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Leben und Sexualität mit einem Narzissten

*******na57 Frau
22.286 Beiträge
JOY-Angels 
Es sind schlicht zwei Themen, zwei Perspektiven. Die eine Perspektive auf den NPS selbst und die andere auf den Betroffenen.
Eben.

Und das sind zwei getrennte Perspektiven. Solange ich als Betroffene noch drin stecke im Prozess der Verarbeitung, kann ich nicht gleichzeitig die Perspektive des NPSlers einnehmen. Denn diese Tatsache, dass ich das jahrelang versucht habe, hat mich ja in dieses Leid gebracht !

Keine der hier Betroffenen leugnet, dass die ganze Geschichte auch mit ihr/ihm selber zu tun hat. Ich habe schon gesagt, mir wurde im Nachhinein klar, dass mein Ex nicht der einzige Narzisst in meinem Leben war oder ist, da sind auch KollegInnen und Freundinnen, die dann doch keine waren. Ich bin froh über all das, was ich lernen durfte, vor allem über mich - und das lese ich bei allen anderen auch.

Niemand ist perfekt, jeder hat so seine Defizite und Lektionen zu lernen. Manche Lektionen tun sehr weh. Und manche dauern Jahrzehnte - Warnungen von außen habe ich auch nie hören wollen. Da geht jeder seinen Weg .

Und wenn frau dann im Nachhinein immer noch unter dem Narzissten leidet - wenn er stalkt, Verabredungen nicht einhält, seinen Ärger auf die Frau am Kind auslässt, wenn sie Depressionen hat, therapeutische Hilfe braucht .... auch dann kann frau schwer das "Gute" im Ex-Partner sehen.

Irgendwann - granatapfel hat es geschrieben - ist man fertig. Irgendwann hat man es hinter sich gelassen und der letzte Schritt zur eigenen Erlösung ist das Verzeihen. Aber das ist nicht der erste Schritt in meiner Erfahrung.
*******na57 Frau
22.286 Beiträge
JOY-Angels 
Sorry, mir ist gerade noch ein Gedanke gekommen, aber dann muss ich *arbeit* und schweige erstmal, versprochen !

Die Reaktion der anderen, die die wahre Geschichte auch nicht gesehen haben und mit den üblichen guten Ratschlägen kamen...."Das kenne ich, hat mein Mann auch mal... da habe ich einfach ... da musst Du ..." -- und miteinem Augenzwinkern "Du musst ihn eben richtig erziehen !"

Aber es ging so nicht. "Einfach mal drüber reden" ... wie denn, wenn der andere sofort aus dem Raum geht, wenn ich anfange ? Und vor allem der eigentlich gute Gedanke, mal eine Weile in den Schuhen des anderen zu gehen .... das habe ich jahrelang gemacht. Solange, bis ich meine eigenen Schuhe nicht mehr gefunden habe.

Im Endeffekt habe ich mir und meiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr getraut. Ich war unglücklich - aber ich traute mich nicht mehr, dazu zu stehen, weil man mir einredete, dass ich keinen Grund hätte. Dass ich selber irgendwas falsch mache, und wenn ich das korrigiere, dann geht es mir besser.

Das war das Schlimmste: dass ich mir selber nicht mehr vertrauen konnte. Zumal ich auch in meiner Kindheit immer die "Ist doch nicht so schlimm" und "Musst nicht weinen" Trostreden gehört habe und selten erfahren hatte, dass jemand meine Gefühle ernst nimmt.

Das ist auch einer der Gründe, warum ich nicht früher gegangen bin, denke ich.
@Gallus_Madra
Ich denke letztendlich ist unsere Haltung/Meinung sehr ähnlich. Vielleicht unterscheidet sich unsere Herangehensweise, ich bin manchmal sehr pedantisch.

Nun, ich war Perfektionist.... das war vielleicht ein Grund mehr, warum ich an einen Narzissten geriet.... heute habe ich dem abgeschworen und mir geht es besser dabei.... versuch doch einfach mal, nicht so pedantisch zu sein, mit Hilfe von Therapeuten geht das sehr gut und es könnte dir gut tun *top*
Liebe Supermaus

und das mache ich mit Herz, Verstand, Empathie, Verständnis und
Geduld...

So war ich auch einmal. Wenn du aber denkst, dass genau das dich qualifiziert, um mit einem Narzissten eine dauerhaft zufriedenstellende Beziehung zu führen, dann irrst du. Denn ich habe das am eigenen Leib erfahren. Es wird dem Narzissten niemals ausreichen.
Er wird, und ich denke, das macht er intuitiv, genau da ansetzen, wo deine Mankos liegen.
Ich nehme mal als Beispiel das Gewicht. Eine Frau hat also ein paar Kilos zuviel auf den Rippen, ist dabei aber sehr attraktiv und sexy. Sie wird irgendwann in ihrem Leben und sei es in der Schulzeit von irgendjemanden dafür gehänselt wurden sein, das hat sie sicherlich weggesteckt, aber die Erinnerung ist da. Und genau da setzt die Manipulation und Suggestion des Narzissten an. Das werden am Anfang keine großartigen Sachen sein. Kleine Äußerungen am Rande wie "Hast du zugenommen?", "Das Kleid würde dir besser stehen, wenn du ein paar Kilo weniger hättest" usw. Irgendwann ist das wie ein lautloser Film, der in deinem Kopf abläuft und ständig Zweifel sät.
Ein anderes Beispiel, die häusliche Sauberkeit. Egal, ob man gern oder oft putzt, dem Narzissten wird es nie sauber genug sein und er wird vielleicht sogar soweit gehen, hinterher zu putzen. Natürlich siehst du als Frau, dass er es eben nicht so gut kann, trotzdem wird er Zweifel säen. Und sei es nur durch Bemerkungen wie "Was hast du denn eigentlich den ganzen Tag gemacht?"
Die Manipulationen laufen suggestiv ab, du kannst dich nicht dagegen wappnen oder wehren, denn wenn du dich wehrst, wird er deutlicher werden, um es zu beweisen.
Du kannst hier sicherlich deine Meinung sagen, das spricht dir keiner ab. Aber so ein bißchen hören sich deine Beiträge schon an, als wenn du es besser wüßtest, nur das kannst du eben nicht. Ich kenne dich ja nun ein bißchen, und weiß, das du ne ganz Liebe bist, aber alles können wir auch mit aller Liebe auf der Welt nicht heilen oder besser machen und auch mit Herz, Verstand, Empathie, Verständnis und Co.
Wenn es nämlich so einfach wäre, würden sich sehr viel mehr Narzissten helfen lassen, wie schwierig das aber ist, kannst du an Tommys Beiträgen sehen. Denn deine Bemerkung, das sie sich alle früher oder später behandeln lassen, ist Wunschdenken.
Es mag ja sein, dass du uns Betroffene nicht verstehst, das ist dein gutes Recht, aber Evian tut es auch nicht und auch sie hat hier geschreiben, allerdings in einem ganz anderen Tenor, durch den man sich eben nicht angegriffen oder bevormundet fühlt.
Von daher kann ich hier die Reaktionen auf deine Posts schon recht gut nachvollziehen.
Ich drück dich ganz lieb. *knuddel*

LG Waterdragon
hier wird soviel von " betroffenen " und " opfern " geredet, dass man meinen könnte, man wäre in einer selbsthilfegruppe für laktoseintoleranzbetroffene.

wenn hier nur " opfer-talk " betrieben werden soll und sachliche ansichtsweisen oder andere herangehensweisen an die problematik als persönlicher affront verstanden werden, lohnt sich eine diskussion wirklich nicht.

übrigens wäre mir neu, dass diagnostizierte " narzissten " unter nem putzfimmel leiden würden. hier werden etliche negative eigenschaften aller ex-männer in einen topf geworfen, verrührt, mit astrologie und küchenpsychologie vermengt und auf halbgarer flamme warm gehalten und dann als " narzisst " präsentiert.

und was mir bei einigen stark auffällt ist diese aggressive art, andere mundtot machen zu wollen, nur weil sie selber nun mal unbedingt opfer sein wollen. diese basta-logik is nich so meins....aber ich komm ja auch eher aus der systemischen ecke.... *angsthab* *zwinker*
*********aar3 Paar
196 Beiträge
maus
Oh maus mit herz und verstand und gefühl
Wie lange willst du das durchhalten da du egal was und wieviel du tust absolut nichts und nie was zurück bekommst
Irgentwann ist jeder der nichts zurück bekommt völlig leer der eine früher der andere später
Sorry aber man sieht du warst noch nie mit einem narzissten zusammen
hmmm
Sorry aber man sieht du warst noch nie mit einem narzissten zusammen

Das empfinde ich als Totschlag-Argument. Was soll man darauf antworten? Jede Sichtweise ist subjektiv und wird mit eigenen Erfahrungen hier präsentiert. Warum nicht ihre? Ich habe es nicht persönlich genommen.
Ich kann doch bei einem Konzert eine falsche Note hören, obwohl ich kein Instrument spielen kann...
********nder Mann
2.896 Beiträge
*****San:
Die erste Selbsterkenntnis ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Der NPSler nimmt erstmalig sich SELBST war und erkennt mögliche Defizite ... dieser "Schock" mkann aber kurzfristig zu einer Verstärkung der "egoistischen Seite" führen ... hier beginnt die therapeutische Arbeit

Was ist eines der wichtigsten Bedürfnisse eines Menschen? Er will sein Gesicht wahren können. Wenig ist schlimmer als wenn du einem Menschen seine Maske vom Gesicht reißt und ihm einen Spiegel davor hältst. Wir alle leben in unseren Illusionen, ohne die wäre ein Leben (dauerhaft) gar nicht möglich.

Eine "Identitätskernschmelze" ist demzufolge kein "Schock". Es ist der Moment, wo du als Narzisst vor der Wahl stehst "Schmeiße ich mich vor den Zug oder akzeptiere ich die "finale Niederlage"/meine eigene Minderwertigkeit und Schwäche?". Es ist der Moment, wo du anfängst Mensch zu sein. Im Guten wie im Schlechten.

*****San:
Natürlich, Narzissten haben sehr viele positive Eigenschaften, häufig charismatisch, gesellschaftlich gemocht, beruflich erfolgreich, rede- und schreibgewandt

Die "Highend-Narzissten", die du beschreibst, sind nur ein Bruchteil der Narzissten an sich. Wir leben in einer narzisstischen Gesellschaft, in der Durchschnitt oder Mittelmaß nicht mehr ausreicht bzw. auszureichen scheint. In der viele meinen sie seien besonders toll, individuell, einzigartig oder kompetent. Oder müssten es sein. Wer ein bisschen Ahnung von Statistik hat, weiß, dass rund 68% bzw. 95% "Durchschnitt" sind. Das ist okay. Über oder unter dem Durchschnitt zu liegen, hat seinen Preis.

*****San:
Es ist gut, deine Sicht der Dinge als Mensch mit einer ausgeprägten "egoistischen Seite" zu lesen.

Jeder Mensch handelt egoistisch.
Pro-soziales Verhalten: Letztendlich egoistisch.
Altruismus - bis auf zwei, drei diskussionswürdige Situationen: Egoistisch. Und in den diskussionswürdigen Situationen kann die individuelle Aufopferung des Individuums als Ausprägung eines artspezifischen Egoismus' verstanden werden.

Das Problem an der Geschichte ist halt nur, dass sich viele Menschen das nicht eingestehen. Beziehungsweise "Egoismus" mit "Rücksichtslosigkeit" gleichsetzen. "Gut auf mich acht geben." und "Gut auf andere Acht geben." schließt sich nicht aus. Im Gegenteil: Je egoistischer ich mich verhalte, umso mehr Rücksicht nehme ich auf andere Menschen. Nur eben nicht auf alle, nicht immer und zu jeder Zeit. (Im Unterschied zu vielen anderen tue ich aber auch nicht so als ob *zwinker* )

****ey:
Man kann immer sehr gut reden als Aussenstehender.

Woher weißt du, wer hier (nur) Außenstehender ist?
schreibt @Supermaus
...... schult seine eigene Wahrnehmung und Menschenkenntnis...um für sich selbst...früh zu erkennen, ob man damit klar kommt...oder eben nicht...oder man lernt es, auch mit schwierigen Persöhnlichkeiten umzugehen...habe ich selbst auch gelernt...wenn man es denn will...wenn nicht, geht man diesen Menschen einfach aus dem Weg...so habe ich es in meinem Leben immer gehalten...habe Erfahrungen gesammelt...aber keine die mir persönlich geschadet haben...und genau das...habe ich hier zum Ausdruck gebracht...nicht mehr, aber auch nicht weniger...

Man kann..einen anderen erwachsenen Menschen nicht erziehen oder nach eigenen Vorlieben umgestalten...egal, welche
"schwierige Persönlichkeit" er hat oder nicht......

wäre klasse, wenn man die beiträge von supermaus nicht nur so versteht, wie man das gerade möchte, sondern sich mit dem tieferen sinn beschäftigt....anstatt immer nur reflexartig zuzubeißen, wenn jemand mal ne andere meinung hat als man selbst. niemand will hier irgendwem seine/ihre persönliche opfererfahrung nehmen und leid kann schlimm sein.
kenne ich.
supermaus sicher auch.


es wäre ja narzisstisch zu glauben, man wäre mit seinem leid ganz allein *zwinker*
******t_S Paar
110 Beiträge
Das Problem an der Geschichte ist halt nur, dass sich viele Menschen das nicht eingestehen. Beziehungsweise "Egoismus" mit "Rücksichtslosigkeit" gleichsetzen. "Gut auf mich acht geben." und "Gut auf andere Acht geben." schließt sich nicht aus. Im Gegenteil: Je egoistischer ich mich verhalte, umso mehr Rücksicht nehme ich auf andere Menschen. Nur eben nicht auf alle, nicht immer und zu jeder Zeit.

Oh, ich bin erfreut. Mit dieser Meinung stand ich oft alleine da. Es mag erst paradox erscheinen, das ist es aber nicht. Wie ich diesbezüglich gerne sage: Jemand der Glücklich (mit sich) ist, teilt sein Glück. Ausnahmslos.
*****a49 Frau
182 Beiträge
Narzissmus oder Egoismus?
Wir sind alle davon betroffen, weil "Gesunder Narzissmus" das psychologische Ideal ist. Es ist eben gerade das fehlende am Selbstwertgefühl, das die Psyche zu kompensieren versucht. Von diesem Ideal bis hin zum übelst "krankhaften Narzisst" ist es ein weites Spektrum.
Ein Narzisst ist, so wie ich das verstanden habe, nicht unbedingt ein Egoist. Er hat nämlich gar keinen Zugang zu seinen Bedürfnissen. Er ist die ganze Zeit damit beschäftigt, Anderen zu gefallen und das zu tun, wovon er glaubt, dass Andere es gerne möchten.
Die Auseinandersetzungen zwischen mir und meinem Ex liefen etwa so ab: ich will............aber mein Chef will doch/meine Schwester will etc. Was er wollte spielte gar keine Rolle. Es war wie Schattenboxen. Zu einem gesunden Egoismus gehört, dass ich Zugang zu meinen Bedürfnissen habe, das ich sagen kann: ich will.
*******na57 Frau
22.286 Beiträge
JOY-Angels 
Ach, LanaRide, ich denke, Du missverstehst das, was gesagt wurde. Ich habe nicht den Eindruck, dass hier eine Horde frustrierter Ex-Frauen ihren Frust über den unfähigen Ex-Mann auskotzt. Und niemand möchte sich in seiner Opfer-Rolle kuschelig einrichten. Im Gegenteil ...

Den Eindruck einer "Selbsthilfegruppe" habe ich allerdings auch, jedoch in positiver Hinsicht. Es tut gut, die Erfahrungen der anderen zu lesen. Mir gehen eine Menge Kronleuchter auf, viele Einzelerfahrungen kriegen auf einmal einen Zusammenhang.

Wobei ich sehr viel Wert darauf lege, für mich daraus zu lernen. Meinen Anteil zu erkennen, um mich in Zukunft anders verhalten zu können. Dazu muss ich aber auch verstehen, was überhaupt ablief. Und mir wird klar, dass es anders war als die üblichen Ehekrisen meiner Umgebung , dass also die üblichen Ratschläge auch nicht greifen konnten.

Mir tut es Leid um das, was mein Ex an Chancen und Glück im Leben verpasst, weil er so ist, wie er ist ... aber das muss er selber in Angriff nehmen.
******t_S Paar
110 Beiträge
Martha49
Ein Narzisst ist, so wie ich das verstanden habe, nicht unbedingt ein Egoist. Er hat nämlich gar keinen Zugang zu seinen Bedürfnissen. [..] Zu einem gesunden Egoismus gehört, dass ich Zugang zu meinen Bedürfnissen habe, das ich sagen kann: ich will.

Genau. Die oft genutzt Kritik "Egoist" ist kein Ausdruck eines gesunden Egoismus. Es ist vielmehr Missgunst, die hier gemeint ist. Denn ein gesunder Egoist gleicht dem gesunden Narzisst. Meines Erachtens wird das Wort "Egoist" (wie manch andere Wörter) zu leichtfertig genutzt. Aber hier kommt wieder das pendatische an mir. Egoismus ist inzwischen halt negativ konnotiert.
********nder:
Was ist eines der wichtigsten Bedürfnisse eines Menschen? Er will sein Gesicht wahren können. Wenig ist schlimmer als wenn du einem Menschen seine Maske vom Gesicht reißt und ihm einen Spiegel davor hältst. Wir alle leben in unseren Illusionen, ohne die wäre ein Leben (dauerhaft) gar nicht möglich.

Eine "Identitätskernschmelze" ist demzufolge kein "Schock". Es ist der Moment, wo du als Narzisst vor der Wahl stehst "Schmeiße ich mich vor den Zug oder akzeptiere ich die "finale Niederlage"/meine eigene Minderwertigkeit und Schwäche?". Es ist der Moment, wo du anfängst Mensch zu sein. Im Guten wie im Schlechten.

Sehr gut erklärt! *top*

Besonders brisant ist bei ausgeprägtem Narzissmus, dass je nach aktueller psychischer Verfassung selbst kleinste Niederlagen als "Identitätskernschmelze" empfunden werden, und dementsprechend aggressives Verhalten auslösen.
Selbst z.B. zuzugeben, dass die eigene Meinung in einer Alltagsdiskussion (haben wir noch genug Milch im Kühlschrank?) falsch war, oder ein kleines eigenes Versäumnis (vergessen, die Wäsche zu waschen) einzugestehen, kann heftigste Gegenwehr auslösen.
********adra:
Die oft genutzt Kritik "Egoist" ist kein Ausdruck eines gesunden Egoismus. Es ist vielmehr Missgunst, die hier gemeint ist. Denn ein gesunder Egoist gleicht dem gesunden Narzisst. Meines Erachtens wird das Wort "Egoist" (wie manch andere Wörter) zu leichtfertig genutzt. Aber hier kommt wieder das pendatische an mir. Egoismus ist inzwischen halt negativ konnotiert.

Egoismus und Narzissmus sind niemals gesund. Sie haben mit Selbstachtung, Selbstrespekt oder Selbstliebe wenig zu tun. Gerade der Narzissmus resultiert eher aus einem Defizit in diesen Bereichen, und bedeutet für den betroffenen ähnlich viel Leid wie für seine Opfer (oder von mir aus "Co-Patienten").
*****nny Frau
199 Beiträge
Ich muss euch wirklich für diesen Thread danken. Er hat mir unheimlich die Augen geöffnet. Es klingt jetzt vielleicht bekloppt, aber es stimmt. Mein Vater verhält sich seit Jahren wie der letzte Arsch. Ich habe es nie verstanden, was ich plötzlich falsch gemacht habe. Nach einem der letzten Ausraster ließ jemand, dem ich mich anvertraute das Wort Narzisst fallen. Ich schenkte dem nicht viel Beachtung, aber als ich die ersten Seiten hier gelesen hatte, begann ich zu recherchieren. Ich recherchierte, wie sich narzisstische Väter verhalten und fand erschreckend viele Parallelen. Dann recherchierte ich, was Kinder von Narzissten ausmacht und ich fand mich darin wieder.
Plötzlich hatte ich auf alle offenen Fragen eine Antwort. Plötzlich ergab sein Verhalten einen Sinn. Natürlich bin ich kein Psychologe und kann keine Diagnose stellen, aber plötzlich fügt sich ein Puzzelteil ans Andere.

Meine Eltern sind nach wie vor verheiratet und meine Mutter befindet sich in einer starken Abhängigkeit zu ihm. Er demütigt sie und ich möchte gar nicht wissen, was hinter verschlossenen Türen alles noch passiert, aber sie beschützt ihn ohne Ende und stellt seine Bedürfnisse, seit ich denken kann, über meine.
Es tut mir sehr weh, dass ich sie nicht beschützen kann. Sie lässt es nicht zu.

Ich habe mich instinktiv von ihm immer weiter gelöst. Umso schlechter wurde unsere Beziehung. Aber es wird mir nie möglich sein, ganz mit ihm zu brechen, solange ich nicht meine Mutter verlieren will.
Ich hatte keine Wahl. Er ist mein Vater.

Ich habe mich oft gefragt, ob er mich gar nicht mehr liebt. Ich bin selbst Mutter und das ist etwas, wovon ich nie nie nie möchte, dass mein Sohn sich sowas fragen muss. Leider kenne ich nun die Antwort. Ich bin ihm egal, spätestens seit ich nicht mehr funktionierte.
*******na57:
Ach, LanaRide


ohne dieses abfällige " ach " wäre dein posting doppelt so schön zu lesen.

*******na57:
Mir tut es Leid um das, was mein Ex an Chancen und Glück im Leben verpasst, weil er so ist, wie er ist ... aber das muss er selber in Angriff nehmen.

es geht ja nur um dein glück und deine chancen. dein mitleid hilft weder dir noch deinem ex.



zur rückbesinnung auf das thema erlaube ich mir mal folgendes zu zitieren ( mainstream-mythology im schnellverfahren ):

In Thespiai hatte der Flussgott Kephisos die Wassernymphe Leiriope mit seinen Mäandern umschlungen und dann geschwängert, worauf Narkissos geboren wurde, dem der Seher Teiresias nur dann ein langes Leben voraussagte, sollte er sich nicht selbst erkennen („si se non noverit“).

Er wurde von Jünglingen und Mädchen gleichermaßen umworben, war aber von trotzigem Stolz auf seine eigene Schönheit erfüllt und wies all seine Verehrer und Verehrerinnen herzlos zurück. Diese Kränkung widerfuhr auch der Bergnymphe Echo und dem aufdringlichen Bewerber Ameinios, dem Narkissos ein Schwert zukommen ließ. Zwar brachte sich Ameinios noch auf der Türschwelle mit dem erhaltenen Schwert um, nicht aber ohne zuvor die Götter anzurufen, seinen Tod zu rächen. Nemesis (nach anderen Quellen Artemis) hörte die Bitte und strafte Narzissos mit unstillbarer Selbstliebe: Als er sich in der unberührten Natur bei einer Wasserquelle niederließ, verliebte er sich in sein eigenes Spiegelbild.

Ovid erzählt weiter: Narkissos erkannte die Unerfüllbarkeit seiner Liebe, ohne dass es ihm etwas nützte: Er verzehrte sich und verschmachtete vor seinem Ebenbild bis zum Tod. Seine letzten Worte wiederholte Echo: „Ach, du hoffnungslos geliebter Knabe, lebe wohl!“ Statt seines Leichnams fanden die Dryaden eine Narzisse.

Pausanias überliefert: Eines Tages setzte sich Narkissos an den See, um sich seines Spiegelbildes zu erfreuen, woraufhin durch göttliche Fügung ein Blatt ins Wasser fiel und so durch die erzeugten Wellen sein Spiegelbild trübte. Schockiert von der vermeintlichen Erkenntnis, er sei hässlich, starb er. Nach seinem Tode wurde er in eine Narzisse verwandelt.

Eine weitere Version berichtet: Narziss verliebt sich in sein Spiegelbild; nicht erkennend, dass es sein eigenes ist, will er sich mit diesem Spiegelbild vereinigen und ertrinkt.

(wiki für schnellchecker )
******t_S Paar
110 Beiträge
Sexueller Narzissmus
Der vielleicht nicht sehr beachtete Anteil des Sex mit oder als Narzisst finde ich spannend.

Da ich sogesehen ja einigen Sex mit einer Narzisstin hatte, könnte ich meinen, etwas davon berichten zu können. Es ist aber schwer dies unbefangen zu tun. Das sie mir Leid tat, wäre es ein leichtes all ihre Taten ins schlechte Licht zu rücken. Dem war aber nicht so. Vielmehr eröffnete sie mir ein Gefühl, dass mich bis heute begleitet - die Vorliebe für mir älteren Frauen. Sie brach mit mir das Tabu und gab mir das wunderbare Gefühl Begehrenswert zu sein. Sie gab es mir auf eine Weise, wie ich es zuvor nicht erlebte.

Wenn ich bei dieser Sache Distanz einnehme, erkenne ich jedoch den wiederholenden Charakter, nachdem sie von einem zu nächsten Mann wechselte und den vorherigen übelst durch den Dreck zog. Und jeder der Männer war ihr gewissermaßen verfallen.

Meiner - und nur meiner - Meinung nach kann (nicht muss) der Sex mit einem Narzissten wunderbar sein. Besonders wenn man (wie ich) auf derlei psychologische Anteile steht und nicht nur den Akt ansich liebt. Diese seltsame Kombination aus Eigennutz und dem Tabu, ich fand das wunderbar.

Schade das ich nicht gefestiger war.

PS@http://www.joyclub.de/my/3313428.fruechtchen79.html
Ich bin da nicht deiner Meinung. Narzissmus bedeutet grob Selbstverliebtheit. Und es gibt gesunden Narzissmus. Der krankhafte Narzisst hingegen, der versucht unentwegt aufgrund tiefliegenden Selbsthass (oder Minderwertigkeitskomplexen) zu kompensieren.
*******na57 Frau
22.286 Beiträge
JOY-Angels 
@LanaRide
Das "Ach" war nicht abfällig gemeint, sondern einfach ein Seufzer meinerseits. Tut mir Leid, wenn es so klang.
*********aar3 Paar
196 Beiträge
Wunderbar
Dann hast du Glück gehabt mit meiner ex-Narzisstin war der Sex absolut fade sie wollte alles hat aber nichts gegeben
******t_S Paar
110 Beiträge
Dann hast du Glück gehabt mit meiner ex-Narzisstin war der Sex absolut fade sie wollte alles hat aber nichts gegeben

Naja, Glück würde ich nicht sagen. Vielleicht wenn ich alles andere ausblende.

Was meinst du den mit fade und wollte alles, gab nichts? Ich meine, hier gibt es einige DS-Konstellationen, die das sogar bewusst tun und genießen.
*********aar3 Paar
196 Beiträge
gallus
völlig ohne Gefühl ich hoffe das sagt alles
@Katharina57
schon ok. ich seufze ein bisschen mit *zwinker*
******t_S Paar
110 Beiträge
Freschespaar3
völlig ohne Gefühl ich hoffe das sagt alles

Ehrlich gesagt überhaupt nicht. Ich möchte nun nicht das breit treten, wenn es dabei belassen werden soll. Ich versuche nur "alles wollen" und "kein Gefühl" beim Sex in Einklang zu bringen.
*********o1977 Frau
482 Beiträge
Am eigenen Leib erlebt...
... und nach viereinhalb Jahren beendet.

Grundsätzlich habe ich dem hier

Diese Störung ist oft schwer zu diagnostizieren, da der Betroffene dazu neigt, sich vor anderen übertrieben gut darzustellen und versucht in Beziehungen, sein gestörtes Selbstwertgefühl auf Kosten anderer - natürlich gerne auf Kosten des Partners - zu überhöhen.

nichts hinzuzufügen.

Am Anfang zeigt sich der Narzist bzw. die Person mit einer entsprechenden Störung auch dem Partner gegenüber übertrieben gut.. und zuvorkommend. In meinem Fall mußte ich innerhalb der Beziehung mehr und mehr auf Distanz gehen um mich selbst zu schützen. Mir ist das in zwei Beziehungen passiert. In der ersten war ich noch jung und konnte das Ganze erst nach diversen - emotionalen und körperlichen - Übergriffen beenden. In der zweiten Beziehung schaffte ich es, mich abzugrenzen. Das Beenden der Beziehung war jedoch dennoch ein langer und schwerer Weg. Da es ein Narzist immer wieder wieder schafft, sich so darzustellen, wie man sich seinen Partner wünscht. Nur kann er das nicht lange aufrecht zu erhalten.
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