Bi scheint auf dem Vormarsch...
Schreibe sehr selten mal in einem Forum. Habe hier alles Bisherige gelesen und stelle fest: Na ja, es ist wie immer und überall in Foren; früher oder später raufen sich zumindest zwei ansonsten nette Böcke und liegen sich in den Hörnern, … „Haaren“ wollt' ich sagen. Kinder, versucht euch doch mal zu vertragen. Das geht ganz einfach, wenn man erkennt, dass es auf Erden nicht nur eine Meinung oder zwei davon gibt, sondern zur Zeit etwa 7,25 Milliarden. Das ist doch gut so. Auch gegenteilige Meinungen erzeugen Reibung … und schon Höhlenbewohner wussten, dass man daraus ein Feuer machen kann! Also toleriert einander!
Und jetzt kommt ein bisschen meine Meinung: Treue ist wichtig und gut, Vertrauen aber meines Erachtens noch ge-wichtiger! Das Wort „Treue“ ist deshalb allein eine Ableitung von „Vertrauen“ - und nicht umgekehrt. Will heißen: Wenn sich zwei Menschen lieben, dann sollten sie von Anfang an – egal ob in Ehe oder offener oder sonstwelcher Beziehung – über möglichst alle Bedürfnisse reden, die die Zwei voneinander erwarten. Wenn jemand z. B. erst sehr spät entdeckt, dass er/sie bi ist, dann ist es für die Partnerin/den Partner eine Überraschung pur, wenn der andere ein gleichgeschlechtliches Verhältnis eingeht. Hätte man/frau das von vornherein besprochen gehabt, dann wäre beiden Partnern viel Verdruss und evt. auch Leid erspart geblieben. Es ist immer noch ein Manko in dieser Geselllschaft, dass Menschen zu wenig oder überhaupt nicht miteinander reden!
Und da komme ich wieder zum Vertrauen: Miteinander reden (ein altes Motto unseres alten Kanzlers Willy Brandt) schafft immer erst die Basis zum Vertrauen. Wenn ich meiner Partnerin vertraue, dann weiß ich, dass sie all ihre Entscheidungen so fällt, wie es für sie gut ist. Ich kann sie dabei beraten und sie mich auch, aber wenn man einander vertraut, dann eröffnet sich Verständnis für die Belange des Andern. Und Verständnis ist ein Zweiglein der Liebe.
Mithilfe von Liebe und Verständnis im Rahmen des Vertrauens kann man sich alles mögliche vorstellen, so etwa, dass sich einer der Partner in ein Bi-Verhältnis begibt oder sogar – wenn die Neigung da sein sollte – beide. Oder Konstellationen wie die, dass, wenn sich zwei Männer mögen und der „2. Mann“ die Frau des anderen Mannes auch und die ihn auch, dann kann man in gegenseitiger Übereinstimmung auch in Gestalt eines Dreiergespanns lieben. Warum nicht? Umgekehrt geht das auch in FFM-Konstellation. Entscheidend bei allem ist immer – und das wurde hier ja auch öfters schon schön klargemacht – dass ALLE Beteiligten an z. B. einer Dreiecksbeziehung damit einverstanden sind! Leidet auch nur einer darunter, dann sollte man das möglichst abstellen. Alles ist erlaubt, wenn, ja wenn – und das ist immer die Grundbedingung – NIEMAND der Beteiligten darunter leidet!
Und Bi scheint wirklich auf dem Vormarsch zu sein. Dabei – ich erläutere das kurz in meinem Profil – sieht man, dass Frauen im Allgemeinen da weniger Berührungsängste dazu haben als Männer. Bei Männern kommt das daher, da ein Mann immer glaubt, wenn er etwas Außermännliches – also anerzogenerweise für ihn: Un-Männliches – tut, dann könnt' er sich 'nen Zacken aus der Krone brechen. Aber Vorsicht: Der Mann, der immer glaubte, die Krone der Schöpfung zu sein, irrt, denn bedeutende alte Denker und Philosophen des Altertums haben überliefert, dass der Urmensch androgyn – also zweigeschlechtlich – war. Ein bisschen weniger Macho würde unserer Gesellschaft ohnehin nur guttun.
Ist also die Annahme wahr und das Androgyne das Ursprüngliche, dann nehmen wir das an und respektieren und akzeptieren die Bi-Neigung unserer Partner/innen!
Liebe Grüße aus dem Süden