Jeder so wie er mag - Teil 2
Zunächst zu den letzten beiden Beiträgen von Ma_Ru und Trigon:
Sehr schön beschrieben! Vollziehe ich voll nach. Ist im Grunde genau das, was ich hier ausdrücken will. Doch hier noch mal etwas zu Beiträgen, die schon etwas zurückliegen:
Manchen Diskussionsteilnehmern in Foren scheint es eine riesige Freude zu bereiten, sich aus Prinzip immer dann, wenn eine Diskussion gut läuft einzuklinken. Ein paar Sätze aus dem Zusammenhang zu reißen und zu filetieren mag zwar einen gewissen Spaß bereiten, ist aber so schön unwissenschaftlich.
Man muss sich schon die Mühe machen, alles im Zusammenhang zu lesen. Mit dieser Methode würde man dann merken müssen, dass bei meinen Beiträgen nichts davon steht, dass ich etwa Untreue zu unterstützen beabsichtigte oder den Monogamie-Fans etwa ihr Lebensbild zu zerstören trachtete. Mitnichten. Ich betonte öfters, dass ich mich für diejenigen freue, die mit dieser Einstellung gemeinsam alt werden.
Nur komisch: Woher kommt dann die hohe Scheidungsrate allein in Deutschland von nahezu 50 %? Ah ja richtig, die kommt von daher, dass in der Ehe ALLE so glücklich sind und das Konzept dieser Einrichtung sich GENERELL so unheimlich bewährt hat. Nichts gegen die Ehe selbst. Ist eine Option, die, wenn sie den Partnern von vornherein ihre Freiheiten beließe, auch erfolgreicher wäre. Ist sie nun nach Statistik aber eben leider nicht. Und da muss man sich mal gefallen lassen, die Fragen zu stellen, warum das so sein könnte...
Zu unserem Thema hier: Der traditionelle Ehevertrag schließt eben die Möglichkeit nach einer gleichgeschlechtlichen Liebe zwischen Menschen, die selbst in festen Partnerschaften leben, aus. Mir geht es darum nachzufragen, ob und inwieweit der Ehevertrag dazu beiträgt, Menschen mit Bi-Neigung diese Möglichkeit damit rechtlich zu verbauen. Das hat nichts mit mir unterstellter Unterstützung zur Untreue zu tun. Man sollte Treue auch nicht mit Monogamie verwechseln, dazu ist Treue zu kostbar.
Doch ich kann meiner Partnerin treu sein und ihr gerade deswegen die Freiheit einräumen, sich z. B. einer Partnerin zuzuwenden, wenn sie das Bedürfnis dazu verspürt. Und genau HIER setzt mein Gedanke an. Es ist LIEBE, wenn ich der Partnerin/dem Partner ermögliche, ihren/seinen Bedürfnissen nachkommen zu können! Es ist KEINE Liebe, wenn ich die Partnerin/den Partner in einer Zwangsinstitution einsperre und ihr/ihm die Möglichkeit zur freien Entfaltung nehme! Das ist eher Eigennutz, weil ICH es so haben will und weil ICH die Welt so sehen will, wie sie mir durch den alten Ehevertrag vorgegeben wurde. - Ist das jetzt bei allen angekommen? Wenn bei einigen wenigen nein, kann ich es auch nicht ändern. Bei einigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern hier kommt das sehr gut an!
Also ich zitiere mich deshalb abschließend noch mal selbst (Schlusswort meines vorletzten Beitrags):
„Entscheidend ist immer darauf zu achten, dass niemand durch die Taten eines anderen leidet! Ist diese Bedingung erfüllt, dann darf es keine Einschränkungen im Bereich der Liebe (mehr) geben!“
Ergo: JEDER SO WIE ER MAG!