Doch zeigt sich in vielen Fällen, dass diese Exklusivität stellenweise nur für den einen Part gilt und dies ist meist der Devote. Hier im Joy gibt es einige Doms, die nicht nur mehrere Subs gleichzeitig haben, sondern häufig auch noch einen Lebens- bzw. Ehepartner. Sprich Dom darf teilen, aber ich als Switcher nicht…
Da muss man jetzt erst einmal unterscheiden. Zwischen "Dom verlangt es " und "Real ist es häufiger so herum".
Das Zweite jedenfalls ist, wenn du mal ein wenig drüber nachdenkst, auch völlig logisch. Denn wenn Sub zwei Doms hat, was ist denn dann, wenn die Doms Sub eine Aufgabe auftragen, die sich widersprechen? Was, wenn beide Doms ausgerechnet zur selben Zeit nur Zeit haben? Und so weiter, und so fort: 2 Doms kommen sich so sehr schnell ins Gehege, weswegen so eine Konstellation sicher nur selten länger Bestand hat.
Bei zwei Subs ist das etwas anderes. Da bleibt "nur" das zeitliche Problem zu lösen, ansonsten gibt es aber von der Konstellation her erst einmal keine Reibungspunkte.
Dass Doms Exklusivität fordern, aber keine bieten, weiß ich auch. Bin da kein Freund von. Ist für mich eine Machonummer, die nicht mehr zeitgemäß ist.
Natürlich dürfen Switcher teilen. Wenn sie beide Seiten ausleben, müssen sie das dann ja auch oft genug, weil nicht den passenden Gegenpart gefunden, mit dem tatsächlich beide Seiten genauso gut funktionieren.
Alleinanspruch…und was machen dann all die Menschen, die ihre Neigung erst in einer Beziehung oder Ehe entdecken und dies nicht mit ihrem Partner ausleben können oder wollen. Zumal nicht jeder Partner auf einmal Sub oder Dom sein kann bzw. will. Bedeutet dann ja eigentlich: BDSM in einer Ehe nur mit dem Ehepartner? Und wenn der nicht will oder den Part halt nicht entsprechend bedient...hat der andere Pech gehabt…oder muss die Konsequenzen ziehen. Wieder dieses entweder oder...
Wenn jemand monogam fühlt, geht es nur mit "entweder, oder". Das aber auch dahingehend aufgeweicht werden kann, indem es Absprachen mit dem Partner gibt, wenn der nicht drauf steht. Also: Sich Sub oder Dom außerhalb der Beziehung suchen, dort es dann aber Regeln einzuhalten gibt, z.B. dass Küsse und/oder Sex mit diesen verboten ist (weil monogam lebend, also der Ehepartner da die älteren Rechte hat
).
Die gibt es aber ja auch in den meisten offenen Beziehungen. Regeln hast du eh immer, meist auch innerhalb der Beziehung selbst, also bringt das jetzt auch niemanden um.
Switcher zu sein und monogam ist jedenfalls schon ganz schön doof eigentlich. Denn wenn "dein" SM wirklich sehr intim ist, bedeutet das ja im Normalfall, dass du dann mit zwei verschiedenen Menschen intim werden musst, um beide Seiten auch vernünftig leben zu können. Da wurde schon das eine oder andere Mal das "System Monogamie" kräftig überdacht.
Ich selbst sehe es so, dass man es auch Monogamie nennen kann, wenn man mit mehreren Menschen zu tun hat. Monogam pro "Beziehungstyp".
Also: Einen Mann, einen Dom, einen Sub (jetzt aus weiblicher Sicht gedacht, kann man geschlechtlich selbstverständlich auch umkehren).
Alle drei bedienen eine Seite dieses Menschen, kommen sich (bis auf die zeitliche Komponente) aber in nichts miteinander ins Gehege. Alles was du mit einem Sub machst machst du als Top NUR mit ihm. Du bist damit eine monogame Top, weil du die Subs nicht wechselst. Genauso für dich als Sub, wenn du nur einen Herren hast, ist das eine monogame Herr/Sub-Geschichte. Dann noch der Mann, der der einzige ist mit dem du Sex hast und den Alltag teilst.
Jeder für sich ist der Einzige.