Ich war mit einem Narzissten bzw. Mann mit narzisstischen Ansätzen verheiratet, der zu allem Überdruß noch Alkoholiker war....
Warum bemerkt man es nicht?
Ich denke, man bemerkt es schon und erkennt es nicht bzw will es nicht sehen im ersten Moment, da man sich ja von der Außenwirkung bestechen läßt. Ich habe z.B. den Alkoholismus durchaus erkannt (sollte ich ja auch wohl als Krankenschwester) aber das Problem immer herunter gespielt.
Im Lauf der Jahre aber, muss man es bemerken, nicht nur wegen der Luftschlösser, die gebaut werden und platzen wie Seifenblasen, sondern vorallem wegen den Schuldzuweisungen, die immer kurioser werden und irgendwann nicht mehr nachzuvollziehen sind. Viele sinnlose Diskussionen darüber, nachts im Alkoholrausch mit zerschlagenen Geschirr und eingetretenen Türen, am nächsten Tag der liebste Mensch, als wäre nichts gewesen, man selber aber völlig gerädert, muss dann soagr noch zur Arbeit
Ich persönlich hatte schon Angst davor, dass er mal zuschlägt, wobei ihn Drohungen immer ganz gut in Schach gehalten haben, wie z.B. "Erhebst du einmal die Hand gegen mich, gehe ich".
Ich denke, dass es schon eine Rolle spielt, dass Narzissten oftmals an Menschen mit Helfer- oder Samaritersyndrom geraten, die eben auch und gerade dem eigenen Ehemann helfen wollen und doch so völlig hilflos sind.
Das ständige Einreden, was für eine schlechte Ehefrau man doch sei, immer an allem Schuld, Frau muss ja dankbar sein, überhaupt einen Mann abzubekommen. Und das Selbstwertgefühl leidet, sehr sogar, meins war zum Schluß auf Null.....
Die Trennung
Langwierig über Jahre hinweg, immer wieder versucht, für ein paar Tage zu Freunden gezogen, dann doch wieder unter Druck setzen lassen. Geschafft hab ich es nur für meine Kinder, die Kraft für mich war da schon seit Jahren aufgebraucht. Einen Mietvertrag verbindlich unterschrieben mit der Auflage der Klage, wenn ich ihn nicht einhalte, das hat gefruchtet. Die Trennung selbst ging dann sehr gut vonstatten, schon fast im gegenseiteigen Einvernehmen. Das dicke Ende kam danach. Mit dem Versprechen, die Schulden abzubezahlen die Scheidung immer wieder verschoben. Bis ich dann einen Mann kennenlernte. Dann kam alles, Stalking bis hin zum Beobachten beim Sex, Telefonterror, Zerreißen von Kreditunterlagen zur Schuldenbewältigung und die Scheidungsverhandlung aus "gesundheitlichen Gründen" immer weiter rausgezogen. Streit um die Kinder, um Unterhalt (er verlangte den von mir) und um den Hausrat. 6 Stunden scheidungsverhandlung. Dann sind wir umgezogen, die polizeilichen Auskünfte wurden gesperrt, neue Geheimnummern für die Telefone, dann war Ruhe. Die Schulden habe ich größtenteils allein abgetragen. Nächsten Monat bin ich endgültig damit fertig. Laut einer Freundin fand er ca. ein Jahr nach der Scheidung ein neues "Opfer".
Der Sex....
War gut, sicherlich. Er am Anfang sehr bemüht, dann ließ es nach. Es ging nur noch um seine Bedürfnisbefriedigung, bis er mich bei der Selbstbefriedigung nach dem Sex erwischt hat. Oh das hat an seinem Selbstwertgefühl gekratzt. Aber seitdem bekam ich netterweise immer einen geleckten Oragsmus, konnte Mann ja sonst auch nicht auf sich sitzen lassen.
Solche Dinge, wie dem Partner bei der Selbstbefriedigung zuschauen, wären undenkbar gewesen.
Di letzten 2 Jahre habe ich den Sex dann verweigert, hatte eine Phase der totalen Unlust, die auch noch ca. 12 Monate nach der Trennung anhielt. Mir hat auch nichts gefehlt.
Eine Behandlung....
hätte er rundheraus abgelehnt. Er hatte ein Kind aus erster Ehe, einen Sohn, den er angeblich über alles liebte. Selbst für ihn, obwohl Auflage vom Jugendamt, hat er eine psychische Begutachtung abgelehnt, zu groß war die Angst vor dem Ergebnis.
Die Lehren....
Es hat lange gedauert und einem Burn Out mit anschleißender Psychotherapie bedurft, um mich vollends wieder herzustellen. die Depressionen bin ich noch nicht ganz los und hier und da gibt es Momente, die am Selbstwertgefühl kratzen.
Aber ich hatte auch das Glück eine langjährige Freundschaft Plus mit einem Kollegen zu haben, der mir immer wieder bewies, wie toll ich doch bin, bis ich es verinnerlichte. Viele gute Freunde an meiner Seite als Begleiter und Schulter zum Anlehnen, ich liebe jeden einzelnen von ihnen, so wie sie mich auch lieben und immer mal wieder auffangen.
@*****_DA:
Hut ab.... du hast meinen allergrößten Respekt
Es gibt nicht viele Alkoholiker und Narzissten, die ihre Probleme erkennen, sich Hilfe holen und dann auch noch dazu stehen.