********murs:
Wie kam er zustande, wo habt ihr euch getroffen, was wurde vorher abgesprochen?
Ich führe eine offene Beziehung und habe nun seit rund einem Monat regelmäßig Sex mit einem anderen Mann. Zeitlich ist es so, dass wir uns ein- bis dreimal die Woche vormittags bei ihm treffen. Entweder bleiben wir dann bei ihm zu Hause, oder unternehmen zwei, drei Stunden etwas zusammen. Bei 90% der Treffen haben wir auch Sex. Wir haben ein sehr klares D/s Machtverhältnis zueinander, er als dominanter Part. Dass mich ein MMF interessiert, habe ich ihm relativ früh mal erzählt, noch bevor wir überhaupt miteinander geschlafen haben. Ich hatte aber eigentlich vor, damit noch eine Weile zu warten, um nicht alles auf einmal auszuprobieren. Außerdem hatte ich damit gerechnet, dass mein erster Dreier mit meinem Freund stattfindet.
Als ich meine Affäre mal besucht habe, war sein bester Freund bei ihm. Den kenne ich auch seit längerer Zeit, hatte aber kaum Kontakt zu ihm. Mehr als ein "Hallo" habe ich nie mit ihm gesprochen. Da meine Affäre sonst nie weiteren Besuch hat, wenn wir uns treffen, schoss mir eigentlich direkt in den Kopf, dass das kein Zufall sein konnte, aber ich war nicht sicher. Und ich wollte auch erst nicht, dass sein Freund merkt, dass es zwischen uns so ein deutliches Machtgefälle gibt und er ständig mit mir "spielt", mich vorführt und mich triezt.
Es war also die erste Stunde lang eher alles sehr komisch und für mich ein bisschen unbehaglich und peinlich. Meine Gedanken sprangen auch immer wieder dahin, dass ich mich davor fürchtete, dass am Ende der gesamte Freundes- und Bekanntenkreis meiner Affäre weiß, was ich so anstelle und mir hatte es eigentlich bisher sehr gefallen, dass wir alles so "geheim" am Laufen hatten, dass niemand wusste, was wir hinter geschlossenen Türen trieben. Und weil erstmal nichts passierte, außer normalen Unterhaltungen, wusste ich wirklich nicht, was mich nun erwartet. Der Besuch hätte ja wirklich rein zufällig sein können. (Tatsächlich weiß ich aber mittlerweile, dass die beiden schon vorher mal über diese Möglichkeit gesprochen hatten).
Aber irgendwann, als sein Freund gerade in der Küche war, hat mich meine Affäre dann tatsächlich ganz leise ins Ohr gefragt, ob ich mich trauen würde, mich hier von beiden ficken zu lassen. Mir haben die Ohren geglüht und ich hab auch erstmal nicht antworten können, weil mir ein bisschen schwindelig geworden ist. Ich habe mich gleichzeitig gefreut und hatte etwas Angst, aber ich habe dann doch aus diversen Gründen zugestimmt (worauf mir noch schwindeliger wurde). Einerseits, weil die beiden sich schon lange kennen und es bei besten Freunden weniger Risiko auf Hahnenkämpfe gibt, oder dass sich einer mit dem anderen nicht wohlfühlt. Andererseits, weil es sowieso nicht ganz so leicht ist, im privaten Rahmen passende Mitspieler zu finden und so eine Gelegenheit ja nicht jeden Tag kommt. Aber eben auch, weil ich generell neugierig war und mir Dinge viel leichter fallen, wenn ich ein wenig von jemandem geschubst werde und es dann kein Zurück mehr gibt (unaufhaltsame Konsequenzen finde ich aufregend).
Abgesprochen wurde vorher eigentlich nichts. Meine Affäre weiß, dass ich nichts ohne Kondom mache, nichtmal Blasen (außer mittlerweile bei ihm, da blase ich jetzt ohne Gummi, aber ansonsten läuft nichts ohne Verhüterli). Er hatte viele Kondome da, ich hatte viele Kondome in der Handtasche. Wir waren also gut versorgt und das war eigentlich auch die einzige Regel: Immer Gummi benutzen und die Gummis auch zwischendurch wechseln (von anal nach vaginal oder oral muss der Gummi gewechselt werden, usw).
Meine Affäre hat eigentlich die gesamte Situation durchgehend kontrolliert und sein Freund hat jetzt nicht plötzlich irgendwas aus der Reihe gemacht. Es war kein Porno-Dreier, sondern es war alles recht vorsichtig und nett und erst nach einer Weile, als alle "drin" waren und sich locker gemacht haben, wurde es ein bisschen wild und lustig.
********murs:
War es ein wiederholenswertes Erlebnis? Warum (nicht)?
Es war überhaupt nicht so, wie ich erwartet habe. Nicht schlechter, aber auch kein abgehobenes Traumerlebnis, sondern eben einfach anders. Manche Dinge, die ich mir leicht vorgestellt habe, waren es gar nicht (so einige Stellungen sind echt anstrengend und unbequem), und andere Dinge, die ich mir langweilig vorgestellt habe, waren am Ende das Beste überhaupt.
Ich denke, dass es da noch ganz viel auszuprobieren und zu lernen gibt, deswegen will ich es definitiv wiederholen. Aber eben nur mit den beiden, nicht mit anderen Männern. Zumindest bis auf Weiteres. Ich denke, ich hatte Glück, dass es nicht irgendwelche Männer waren, sondern eben welche, die sich seit Jahren kennen und eng befreundet sind, die keine Hemmungen voreinander haben und gut miteinander spielen. Aber auch, dass ich mich einem von ihnen sehr hingeben kann und mich bei ihm aufgehoben fühle und es liebe, von ihm geführt zu werden.
Es ist aber nichts, was ich ständig brauche und ich habe zum Beispiel überhaupt kein Interesse daran, mit seinem Freund mal allein zu schlafen. Mich interessiert dieser Mann wirklich ausschließlich in dieser MMF Konstellation. Er war die meiste Zeit recht zurückhaltend und nicht halb so forsch und souverän wie meine Affäre und vielleicht ändert sich das ja, wenn man es öfter mal tut.
********murs:
Welche Tipps würdet ihr anderen für ihren ersten Dreier mit auf den Weg geben?
Ich persönlich würde es nur tun, wenn mir die Mitspieler wirklich gefallen. Ich würde es nicht mit
irgendwelchen Männern tun. Hätte mir sein bester Freund nicht gefallen, hätte ich es nicht gemacht. Ich würde mich also nicht zu allem einfach überreden lassen. Ein bisschen Aufregung, Nervosität oder auch Angst ist vollkommen okay, wenn man sich ansonsten sicher ist, dass man es will.
Und Kondome. Aber das halte ich für selbstverständlich.
Der Rest ist sehr individuell. Für mich war die private Situation wohl geeigneter, als ein Club. Ich fand es sehr gut, dass jemand dabei war, mit dem ich schon sexuelle Erfahrung hatte und dem ich vertraue. Und es war gut, dass sich die Männer kannten und sich nicht vollkommen fremd waren. Ich weiß nicht, ob es andernfalls auch nur ansatzweise so gut geworden wäre.
Und ich denke, man sollte sich Zeit lassen und auch Zeit einplanen. Das Ganze muss nicht wie im Porno ablaufen. Man kann Pausen machen. Bei mir war es auch so, dass ich mal zwischendurch nur mit einem gevögelt habe und der andere lediglich zugesehen hat.