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Fremde Haut

Zu
Antaghars Ausgangsformulierung "Lust auf Fremde Haut" wurde nicht explizit darauf hingewiesen, dass diese Formulierung überwiegend durch Männer getätigt wird.

Der Verdacht liegt nahe, dass dieser Ausdruck einfach verbrämt, dass libidinöses Such-Verhalten dahinter steckt.

Nun kommt der weibliche Aspekt:

Ich begegne beim Sex einem Menschen tiefer und näher als bei einem Gespräch und eigentlich ist jede dieser Begegnungen einzigartig.

Als Fazit meiner diversen Begegnungen muss ich mir im nachhinein eingestehen: es mag durchaus so sein, dass ich, dem Menschen tiefer begegnete. Leider war es nicht umgekehrt der Fall. Es war eine Illusion, der ich aufsaß. Natürlich hatten sie Lust auf mich. Natürlich verbanden wir uns. Und doch fehlte den Männern die Tiefe mehr aus unserer Verbindung zu holen.

Es gibt durchaus verschiedene Möglichkeiten Lust zu empfinden. Entweder bekommt man Lust auf einen potentiellen Partner, weil es sich durch Gespräche, Kennenlernen so ergab. Hier sucht man mehr Nähe als nur bloßen reinen Sex.

Es gibt dennoch die rein libidinöse Lust. Da reicht das gefällige Aussehen, das stimmige Gefühl und es kann zur Sache gehen. Das würde ich am liebsten als "Lust auf fremde Haut" bezeichnen.

Doch wann entsteht diese letztgenannte Form von Lust auf fremden Mann, wenn man doch ein eigenes Prachtexemplar sein eigen nennt, dass auch wirklich voll und ganz für einen da ist. Mich ständig befriedigt mit allen Sinnen. Ganz bei mir ist. Ist dann wirklich noch Raum für jemand anderes?
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller 
@ Love4eva
DANKE!

Ich ergänze:

Und wenn ja, warum?

(Der Antaghar)
@l4e
...dass dieser Ausdruck einfach verbrämt, dass libidinöses Such-Verhalten dahinter steckt.

Schon wieder ein Volltreffer. Klasse.
Ja
es ist noch Raum möglich. Als Ergänzung. Dann nennt sich das Spiel allerdings zu dritt und davon war - glaube ich - nicht so recht die Rede.

Es war auch nicht die Rede davon, dass Swinger oft Genuss daran finden, ihren Partnern zuzusehen. Oder zu viert gerne sich verknäueln.

Ich verstand die Ausgangsfrage tatsächlich so: Lust auf fremde Haut - getrennt vom Partner. Völlig losgelöst von ihm. Richtig? Als würde man in eine andere Welt gehen. Und wieder zurückkehren.
*******_by Mann
3.178 Beiträge
Um mal nicht am Essensvergleich zu bleiben. Warum fahren so viele Leute in Urlaub. Obwohl es daheim doch eigentlich schön ist (Naja, ok, bei vielen). Ist mir grad so eingefallen, weil ich mal jahrelang nicht raus bin, einfach weil ich alles zuhause hatte. Also satt war. Im Urlaub geht es um eine andere Welt kennen lernen, mal ne andere Tapete sehen. Und danach ist das heimkommen auch wieder schön.
Im Urlaub geht es um eine andere Welt kennen lernen, mal ne andere Tapete sehen.

Nö, bei uns geht es dabei darum, den Kopf frei zu bekommen, abschalten zu können...

... gut, wälzt man das jetzt um auf die Ausgangsfrage, könnte man sagen, dass Mann/Frau auch einfach den Kopf frei bekommen, abschalten will.

Der einzige Unterschied dabei ist, wir fahren zusammen in Urlaub, hier geht es um das getrennt ausleben... falls ich das richtig verstanden habe.
*******_by Mann
3.178 Beiträge
Mir ging es um den Vergleich Fremde Haut / Fremder Ort. Und um das einfach mal raus, um wieder heimkommen zu können.
Okay
Dann nehmen wir mal Urlaub: hier in *schleswig* wohnen wir zentral. Alles ist erreichbar innerhalb 1 Autofahrstunde. wo andere Urlaub nehmen müssen, wir haben es vor der Tür. Überall können wir täglich uns an die Hand nehmen, irgendwohin fahren, uns, die Freiheit und Freizeit geniessen. Wir kommen nach Hause - herrlich, alles ist vorhanden, es ist schöner, wie im Hotel. Bequemer als beim Zelten usw. Und dennoch sehen wir viel, dank dieses Radius, den wir haben.

Wie würdest du dies jetzt auf dein Beispiel übertragen wollen @****zle? Mir fällt nur ein Wort ein - Unruhe. Der Glaube woanders noch etwas sehen zu müssen oder zu wollen.
**st
Eine interessante Frage vom Antaghar...
• wie so häufig...

Ich bin immer mal wieder auf Unverständnis gestoßen, wenn ich deutlich gemacht habe, dass ich die "Lust auf fremde Haut" ... die "Abwechslung" ... den "Kick des neuen" nicht verspüre...
Ich lebe in einer Partnerschaft, in der ich leidenschaftlichen Sex nicht vermisse.
"Wieso willst Du dann Sex mit jemand anderem? Du hast ja wenigstens Sex - und auch noch erfüllenden! Was willst Du eigentlich?? " werde ich gefragt...
Ganz einfach: ich bin auf den "Mehrwert" aus... *ggg*

Ich habe manchmal Lust auf einen anderen Menschen...
Aber nicht auf "fremde Haut" oder "jemand fremden"... es ist eher so, dass ich Lust habe, Menschen näher zu sein, mit denen ich die Kommunikation schätze, mit denen ich es liebe zu reden, zu lachen zu streiten... an denen ich mich reiben kann - Menschen, die mich herausfordern... Ich empfinde dann immer mal die tiefe Lust, ihren Körper zu spüren... zu sehen, ob auch unsere Körper so gut "kommunizieren" können... wie unsere "minds"...

Ich bin ein neugieriger Mensch, aber ich bin nie auf "fremde Haut" neugierig. Ich möchte eher, dass die Haut eines mir nahen Menschen nicht mehr fremd ist... ich "erweitere" einfach die "Kommunikation"...

Andererseits mag ich auch nicht hören, dass sich jemand gern mit mir körperlich nähern will, weil er den "Reiz des Neuen" verspürt. Dann kann er gern ne andere nehmen... Ich bin kein Ersatz.
Wenn jemand in seiner Beziehung unglücklich ist, soll er das Problem dort beheben, wo es entstanden ist und besteht und nicht durch Ersatzbefriedigung vertuschen. Ich stehe nicht zur Verfügung wenn es um "Selbstbefriedigung mit Lebendpartner" geht.

ähm ... klingt das irgendwie quer? *gg*

Liebe Grüße,
Charlotte
*******_by Mann
3.178 Beiträge
Da, wo ich bis vor kurzem gewohnt habe, ist ein Ort, wo andere in Urlaub hinfahren. Trotzdem fahre ich immer wieder weg. Einfach um raus zu kommen und das was ich habe von einer anderen Seite zu sehen. Das Wegfahren zeigt mir andere Orte und Gegebenheiten und die Relation zu Zuhause. Und ob man alleine oder zu zweit wegfährt macht hier keinen Unterschied.

Und ich freue mich wenn ich weg bin und auch, wenn ich wieder nach Hause komme.
@antaghar
Ganz einfach.
Weil in jedem Menschen sowohl weibliche als auch männliche Veranlagungen stecken.
Ständige Wiederholung macht das Besondere alltäglich.
Monotonie tötet die Lebendigkeit.

Leben ist der stete Wechsel von Anspannung und Entspannung.
Atme ein - atme aus.
*****ane Frau
3.033 Beiträge
Ich habe manchmal Lust auf einen anderen Menschen...
Aber nicht auf "fremde Haut" oder "jemand fremden"... es ist eher so, dass ich Lust habe, Menschen näher zu sein, mit denen ich die Kommunikation schätze, mit denen ich es liebe zu reden, zu lachen zu streiten... an denen ich mich reiben kann - Menschen, die mich herausfordern... Ich empfinde dann immer mal die tiefe Lust, ihren Körper zu spüren... zu sehen, ob auch unsere Körper so gut "kommunizieren" können... wie unsere "minds"...

@ Charlotte,
ganz genau so gehts mir auch, Danke für Deine schöne Beschreibung!

Und ich teile nicht die Erfahrung benutzt worden zu sein, mir ist das so nicht passiert. Jedenfalls nicht seit ich gebunden bin, vielleicht hilft das es nicht so nötig haben, dabei sich qualitativ um zusehen, abzuwägen, oder? Dann muss man nicht suchen, dann passiert es.
Da
gebe ich dir recht, Morigane. Man wird gefunden. Wenn es sein soll, passiert es einfach. Dann kann man sich immer noch Gedanken machen.

Hier ging es auch mehr um die Personen, die willentlich losmarschieren um sich zu nehmen, wovon sie glauben, es zu benötigen.
**st
Danke, morigane
...ich habe die Erfahrung, benutzt worden zu sein, auch noch nicht gemacht. Ich habe vorher einen Riegel vorgeschoben *ja*
*******g_nw Mann
660 Beiträge
Ich möchte nochmal auf die Erbsensuppe zurückkommen. *mrgreen* *mrgreen*

Es gibt nach meinem Erleben zwei Arten des Essens: Einmal das Hunger-Essen und dann das Appetit-Essen. Das Hunger-Essen ist das, was ich mache, wenn ich eben Hunger habe, der Magen knurrt, ich miese Laune bekomme, und was ich dann esse ist auch nicht so wirklich wichtig, das kann Obst sein, ein Schokoriegel, eine Hauptmahlzeit oder auch nur Brot mit Margarine - hauptsache es füllt.
Das Appetit-Essen ist das genießerische Essen, das in gewissem Rahmen noch geht, wenn ich schon satt bin(und dann manchmal Übelkeit als Resultat hat) bzw. wenn ich noch gar keinen Hunger habe. Da ist dann einfach etwas, was mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, was nichts mit meinem Magen zu tun hat, sondern wo einfach nur das Geschmackserlebnis in diesem Moment zählt.
Die beiden Bereiche gehen natürlich nicht streng getrennt, sondern gehen fließend ineinander über. Wäre das anders, dann könnte ich mich sehr billig von jeden Tag Nudeln ohne alles ernähren, einfach um satt zu werden, und hin und wieder etwas anderes davor/dazu/danach/zu ganz anderer Zeit essen, um Geschmack zu erleben. Aber ich esse mich am liebsten an etwas satt, was mir dazu auch noch schmeckt.
Noch ein anderer Punkt: Nach fest kommt locker, nach satt kommt "örks" oder anders - das Leibgericht. Manche Sachen kann ich immer wieder essen, manche sind mir nach nur einem Ma(h)l wieder für 4 Wochen über. Mir scheint, daß die Toleranz beim Hunger-Essen größer ist, so als würden sich die Geschmacksnerven zugunsten der Magenfüllung zurücknehmen, was wohlmöglich auch das Sprichwort "Hunger ist der beste Koch" meint.

Wozu dieses Gerede über Essen? Weil ich keine allzu großen Unterschiede zwischen dem Erleben von Essen und Sex in weitestem Sinne sehe. (Erleben, weil damit auch der mögliche Einwand, im Gegensatz zu Sex ohne Essen nicht überleben zu können hinfällig ist). Auch im sexuellen/erotischen Erleben sehe ich die zwei Seiten, zum einen das "Bedürfnis", wo dann Begriffe wie "Druck loswerden" in den Sinn kommen, und zum anderen das sinnliche Erleben, das weniger Verlangen oder Drang und mehr Genießen ist. Im Idealfall sind diese beiden Aspekte dann verbunden. Ich kann mir aber vorstellen, daß das mit der Zeit auseinandergehen kann, und z.B. die genießerische Seite schwindet. Über längere Zeit wird dann zunehmend die "hungrige" Seite bedient und kann über das Fehlen der sinnlichen Seite sicher auch einige Zeit hinwegtäuschen. (Analog kocht man nicht mehr ausgedehnt zusammen, mit besten Zutaten und Herumalbern in der Küche, sondern es wird nur noch schnell die Dose Ravioli aufgewärmt). Aber ich kann mir als Resultat dann gut dieses Gefühl von "das kann doch nicht alles gewesen sein" vorstellen.

Keine ausgegorene These, eher ein paar Assoziationen, und es gibt auch keine wikipedia-Einträge um irgend etwas davon zu belegen. *zwinker*

Darki
Wohl war...
in in jeder Beziehung können sehnsüchte nach fremder Haut entstehen. Besonders wenn es kriselt und man sich einsahm fühlt. Wir haben es geschafft, den richtigen weg zu finden indem wir gemeinsam unser Sehnsüchte leben und gut damit klar kommen.
@darkling
Dein Beitrag war definitv nicht
"örks"
- der war spitze. *top*

Ich denke auch, das man die "Fremdler" wenigstens in zwei Gruppen unterscheiden kann:
1. jene, die Hunger nach Zuwendung der emotionalen Art haben
2. Fremdler, die Hunger auf Leibesübungen haben

Egal, welche Art Hunger derjenige hat - hinter beidem steht ein Grundbedürfnis, welches gestillt werden muss. So, wie keiner ohne Zuspruch, Trost und dem ganzen "Drama Liebe" leben kann, braucht auch jeder Leib körperliches Erleben, um sich wohlzufühlen.

Das mag im Einzelfall anders sein, aber im Prinzip ist dies Bestandteil eines gesunden Lebens.
****_nw Mann
258 Beiträge
@ Darkling
Das sind ein paar Aspekte, die ich meine, wenn ich davon spreche, nicht die Unterschiede sondern die Parallelen von Esssen und Sex zu bertrachten.

Beides sind menschliche Bedürfnisse und wie der Mensch sich verhält, ist in vielen Punkten vergleichbar.

Daher finde ich auch, dass die einfache Reduktion der Betrachtung auf "Lust auf fremde Haut bedeutet in der Beziehung nicht genug zu bekommen" als zu eng und eingeschränkt.

Wie man an deiner Schilderung sehr schön sehen kann, ißt der Mensch nicht nur wenn er Hunger hat, oder wenn er meint zu Hause nicht das Richtige zu bekommen, sondern auch aus ganz anderen Motiven.

Und ich denke, dass sich dieses sehr gut mit sexuellem Verhalten vergleichen läßt.

Menschliches Verhalte ist komplexer, als das es sich auf diese einfache Formel "satt" bringen läßt. Und wer dies tut, ist meines Erachtens nicht mehr in der Lage, die Situation vollständig zu erfassen.

Schaut man sich nun die Beiträge derer an, die in ihrer derzeitigen Situation mit ihrer eher monogamen Art zu leben glücklich sind, so meine ich diese Reduktion darin zu erkennen und ich habe mich gefragt, wieso das so ist.

Aufgefallen ist mir dabei, dass die Diskusion über Monogamie für diese Beziehungen eine potentielle Gefahr beinhalt. Daher vermute ich, dass es sich um eine natürliche Abwehrreaktion handelt um ihr eigenes Glück nicht zu gefährden.

Wir sind bis zu einem gewissen Grad alle Produkt unserer Gesellschaft mit ihrer monogamen Prägung. Hiervon kann ich mich nicht ausschließen, denn mir geht es im Grunde genommen nicht anders. Auch ich beziehe mein Glücksgefühl aus dieser Prägung, auch wenn das in meinen Beiträgen nicht offensichtlich wird.

Ich denke, ein Element zum glücklich sein in einer monogamen Beziehung, ist der Faktor, dass mir etwas gelungen ist, was mir unsere monogam geprägte Gesellschaft vorgibt. Nämlich in einer monogamen Beziehung mein höchstes Glück zu finden. Dies läßt mich besser aussehen, als all diejenigen, denen das nicht gelungen ist. Hierdurch bekommt meine eigenen Beziehung noch einmal zusätzlichen Aufschwung. Ich fühle mich durch dieses Element bestätigt und meine Beziehung wird noch besser. Ich erfahre den besonderen Kick der Monogamie.

Würde ich in der Diskkusion nun erfahren, dass es auch andere Formen des absoluten Glücks geben würde, so würde mir der Auftrieb, den ich durch diese Situation erfahre verloren gehen. Ich würde ja nur noch eine ganz normale Beziehung führen, die nichts Außergewöhnliches mehr hätte. Mir würde das Besondere fehlen und mein Glücksgefühl würde Gefahr laufen, verloren zu gehen. Im schlimmsten Fall würde meine Beziehung auf einmal scheitern, da sie mir nicht mehr die Befriedigung gibt, die sie mir vorher gab.

Die natürliche Neugierde birgt hier auch eine Gefahr, der ich durch Reduktion begegne, denn das ist für mich dann ungefährlich.

LG bits
*****ane Frau
3.033 Beiträge
Eine wundervolle Erklärung @**ts! So hab ich das noch nie gesehen, finde es aber absolut einleuchtend.
@**ts
Sehr gut und einleuchtend dargestellt!
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller 
@ bits
Und ein weiteres Mal DANKE für Deine konstruktiven Beiträge - auch wenn ich keineswegs in jedem Punkt Deine Meinung teile.

Eine Frage, speziell zu Deinem letzten Beitrag:

Wie ist es Deiner Meinung denn zu sehen, wenn jemand z. B. in einer polyamoren oder offenen, freien Beziehung lebt - und amit zufrieden ist, wirklich genug hat - und keine Lust auf "fremde Haut" mehr verspürt? Die Monogamie-Argumentation greift dann nämlich nicht mehr (auch wenn sie ansonsten einiges für sich hat).

(Der Antaghar)
*****ane Frau
3.033 Beiträge
Wie ist es Deiner Meinung denn zu sehen, wenn jemand z. B. in einer polyamoren oder offenen, freien Beziehung lebt - und amit zufrieden ist, wirklich genug hat - und keine Lust auf "fremde Haut" mehr verspürt?

Ich muss nochmal nachfragen, Anthagar, auch wenn ich glaube irgendwo schon mal was von Dir dazu gelesen zu haben.
Du bist im Moment satt, zufrieden und hast rundum genug. Aber Du schließt nicht aus, eine Begegnung zu haben, die etwas in dir weckt, Dich neugierig und eventuell hungrig macht?
****_nw Mann
258 Beiträge
@ Antaghar
Die Frage wirft weitere Fragen auf.

Deine Definition von "Lust auf fremde Haut" und "satt" hatte ich immer auf die Situation einer monogamen in Relation zu einer nicht monogamen Beziehung verstanden.

Unbestritten macht es Sinn, diese Definition auf polyamore Beziehungen auszuweiten, um zur Klärung auch in diese Beziehungsform hineinzuschauen, da auch dies neue Erkenntnisse bringt.

Aber verliert die Definition dann nicht auch einen Teil ihrer Bedeutung? Wenn ich meine Bedürfnisse nicht durch einen Menschen abdecke, habe ich doch quasi einen Teil meiner Bedürfnisse durch "fremde Haut" abgedeckt, was Einfluß auf die Gesammtsituation hat.

Ein zweiter Aspekt ist, dass polyamore Beziehungen vom Gedankenansatz her offener als monogame Beziehungen sind. Der Aspekt, sich nur auf einen Partner zu konzentrieren, so nicht vorhanden ist und die Beteiligten auch offener gegenüber dem Beziehungsgeflecht und dessen Veränderung insgesamt sind, was u.U. ein ganz anderes Verständnis für die Situation mit sich bringt.

Betrachtet man das angeführte Modell einer polyamoren Beziehung, die in sich geschlossen ist und wo keine Lust auf "fremde Haut" besteht, so läßt sich nicht nur der Begriff "fremde Haut" auf diese Beziehungsform erweitern, sondern auch der Beriff Monogamie entsprechend erweitern.

So wie der Monogame sein Glück darüber definiert, dass er duch seinen Partner alles zu seinem Glück hat, wird der glückliche Swinger sich glücklich fühlen, dass er eine funktionierende Zweierbeziehung hat, die ihm ermöglicht seine Bedürfnisse vollständig auch über "fremde Haut" zu befriedigen.

Hier ist in beiden Fällen die monogame Prägung noch relativ deutlich zu erkennen. Darüber hinaus auch ein Faktor von "glücklich sein".

Dieses "glücklich sein" aber hat seinen Ursprung in der Monogamie. Es basiert darauf, dass ich nur eine glückliche monogame Beziehung habe, wenn ich "satt" bin.

Der Swinger wiederum geht nun her und wandelt dieses "glücklich sein" auf seine Bedürfnisse ab und hat nun wieder die glückliche Zweierbeziehung, die er zum glücklich sein braucht.

Aber auch der Polyamore ist in der Lage, sein Glück aus der monogamen Prägung herzuleiten. Er übernimmt sein "glücklich sein" aus der monogamen Herleitung von "satt" um daran seine polyamore Beziehung zu messen. Würde er zu dem Ergebnis kommen, Lust auf "fremde Haut" zu haben, wäre sein Glück u.U. auch nicht perfekt.

Muß nicht, aber es kann die Kombination von sich selbst "satt" zu empfinden und der herausgehobenen Situation einer polyamoren Beziehung sein, die bei ihm sein Glück ausmachen, was er sich nicht davon zerstören lassen will, dass er eigentlich noch nach seinem Glück sucht, weil er Lust auf "fremde Haut" hat, abgeleitet aus dem Modell der monogamen Beziehung.

Aber es lassen sich aus einer polyamoren Beziehung Indizien dafür finden, dass nicht jede Lust auf "fremde Haut" etwas damit zu tun haben muß, dass mir der eigene Partner nicht genügt.

Während bei serieller Monogamie die Partner oft gewechselt werden, weil der bisherige Partner "nicht mehr genügt", wird u.U. in einer polyamoren Beziehung ein neuer Partner aufgenommen, ohne das der Alte "verstoßen wird". Da die polyamore Idee nicht darauf beruht, dass ich den bisherigen Partner aus Mitleid beibehalte (dann würde er ggf. auch hier die Beziehung verlassen müssen), kann man hier in meinen Augen weit weniger von nicht mehr genügen sprechen, als es bei anderen Beziehungsformen der Fall ist.

LG bits
ein liebevoller blick
auf die polyamore "neigung" ......

*gg*
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