Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Lust auf fremde Haut
3751 Mitglieder
zur Gruppe
Offene Beziehung
1289 Mitglieder
zum Thema
Glücklich i.d. Beziehung-dennoch Verlangen nach fremder Haut224
Folgender Thread wurde wegen Überfüllung bereits geschlossen: Da ich…
zum Thema
Fremde Haut, Solotreffen trotz Beziehung - Erfahrung49
Swinger, offene Beziehungsführer und Freunde der fremden Haut...
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Fremde Haut

*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller 
@ mutabor65
Im Eingangsposting habe ich geschrieben:

Ich selbst hab das durchaus auch schon gespürt, dieses "Verlangen" nach fremder Haut. Aber - und das scheint mir interessant zu sein - meist nur in Phasen, in denen ich sexuell im Grunde ziemlich unzufrieden war, in welchen mir etwas gefehlt hat oder es einfach nur langweilig war.

Daraus ersiehst Du, lieber Mutabor, dass ich das durchaus kenne. Und eben darum frage ich mich heute, was diesen Reiz eigentlich bei anderen ausmacht - denn bei mir lag er einzig und allein an meiner eigenen Unzufriedenheit.
Das ging sogar soweit, dass ich als Student für freie Liebe plädiert habe, selbstverständlich mit den besten philosophischen, historischen und psychologischen Argumenten dafür. Doch wenn ich ehrlich gewesen wäre, hätte ich einfach nur gesagt: Ich bin sexuell unzufrieden, ich will aber nicht fremdgehen - also muss sexuelle Freiheit her. Im Grunde wollte ich also nur mit einer gewissen Legitimation in der Weltgeschichte umher vögeln.

Und so frage ich mich bei jedem, der mir begegnet oder der hier davon berichtet, ob es wirklich um freie Liebe, Polyamorie, Polygamie und so weiter geht - oder nur darum, einen Ausweg aus der inneren, sich selbst nicht eingestandenen Unzufriedenheit zu suchen (so wie es einst bei mir war). Oder ob es es auch andere, wirklich echte und glaubhafte Gründe dafür gibt, wenn jemand einerseits behauptet, er sei zufrieden und lebe in der Fülle, aber andererseits doch immer mehr will, auch außerhalb seiner Partnerschaft.

Das ist quasi die Kernfrage dieses Threads.

Heute suche ich meine Abenteuer u. dgl. viel lieber in mir selbst. Und da gibt es vieles zu entdecken. Ich muss nicht auf hohe Berge klettern, in ferne Länder reisen und fremde Frauen anbaggern - in mir, meinem Geist und meiner Seele sind mehr Abenteuer, als ich manchmal verkraften kann.

Sei in diesem Sinne gegrüsst vpm Antaghar
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller 
@ womaninblack
Sehr richtig!

Und wenn es bei Euch so ist, dann Glückwunsch!

Ist es nicht großartig, wenn ein Paar sich letztlich selbst genug sein kann und nicht noch von außen etwas "braucht"? Wenn es im geistigen und seelischen ebenso wie im körperlichen Miteinander genug bekommt und zufrieden sein kann?

Nichts dagegen, sich zusätzlich etwas zu holen. Wer das mag und möchte, tut ja nichts Falsches. Wer es aber braucht (wer es also "nötig hat"), diesen Reiz fremder Haut, der macht auf mich zunächst mal den Eindruck, dass ihm eben doch etwas fehlt - auch wenn er es selbst nicht mal merkt.

Das kann natürlich ein falscher Eindruck sein. Ich würde ihn denn auch sofort korrigieren, wenn mir jemand begegnet, bei dem das anders ist, der sich etwas wünscht, der offen dafür ist, es aber nicht braucht und deshalb nicht sucht, der dem Reiz fremder Haut nicht deshalb erliegt, weil ihm etwas fehlt.

Erst da beginnt für mich das, was wir alle Freiheit nennen:
Nichts zu brauchen, aber offen und dankbar zu sein für alles,
was da kommt.

(Der Antaghar)
********lack Frau
19.364 Beiträge
@*****har

Ich muß da einfach an eine "Reduktion" denken, wie es die Köche verstehen. Die reduzieren die Menge, aber intensivieren den Geschmack.
Dabei gibt es eine unzähle Vielfalt, aber trotzdem wird man neues entdecken, weil die Sinne sensibilisiert sind.
Wenn man das auf eine monogame Beziehung münzt, geben ja beide neue Komponenten dazu, daß Resultat ist trotzdem nie dasselbe.
Manche "Zutaten" sind eben nicht vertraut, auch wenn man sich lange kennt.
Manche nennen das auch experimentes Kochen
Satt ist das eine, die Art und weise wie, ein ganz andere!

WiB
****_nw Mann
258 Beiträge
@ mutabor65

Wir machen viele Dinge nicht monogam, außer Liebe und Sex.

ist natürlich zu kurz gegriffen, wie du schon aufgeführt hast. Sollte auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben, sondern zum Nachdenken anregen, dass wir halt viele Bedürfnisse auch über die Außenwelt abdecken.

Was du in deinem Beitrag aufführst ist ja grundsätzlich nicht falsch. Aber ich tue mich immer schwer mit Herleitungen aus der Biologie oder Geschichte. Von der Biologie her gesehen, wird immer wieder die Fortpflanzung herangezogen um hiervon etwas abzuleiten. In der Geschichte gab es u.U. existenzielle Faktoren wie Überleben oder wirtschaftliche Existenz, die die Menschen dazu bewogen haben, sich so zu verhalten, wie sie es taten.

Ich will nicht behaupten, dass das keine Faktoren sind, die Einfuß auf unser Verhalten haben. Aber heute ist unsere Sexualität weitestgehend davon abgekoppelt. Wir wollen uns nicht nur fortpflanzen, sondern haben einfach Spaß daran. Auch wirtschaftliche Notwendigkeiten treten immer mehr in den Hintergrund. Gab es früher (weil es nicht anders möglich war?) die Großfamilie, so haben wir heute auch sehr viele Singelhaushalte.

Wir tragen eine ganze menge "Altlasten" mit uns herum. Und es mag auch sein, dass der eine oder andere von einem Bett ins nächste hüpft, ohne dabei glücklich zu werden. U.U. weil er nach Monogamie sucht, die er nicht findet.

Wer will wissen, ob, wenn wir nicht durch Monogamie geprägt wären, Sex in den Bereich der Zweierbeziehung (lass ich keinen anderen rein) oder in den Bereich Essen (mache ich auch mit Freunden) passen würde.

Der Mensch bildet in vielen Bereichen nach Interessen und Neigungen Gruppen, das heißt aber nicht, dass er sich in jeder Gruppe mit den selben Leuten umgibt, sondern er selektiert je nach Eigenschaft die gerade benötigt wird. Und es gibt auch immer welche, mit denen er in keiner Gruppe kann.

Der Vergleich wäre also falsch angesetzt, wenn es darum ginge, dass es sich beim Essen und beim Sex um die gleiche Gruppe handeln muß, ebenso wie ein Größenvergleich der Gruppen.

Auch möchte ich keine neue Gruppe Sex aufmachen, oder Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten in Bezug auf Sex betrachten, da es darum geht, warum mir der eigene Partner evtl. nicht genügt.

Ich denke die Frage ist nicht zu beantworten, ohne gleichzeitig eine Antwort auf die Frage zu finden, woher habe ich die Idee, dass ein Partner mir so genügt, dass es mir mit einem weiteren nicht mehr gefallen sollte.

Wie schon auf das Essen bezogen, ist es z.B. beim Sport oder anderen Freizeitaktivitäten doch auch nicht so, dass es mir nur mit dem einen optimalen Partner Spaß macht, sondern durchaus auch mit anderen.

Warum sollte es dann keinen Spaß machen, auch mit anderen Sex zu haben, auch wenn der eigene Partner doch der Optimalste ist?

@ Antaghar

Aber es liegt nicht am Reiz des jeweils Neuen.

Dem Reiz bin ich auch eher nicht erlegen, weil ich den Partner gerne kenne. Dann habe ich eine viel größere Sicherheit im Umgang und es macht in meinen Augen mehr Spaß.

Eure Frage nach dem "satt" sein möchte ich noch mal betrachten. Und hier zeigt sich in meinen Augen auch eine Vergleichbarkeit zum Essen.

Wenn ich gerade gegessen habe, bin ich satt und habe keinen Hunger mehr. Dann macht es mir auch keinen Spaß mehr, mit meiner Frau oder meinen Freunden Essen zu gehen. Und ich unterstelle mal, das es jedem so geht, dass er nicht mehr Essen mag, wenn er satt ist.

Genauso ergeht es mir beim Sex. Wenn ich wirklich "satt" bin, mag ich auch keinen Sex mehr, egal mit wem.

Daher denke ich, derjenige der Spaß auf fremde Haut hat, ist in dem Moment nicht wirklich "satt". Dieses schließt sich quasi schon per Definition aus.

Aber, wie mit dem Hunger, kommt auch die Lust auf Sex wieder und da weiß ich nicht, warum "auswärts Essen" nicht auch Spaß machen soll.

LG bits
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller 
@ bits
Hab Dank für Deine Antwort! Sehr interessant!

So gesehen bin ich völlig Deiner Meinung. Und es ist absolut nichts dagegen einzuwenden, wenn jemand dann auch mal "Appetit" (!) auf ein Auswärtsessen hat, falls er gerade mal hungrig ist.

Die Frage ist nur, was mit einem los ist, wenn man nicht nur Appetit darauf hat, sondern es braucht, danach sucht, es unbedingt will.

Und was würdest Du sagen, wenn ich z. B. im Prinzip ständig "satt" bin - und dennoch woanders weiter essen will? Da stimmt doch was nicht. Oder was denkst Du?

Und da hakt es meines Erachtens: Entweder ich bin gerade satt, dann will ich nicht auch noch woanders oder noch mehr essen.

Oder ich will woanders oder noch mehr essen, doch dann kann ich nicht im ernst behaupten, eigentlich hätte ich genug und würde in Hülle und Fülle essen.

Wie siehst Du das?

(Fragt der Antaghar)
****_nw Mann
258 Beiträge
@ Antaghar
Da fallen mir spontan direkt mehrerer Antworten ein.

• Pathologisch äquivalent zu einer Essstörung
• Der Hunger ist unterschiedlich stark ausgeprägt
• zu dritt macht einfach auch Spaß

Aber bin ich mit dem Essen zu Hause unzufrieden oder schmeckt es mir zu Hause nicht, wenn ich es mag auch mal Essen zu gehen?

LG bits
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller 
@ bits
Natürlich nicht!
Auch da sind wir einer Meinung!

Aber wenn ich es unbedingt brauche, ist das etwas anderes, als wenn ich es ganz gerne hin und wieder tue. Oder nicht?

Zu Deinen Antworten:

Das mit der Essstörung ist nachdenkenswert.

Dass Hunger verschieden stark ausgeprägt ist, mag sein. Aber dann muss man nicht behaupten, dass man genug habe (oder satt bin), dann könnte man auch dazu stehen, dass man zu Hause nicht genug zu essen kriegt.

Und zu dritt essen macht natürlich Spaß, auch zu viert oder zu fünft oder gar in einem orgiastischem Mahl. Aber das ist ein völlig anderes Thema.

(Der Antaghar)
***en Mann
4.175 Beiträge
Das ganze hier Erinert mich and Die Bedürfnis Pyramide die ich in meiner Ausbildung im Bewachungsgewerbe durch nehmen musste.
Die in fünf Stufen aufgeteilt ist.
1.Stufe Essen,Tringen,Schlafen,Sex und fortpflanzung.
2.Soziale Konntakte,Arbeit und Finanziäle Sicherung.
und so weiter.Erst an vierter Stelle kommt das Bedürfniss nach einer Beziehung.
Erst muss Stufe für Stufe erfüllt sein.
Wenn man Hunger und Durst hat,hat man auch kein Sexbedürfniss.
Also so abwegig ist es garnicht mit dem Essen.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller 
@ Simen
Meinst Du die Bedürfnis-Pyramide von Maslow?
Vermutlich.

(... fragt der Antaghar)
***en Mann
4.175 Beiträge
Ja,genau diese Pyramide meinte ich.
Darauf ist dieser Thread für mich Indierekt aufgebaut.
Und
was steht an der Spitze @***en oder @*****gar?
Meine persönliche Pyramide
1. Luft
2. Trinken (Wasser)
3. Essen
4. Sex
5. soziale Kontakte

Diese Reihenfolge ergibt sich wenn man berücksichtigt, welcher Mangel am schnellsten spürbar wird. Das bedeutet aber nicht, das ich auf Sex verzichten kann, wenn ich nur genug zu essen habe.

"Finanzielle Sicherheit" ist kein natürliches Bedürfnis, aber leider unverzichtbar wenn auch die Befriedigung von Naturrechten Geld kostet. Zeigt nur einmal mehr die pervertierte Rolle des Mammons in unserer Gesellschaft.
****_nw Mann
258 Beiträge
@ Antaghar
Dass Hunger verschieden stark ausgeprägt ist, mag sein. Aber dann muss man nicht behaupten, dass man genug habe (oder satt bin), dann könnte man auch dazu stehen, dass man zu Hause nicht genug zu essen kriegt.

Auch wenn diese Sichtweise logisch hergeleitet ist, möchte ich ihr trotzdem widersprechen, weil es den Monogamen tendenziell unglücklicher erscheinen läßt, als den Polygamen und ich dieses nicht glaube.

Wenn man davon ausgeht, dass jeder Mensch ein Individuum ist und es in der Regel keine zwei Menschen mit den exakt gleichen Interessen gibt, so muß man jeder Paarbeziehung unterstellen, dass sowohl Zeitpunkt als auch Frequenz auf sexuelle Lust nie zu 100% übereinstimmen.

Hieraus würde sich ergeben, dass in einer monogamen Beziehung ein Partner immer mal wieder nicht "satt" wird und er eingestehen müßte, dass er zu Hause nicht genug zu essen bekommt.

Während der Polygame seinen Hunger auswärts stillt, unterdrückt der Monogame seinen Hunger und ist tendenziell unglücklicher, da ich davon ausgehe, dass ein "satter" Mensch tendenziell glücklicher ist.

Solange die Unterschiede sich in einer gewissen Bandbreite bewegen, gehe ich aber für beide Seiten davon aus, dass sie nicht so empfinden und nicht die Idee haben, zu Hause nicht "satt" zu werden. Ich habe ja auch in Bezug auf "Essen gehen mit Freunden" nicht das Gefühl zu Hause zu verhungern.

Ich denke, dass dieser Ansatz die Situation besser trifft, da es beide Parteien (monogam / nicht monogam) glücklicher erscheinen läßt und auch mit dem eigenen Empfinden der Situation besser übereinstimmt. Anders herum müßten sich alle monogam Lebenden tendenziell als unglücklich empfinden, was ja nicht der Fall ist.

LG bits
@**ts
meist bin ich ja mit dir einer Meinung, diesmal nicht so ganz....
Hieraus würde sich ergeben, dass in einer monogamen Beziehung ein Partner immer mal wieder nicht "satt" wird und er eingestehen müßte, dass er zu Hause nicht genug zu essen bekommt.

Wo steht das geschrieben? Ich halte diesen Umkehrschluss für falsch. Mir wird aber gerade mal wieder klar, was passiert, wenn eine Aussage bewusst oder unbewusst falsch verstanden wird.

Das bezieht sich für meine Begriffe auf jemanden, der in einer für ihn als monogam definierten Beziehung lebt und sich trotzdem seine zusätzlichen sexuellen Bedürftnisse außerhalb dieser Beziehung erfüllt.
Es unterstellt keinesfalls allen monogam Lebenden, dass einer der Partner immer mal wieder nicht satt wird.... das hat niemand so geschrieben oder wo wäre das heraus zu lesen gewesen?

Wenn ich zum Beispiel schreiben würde, zur Zeit bin ich sowas von satt, zu hause läuft es prima und erfüllend, ich hätte gar keine Lust dazu, irgendwas neues anzufangen, habe ich da irgendwo etwas davon geschrieben, auf die Sahnehäubchen des Lebens zu verzichten, verzichten zu wollen, solange ich zu Hause nicht wirklich satt werde? Ich gehe davon aus, wenn die Köchin genug dazu gelernt hat, wird das so sein... ich wäre doch blöde, wenn ich in Hülle und Fülle lebe, zu riskieren, plötzlich zur Suppenküche gehen zu müssen.

schmunzelmodus on

Lieber Antaghar.. weißt du was ich gestern bei einem deiner Beiträge dachte.. wenn du es nicht wissen willst lies einfach nicht weiter.. du wirst eine gehörige Portion Humor brauchen


Na toll... da predigt einer sein Leben lang die freie Liebe, um im Alter festzustellen: alles Quatsch und fängt nun an, alle vom Gegenteil zu überzeugen. Warum kann er sich nicht einfach einen Joint drehen, ein paar Räucherstäbchen anzünden, von seiner Terasse aus dem bunten Treiben da unten zusehen und voller Weisheit die jungen Leute ihre eigenen Fehler machen lassen... Sie werden schon von alleine kommen, wenn sie eine Frage haben, weil sie die Welt nicht verstehen.

Nicht falsch verstehen.. bleib bloß wie du bist.. deine Beiträge würden mir sehr fehlen, wenn du nur noch mitlesen würdest.. es waren nur meine Gedanken, die ich wieder mal nicht für mich behalten konnte...

*troest* *blume* *liebhab*
Tja
ähnliches ging mir/uns heute noch mal durch den Kopf, als wir die letzten "Versuchsjahre" so Revue passieren ließen. Von ausgelassenen Freuden kann da gar nicht die Rede sein. Dafür wurde zuviel probiert und auch nicht für schlecht befunden.

Die Frage, die sich für uns hin und wieder stellt, ob wir uns wirklich so genügen? Ob dies nicht eine Illusion ist?

Wir haben von anderen Paaren schon gehört, dass es diese Phase gibt - die Ruhe, das Ausruhen, das sich selbst genügen.

Wir möchten für uns auf keinen Fall ausschließen, dass es jederzeit auch wieder eine Phase geben kann, die unter dem Kapitel "Fremde Haut" abzustellen ist.

Meine eigene Meinung: für mich selbst werde ich nie ausschließen, dass mich aufgrund von näher Kennenlernen mal ein Mann reizt, einfach weil sich auch eine Art Seelenschwingung ergeben hat. Mir persönlich macht Sex halt mehr Spaß, wenn die Seele mitschwingen kann. Dieser Reiz gilt natürlich auch von Frau zu Frau.

Unser Warum-Fragen bezieht sich aber auf die Leute, die gezielt swingen und scheinbar - nur nach kurzem scannen - sofort Lust auf einen anderen Körper haben. Wie geht das?
Könnte der Reiz fremder Haut auch dadurch entstehen, dass man sich insgeheim nach etwas sehnt? Dass man glaubt, das könne noch nicht wirklich alles gewesen sein? Dass man sich noch mehr Ekstase und noch tiefere Gefühle erträumt?

Nun liebe Antaghars, leider hab ich Euren Fred erst jetzt entdeckt, dennoch möchte ich auch noch meine bzw unsere Ansicht zu Euren - übrigens sehr interessanten - Fragen darlegen.

Wie Ihr wisst, leben wir ja nun auch seit einiger Zeit - genau genommen 3 Jahre - in einer offenen Beziehung, dh. fremde Haut ist auch uns nichts fremdes (uppsss... Wortspiel, sorry *zwinker* ). Jeder von uns darf mit wem er will, wann er will.

Geöffnet haben wir unsere Beziehung damals, weil wir irgendwie das Gefühl hatten: "Das kann doch noch nicht alles gewesen sein, da muss doch noch was gehen." und natürlich aus der Neugierde heraus, wie so eine offene Beziehung wohl ist.

Wenn ich zurück denke, wie unser Sexleben damals war, als wir die Beziehung geöffnet haben, weiß ich, dass wir durchaus sehr zufrieden waren, aber eben immer vermehrter diese Gedanken nach dem "Wars das jetzt schon oder geht da noch was?" hatten. Man kann es fast Sehnsucht nach einer "Steigerung" sehen oder so. Irgendwie muss aber defintiiv auch der Reiz des "Verbotenem" dabei gewesen sein, denn als wir dann unsere Beziehung geöffnet hatten - wir nennen es immer "Beziehungsupdate" - war das Interesse am Ausleben genau dieser "Sehnsüchte" gar nicht mehr so groß.

Heute leben wir immernoch in einer offenen Beziehung, dh. jeder kann mit wem er will, wann er will, aber irgendwie hat keiner mehr Interesse dran.

Auffällig ist auch, dass wir heute geistig - und dadurch auch körperlich - deutlich zufriedener sind als damals. Wir haben beide das Gefühl, viel mehr unsere Mitte gefunden zu haben als damals, haben nicht mehr das Gefühl etwas zu verpassen.
@cerbi
Auffällig ist auch, dass wir heute geistig - und dadurch auch körperlich - deutlich zufriedener sind als damals. Wir haben beide das Gefühl, viel mehr unsere Mitte gefunden zu haben als damals, haben nicht mehr das Gefühl etwas zu verpassen.
das sei vielen "Moralisten" ins Stammbuch geschrieben: Gebt euch die Freiheit gegenseitig und lernt das verletzungsfrei mitzutragen - wenn Liebe da ist und keine "pathologische Sucht nach fremder Haut", dann führt das (auf qualitativ "höherem" Level) zusammen statt auseinander.

Erwin
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller 
@ phoenix2fun
Herrlich, Dein Beitrag! Auch:

Na toll... da predigt einer sein Leben lang die freie Liebe, um im Alter festzustellen: alles Quatsch und fängt nun an, alle vom Gegenteil zu überzeugen.

Letzteres stimmt so nicht, mein Freund! Nur weil man sich manche Dinge mal etwas genauer unter die Lupe nehmen und darüber nachdenken will, predigt man noch lange nicht etwas anderes als bisher. Ich bin alles andere als monogam, aber es gibt bei mir Zeiten, da hab ich einfach wirklich genug (und rede nicht nur davon). Und jetzt ist es, aus irgendwelchen Gründen, gerade mal so.

Vermutlich ist es ähnlich wie bei "L4e" zu sehen, wenn mir die richtige Frau über den Weg läuft, so eine voller Feuer und heißem Outfit, mit betörendem Gang und von hinreissender erotischer Ausstrahlung - und dann womöglich auch noch geistig-seelisch zu mir passend ... wer weiß, was dann passiert?

Aber einfach nur deshalb Lust darauf haben, weil es "fremde Haut" ist - das ist bei mir gerade nicht der Fall. Und das war es auch noch nie. Warum auch immer.

Und so möchte ich mal genauer bei all jenen hinschauen, die trotz ihres angeblichen "Genughabens" noch immer nicht satt sind und immer noch mehr wollen.

Könnte ja immerhin sein, dass mir da etwas entgangen ist oder ich etwas nicht richtig verstehe. Und da will ich dann schon, auch sehr selbstkritisch, sehr genau hinschauen und auch mir selbst die entsprechenden Fragen stellen. Vielleicht gibt es da eine Dimension, die ich noch gar nicht entdeckt habe? Oder vielleicht haben diese anderen das wahre "Genughaben" noch gar nicht entdeckt? Keine Ahnung .... Aber ich will es wissen!

Verstehst Du?

(Der Antaghar)
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller 
@ Love4eva: Kurze Info
Gib mal bei Google oder so ein: Maslow'sche Bedürfnispyramide. Da steht dann alles.

An der Spitze steht übrigens Selbstverwirklichung: Entwicklung der Individualität, Entfaltung seiner wahren inneren Talente, Altruismus, Güte, Mitgefühl und Empathie, Kunst, Philosophie, Spiritualität und Glaube (Welterklärung und Leitlinien Ethik).

(Der Antaghar)
Aber einfach nur deshalb Lust darauf haben, weil es "fremde Haut" ist - das ist bei mir gerade nicht der Fall.

DAS ist mitunter einer der Gründe, warum auch wir unsere offene Beziehung derzeit nicht ausleben.

Denn einfach nur mit irgendwem, nur damit man mit jemand "fremden" sexelt, das reizt uns nicht. Wir dachten zwar vor unserem Beziehungsupdate, dass das unter anderem den Kick ausmachen könnte, aber als wir dann die Beziehung geöffnet haben, war genau DAS nicht oder nicht mehr der Fall.

Nunja, vielleicht liegt das aber eben auch daran, dass wir einfach jetzt mehr unsere Mitte gefunden haben, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es unserer Beziehung - auf emotionaler Ebene - sehr gut getan hat, die Beziehung zu öffnen, auch wenns dann jetzt derzeit doch nicht ausgelebt wird.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller 
@ Cerberus
Nur weil eine Beziehung offen ist, muss man ja nicht gleich auf Teufel komm raus außerhalb wüten.

Das ist einer der Knackpunkte, dieses seltsame Phänomen: "Wehe, wenn sie losgelassen ...".

Ich kann doch, wenn ich angeblich aus der Fülle heraus eine Beziehung öffne, in aller Ruhe, voller Geduld und Gelassenheit und ohne jegliches Drängen mich nach außen orientieren. Ich muss mich nicht sofort auf die nächste stürzen, in die ich mich vergucke, und sie gleich ins Bett zerren. (Diese Zeiten, Sturm und Drang, waren früher - aber da gab es auch keine Fülle, da war ich ja auch niemals wirklich satt).

Für mich ist es ein riesiger Unterschied, ob ich heraus aus Unzufriedenheit und einem gewissen "Nicht-genug-kriegen-Können" (was ja eine innere Not ist) eine Beziehung öffne - oder aus der Fülle heraus total frei, entspannt und ohne etwas beschleunigen zu müssen, meine Freiheit lebe.

Dieses Drängen nach fremder Haut erscheint mir, um es mal auch auf diesen Punkt zu fokussieren, eher ziemlich
unfrei
(manchmal geradezu getrieben, wenn nicht gar süchtig).

(Der Antaghar)
Nur weil eine Beziehung offen ist, muss man ja nicht gleich auf Teufel komm raus außerhalb wüten.

Ne klar nicht. Bringt in meinen Augen auch nicht viel, denn die Öffnung einer Beziehung macht in meinen Augen nur dann Sinn, wenn die Partnerschaft a) auf sehr stabilen Beinen steht und b) die Partner mit dem Sexleben ansich zufrieden sind und eben nur, aus Neugier, mal was neues ausprobieren wollen, weil sie erfahren möchten, ob das auch was für sie wäre.

Insofern würde auch ich sagen, dass

Dieses Drängen nach fremder Haut

tatsächlich etwas mit einer inneren Unzufriedenheit, einer Not, what ever, zu tun hat und höchstwahrscheinlich auch nicht zur gewünschten "Befriedigung" führt, da ein "drängen" ja schon jegliche "Unkompliziertheit", jegliche "Leichtigkeit" ausschließt.

Aber gerade diese "Leichtigkeit" und "Unkompliziertheit" ist ja die Grundlage für eine wirkliche Befriedigung.
Verstehst Du?
Denke schon.. und freue mich, mit euch allen hier, entspannt und frei im Geist dieses Thema diskutieren zu können.. ist wieder mal viel Nachdenkenswertes dabei... *blume*

Mal sehen was von "Betroffenen" (betroffen im Sinne des Threaderstellers: eigentlich satt und doch auf Futtersuche) noch so dazu kommt....
@ bits
Hey, bin Dich wohl etwas vorlaut angegangen. War nicht so gemeint.
Eine Antwort würd mich trotzdem interessieren.

Die so gute Diskussion verläuft gerade im Sande. Schade. Ich muss dich aber trotzdem was fragen zu deinem Beitrag:

Wenn ich noch richtig lesen kann, meint "Antaghar" nicht, daß alles andere außer Monogamie schlecht ist, in ein paar seiner Beiträge lese ich, daß er eher offen ist.

Er fragt nur, woher der Reiz überhaupt kommt, wenn man gleichzeitig rumposaunt, man hat genug. Warum ist genug nicht wirklich genug?
Kann man 24/7, also rund um die Uhr, nur Sex haben und sowas?
Irgendwann muß man doch echt genug haben. Oder nicht?

Und warum, so hab ich seine Frage verstanden, kann man dann nicht wenigstens ehrlich sein und zugeben, daß man nie genug kriegt? Und, sorry, darauf gab es hier noch keine Antwort, auch nicht von dir. Oder hab ich sie übersehen?
@ Mutabor
Reg dich ab, Mann, komm wieder runter. Ich wollte "Bits" nicht auf die Füße treten.

Ich hab doch geschrieben, ich glaube, daß es von "Bits" nur ne rhetorische Frage war. Mit meiner wohl etwas rotzigen Gegenfrage wollt eich doch nur endlich eine Antwort hören auf die wirklich Frage in diesem Thread.

Alles klar? Und sorry!
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.