Stammtisch
Bickelmanns 8. Abenteuer
Stammtisch
Schwarze Erich senkte die Stimme zu einem Flüstern.
„Saamol Härbärt, de Gerd un isch, mir hädde do mo e Frooch. Wennde awwer ned willsch brauchsche nix ze saan.“ Erich sah Funke Gerd aufmunternd an, der schaute aber verlegen unter sich und hielt sich an seinem Bierglas fest. „Gell, Gerd?“
„Eijoh“, sagte Gerd und schwieg wieder.
„Wassn?“ Bickelmann nippte an seinem Bier. „Wenns weeche däm Dienschtplan vun da Feierwehr isch, brauche na mich gar ned ze lechere. Machen das mim Flöter ab. Isch bin nur Stellvadreder.“
„Nää, es geht ned um die Feierwehr. Es isch e bissel delikada un isch wääs ned so rischtisch wie ich ofonge soll…“
„Hä? – Schunsch hasche doch aa immer e Maul wie e Schlachtschiff, Erich. Seit wann bischn so ätepetäte? Seid dir die Oma de Arm gebroch hat, vielleicht, hähähä“
Bickelmann war es nicht gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen. Normalerweise nahm Karlfried Flöter soviel Raum ein, dass die Sterne neben ihm ihren Glanz verloren. Flöter würde aber heute Abend zum Stammtisch erst später kommen. Stadtratssitzung. Darum saßen unsere Helden im Moment nur zu Dritt. Es ging erst auf sechs und der Stammtisch begann eigentlich erst um acht. Na gut, diejenigen, die sich zu Hause verdrücken konnten, kamen gern etwas früher.
„Hopp! – Wennde ned schwätze duusch, konn isch da ned helfe!“, ergänzte er.
„Eijoh, es is weeche dem Sadomaso.“
Herbert bekam eine rote Birne und stotterte lahm: „Der KaKavalier genießt und schweigt…“ Mit woeas hatte er nicht gerechnet.
„Dann isses also wohr? Jez saa doch emol!“ Erich ließ nicht locker. „Es gäbt jo die dollschde Gerüchte im Dorf. Du, de Flöter, es Anke… do solls aach noch ein gewisses Renaade e Roll spiele, das wo der im Dorf kääner kennt un es Rosi mit seine Dame wär aa beteiligt und iwwer de Parre wird jo gemunkelt…“
„Hä? So e Käs han ich jo meiner Läbdaach noch ned geheert.“ Herbert war entrüstet.
„Werd schun e Funke Wohrhääd dran sin. Awwa mach da kää Gedange, des kriem mer schun noch raus...“, Erich grinste unverschämt breit und Herbert nahm sich vor ein dringendes Männergespräch mit Karlfried zu führen.
Inzwischen trudelten weitere Stammtischbrüder ein. Etliche von der Feuerwehr und auch der Polizist Schuricke.
„Apropos Arm gebroch, Erich. Was issn do jez eichentlich genau bassiert?“, fragte Kurt um das peinliche Schweigen zu überbrücken.
„Jo, Erich, kumm vazehle e mol. Das intressiert uns doch aach“, murmelte einige. Erich betrachtete voller Stolz seinen Gipsarm. Er nahm noch einen herzhaften Schluck Bier und bestellte bei Kurt einen Schnaps.
„Der geht uffs Haus!", meinte Kurt gespannt. "Hopp, Erich, fang aan!“
„Eijoh dann, wenna unbedingt wolle, also, das war so:“