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Leben und Sexualität mit einem Narzissten

*********2015 Frau
242 Beiträge
Literatur
Hier mal zwei vielleicht interessante Bücher zum Thema:

1. "Mit Narzissten leben" von Wendy Behary - ein Sachbuch
2. "Wie schleichendes Gift" von Christine Merzeder - eine Schilderung aus Sicht einer betroffenen Partnerin

Ich bin gespannt, habe sie heute bekommen.
******t_S Paar
110 Beiträge
Katharina57 Ich habe es schon ein wenig vermutet. Ich habe einige Seite gelesen, bis ich dem Drang erlag selbst schreiben zu wollen.

Was ich vielleicht noch zu versteckt schrieb, mir fehlte ein wenig die andere Perspektive, also das Verständnis (nicht als Rechtfertigung) um den krankhaften Narzisst. Denn das zerstörerische Verhalten gilt nicht nur allen anderen. Paradoxerweise verschlimmert es sich gleichermaßen für den krankhaften Narzisst selbst. Wie eine Spirale wird er auch all die Konsequenzen seines Handels kompensieren müssen.

Die Bestätigung oder Erniedrigung seines Umfeld führt leider nicht zum Ausgleich. Das gravierende daran ist, dass der Mut zur Reflektion und die Übung positives anzunehmen aus dem krankhaften raus hilft. Es ist ironisch, ein krankhafter Narzisst muss im Grunde lernen, sich selbst wert zu schätzen. Es ist, als würde er versuchen Wasser in eine Flasche zu gießen, auf dem noch der Deckel ist.

Ich mag mit folgendem keine der üblen Erfahren mit meiner Meinung relativieren. Bitte missversteht mich nicht. Aus meiner Perspektive ziehe ich auch die von dieser Art Narzissmus Betroffenen in die Pflicht, sich ebenso selbst wert zu schätzen. Denn zumeist besitzen sie ähnlich wenig Selbst-wert-gefühl. Sich selbst etwas wert zu sein bedeutet, dass kein Narzisst dies schmälern könnte. Am Ende ist es nur das Problem des krankhaften Narzissten selbst.

(Natürlich gibt es direkte Konsequenzen, die zuweilen nicht vom Rechtsstaat genügen behandelt werden. Es geht mir nicht um eine Rechtfertigung, wortwörtlich gesagt.)
sehr gut !

Es ist, als würde er versuchen Wasser in eine Flasche zu gießen, auf dem noch der Deckel ist

*******na57 Frau
22.285 Beiträge
JOY-Angels 
D_liebt_S, guck mal hier

Leben und Sexualität mit einem Narzissten

und hier
Leben und Sexualität mit einem Narzissten

und andere Beiträge von Tommy_DA und die Antworten darauf.

Als Betroffene der anderen Seite kann ich zwar mittlerweile Verständnis aufbringen. Aber ich will das, was ich an Negativem erfahren habe und unter dem ich gelitten habe, dadurch nicht relativieren lassen. Es hat lange genug gedauert, bis ich mich dazu bekannte.

Und ich glaube, so geht es anderen Betroffenen auch.
Ja, Katharina, mir zumindest geht es auch so....

Gallus_Madra:
Sich selbst etwas wert zu sein bedeutet, dass kein Narzisst dies schmälern könnte.

Dies kann ich so nicht bestätigen. Es ist nicht so, dass die Betroffenen kein Selbstwertgefühl haben, das haben sie schon, sonst könnte der Narzisst das Selbstwertgefühl ja auch nicht so negativ beeinflussen. Sicherlich war es in meinem Falle so, dass ich durch meine Kindheit zumindest genügend Zweifel hatte, damit mein Exmann genau an der Stelle ansetzen konnte. Und ich war jung, gerade mal 26 Jahre alt, da fehlt auch die Lebenserfahrung. Und wenn du die Beiträge hier mal genau liest, wirst du feststellen, dass viele der Betroffenen noch sehr jung waren, daher vermute ich mal, dass es ihnen ähnlich ging wie mir.
Und das ist ja auch das schwierigste nach der Trennung, erst einmal das eigene Selbstwertgefühl wiederzufinden und aufzubauen. Mit meinem heutigen Wisensstand sehe die Sache auch anders aus.
Ich finde aber nach wie vor nicht, dass man den Betroffenen hilft, indem man sagt, ihr hattet ja kein Selbstwertgefühl, seid selber Schuld. Das wir nicht unschuldig sind, wissen wir sicherlich alle. Aber mir persönlich hilft es mehr, zu erfahren, wie andere mit der Situation umgegangen sind.
*****San Mann
86 Beiträge
Themenersteller 
@Gallus_Madra
Sehr schöne Beiträge von Dir - vielen Dank dafür, auch die drei Kompensationstrategien finde ich sehr gut und nachvollziehbar erklärt.

Es ist ironisch, ein krankhafter Narzisst muss im Grunde lernen, sich selbst wert zu schätzen. Es ist, als würde er versuchen Wasser in eine Flasche zu gießen, auf dem noch der Deckel ist.

Genau dies ist die therapeutische Mission, er sollte sich SELBST spüren, sich SELBST spüren bedeutet, seinen SELBSTWERT erleben ... aber kognitives erlernen ("Ich erkläre Dir das den mal, es ist soundso...." funktioniert nicht - er muss es innerlich erleben, selber fühlen, den Deckel abgeschraubtn, im Prinzip muss er sich vollkommen neu entdecken, definieren und selber erfahren... seine tatsächliche Persönlichkeit, "Wer bin ich" zusammen mit seinen wirklichen Wünsche und "seine eigene tatsächliche Art, je nach Schweregrad ERSTMALIG fassen und ENTDECKEN - sein SELBST wahrnehmen.

Und es bedarf einer Krankheitseinsicht ... die störungsbedingt leider tatsächlich so gut wie nie besteht - da muss ich dir leider widerssprechen. Auch wenn Du in deinem Bekanntenkreis sagst, wir sind narzisstisch veranlagt, meint dies sicherlich eine ausgeprägten gelebten Egoismus ... aber keine Störung...

Natürlich ist ein gesunder Narzissmus wichtig, "Ich liebe mich selbst, weil ich gut bin", das ist für ein zufriedenes Leben unerlässlich. Aber ein gesunder Narzissmus hat nichts mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung zu tun. Auch Aussagen wie "Ich bin ein Narzisst", sind erstmal nicht bedrohlich, natürlich denkt der Mensch zuerst an sich und dann an Andere, dies ist ein gesundes Selbsterhaltsystem. (Schon Kleinkinder und Kinder streiten sich mit anderen Kleinkinder und Kinder instiktiv ums Essen, niemand sagt... "Iss Du mal zuerst - ich warte bis Du satt bist"), so sind wir Menschen.

Aber dies ist ein gesunder Narzissmus, der sich von einer NPS abgrenzt durch empathisches Verhalten, Einfühlungsvermögen, Kompromissfähigkeit, Schwingungsfähigkeit, und gesunde Selbstliebe, Humor und Selbstwertgefühl (alles natürlich in verstärkter oder verminderter individueller Ausprägung).

... und wir, als soziales Wesen (Herdentiere) SIND erst durch ANDERE präsent, durch Kommunikation, Feedback und Wahrnehmung von Anderen, (darum ist Einzelhaft in Gefängnissen auch eine sehr schwere psychische Misshandlung!) und wir wollen natürlich gefallen, und uns "gut verkaufen", bei der Partnerwahl, Berufswahl, Gesellschaftlich usw. . aber all dies ist ein gesunder selbsterhaltender Narzissmus, oder besser ein "gesundes narzisstisches Verhalten" und hat NICHTS mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung zu tun.
******_he Mann
363 Beiträge
@PlayaSan
Magst Du nicht mal schreiben, was das Thema mit Dir zu tun hat?
sagen wir mal so, (und ich hoffe, dass ich es in worte gefasst bekomme)

ich habe auch viele viele jahre damit verbracht, nach schuld zu suchen, hass und wut machten sich breit.
aber all das brachte mich NICHT WEITER.
ich begann, um es verarbeiten zu können, darüber nachzudenken, warum die dinge so liefen, wie sie eben gelaufen sind.
ich bekam auch nach und nach antworten, die u.a. viel mit dem vergangenen kriegsgeschehen und damit verbundenen traumen und deren weitervererbung zu tun haben.
mit kälte, unempatischen verhalten, mit verdrägung, mit lieblosen verhalten von eltern in nachkriegszeiten.

all die negativen gefühle begannen sich zu wandeln in eine art von verstehen, aber NICHT verständnis.
was schon ungemein hilfreich ist.

das relativiert nicht das verhalten dieser menschen. in meinen augen sind das " arme sch...e", die in den wenigsten fällen eine chance zur selbstreflektion und wesensänderung haben.
von hass und wut zu meinen eltern ist geblieben, dass ich sie bedauere und unendlich traurig bin, dass ich niemals liebende eltern haben werde.
wie ich mit dieser trauer umgehe, weiss ich nocht nicht. das ist mom in meinem leben der nächste schritt.

jez bitte nicht sagen, mit familie, kindern und freunden umgeben und damit die trauer lindern.
das kann ich leider nicht....................

PS: aus meiner ehe mit einem narzissten habe ich gelernt, nie wieder so jemand an mich ran zu lassen und meinen ex einfach aus meinem leben zu streichen.
*****San Mann
86 Beiträge
Themenersteller 
@Shouta
Ich bin verhaltenstherapeutisch beruflich tätig und beschäftige mich seit einiger Zeit mit NPS. Ich möchte mehr Detailinformationen zum Thema bekommen, und möglicherweise neue Therapieansätze entwickeln oder bestehende weiterentwickeln. Hier in diesem anonymen Raum ist ein offenes Berichten von Betroffenen und NPS-Geschädigte möglich -- allen an diese Stelle nochmals vielen Dank für die Infos.. insbesondere die direkt an meine JC-Email.

Ich freue mich, dass ich einigen geholfen habe, trotzdem können diese Informationen natürlich keinen Besuch/Therapie bei einem Arzt/Psychotherapeuten/Heilpraktiker ersetzen.
********nder Mann
2.896 Beiträge
*****San:
dem das Gehirn unveränderbare Verbindungen schafft - so zumindest die Erklärungsversuche von Neurologen und Psychiatern

Mein letzter Stand war, dass unsere Gehirne lebenslang plastizide (= veränderbar) sind.

*****San:
ich möchte die Sexualität mit einbeziehen, als SELBST(!) - Erfahrung des eigenen tatsächlichen SELBST

In der Tat habe ich das selbst schon gemacht. Sexualität mit Menschen außerhalb meines Beuteschemas zur Selbsterfahrung. Spannende Geschichte.

*****San:
Neben der Arbeit an den Symptomen und Reaktionen sollte der NPSler insgesamt sein Selbst ERSTMALIG entdecken und sich fühlen..."wer bin ich", dann entsteht ERSTMALIG ein innerer SELBSTWERT, und er benötigt keine Bestätigung seines SELBSTWERT von aussen mehr.

Ich glaube ein "Er oder sie soll" ist Teil des Problems. Das ist es, was er oder sie kennt. "So oder so sein zu müssen, um anerkannt zu werden." bzw. nicht gesehen, erkannt und verstanden zu werden.

Problem #2: Wenn der (gestörte) Narzisst nach innen schaut, findet er erst einmal: Nichts. Beziehungsweise ein unerträgliches Gefühl von Minderwertigkeit, Hilflosigkeit, Verletztheit und Überforderung. Ich möchte fast von "Identitätskernschmelze" sprechen. Das war für mich - als jemand, der sich mit Anfang zwanzig schon für sehr reflektiert hielt und unrealistischste Eigenansprüche an den Tag legte - eine schockierende Erkenntnis: "Ich habe mein Leben nur an den Vorstellungen anderer bzw. an meinen Vorstellungen betreffend der Vorstellungen anderer ausgerichtet." Und das war für mich natürlich umso schlimmer, als dass ich mich für verdammt reflektiert und alle anderen für Idioten hielt. Ich glaube, das war sogar das Schlimmere: Das ich es nicht erkannt, sondern mich getäuscht/geirrt hatte.

Wenn diese Leere, dieser Supergau und Zusammenbruch überwunden wird, dann kann ein Identitäts-/Selbstwertaufbau beginnen. Bestätigung im Außen braucht zudem jeder. Menschen mit frühen narzisstischen Kränkungen und Verletzungen mehr als andere. Den Narzissten einfach mal Narzissten sein lassen, damit Vertrauen entstehen kann.

Und an dem Punkt bin ich bei

*******na57:
Und der Person, die unter dem Verhalten der anderen leidet, nützt es herzlich wenig zu erfahren, warum diese Person so ist.

und dem was du, PlayaSan, mit korrigierenden Beziehungserfahrungen im Therapiesetting beschriebst. Kann auch im Alltagsleben stattfinden, hängt in beiden Fällen aber stark vom Reifegrad ab. Denn gerade Narzissten bieten ein dermaßen großes Kränkungspotential, dass der Therapeut hinsichtlich seines eigenen Narzissmus' ziemlich gut aufgestellt sein muss, um nicht selbst zum Problem zu werden.
**********oison Frau
237 Beiträge
@********adra.. Ja, du hast absolut recht, das zerstörerische Verhalten des NPSler trifft auch ihn.
Und es ist nicht so, dass die Partner nur Menschen ohne Selbstbewußtsein sind.. Ich war über 30, als ich ihn kennenlernte, hatte 2 halbwüchsige Kinder, einen Job, und war zufrieden mit meinem Leben. Und auch sein späteres Verhalten, seine manipulationsversuche, die Versuche, mich klein zu machen, usw. konnte ich nicht verstehen, hab mich aber nie verbogen für ihn. Und erst als ich nach der Trennung, 16 Jahre später, dahinterkam, woran es lag, konnte ich es nachvollziehen. Hass und Wut hab ich aber keine gefühlt, nur Trauer, und bedauern, dass ich nicht früher dahinter gekommen bin. Ich bedauer ihn, denn mit seinem nur NPS konnte ich umgehen ( aber es kamen dann noch andere Sachen dazu, die für mich absolut untragbar waren), und so hat er den einzigen Menschen verloren, der trotz allem immer für ihn da war, wo er ab und zu auch die Maske fallen lassen konnte. Ich merke, er sucht verstärkt wieder den Kontakt, aber da führt kein Weg mehr zurück. Dazu wertschätze ich mich zu sehr, und Therapeutin will ich auch nicht sein, für jemanden der das nicht will.
Und obwohl ich der Meinung bin, dass ich auch während unserer Zeit gesundes selbstbewußtsein und Selbstwert hatte, hab ich trotzdem gelernt, verstärkt auf mich zu achten. Wenn mein Bauch nein sagt, und der Kopf oder Herz meint, hab Geduld, gib noch ne Chance, das wird schon, nein, es gibt keine Chance ... Und die 2-3 x wo ichs doch versucht hab, hat sich nur das erste Gefühl bestätigt. Ich denke, das ist das wichtigste.. Auf sich selbst gut achten.. Wenn wir es selbst nicht tun, wer solls denn sonst tun? (Aus der Kleinkinder sind wir ja schon lange raus, gelle?)
******t_S Paar
110 Beiträge
Ui, sehr viele Gedanken...

@http://www.joyclub.de/my/3469363.waterdragon2015.html
Ich finde aber nach wie vor nicht, dass man den Betroffenen hilft, indem man sagt, ihr hattet ja kein Selbstwertgefühl, seid selber Schuld. Das wir nicht unschuldig sind, wissen wir sicherlich alle. Aber mir persönlich hilft es mehr, zu erfahren, wie andere mit der Situation umgegangen sind.

Ein guter Anfang ist m.E. die Schuld ansich zu verbannen. Es gibt durchaus eine Perspektive, in der niemand Schuld hat, jeder Fehler machte, es für niemanden fair war und jeder die Chance hat, etwas für sich daraus zu lernen. Ich laß einmal eine tolle Aussage, nach der es hilfreich ist, sich zu sagen: "Ok, ich habe mich geirrt, nächstes Mal weiß ich es besser."
(Falls ich den Eindruck erweckte - für mich gab es weder einen Schuldigen noch jemand mit "kein" Selbstwertgefühl in meiner Aussage.)


@PlayaSan
Im Sinne der anerkannten Definition, wann NPS diagnostiziert werden kann, mag ich nicht widersprechen. Um Himmels willen. Dennoch, den tatsächlichen Unterschied zwischen Egoismus und Narzismus würde ich gerne wissen. Ich beschäftige mich schon lange damit und erkenne diese als nahezu äquivalent, zumindestens in ihrer Konsequenz.

Im Zusammenhang mit deiner eingehenden Frage finde ich die Antwort von Versuchender sehr, sehr passend!

Den Narzissten einfach mal Narzissten sein lassen, damit Vertrauen entstehen kann.

Mag unglaubwürdig erscheinen. Doch es nimmt die Segel aus den Wind.

@deliciouspoison
(Sich) Selbst bewusst sein, ein wunderbares verkanntes Wort. Auch wie schon eingehend geschrieben, halte ich die Schuld frage für irrelevant. Wir sind menschlich, wir machen Fehler, schenkten Vertrauen, dass missbraucht wurde. All das bedeutet nicht, das wir uns selbst nichts wert wären. Es bedeutet nur, dass wir unsere (ein Stück weit unreflektierten) Hingabe verkannten und später an ihr erkannten, dass wir uns selbst vergaßen. Wir vergaßen uns und so waren wir uns nicht vollständig bewusst.

Selbstbewusstsein wird oft mit konsequenten und fehlerfreien Handeln verwechselt. Sich um sich selbst bewusst für jemanden zu entscheiden, ist richtig, wenn es eine freie Handlung war. Geschah dies aus dem Grund von der Person geliebt und verstanden zu werden oder gar die Person zu retten, driftet das Schnell ab. Was genau ist der Unterschied zwischen heute und damals, wenn die heutige Erkenntnis ist, dass es kein (kranker) Narzisst die eigene Zuneigung mehr verdient hat? Was ist der Unterschied, wenn nicht der, dass wir uns heute mehr (als das) wert sind?
Gallus_Madra:
Ein guter Anfang ist m.E. die Schuld ansich zu verbannen

Mag ein Anfang sein, da man hier nicht vergessen darf, das der Betroffene oftmals davon ausgeht, dass er Schuld hat. Mit "nicht unschuldig" meinte ich, dass auf beiden Seiten Fehler gemacht wurden und nicht, dass eine eindeutige Schuldzuweisung erfolgt. Mit den Fehlern allerdings sollte man sich früher oder später auseinandersetzen, da sonst ein Lernen aus den Fehlern nicht erfolgen kann. Dazu ist aber ein gesundes Selbstbewußtsein von Nöten.

Gallus_Madra:
Selbstbewusstsein wird oft mit konsequenten und fehlerfreien Handeln verwechselt

Ich habe jeden Tag Umgang mit vielen Menschen, diese Aussage trifft jedoch nur auf sehr wenige zu. Sich selbst bewußt zu sein, heißt auch seine Fehler zu kennen, genau wie seine Stärken und Schwächen und sich eben genau so anzunehmen. Ich denke, dem sind sich viele Menschen bewußt, ob sie nun ihre Fehler gern annehmen oder nicht, bewußt sind sie ihner trotzdem. Dass es Menschen gibt, die trotzdem nach mehr streben, hat ja auch etwas damit zu tun, dass sie sich eben bewußt sind, dort, wo sie hinwollen noch nicht zu sein.

Gallus_Madra:
Was genau ist der Unterschied zwischen heute und damals, wenn die heutige Erkenntnis ist, dass es kein (kranker) Narzisst die eigene Zuneigung mehr verdient hat?

Nun ich für meinen Teil empfinde sogar eine sehr tiefe Zuneigung zu einem Narzissten, nämlich für meinen besten Freund.
Der Unterschied zu damals ist, dass ich mit diesen Menschen umgehen kann, aber keine Beziehung mehr mit ihnen wollen würde.


Ich empfinde auch keinen Hass oder Wut gegen meinen Exmann, wenn ich ganz ehrlich bin, tut er mir einfach nur leid. Weil er die vielen Angebote zur Behandlung, die sich ihm geboten haben, nicht angenommen hat. Und er ist sicherlich derjenige, der darunter am meisten leidet.
*********aar3 Paar
196 Beiträge
Die einzige schuld die man hat ist das man sich nicht sofort von einem narzissten getrennt hat
Denn man kann tun oder lassen was man will in einer Beziehung mit einem narzissten kann man nur verlieren
Ja, der Fehler ist, sich darauf einzulassen und zuzulassen bis zur Trennung...
Wobei es beim drauf einlassen sehr viel schwerer ist, den Fehler zu erkennen....
**********ro_bw Frau
403 Beiträge
Da ich nun weiß, aus welcher Ecke Du kommst @ PlayaSan, kann ichs schreiben:
Mein einziges sexuelles Erlebnis mit einem Narzissten war strunzlangweilig für mich. Der war derart auf sich bezogen, für mich blieb da nix. Außer Langweile mit null Wiederholungscharakter.
Um das zu relativieren: das ist mir auch, wenn gar selten, mit Nichtnarzissten passiert - der eine kanns halt, der andere nicht.

Wie schon erwähnt: Ich würde zwei Narzissten als Wegkreuzer meinerselbst bezeichnen wollen. Mein Vater und ein befreundeter Bekannter. Bei beiden empfinde ich es so, wie Versuchender das beschrieb, bzw. wie ich das bei mir ankam:
Sie sind im Grunde ihres Herzens verzweifelte, zweifelnde Menschen, einsam in und mit sich selbst. Das Großartige fand eher im Außen statt. Meine Verständnisebene war irgendwann ausgereizt.

Vom Vater hab ich mich vor Jahren getrennt. Mords Galama seinerseits: "die unartige Tochter" - während er damit noch hausieren ging, hatte er sich längst bei neuen Opfern eingenistet. Für mich war die Trennung hart und unangenehm - ich zog sie durch und habe jetzt ein schönes Leben.
Der befreundete Bekannte ... der meldete sich nur noch, solange es für ihn noch etwas zu holen gibt.

Narzissten sind Menschen, zweifelsohne. Ich kann super ohne. Wer nur mit kann, melde sich bei supermaus mit ihrem großen Herzen.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
@*******rie

Das Verstehen wollen kenne ich auch nur zu gut, ich will nachvollziehen können, warum verhält sich jemand so, warum verhalte ich mich so, wie konnte es dazu kommen, dass ich mich auf jemanden einlies, der mir letzlich nur wehtat und mich nachhaltig verletzt hat.

Nein, Verständnis wollte ich nicht entwickeln, aber verstehen war wichtig für mich, um mich von dem was vorgefallen ist befreien zu können.

Was mir letztlich geholfen hat wieder bei mir zu sein, mich von Schmerz zu lösen und eigenen Frieden zu finden, war nicht Verständnis, aber verzeihen lernen. Aus der Erkenntnis, dass Menschen aus vielfältigsten Gründen so sind, wie sie sind, entstand in mir das Bedürfnis zu verzeihen. Es entstand damals zum ersten Mal in mir das Gefühl, ich handele selbst und entscheide und nicht irgendwer und irgendwie macht ein anderer etwas mit mir und mit dem diesen Menschen verzeihen, habe ich mir selbst verzeihen können. Das war für mich sehr befreiend und Heilung konnte erst da beginnen.

Es war kein leichter Weg damals für mich, teilweise war er sehr sehr schmerzvoll, aber ich habe es gelernt.

Dadurch konnte ich diesen Menschen loslassen und ihn so sein lassen. Immer mit dem Wissen, ich habe mit diesem Menschen alle Verbindungen gekappt. Es hat mich gestärkt, es hat mich eigene frühe Verletzungen heilen lassen und bestärkt mich heute weiterhin.

Das kann sehr schmerzen, gerade wenn es, wie bei dir, auch die Eltern sind, und Trauer zuzulassen ist wichtig, denke ich. Ich glaube, das wirklicher Frieden nur mit einem Akt des Verzeihens funktioniert. Das muss nicht an den/die Betreffenden persönlich gerichtet sein, ist mehr eine innere Gefühls-/Einstellungssache.
*****San Mann
86 Beiträge
Themenersteller 
@Versuchender
Hi Versuchender - Du hast Dich mit dem Thema beschäftigt. Für unsere Mitleser möchte ich einige Aussagen kommentieren:

Mein letzter Stand war, dass unsere Gehirne lebenslang plastizide (= veränderbar) sind.

Nicht alle - grundlegende Verbindungen bleiben - aber hier ist ein Neurologe oder Psychiater der richtige Ansprechpartner

In der Tat habe ich das selbst schon gemacht. Sexualität mit Menschen außerhalb meines Beuteschemas zur Selbsterfahrung. Spannende Geschichte.

Sexualität kann bei einem NPSler Zugänge zum Gefühlsleben legen - vorsichtige Versuche mit Tantra können experimentell probiert werden - aber auch sexuelle Phantasiereisen sind eine echte Alternative

Problem #2: Wenn der (gestörte) Narzisst nach innen schaut, findet er erst einmal: Nichts. Beziehungsweise ein unerträgliches Gefühl von Minderwertigkeit, Hilflosigkeit, Verletztheit und Überforderung. Ich möchte fast von "Identitätskernschmelze" sprechen. Das war für mich - als jemand, der sich mit Anfang zwanzig schon für sehr reflektiert hielt und unrealistischste Eigenansprüche an den Tag legte - eine schockierende Erkenntnis: "Ich habe mein Leben nur an den Vorstellungen anderer bzw. an meinen Vorstellungen betreffend der Vorstellungen anderer ausgerichtet." Und das war für mich natürlich umso schlimmer, als dass ich mich für verdammt reflektiert und alle anderen für Idioten hielt. Ich glaube, das war sogar das Schlimmere: Das ich es nicht erkannt, sondern mich getäuscht/geirrt hatte.
Wenn diese Leere, dieser Supergau und Zusammenbruch überwunden wird, dann kann ein Identitäts-/Selbstwertaufbau beginnen

Die erste Selbsterkenntnis ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Der NPSler nimmt erstmalig sich SELBST war und erkennt mögliche Defizite ... dieser "Schock" mkann aber kurzfristig zu einer Verstärkung der "egoistischen Seite" führen ... hier beginnt die therapeutische Arbeit

Bestätigung im Außen braucht zudem jeder. Menschen mit frühen narzisstischen Kränkungen und Verletzungen mehr als andere. Den Narzissten einfach mal Narzissten sein lassen, damit Vertrauen entstehen kann.

Natürlich, Narzissten haben sehr viele positive Eigenschaften, häufig charismatisch, gesellschaftlich gemocht, beruflich erfolgreich, rede- und schreibgewandt ... natürlich muss der Narzisst als Person nicht "vernichtet" werden ... die Wahrnehmung, warum sich Menschen von ihm abwenden sollte therapeutisch gefördert werden. Der BEricht von Tommy zeigt sehr gut die Sicht auf, die bei NPSler bestehen kann.

Neben der Verhaltenstherapie sind mir die systemisch-lösungsorientierte Behandlungsansätze und die Ansätze der Schematherapie nach Jung bekannt. Letzteres halte ich auch für sehr gut und sehr erfolgsversprechend.

Es ist gut, deine Sicht der Dinge als Mensch mit einer ausgeprägten "egoistischen Seite" zu lesen.
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
. Narzissten sind Menschen, zweifelsohne. Ich kann super ohne. Wer nur mit kann, melde sich bei supermaus mit ihrem großen Herzen.

Menschen sind Menschen, sehr individuell...auch in ihren Persöhnlichkeiten...es gibt schwierige und weniger schwierige Charaktere...und es gibt auch Krankheiten...dennoch behaupte ich...jeder Mensch hat auch Gutes und liebenswertes in sich...egal was er im Außen zeigt...ich hole jeden Menschen da ab wo er steht...und schaue gern hinter die Fassade...mich interessiert das Wesen...ja und das mache ich mit Herz, Verstand, Empathie, Verständnis und
Geduld... *zwinker*
**********ro_bw Frau
403 Beiträge
Natürlich, Narzissten haben sehr viele positive Eigenschaften, häufig charismatisch, gesellschaftlich gemocht, beruflich erfolgreich, rede- und schreibgewandt.

Ist das wirklich positiv zu werten im Sinne eines "außer ihm solls allen gut gehen" ?

Beispiel:
Mein Freund hatte eine Geburtstagsfeier *runder + 1". Den Leuten, die da waren, war allen klar, dass die Geburtstagsfeier ein Jahr davor nicht stattfinden konnte aufgrund ungünstiger Rahmenbedingungen. Was macht der mir damals befreundete Narzisst (der das auch wusste!)? Fährt mitten in die Feier (Motorrad mit Seitenwagen - voll spektakulär) vor, als alle versammelt waren, damit das auch echten Effektcharakter hat. Stellt eine Dose Haribo hin mit "Originell-Schildchen". Volle Aufmerksamkeit gewünscht. So richtig kapiert hats fast niemand.
Es gab exakt eine Person, die auf der Schleimspur ausgerutscht ist.
Alle anderen waren nur peinlich berührt.
Den damaligen Freund werden wir niemalsnimmernicht mehr einladen.

Man kann ja echt für alles mögliche Verständnis aufbringen wollen, irgendwann ist aber einfach auch Ende Gelände.
Das Verständnis gegenüber Narzissten wird spätestens dann aufhören wenn man mit einem von Ihnen näheren (persönlichen oder geschäftlichen) Kontakt hatte und dieser einem nicht sonderlich gut tat um es mal runterzuspielen.

Mir gehen andere Menschen auch am Hintern vorbei die mich eben nicht im entferntesten tangieren.

Um es ganz krass auszudrücken:

Jemand der nicht in solcher Lage war sollte sich dazu hier auch nicht allzusehr mit seinen Kommentaren aus dem Fenster lehnen. Denn wo keine Ahnung da auch kein Verständnis.

Hier ist eben auch das Thema wer Erfahrungen gesammelt hat. Meinungen und Kontras sind in einem Forum zwar selbstverständlich jedoch gegenübern Opfern von Narzissten teilweise arg unsensibel wenn nicht sogar mehr als unangebracht.

Wenn ich keine Ahnung von Fussball habe diskutiere ich auch nicht über das Verhalten des Torwarts oder wie ich es (besser) gemacht hätte den Ball zu halten.

Es kommt schon sehr lächerlich rüber. Oder aber die Opfer werden nicht ernst genommen. Typisch für die heutige Zeit. Man kann immer sehr gut reden als Aussenstehender. MMn einfach fail am Platze.

Und jetzt steinigt mich.
**********ro_bw Frau
403 Beiträge
Liebe supermaus,

ich stimme Dir durchaus zu, dass jeder Mensch liebenswertes und gutes in sich birgt. Manchmal wuselt das eben in Katakomben so vor sich hin. Weil gewünscht.

Ich buddel da nix mehr aus, es sei denn, ich werde darum gebeten - das hat für mich mit Respekt zu tun. Mit Herz und Verstand.

Hol Dir Menschen ab, so wie Du glaubst, dass Du das tun musst.
Ich bleib da gerne außen vor.
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Erfahrungen und Meinungen...
.Hier ist eben auch das Thema wer Erfahrungen gesammelt hat. Meinungen und Kontras sind in einem Forum zwar selbstverständlich jedoch gegenübern Opfern von Narzissten teilweise arg unsensibel wenn nicht sogar mehr als unangebracht.

Jeder, kann in einem Forum seine Erfahrungen und auch seine Gedanken oder Meinungen zum Thema äußern...kaum jemand kennt hier persönlich die Betroffenen und die genauen Umstände ihrer Lebensgeschichten...keiner ist unsensibel, wenn er seine persönliche Meinung kund tut...ich würde niemanden als Opfer oder als Narzisst bezeichnen...weil ich kein Arzt oder Therapeut bin und das garnicht beurteilen kann...andere Menschen, ihren Charakter, ihre Persöhnlichkeit zu beurteilen wäre mir nur dann möglich, wenn ich sie persönlich kennen lerne...mir mein eigenes Bild mache....ich kann nur aus meiner Sicht beurteilen...und nicht vom Hören - Sagen Anderer,
die ihre eigene Sicht haben...

. Natürlich, Narzissten haben sehr viele positive Eigenschaften, häufig charismatisch, gesellschaftlich gemocht, beruflich erfolgreich, rede- und schreibgewandt ... natürlich muss der Narzisst als Person nicht "vernichtet" werden ... die Wahrnehmung, warum sich Menschen von ihm abwenden sollte therapeutisch gefördert werden. Der BEricht von Tommy zeigt sehr gut die Sicht auf, die bei NPSler bestehen kann.

Gut, das es auch ein paar positive Wahrnehmungen...von anderen Menschen gibt...am Besten, man lässt jeden sein wie er nun mal ist...respektiert ihn in seiner Persöhnlichkeit...schult seine eigene Wahrnehmung und Menschenkenntnis...um für sich selbst...früh zu erkennen, ob man damit klar kommt...oder eben nicht...oder man lernt es, auch mit schwierigen Persöhnlichkeiten umzugehen...habe ich selbst auch gelernt...wenn man es denn will...wenn nicht, geht man diesen Menschen einfach aus dem Weg...so habe ich es in meinem Leben immer gehalten...habe Erfahrungen gesammelt...aber keine die mir persönlich geschadet haben...und genau das...habe ich hier zum Ausdruck gebracht...nicht mehr, aber auch nicht weniger...

Man kann..einen anderen erwachsenen Menschen nicht erziehen oder nach eigenen Vorlieben umgestalten...egal, welche
"schwierige Persönlichkeit" er hat oder nicht...leidet ER selbst wird er sich Hilfe suchen...früher oder später...Leiden die Anderen , können auch Sie sich selbst helfen...in dem sie sich und ihr Verhalten verändern...wenn sie es denn wollen..

Genau deshalb, ist der Joy-Club für mich...eine ganz besondere Plattform...weil die Mitglieder interessante, sehr intelligente und lebenserfahrene Persönlichkeiten sind...die zu einer sehr individuelle Meinungsbildung beitragen...und eben deshalb kein 0815 Meinungseinheitsbrei entsteht...

Jeder, kann sich seine eigene Meinung...aus seinem eigenen erlebten Erfahrungen und der Vielzahl der Beiträge bilden...oder auch nicht...das steht jedem frei...und jeder lebenserfahrene Mensch...respektiert auch in Diskussionen, die Meinung anderer Diskussionspartner...das gehört zum freundlichen
Miteinander... *g*
*******na57 Frau
22.285 Beiträge
JOY-Angels 
jeder Mensch hat auch Gutes und liebenswertes in sich...egal was er im Außen zeigt.
Genau das ist mein Credo - es gibt keinen Menschen, den ich wirklich "hassen" kann und für meinen Ex empfinde ich im Moment hauptsächlich Mitleid.

Aber ich habe auch Mitgefühl mit der Katharina, die so unglücklich war und dachte, dass sie etwas falsch gemacht hat. Ja, sie hat den falschen Mann geheiratet, aber der hat ihr Herz, ihre Liebe, ihr Einfühlungsvermögen, ihren Verstand ausgenutzt und hat sie ausgesaugt. Vielleicht nicht bewusst, aber es war so. Ich habe Mitleid mit ihr, dass sie, statt einen schönen Tag mit ihrem Mann zu haben, sich gegen seine verbalen Übergriffe wehren musste. Dass sie Angst um die psychische Stabilität ihres Kindes hatte und immer noch hat.

Denn all meine Empathie und mein Verständnis und mein Verstand und mein Herz haben ihn nicht verändern können.
*gr*

..ich hole jeden Menschen da ab wo er steht...und schaue gern hinter die Fassade...mich interessiert das Wesen...ja und das mache ich mit Herz, Verstand, Empathie, Verständnis und
Geduld...


Das tue ich auch. Mit Geduld und mit der nötigen Distanz, damit mich der Umgang mit den anderen nicht kaputt macht.

Aber als Ehefrau, liebe Supermaus, geht das nicht. Da war ich gefühlsmäßig verstrickt, ich hatte mich ja in ihn verliebt und diese Liebe war auch lange vorhanden. Und das führte dazu, dass ich dabei kaputt ging und mich nicht so schützen konnte, wie es nötig gewesen wäre.

ich kann nur aus meiner Sicht beurteilen...und nicht vom Hören - Sagen Anderer,
die ihre eigene Sicht haben...

Aber es gibt hier User, die aus einer eigenen Sicht als Betroffene schreiben, das ist kein Hören-Sagen. Wir urteilen in der Regel nicht mal, wir erzählen nur. Du willst, dass wir Deine Meinung respektieren, aber dann solltest Du auch respektieren, dass jemand, die /der mit so einem Menschen zusammen gelebt hat, einen schmerzhaften Prozess der Ablösung und der Neu-Findung hinter sich hat.

Im günstigsten Fall haben wir es geschafft, sind klüger und stärker geworden. Dann kann man auch verzeihen, loslassen und im Leben weiter gehen. Aber das dauert, das ist schmerzhaft, das hat mich immer wieder in tiefe Löcher geworfen ... und ich bin all den Freunden dankbar, die meine Persönlichkeit nicht ausgenutzt haben und die mir beigestanden haben.

Ich finde es nützlich, die Meinung von narzisstischen Menschen selber zu lesen, wie z.B. Tommy_DA. Oder von Fachleuten, die über mögliche Therapien diskutieren, das finde ich auch sehr interessant.

Aber die "guten Ratschläge" von Außenstehenden haben mich lange genug verunsichert und in die falsche Richtung geführt.
******t_S Paar
110 Beiträge
@http://www.joyclub.de/my/3469363.waterdragon2015.html
Ich denke letztendlich ist unsere Haltung/Meinung sehr ähnlich. Vielleicht unterscheidet sich unsere Herangehensweise, ich bin manchmal sehr pedantisch. (Ein Attribut, für das ich lange brauchte, um es an mir zu erkennen.)


@http://www.joyclub.de/my/2923955.zoemey.html
Zu dem Thema "Leben und Sexualität mit einem Narzissten" gehört nicht nur die Abgrenzung zu einem (krankhaften) Narzissten. Dann würde es reichen, ein "Kein" vor dieser Überschrift zu setzen. Ich verstehe deine Erfahrung und den Argwohn, der dabei aufkommen kann, wenn trotz der Erfahrung ein wenig differenzierter betrachtet wird. Dadurch verlagert sich aber nicht das Augenmerk auf das "Opfer". Durch diesen Begriff verlagert es sich rein auf eine Schwarz-Weiß-Sicht.

Ich denke das niemand, der unter den Auswirkungen eines NPSlers litt, das verdient hätte. Es sind schlicht zwei Themen, zwei Perspektiven. Die eine Perspektive auf den NPS selbst und die andere auf den Betroffenen.

Wenn ich für letzteren sage, dass diese Person ein Unvermögen besaß, sich gegen einen NPSler zu wehren (aufgrund mangeldem Selbstwertgefühl/bewusstsein), dann meint das nicht, dass diese Person Schuld hätte. Eben genau diese Wertung lehne ich total ab, bei beiden Personentypen.

Es kommt schon sehr lächerlich rüber. Oder aber die Opfer werden nicht ernst genommen. Typisch für die heutige Zeit. Man kann immer sehr gut reden als Aussenstehender. MMn einfach fail am Platze.

Ich habe genügend Narzissten erlebt, genügend Menschen begleitet, die noch bis heute darin leiden. Und es ist letztlich immer die gleiche Geschichte. Die Personen haben gelernt, dass sie jenen Narzissten die Macht über sich nahmen. Und sie wurden zu großartigen Wesen ihrer Selbst.

Wie könnte ein "Opfer" ernsterer genommen werden, wenn nicht dadurch, ihm jederzeiten offen, warmherzig und gleichzeitig aufrichtig zu begegnen. Ich hilft niemanden, nur den Finger zu auf den Narzissten zu zeigen. Es hilft offenzulegen, welche Macht ihm zugestanden wurde. Das das vermeintlich "Opfer" Kraft für sich selbst gewinnen sollte, um sich den nicht zu unterschätzenden Nachwirkungen auf die Seele zu stellen. Das hilft. Das ist real. Denn dem "Opfer" nützt es zu aller erst aufzuhören ein "Opfer" für so jemand zu sein.


@Katharina57

Ich verbrachte ein lange Zeit mit einer Narzisstin. Es war eine Mischung einer Liaison, sexuellem Tabu und Zusammenarbeit als Selbstständige. Diese Zeit war sehr, sehr schlecht für mich. Für sie war es ständig wichtig, was sie von allem abbekommt. Und ich versuchte alle Komponenten, zwischenmenschliches und geschäftliches unter einem Hut zu bekommen. Ich verbog mich, ich wollte ihre Anforderungen gerecht werden. Sie driftete immer stärker ab, war nur noch auf FB unterwegs, zog über jeden Menschen her. Nur nicht über mich, jedenfalls nicht in meiner Gegenwart.

Meine Geschichte mit ihr endete, wie sowas enden muss: mit viel Krach. Ab dann an wandelte sich das Bild. Sie hatte einen anderen "Beschützer" gefunden und zog übelst über mich her. Sie hetzte sogar andere mit körperlicher Gewalt auf mich. Für sie war jeder andere Schuld an ihrer Misere und nur ihre Bedürfnisse standen im Vordergrund.

Worauf ich hinaus will. Nach einige Jahren und Übung in der Selbstfindung betrachte ich sie neu. Und sie hat trotz allem etwas Schönes in ihrem Herzen. Ich verstehe die Gedanken von supermaus_63 gut. Denn noch wichtiger als mein Bild über sie war die Erkenntnis, dass ich das alles mit mir hab machen lassen. Im Grunde wusste ich (kognitiv) schon früh, dass es falsch lief. Bewusst (Verinnerlicht) hatte ich das nicht.

Mir ist darüber hinaus aufgefallen, dass alle andere Männer, zu denen sie nacheinander wanderte, selbst arge Selbstbewusstseinsprobleme hatten. Der vor mir warnte mich. Der nach mir hörte wie ich nicht auf die Warnung. Sich seiner Entscheidungen bewusst zu sein, ist schon gut. Sich seiner Gefühle bewusst zu sein, schwerer. Den Wert sich selbst zu geben und nicht von anderen zu erkämpfen, eine Kunst.

Vielleicht wirkt das auch wie ein Ratschlag. Ich hoffe nicht. Es ist nur meine Erfahrung, mein Sagen (hier), dass mich in meiner Erfahrung bestärkt.

Es ist halt ein sehr kontroverses Thema, das zudem emotional belastet ist.
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