@flo
Zitat:
.........jeder mensch ist diesem reiz ausgesetzt. der eine mehr, der andere weniger. aber dieser reiz ist grundsätzlich vorhanden. und wir können ihn nicht steuern oder beherrschen. wir können nur unser handeln, unseren umgang damit bestimmen. mehr oder weniger.
Verstehe ich das richtig: "Fremde Haut" als dauerhafter, immer wirkender Reiz, der auf jeden immer wirkt. Oder was meinst Du mit "Reiz"? Welchen Reiz? Stellt für Dich z.B. "das Mädchen von Bildseite 1" auch schon ein Reiz dar, dem Du versucht sein könntest, nachzugeben? (Ich nehme dieses etwas platte Beispiel, weil das immer und jeden Tag plakatiert wird..)
dieser reiz mainfestiert sich nicht in der erlebten wahrnehmung, sondern im unterbewusstsein. ein bild, eine person löst diesen reiz nicht aus. der sogenannte reiz ist ein grundpfeiler in uns, und dieser wird auch nicht durch hormone gesteuert. dieser hat was mit dem seelischen gleichgewicht zu tun... wir streben nach harmonie in uns. und wenn diese harmmonie in uns gestört ist, dann kommen verschiedene grundpfeiler zum vorschein. es gibt da mehrere davon... nicht nur der, der die lust auslöst. die frage ist, warum löst es die lust aus???
Antaghar schrieb im Eingangspost
Zitat:
Immer wieder lese ich hier, wie reizvoll und aufregend es sein soll, auch mal "fremde Haut" zu spüren. Und ich frage mich, was es eigentlich genau ist, was das so reizvoll macht.
Genau das frage ich mich auch schon seit längerem. Den Reiz, den Erwin beschrieben hat, kann ich nachvollziehen.
wie schon erwähnt, bei dem einen liegt dieses reizgefühl höher, bei dem anderen weniger hoch. meine annahme geht dahin, das wir suchende sind. wir streben nach dem seelischen gleichgewicht (harmonie) in uns. das tun wir völlig unbewusst. dies geschieht auch mit dingen, die uns in der summe sogar schaden.
daher auch meine behauptung, das dies ein grundmuster in uns ist. warum haben wir so ein grundmuster? weil es einen struktur in der natur gibt. und dieser struktur sind wir völlig ausgeliefert.
Zitat:
ich würd's so formulieren: Der Reiz entsteht bei mir nicht im "luftleeren Raum", sodern dann, wenn ich eine konkrete Person kennenlerne, der näherkomme, man zusammen merkt: die Chemie passt ...
Aber einen unspezifischen, abstrakten Reiz "Fremde Haut".. wie soll man sich das vorstellen? Wie fühlt der sich an?
Ich spüre keinen solchen Reiz - wenn ich "glücklich und zufrieden" in meiner Partnerschaft bin. Ich kenne durchaus in schlechten Phasen den Wunsch nach Bestätigung, Anerkennung, der mich einmal auch fast in fremde Arme getrieben hat. ABer dies war nicht das NAchgeben eines Reizes, der von AUSSEN auf mich einwirkte, also keine "Fremde Haut". Für mich stellt diese per se überhaupt kein Reiz dar. (Ist man frisch verliebt, möchte man den "neuen" Menschen erkunden und ihn sich vertraut machen, aber dies ist nicht der "Reiz Fremder Haut"). Mein Mann sagt, er kennt und kannte nie diesen Reiz, auch nicht in schlechten Phasen.
dieser reiz ist auch nicht direkt wahrnehmbar, er äussert sich durch vielfältige arten. aber warum hat der mensch, das bedürfniss, gemeinschaften zu bilden? wenn man das erkennt, erkennt man auch das handeln seiner selbst und anderer
Gelegentlich denke ich schlich und ergreifend (und völlig wertfrei): Manche Menschen sind eben monogam, andere sind es nicht, egal wie glücklich ihre Beziehungen sind und wie sehr ihre Bedürfnisse befriedigt werden. (Dass sich bei "Unterernährung" Sehnsucht, Hunger einstellt, das ist nachvollziehbar und verständlich, aber darum geht es zuerst einmal hier nicht.)
darum geht es hier nicht, das ist richtig, aber das verhaltensmuster ist das gleiche.
Ich kenne einige, die sagen, es ginge bei ihren gelegentlichen "Ausflügen" überhaupt nicht darum, einem Defizit zu begegnen, der Partner sei großartig, man wünsche sich nichts anderes, außer "mal was anderes". Und beim nachfragen, was denn die Motivation sei, kommt meist irgendeine biologisch-entwicklungsgeschichtliches-pseudowissenschaftliche Begründung. Es bleibt also eigentlich der Wunsch nach Abwechslung. Wobei dann wieder das greift, was Antaghar schreibt:
Zitat:
Mir geht es nicht um diesen Punkt, dass man nicht jeden Tag Erbsensuppe essen mag! Denn genügend Abwechslung kann man auch in jeder festen und monogamen Beziehung haben, wenn man wirklich will.
die antwort ist vllt garnicht so weit hergeholt, aber sie greift viel viel tiefer, und dabei belügt sich derjenige, wenn er gleichzeitig äussert, das er zufrieden sei.
fakt ist bekanntlich ja, das männer im allgemeinen einen stärken sexualtrieb haben als frauen. und daher äussern männer öfters den wunsch, fremde haut zu erleben.
die frage von den antaghars bezog sich, so habe ich es verstanden, aber nicht auf männer die ihren trieb ausleben wollen, sondern auf paare, die zusammen die lust erleben möchten.
Im Laufe der Zeit lernt man sich selbst doch kennen. Dann weiß ich auch, ob ich so "gestrickt" bin oder nicht. Warum dem Partner nicht das ehrlich und aufrichtig sagen, dass man entweder mehr Abwechslung braucht oder eben sich nur für eine offene Beziehung eignet?
Ein guter Freund sagte mir, auch er hätte hin und wieder Lust auf "was fremdes". Die Eroberung sei aufregend und interessant, es zu "schaffen", im Grunde sei das Bett am Schluß nicht der Höhepunkt, sondern fast entbehrlich, denn es ginge nicht um den Akt, sondern um die Jagd. Da frage ich mich schon - um was geht es wirklich? Darum Fremde Haut letztendlich zu SPÜREN ja nicht!
fremde haut spüren, ist doch die umschreibung, mit anderen sexuell aktiv zu sein, in der ganzen möglichen palette, die sich dann er gibt.
so würde ich es definieren...
Oder sind es nicht doch Defizite, die man innerhalb seiner selbst oder seiner Partnerschaft empfindet (egal, wer der "Verursacher" ist). Nur wer gibt die schon gerne zu?! Manchmal erscheint es auch unmöglich das zu bekommen, was man sich wünscht, was man braucht. Und dann ist es verständlich, dass man dafür von aussen empfänglicher ist, wenn man nicht gar danach sucht.
Grundsätzlich ist vielleicht auch die Frage zu stellen, ob man sich VORSTELLEN kann, einen Partner zu finden und eine solche Beziehung mit ihm/ihr zu führen, dass man keine Lust auf Fremde Haut hätte. Und ob überhaupt der Wunsch besteht, eine solche Partnerschaft zu erleben. Das würde mich schon interessieren.
deine fragestellung setzt vorrraus, das der mensch sich mit seinen wünschen und ängsten auseinander setzt. einige machen das, sieht man sehr schön hier an den beiträgen.
aber sehr viele menschen verwenden ihr energie für andere dinge...