mein Ex veränderte sich mit der Geburt des ersten Kindes und mit dem Geburtstag 40. Und zwar relativ schnell bemerkbar. Er, der nie wie sein Vater werden wollte, mutierte zu einem Mann, den ich never geehelicht hätte. Darauf war ich nicht vorbereitet. Trotz Gespräche und Bemühungen konnte bei ihm keine Veränderung herbeigeführt werden.

Ja, man fühlt sich "betrogen". Um Jahre, von denen man glaubte, dass sie schön sein werden. Es ist wie geschenktes Vertrauen, dass man in etwas "investierte" und statt dessen kommt etwas völlig anderes heraus. Damit umzugehen muss doch erst erlernt werden.

Warum dieses Negative erst ab 40 Jahren plus Geburt des ersten Kindes ausbrach, weiß ich bis heute nicht. Frau Eva müsste spekulieren.

Ich wage mal zu behaupten, dass auch Männer einem Umbruch - einer Midlifecrisis unterlegen sind. Dass bisher ungelebte Schatten auftauchen und einen als Partner mitrunterziehen können in den Hades.

Ich weiß zu wenig, wie es Männern geht, wenn sie älter werden. Welche Sorgen, Ängste und Nöte sie begleiten. Vielleicht wäre eine gute Vorbereitung auf Wesensveränderungen, mögliche seelische Krankheiten gut für den eigenen Weg gewesen?

Heute würde ich als Fazit sagen: liebe Männer redet, redet, redet. Erzählt, was euch bewegt, damit mehr gegenseitiges Verständnis entstehen kann. Damit sich wirklich auch einmal was für euch bewegt (Medizin, Wissenschaft usw.) und ihr mehr entspannter euer Leben angehen könnt.
Kann eine Krankheit, psychisch oder physisch, dazu führen, dass der Partner sich irgendwie auch "betrogen" fühlt?
Weiß nicht... betrogen hab ich mich dadurch nicht gefühlt... vom Schicksal gebeutelt schon.... und danach nur noch genießen wollen... und keinen unnötigen Stess mehr.. dazu ist das Leben einfach zu kostbar und manchmal verdammt schnell vorbei.. auf später verschieben geht auch nicht.. also lebe ich hier und heute..

@**E
*top*
welch weisen Worte...
gestern stand darüber etwas sehr interessantes in einer Studie.. durchschnittliches Alter Betroffener: 43 Jahre
Betroffen: Männer wie Frauen gleichmäßig verteilt..
*******_by Mann
3.178 Beiträge
Kann man das so sehen? Sollte man es vielleicht so sehen?

Betrogen kann man sich fühlen, wenn einem etwas zugesichert worden ist und es dann mit der Einhaltung dessen nicht klappt. Es fangen jedoch mit dieser Formulierung schon die Probleme an. Aktiv zugesichert oder stillschweigende Übereinkunft angenommen? Weiter erschwerend wird es dann, wenn man Meinungen und Richtungen ändert. Positiv ausgedrückt liest sich es dann "weiterentwickelt". Ab wann fühlt man sich dann betrogen? Nächster Schritt ist dann die Midlifecrisis. Dazu muss man diesen aber erst definieren. Meine Sicht dieses Effekts ist, das man lange Jahre in eine Richtung gegangen ist, innehält und schaut wo bin ich und dann sieht es gibt ja noch viele andere Richtungen und Standpunkte, da könnte man ja auch mal hin. Ob da dann der Partner folgen will oder kann? Kann man das kommunizieren wenn man selbst nicht weiß wohin? Und ob es dann Betrug ist? Das Leben kann so schön kompliziert sein. *gg*

Da fällt mir grad was auf. Ich als männliches Wesen kann ja sogar drüber lachen, weil es die Mädelz vor das gleiche Problem stellt, das Junx meistens mit Mädelz haben. Der Weg von A nach B ist plötzlich nicht mehr die kürzeste Verbindung. *zwinker*
******nts Paar
17 Beiträge
Kann eine Krankheit, psychisch oder physisch, dazu führen, dass der Partner sich irgendwie auch "betrogen" fühlt?
Ich denke schon und in diesem Fall spielt ja noch mehr mit als nur die blosse Krankheit:
denn auch ich fühlte mich betrogen....
durch die chronische erkrankung meines mannes
und durch seinen satz: eine frau deines alters hat ihre erotischen bedürfnisse unter kontrolle zu halten und zu sublimieren.....
Da ist der Anspruch des Partners die eigenen erotischen Beduerfnisse nicht auszuleben sondern zu vergeistlichen. Da kann man sich schon betrogen fuehlen!
Dennoch loescht das nicht 20 Jahre gemeinsamer Ehe aus:
wir lieben uns immer noch
Ob das von carte_blanche's Partner auch noch voll akzeptiert wuerde, sollte er die Wahrheit erfahren, ist jedoch fraglich. Er lebt schliesslich in dem Glauben, mit dem Widerruf des Agreements die praktische Umsetzung der erotischen Wuensche seiner Frau gestoppt zu haben. Die Offenbarung dieses Irrtums wuerde ihn vermutlich in genau eine solche Krise stuerzen, wie das hier mehrfach bewegend geschildert wurde.

Nun zu meiner Frage:

Ist es wirklich besser, sich selbst treu zu bleiben, dem Partner auf Anfrage reinen Wein einzuschenken, ihn damit in eine Krise zu stuerzen und sich gleichzeitig vom seelischen Druck des Geheimnisses um das eigene Betruegen zu befreien?

In einem anderen Forum wurde diese Frage mehrheitlich mit NEIN beantwortet! Dort war man der Auffassung, dass man nicht den Partner zusaetzlich zum Betrug noch mit dem Wissen darum belasten duerfe. Der Betrueger habe kein Recht, sein Gewissen auf diese Weise zu erleichtern!
****th Mann
128 Beiträge
~.~
Ich bin nach wie vor der Meinung, das man weder das Recht hat so sein Gewissen zu erleichtern, noch das man das Recht hat den anderen überhaupt zu betrügen. Wenn man mit jemandem eine Beziehung eingeht, und der Partner von Monogamie ausgeht ist es schlichtweg sch**** ihn zu Betrügen. "Eigene Bedürfnisse ausleben" und der ganze andere Blabla-Kram sind ausreden wenn man sich nicht traut in den Spiegel zu schauen.

Letzteres würde mir übrigens sehr schwer fallen, wenn ich mir eingestehen müsste das ich einen anderen Menschen so ausnutze. Nichts anderes ist es nämlich, wenn ich die Vorteile einer Beziehung genieße ohne die "Nachteile" (sofern man Monogamie als solchen empfindet) in Kauf zu nehmen.

*hm*
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@Silath
Besser kann man es nicht ausdrücken! *top*
Selbstverständlich
darf jeder eine eigene Meinung haben.

Diesmal ging es nur um Gefühle:

Eine Diskussion, um: das tut man nicht, oder: das würde ich nie tun, oder zu sich outenden user: wie konntest du nur, ist ausdrücklich nicht erwünscht.

Schreibt also bitte nur eure Empfindungen auf.

Es steht jedem frei, seine eigenen Fragen forumulierend in einem eigenem Thread zu eröffnen. Danke. *g*

Gefühle des Betrogenseins können durchs Fremdgehen hervorgerufen werden. Hier in diesem Thread geht es um jedes Gefühl, dass Jahre später noch zu spüren ist. Es geht nicht darum den moralischen Zeigefinger gegen ein Tun und Handeln zu erheben.
*******ine Frau
1.591 Beiträge
Aufgestellte Frage:

Nun zu meiner Frage:

Ist es wirklich besser, sich selbst treu zu bleiben, dem Partner auf Anfrage reinen Wein einzuschenken, ihn damit in eine Krise zu stuerzen und sich gleichzeitig vom seelischen Druck des Geheimnisses um das eigene Betruegen zu befreien?

Darauf die Anwort:

Ich bin nach wie vor der Meinung, das man weder das Recht hat so sein Gewissen zu erleichtern, noch das man das Recht hat den anderen überhaupt zu betrügen.

Also ist eine solche Frage (und eine drauf bezugnehmende Antwort/Äußerung) innerhalb einer Kontemplation hier nicht erwünscht?

Irgendwie kam mir Silaths Post wie ein gefühlter Erfahrungsbericht vor..

Flo
Das
sah ich zu @****th ähnlich . . .

aber ehe es noch weiter aufgegriffen wird, . . .


. . .auch das post und die Fragen von emigrante können schnell zu - in diesem Thread nicht gewollt - negativen Bewertungen führen.
*******ine Frau
1.591 Beiträge
Ja, da hast Du Recht.

Flo
der @anthagar
hat's angedeutet und de Bono würde dem Posting sein Kunstwort "PO" voranstellen ( http://de.wikipedia.org/wiki/Provokationstechnik )

Wo Eros und Mania "zuschlägt" hat Agape ausgedient und von Silath wird sogar die kyrillische Kirche bemüht, um den Schild der "absoluten Moralität" hochzuhalten:

Für mich ist Treue ein zentraler Bestandteil meiner Beziehung. Würde meine Freundin fremdgehen, würden mich die Enttäuschung und die Kränkung zerreissen. Ich würde mich immer wieder fragen, was der andere hatte und was ich ihr nicht geben konnte... zum Glück war ich noch nie in dieser Situation, ich wünsche es mir nicht. Ich weiss nicht wie ich reagieren würde; vielleicht würde ich anfangen zu weinen, vielleicht würde ich völlig ausrasten und meine Wohnung zerlegen. Aber eines sei gesagt: Die Person die mich betrogen hat, wäre für mich augenblicklich gestorben, nicht mehr existent.
...
Was ich unbedingt noch dazu loswerden will:
Es gibt eigentlich keinen Punkt, in dem ich mit Herr Kyrill von der russisch-orthodoxen Kirche übereinstimmen würde. Aber in einem Punkt gebe ich ihm völlig Recht: Moral darf nicht relativ sein. Wenn Moral relativ ist, ist sie keine Moral. Und fremdgehen oder betrügen, an den einzelnen Vokabeln will ich mich jetzt nicht aufhängen, ist eine Frage der Moral!
Klingt gut und moralisch - oder ?

Aber lesen wir mal aufmerksamer, was er da geschrieben hat und überlegen vorher, ob ein Mensch einem anderen emotional ALLES sein und geben kann. Nein kann er nicht, werden vermutlich die meisten sagen das würde jeden überfordern - und deshalb muss man eben manchmal verzichten und Kompromisse eingehen.

So weit so gut .... oder schlecht ?!

Also jetzt nehmen wir mal an, seine Freundin geht fremd und überlegen uns die ethischen Implikationen. Tut sie das, weil sie ihn verletzen will - wohl eher kaum. Sie tut es weil sie damit etwas erlebt, was er ihr "vorenthält", nicht geben kann/will - egal.

Ihm ist Treue aber enorm wichtig - schön er selbst kann sich danach richten, aber warum ist sie ihm denn so wichtig, weil er selber treu sein will ? Aus Liebe zu ihr ?

2 x NEIN: Sein eigenes schwächelndes und angekratztes Ego ist's, das es nicht erträgt nicht ihr "einziger Gott" zu sein und ja - man höre und staune - moralschwingend wäre die "geliebte" Person sogar sofort "gestorben".

Da frag ich mich dann schon, was das für eine Liebe ist, die ängstlich darüber wacht, dass sich das geliebte Subjekt wohl brav nach der eigenen "Moral" verhält, mit schärsten Sanktionsandrohungen im Zuwiderhandlungsfalle.

Detaillierte kulturelle Denk-Querverweise auf den rächenden, strafenden mit steinernen "Moraltafeln" bewehrten "lieben" einzig-richtigen (!) Gott, erspare ich mir an dieser Stelle ...

Mit Liebe hat das ganze wenig zu tun, vorallem wenn man sich den (unwahrscheinlichen) "Grenzfall" mal durchdenkt, daß sich an ihrer Beziehung emotional nichts ändert und sie "nur" nebenbei etwas für sie sicher schönes und angenehmes erlebt.

Wann tritt dann die "moralisch ach so verdammenswürdige" Verletzung ein ? Mit ihrer "unmoralischen" Tat ? NEIN - Pustekuchen - erst wenn er davon WISSEN erlangt.

Da passt ja dann noch wunderbar "moralisch" dazu, dass man im umgekehrten Fall:
Ich bin nach wie vor der Meinung, das man weder das Recht hat so sein Gewissen zu erleichtern ...
das ganze für sich behält ...

Scheidungsrate fast 50%, Fremdgehrate ebenfalls in dieser Größenordnung (beiderseits), dazu noch jene unverheirateten Beziehungen, die nach kurzer Zeit wieder scheitern, aber in die wenigsten Köpfe wll reingehen, daß diese "Moral" vielleicht nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann. Ich will jetzt gar nicht noch jene Paare hinzurechnen, deren Treue eher Ergebnis mangelnder Gelegenheit oder Angst vor Konsequenzen ist.

Treue aus Liebe macht Freude und braucht keinerlei "moralische Drohungen", am allerwenigsten jene des "Liebesentzugs".

Erwin
*ops*
nicht aufgepasst, dass Iva angemeldet war ...

Das vorige Posting ist von mir !

Erwin
Ein schöner
Beitrag. Dennoch bleibt bitte nur bei den Gefühlen.

Man kann sich auch im Leben "betrogen" fühlen, ohne dass es etwas mit Fremdgehen zu tun haben muss.

Arbeitsplatz verloren, obwohl man sein Bestes gab?!

Sich für die Kinder abgerackert, doch sie danken es nicht?!

Seinem Schatz die Perlen seiner Liebe vor die Füße gelegt, doch es wurde nicht angenommen?!


. . ..usw. nach dem Gefühl des "um etwas betrogen worden zu sein" kommen doch noch Gefühle, wie Wut, Zorn, Enttäuschung und Trauer.

Nur darum soll es hier gehen (siehe bitte Ausgangsthread).
@leagcy
Mich würde interessieren, ob der Spruch stimmt:

"Wer einmal fremd geht, geht immer wieder fremd"


dem ist so... *umpf*
früher oder später passiert das wieder...
@l4e
Arbeitsplatz verloren, obwohl man sein Bestes gab?!

Sich für die Kinder abgerackert, doch sie danken es nicht?!

Seinem Schatz die Perlen seiner Liebe vor die Füße gelegt, doch es wurde nicht angenommen?!
Menschen, denen sowas "dauernd" passiert, sollten trotzdem mal bei sich selber beginnen zu hinterfragen und nachzuforschen ...

Erwin
Das
wird Herr Legacy bestimmt von sich weisen. Erinnere mich sehr gut, an ein von ihm mutiges Geständnis. Ich bin sicher, durch die Öffnung ihrer Partnerschaft, dass er keinesfalls zum Wiederholungstäter wird.

@****bor - es kommt erstens auf den Partner an, den man besitzt und wie offen, über alles geredet wird und wie offen, Gefühle gestanden werden dürfen. (denke da mal an Poly und offene Beziehungen)
Wer kennt
Menschen, denen sowas "dauernd" passiert, sollten trotzdem mal bei sich selber beginnen zu hinterfragen und nachzuforschen ...

diese? Und war das nur ein Einwurf - so am Rande bemerkt - oder passt das zu Gefühlen, grübel gerad mal *roll*
das war @l4e
ein eingeworfener Einwurf auf euren Einwurf *zwinker* Und ja - es hat ganz sicher etwas mit Gefühlen zu tun !

Erwin
@l4e
Ich bin sicher, durch die Öffnung ihrer Partnerschaft, dass er keinesfalls zum Wiederholungstäter wird.


meine erfahrung lehrte mich was anderes, daher habe ich da persönlich erhebliche zweifel daran...

was aber nicht bedeutet, das mein gesprochenes/geschriebenes wort in stein gemeißelt wird *ggg*
@mutabor
meine erfahrung lehrte mich was anderes, daher habe ich da persönlich erhebliche zweifel daran...
meine (leider) eher auch - wenn ich da als Vergleich zB. auch mal die Rückfallrate von Nichtrauchern heranziehe, die in ihrer Nichtraucherphase missionarischen Eifer zeigen andere vom Nichtrauchen zu überzeugen ...

Und jetzt zurück zum Thema ...

Erwin
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.