sehr interessante Fragestellung
Hallo,
eine sehr interessante Fragestellung - allerdings ist die topic etwas irreführend, denn - so verstehe ich Dich (korrigier mich bitte wenn ich falsch liege) - ist, wenn man sich eine Wippe vorstellt auf der einen seite die gute Sub - auf der anderen die schlechte Sub und das Zünglein an der Waage stellt die Demut dar - hab ich das so richtig aufgefasst?
Demut definiere ich für mich in einer Dom/sub Konstellation als wirkliche Abgabe.
Dazu ein Beispiel: aus welchen Gründen auch immer möchte ich mich gerade mit einer gewissen Thematik beschäftigen und dazu ein Buch oder eine Lektüre lesen. Der dominante Part sagt: "Das ist gerade nicht gut für Dich. Ich lasse Dir ein Bad ein - wir reden etwas und dann gehen wir früh zu Bett." nimmt mir die Lektüre aus der Hand und legt sie beiseite.
Sub A: Versucht durch Gegen-Begründung oder Kokettieren oder oder den dominanten Part umzustimmen, weil sie grad so unbedingt diese Lektüre lesen möchte.
==> versuchtes topping from the bottom - nicht unüblich
Sub B: versucht es erst mit kokettieren oder "ja aber.." und wird letztlich bockig oder gar frech
==> sehr unschön, denn hier kommt dann noch dazu, dass sie eher respektlos wird
Sub C: Schaut erstaunt den dominanten Part an. Sagt nichts. Denkt über das gesagte nach und fragt sich, warum er so entschieden hat, denn ihm liegt ihr Wohlergehen sehr am Herzen und sonst hat er auch nichts gegen solche Lektüre. Ihr wird klar: sie kränkelt leicht, sie hatten beide gestern keine Zeit füreinander, heute möchte sie lesen und hat gar nicht bedacht, dass er evtl. ganz andere Pläne mit ihr hat. Ja er hat Recht sie abzulenken. Eine Wanne täte ihr wirklich gut und wenn sie früher ins Bett gingen, hätten sie noch Zeit für sich und sie bekäme sicherlich mehr erholsamen Schlaf.
==> "Du hast Recht >Anrede< . Danke, dass Du mich darauf aufmerksam gemacht hast gerade mehr an meine Gesundheit zu denken und dass wir gestern und heute kaum Zeit füreinander hatten."
Sub C ist für mich demütig. Ich assoziiere Demut mit Dankbarkeit. Danke, dass Du auf mich achtest wenn ich es selbst nicht tue. Das sehe ich in dem Beispiel als die Quintessenz.
Ich kann nur für mich sprechen. Ich halte es grundsätzlich so, wenn mir etwas versagt oder untersagt wird mich zunächst zu fragen warum und davon ausgehend, dass er mir gutes möchte - sich kümmert. Wenn ich mich dann hinterfrage wie in dem Sub C Beispiel wird mir meist schnell klar, warum er dies so wünscht und (da kommt dann die eigene Ehrlichkeit ins Spiel) ich muss mir eingestehen, dass er Recht hat - also ist es nach meinem Empfinden richtig, sich dafür auch zu bedanken, dass er sich überhaupt solche Gedanken/vielleicht auch Sorgen um mich macht.
Demut ist für mich also nicht vergleichbar mit Jasagerei, sondern bedeutet Reflektion und dann wenn er Recht hat auch den Dank auszusprechen.
Also die Frage ob Demut erlernbar ist, ist schwierig zu beantworten - jeder tickt anders. Auf jeden Fall hat Demut für mich etwas mit Loslassen zu tun. Loslassen von dem Willen/Festhalten an Denkweisen/Handlungen vielleicht auch Loslassen von Sturheit und Dickkopf generell und!! faires Gelten lassen anderer Denkweisen und eben dann auch Akzeptanz/Respektieren der Führung. Also kurz: Loslassen + Akzeptanz/Respekt + Danke = Demut
Ich zieh jetzt schon einmal den Kopf ein für die möglichen weiteren Kommntare die meinen hier aus den Angeln heben
Ist nur eine demütige Sub eine gute Sub? Hier kann ich nur vermuten und bin gespannt, was die dominanten Herren hierzu schreiben. Ich glaube, deine Frage wird von den dominanten Männer hier verneint werden, denn nicht jeder Dom mag eine demütige sub vermute ich mal. Manche mögen Kratzbürsten durchaus, weil sie gern maßregeln - das zumindest habe ich schon häufiger gehört. Wäre eine sub immer demütig wäre sie wohl zu brav und ein Dom wäre vielleicht schnell gelangweilt?
Sind Subs doch dominanter, als sie zugeben wollen?
Das glaube ich nicht - sie sind vielleicht manchmal sehr selbstbewusst schlicht deshalb, weil sie es als sub mehr gewohnt sich, sich nicht nur körperlich sondern auch seelisch "nackt" zu zeigen. Das kostet Kraft und Mut und bedingt eine gewisse Stärke (wie auch immer die geartet ist).
Ich habe diese unfeine Methode auch bereits genutzt, zuerst war es mir unbewusst, später schämte ich mich dafür.
lächel mit der unfeinen Methode meinst Du topping from the bottom. Warum hast Du Dich geschämt? Weil Du zu vorlaut warst? Ihm Deinen Willen aufdrängen wolltest? Ihn in der Freiheit seiner Wahl der Umsetzung beschneiden wolltest? Ihm nicht oder zu wenig zugetraut = vertraut hast? oder "nur" weil Du zu vorlaut warst und sich das "nicht gehört"? oder doch alles gleichzeitig?
Es ist auf jeden Fall gut, Dich ein wenig zurück zu nehmen und loszulassen - darauf zu vertrauen, dass er weiß was er tut und Dich überraschen lassen. Genau das möchtest Du doch nicht - jeden Schritt vorher wissen
also lass es einfach auf Dich zukommen und genieß es - vertrau ihm.
Liebe Grüße
nina