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Schwächt eine Liebesbeziehung mit Sub die "Aura" von Dom ab?

Schwächt eine Liebesbeziehung mit Sub die "Aura" von Dom ab?
Hi ich wollte mal mit euch darüber reden wie es ist in einer d/s-Liebesbeziehung, welche in einem 24/7 Rahmen oder zumindest zu einem gewissen Teil auch im Alltag stattfindet ist, ein Dom zu sein und wie bzw. ob hierdurch die Grenzen evtl. verwässern.
Ich denke die Fragen weiter unten richten sich eher an Menschen die d/s bzw. bdsm auch außerhalb des Bettes leben. Wer lediglich EPE betreibt bzw. bei wem bdsm nur im Schlafzimmer stattfindet wird evtl. nur sehr bedingt betroffen sein.

In einer Spielbeziehung, in welcher Dom nicht mit Sub zusammenlebt etc. und auch keine Liebe vorherrscht ist es meiner Meinung nach relativ leicht diese Aura des stets starken, unnahbaren, unantastbaren, strengen, absolut dominanten, ja nahezu perfekten Doms (egal ob Mann oder Frau) aufrecht zu erhalten.
Der Grund liegt vermutlich hauptsächlich darin, dass man Sub nur dann sieht wenn man es möchte und durch das Fehlen von Liebe auch eine andere Art von Strenge und "Gnadenlosigkeit" möglich ist. Dies ist meiner Meinung nach jedoch in einer Liebesbeziehung schwerer bis gar nicht möglich. Schon allein wenn Dom Sub nach ihrer Meinung bzw. ihre Hilfe bei einer Entscheidung/Entscheidungsfindung fragt kann er je nach Subs Wahrnehmung bereits ein gewisses, wenn auch geringes Maß an Autorität verlieren.
Sub erlebt ihren Dom dann nun mal zwangsweise auch in Momenten, in denen er auch Schwäche zeigt bzw. die/seine oben genannte "Aura" bröckelt.
So zum Beispiel wenn er krank wird (z.B. Grippe), wenn er wegen etwas (z.B. Jobwechsel) unsicher ist, wenn
man Nähe sucht und diese auch zulässt (eben ein Ringen Subs nach Nähe weniger bis evtl. gar nicht nötig ist), wenn mal ein Pups rausrutscht, wenn ihm Dinge nicht gelingen, wenn er traurig ist, niedergeschlagen ist, wenn er mal kindisch oder ausgelassen ist, oder wenn er mal weint...wenn er eben schlicht und ergreifend menschlich ist.
Dazu kommt meiner Meinung nach, dass ein Dom in einer Liebesbeziehung nicht eine solche 100%ige Strenge an den Tag legt wie ein "Spielbeziehungs-Dom". Dom erlebt Sub hier eben auch den "ganzen Tag" und kleinere Verfehlungen treten somit häufiger auf (ist ja nur menschlich).
Des Weiteren liebt Dom seine Sub und ist evtl. geneigt ihr etwas mehr durchgehen zu lassen oder seichtere Strafen anzusetzen, als man es mit einer Spiel-Sub täte und es wird vermutlich allgemein mehr Rücksicht genommen wird (z.B. was Wünsche angeht).
Dazu kommt für mich, dass Dom meiner Meinung nach mehr auf Subs Wünsche eingeht bzw. diese berücksichtigt, Dom mehr Dinge macht bzw. ermöglich die Sub gerne hätte, Dom allgemein mehr für seine Sub macht, auch mal Punkte mir ihr bespricht um ihre Sicht zu hören um diese letztendlich auch in Doms Entscheidungsfindung mit einfließen zu lassen.
Auch hier kann es meiner Meinung nach sein, dass diese "Großzügigkeit", dieser Respekt und diese Wertschätzung (mir fallen gerade keine besseren bzw. treffenderen Worte ein) seitens Dom als eine Art von fehlender Dominanz oder gar Schwäche wahrgenommen wird, obwohl Dom lediglich rücksichtsvoller sein möchte und es auf Sub wirken kann als würde Dom eigentlich ganz oft nur machen was Sub ihm "sagt".

Dies alles sind Verhaltensweisen, welche nach längerer Selbstreflexion mehr oder minder bei mir selbst vorgekommen sind und ich frage mich nun natürlich ob dies bei anderen ähnlich bzw. Normalität ist oder ob ich langsam schlicht und ergreifend zu "weich" werde (wenn ich dem nicht Einhalt gebiete).

Wie seht ihr die das Ganze?
Wie nehmt ihr Subs das wahr?
Was wünscht ihr euch (gerne auch vom oben genannten) von einem Dom mit dem ihr eine Liebesbeziehung führt?
Sehnt ihr euch sofern euer Dom zu einem gewissen Maß in meine Beschreibung passt, nach einem "fremden" Dom der eben doch zwischenmenschlich ganz andere Möglichkeiten hat und eine andere Aura erzeugt?

Wie nehmt ihr Doms das ganze wahr?
Wie löst ihr Doms diese "Probleme" oder sind es für euch keines, sondern lediglich Normalität?
Gibt es Doms, die trotz einer Liebesbeziehung in Richtung 24/7 stets ihre "Aura" aufrecht
erhalten können ? Und wenn ja, verstellt man sich nicht zwangsläufig ständig, da man mit seinem
geliebten Partner doch auch zärtlicher und rücksichtsvoller sein möchte und dies dann
nicht so 100% möglich ist?

PS:Ich habe hier Dom immer als maskulin beschrieben, dies geschah aus Gründen der Leserlichkeit. Es gilt natürlich auch für Femdoms und auch ihre Meinung ist selbstverständlich erwünscht.
******ose Frau
4.604 Beiträge
Ich bin der Meinung, dass das vergleichbar ist mit jeder anderen Beziehung.

Ist man verliebt und wohnt getrennt, sieht man sich nur hin und wieder, ist eben die Schokoladenseite immer vorne. In jedem Zusammenleben ergibt sich, dass auch die weniger angenehmen Seiten zum Tragen kommen. Dazu kommt, die Selbstverständlichkeit, die sich durch die dauernde Verfügbarkeit ergibt. Es fällt ein wichtiger Punkt weg, Sehnsucht nach einander.

In einer BDSM Beziehung ist es doch genauso, eine Spielbeziehung lebt durch die Distanz und Sehnsucht, eine gelebte BDSM Partnerschaft lebt durch die Vertrautheit, Intimität, welches das Zusammenleben mit sich bringt.

Was für DOM gilt, gilt auch für SUB. Sub kommt ja auch nicht stets mit gut sitzenden Sexykleider daher, ist auch mal krank, schwach und zickig. Sub hat auch manchmal Sorgen, im Geschäft, mit Familie und Freunden und ist abgelenkt.

Für mich als DOM ist es nicht schwer, auch die menschlichen Seiten von mir selbst zu akzeptieren und zu zeigen. Ich muss nicht immer über alles stehen, und kann auch Trost, Hilfe und Zuwendung akzeptieren und schätzen, wenn ich sie brauche.

Es geht ja nicht um einzelne Momente, Tage und Situationen.

Sondern um den Trend in der Beziehung, um die eigentliche Norm innerhalb der Zweisamkeit. Die fällt nicht ins Wasser, wenn es gerade andere Prioritäten gibt. Und DOM ist man auch, wenn man krank und schwach ist, denn DOM sein ist Charaktersache, und nicht wie ein Kleid, welches man beliebig an und ausziehen kann.

Meine Meinung, Rose
****na Frau
3.595 Beiträge
Ich fasse mich mal kurz....
...Für mich MUSS ein Dom die Stärke haben auch Schwäche und Menschlichkeit zu zeigen.

Erst dann kann ich ihm wirklich respektieren.
Ich will ja keine Maschine. Ich will einen Menschen der zufällig die Eigenschaft hat Dominant zu sein und den ich als sub / devot veranlagte Frau dann hingebungsvoll in allen Lebenslagen beistehen kann.
Nur weil mein Dom vlt mal mit Grippe flach liegt, verliert er doch nicht meinen Respekt. Den würde er eher verlieren, wenn er eine Krankheit als Kleinigkeit abtut und nicht verantwortungsbewusst mit sich umgeht. Wie soll ich dann Vertrauen haben, dass er mit mir verantwortungsbewusst umgeht?

Kuscheln, Zärtlichkeit, Wünsche erfüllen machen einen Dom nicht weniger dominant.Es kommt auf das WIE drauf an.
Ein Dom ist für mich dann ein Dom wenn er über solchen Dingen steht und sich keine Gedanken darüber macht ob das was er tut jetzt dominant ist oder nicht. Er strahlt sozusagen Unantastbarkeit an seinem Handeln aus.
Wenn er zärtlich sein will, oder mir einen Wunsch erfüllen will, dann tut er das weil er der Dom ist und er genau das jetzt machen will.
********sire Paar
39 Beiträge
Die beiden Post vor uns haben es schon gut auf den Punkt gebracht.

Ergänzt sei noch: nehmt Euch die Freiheit Dom/Sub zu sein, zu fühlen... nicht zu spielen. Es ist unheimlich befreiend und kostet viel weniger Kraft, wenn ich einfach ich bin. Und dann findet sich schon der richtige Gegenpart.

... und ein dominanter Blick aus dem tiefsten Inneren funktioniert auch noch mit Grippe *lol*
Lieber zombieversum,

ein sehr interessantes Thema / Fragestellungen von Dir. Zunächst finde ich es sehr löblich wie viele Gedanken Du Dir machst. Die Fragen die Dich beschäftigen zeigen aber auch, dass Du Dir möglicherweise die Freiheit nimmst – zu sein wie Du bist. In erster Line sind wir alle ( unabhänig davon wie wir unsern BDSM ausleben) MENSCH.
Menschen haben Stärken und Schwächen, Menschen sind nicht immer auf dem Punkt, Menschen machen Fehler – das nennt man Leben *zwinker*

Jeder Herr/Dom/Sir/Master/WasauchimmerfüreinTitel muss in meinen Augen nicht ständig alles direkt bestrafen, ahnden oder wahrnehmen wenn man eine Liebesbeziehung führt. Der Alltag fordert Kompromisse von jedem ob Herr oder Sub. Hier sollte man sich auf das konzentrieren, was machbar für beide ist. Wenn D/s zu einem MUSS in der Umsetzung für beide wird, endet das irgendwann in Kopfschmerzen und Stress. Auch die Dauerbeschäftigung der Sub sollte kein Ziel sein, denn alles was Du als Herr aufgibst musst Du beeinflussen und kontrollieren können.

In meinen Augen verliert ein Herr nicht an Dominanz wenn er mich nicht 24 Stunden am Tag beschäftigt, straft und kontrolliert. Ganz im Gegenteil, wenn auch ich als Sub die Möglichkeit habe, dass auch er mal sich bei mir anlehnt oder wegweisende Gespräche führt über Beruf, Ängste,Sorgen, Gedanken – ist es doch DIE Bestätigung das er mich als das wahrnimmt was ich bin – ICH (Mensch).

Selbstverständlich ist es in einer reinen Spielbeziehung einfacher für beide Seiten sich für das vereinbarte Zeitfenster in die Rollen zu begeben mit mehr Konzentration und Aufmerksamkeit als bei einer 24/7 Liebesbeziehung.

Der Vorteil einer 24/7 ( wie dies aussieht bestimmt jeder selbst) liegt in der Tiefe und Sicherheit, immer auf den Partner zurückgreifen zu können. Er/Sie sieht mehr, hört mehr kann sich besser auf die emotionale Verfassung einlassen.

Nun zu deinen Fragen:
Wie seht ihr die das Ganze? Siehe oben, entspannt sehen, eigene Wege finden die sich richtig anfühlen und nicht im Stress für einen selbst enden

Wie nehmt ihr Subs das wahr? Ausschlaggebend ist für mich nicht die Form wie ich es auslebe (Spielbeziehung oder Liebesbeziehung mit Extra) sondern mit WEM.

Was wünscht ihr euch (gerne auch vom oben genannten) von einem Dom mit dem ihr eine Liebesbeziehung führt? Das er in erster Linie Partner ist und beide das genießen was sie tun, ob im normalen Level oder D/s-Level. Keine schauspielerischen Glanzleistungen *zwinker*

Sehnt ihr euch sofern euer Dom zu einem gewissen Maß in meine Beschreibung passt, nach einem "fremden" Dom der eben doch zwischenmenschlich ganz andere Möglichkeiten hat und eine andere Aura erzeugt? Optimal ist, wenn der eigene DOM immer mal wieder überrascht. Dazu muss kein Fremder her, es ist in meinen Augen perfekt wenn der eigene Dom herrlich unberechenbar und nicht immer kalkulierbar handelt/reagiert.

Zusammengefasst: Ob Spielbeziehung oder Liebesbeziehung, sei nicht kalkulierbar und überrasche wenn Dir danach ist und bleib Du selbst.
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Ich gehöre zu den Doms, die nicht wirklich 24-7 machen, aber auch nicht nur Schlafzimmer ... Und zudem switche ich durchaus. Zumindest rede ich mir das ein, auch wenn das schon bald ein Jahr nicht mehr vorgekommen ist. Wenn ich damit also aus dem Raster der Doms rausfalle, die dich interessieren, brauchst du nicht weiterlesen. Zumal unsere Beziehung als Liebesbeziehung mit Schlafzimmer-SM anfing und sich das nur schleichend und Stück für Stück in den Alltag drängte.

Meine Erfahrung mit durchgehend strengem rund-um-die-Uhr-Dom-Sein beschränken sich auf gelegentliche drei- oder viertägige Trips in SM-Ferienwohnungen. Eine herrliche Zeit für ein Paar, in dem nichts weiter eine Rolle spielt als die gemeinsame Lust, das Machtgefälle, als Höhepunkt vielleicht ein intensives Rollenspiel wie eine Entführung durch ein Alien (mit Augenklappe und Erzählen, ich bin Geschichtenerzählerin) oder einen Besuch bei einer sadistischen Doktorin ...

Selbst da war es mir nicht möglich, rund um die Uhr zu strafen, nach Verfehlungen zu suchen, streng zu gucken und so weiter. Weder konnte noch wollte ich es. Und, das war das Schöne daran, mein Schatz brauchte es auch nicht. Er war und ist devot, zumindest zu einem ähnlich großen Teil wie ich dominant. Devote Menschen wollen nicht ständig bestraft, wegen ausgedachten Verfehlungen getadelt und so weiter werden. Strafe ist eher etwas für Masochisten. Devote Menschen sind oft auch einfach glücklich, wenn sie dienen dürfen. Das heißt, ich durfte ausschlafen, ich durfte im Bett kuscheln, soviel ich Lust hatte (oder ihn im Käfig unter dem Bett die ganze Nacht soft gefesselt schlafen lassen und es mir selbst machen), ganz, wie es mir in den Kram passte. Morgens gab es einen lieben Guten-Morgen-Kuss, ich äußerte meine Wünsche fürs Frühstück, blieb liegen, las ein wenig, fertig. Ein Lob für das Frühstück war mindestens so dominant wie ein Tadel für einen Kaffeefleck auf dem Glas, der ihn in tiefste Verunsicherung stürzen konnte, und die liebende Frau in mir entschied sich oft für das Lob. Er gehorchte ja. Er wollte mir gefallen. Nach Perfektion zu streben führt nur zu Frust, das ist eine Lektion, die wir aus dem realen Leben gelernt haben. Wenn etwas nicht perfekt war, konnte ich genauso gut sagen: Das und das wäre noch schön - und er sprang und war froh, es mir von den Augen ablesen zu können.

Wahre Herrschaft liegt in den Augen, sage ich gern. Ich habe auch schon Krawallsubs kennengelernt, deren Kink nicht im Dienen lag, sondern darin, besiegt zu werden. Solche Leute kriegt man mit Schlägen auch nicht klein. Da braucht man in den Augen, in seinem Inneren, diese spezielle Kraft, die in ihnen den Wunsch nach Unterwerfung auslöst. Und diese Kraft ... sie ist sanft. Sie kann mit einer Menge Freundlichkeit einhergehen. Ganz ehrlich, wer seine Liebe, seine Zärtlichkeit und seine Sanftheit unterdrückt, kann als Dom nicht authentisch rüberkommen und wird auf Dauer nicht ernst genommen.

Natürlich kann das auch umschlagen. Ein kalter Blick nach minutenlanger Freundlichkeit, wenn jemand aufmuckt ... Schweigen ... Bis du in Subs Augen siehst, dass er wieder weiß, wo sein Platz ist, und dann so freundlich wie zuvor bist, vielleicht eine kleine Berührung am Hals, am Kehlkopf, da, wo man jemanden theoretisch töten könnte ...

Wahre Macht hat es nicht nötig, laut zu sein.

In unseren SM-Wochenenden war ich fast immer freundlich, und ich habe es als sehr romantisch und zärtlich in Erinnerung. Mach mir doch bitte ein Bad. (nein, das war keine Bitte). Bring mir doch bitte einen heißen Kakao mit Schlagsahne. Komm, wenn wir fernsehen, leg dir ein Kissen auf den Boden, knie oder setz dich hin und leg deinen Kopf an mein Bein, damit ich dir durch die Haare kraulen kann. Sei so lieb und massier mir die Füße. Du bist der tollste Mann der Welt. Ich bin zufrieden mit dir, du dienst mir gut. Der Kaffee eben war genau richtig, merk dir, wie du ihn zubereitet hast, dafür verdienst du einen Kuss als Belohnung. Und jetzt zieh dich aus für mich, zackzack, nicht so langsam, ich hab Lust, mich zu amüsieren und dir wehzutun ...

Und im Alltag jenseits davon?

Da ist natürlich noch weniger Platz für intensives Spiel. Ich habe keine Lust, mich von meiner Sexualität dazu versklaven zu lassen, auf eine bestimmte Art leben zu müssen. Ganz abgesehen davon, dass das ziemlich undominant wäre. Im Alltag bin ich auch mal krank, auch mal müde, genau wie er. Da streiten wir uns auch mal wegen dem Abwasch - er ist einfach nicht davon zu überzeugen, dass es seine Aufgabe als Sklave wäre, mir den kompletten ungeliebten Kram abzunehmen. Und ich fürchte, da würden auch keine Peitschen helfen. Und beim Fernsehen sitzen wir tatsächlich meistens beide auf dem Sofa, weil ich auch keinen Bock habe, dass sein Rücken noch kaputter geht als er von seinem Job her ohnehin ist.

Das Schöne daran ist, dass es mich eigentlich nicht stört. Ich weiß, dass ich ihn jederzeit kriegen kann, wenn ich es darauf anlege. In letzter Zeit habe ich meine Vanillaseite wieder entdeckt, die in den vergangenen Jahren manchmal zu kurz kam. Am Anfang hätte ich das nie geglaubt, aber inzwischen mag ich diese Kuschelorgien mit stundenlangem Streicheln und Herumblödeln echt gern. Trotzdem ... Ich weiß ganz genau, dass ich seine Lady bin. Jeden Tag, jede Stunde, in guten und in schlechten Zeiten. Manchmal, eine kleine Geste, die es beweist ... Dann wieder eine lange, intensive und schöne Session.

Ich mag es so. Es ist sicher anders als in reinen Spielbeziehungen, aber wenn ich die Wahl hätte, würde ich das behalten, was ich habe. Von außen mag vieles weniger intensiv und grell erscheinen als das, was man sich holt, wenn man die meiste Zeit allein war und in wenige Stunden die volle Intensität von Dom-Sub-Spiel, losgelöst vom normalen Leben, legen will. Dass es im Alltag in Wahrheit eine andere Intensität gewinnt, die vielleicht sogar noch größer ist, weil sie viel, viel mehr Aspekte des Lebens beinhaltet und deswegen nicht mehr großartig bewiesen oder in Erinnerung gerufen werden muss ... Das ist eines der schönsten und offensichtlichen Geheimnisse des Lebens.
*****n_N Mann
9.756 Beiträge
Kann es sein das du
in deinem BDSM/DS nur DEINE Vorstellung eines aus DEINER Sicht perfekten Dom's annimmst/spielst?
Der aber offensichtlich nicht viel mit DIR und DEINEN Bedürfnissen gemeinsam hat...

Mein Tipp, reflektiere dich selbst!
Analysiere was du als Mensch für dich und für dein Seelenheil brauchst.
Stelle Dinge unter Strafe die dich tatsächlich stören oder verletzen...und wenn es die offene Zahnpastatube ist oder das sie mal wieder erst mit ihrer Freundin über ein Problem geredet hat und nicht mit dir.
Dann gibt es auch nicht das Problem das man in einem solchen Fall inkonsequent wird, denn schließlich stört dich das dann wirklich.

Was nutzen 1000 Regeln nur um strafen zu können, dir diese Regeln aber eigentlich nix geben. Früher oder später wirst du sie nicht mehr kontrollieren oder übergehen, eben weil sie dir nicht wichtig sind und das wäre inkonsequent. Sub fängt an sich zu fragen warum sie sich an was halten soll, was dir nicht wichtig und du es übergehst/nicht kontrollierst und das zurecht!
Keiner mag sinnlose Aufgaben, insbesondere dann nicht wenn das Ergebnis keine Sau interessiert.

Und zum Hauen braucht man im BDSM keinen vorgeschobenen und an den Haaren herbeigezogenen Grund,
das geht auch in dem Dom entscheidet das er jetzt Lust hat Sub den Po zu versohlen.

Sei unnahbar wenn es dir was gibt und nicht weil du denkst das du es sein musst.

Oder um es anders zu sagen:
Lass BDSM nicht dein Leben bestimmen sondern Lebe dein BDSM!
Das ist authentisch und das bist dann du!
Das hat vermutlich nix mehr mit deiner Vorstellung eines Dom's zutun aber es ist echt und Frauen lieben echte Menschen und keine Schauspieler.
********eder Mann
48 Beiträge
Suche hochemotionale Schlagmaschine mit Heiligenschein
Die Unmöglichkeit einer derartigen Suchanzeige wäre offensichtlich. Entschuldige die Polemik, aber sei versichert: „wir“ sind ganz normale Männer mit dominanten Eigenschaften und bestimmten Perversionen. Aber vor allem mit Gefühlen, Stärken und Schwächen.

Wenn es gut läuft, sind wir uns unserer „selbst bewusst“ im Sinne von: wir kennen und erkennen uns. Kommt noch die eine oder andere brauchbare Eigenschaft hinzu, wie Authentizität, Empathie, Kuss- und Schlagfertigkeit und was sonst noch so hilft, schaffen wir es an guten Tagen einen verlässlichen Spiel- und/oder Lebenspartner abzugeben.

Ich gehe davon aus, dass Du Dir zunächst den Menschen als Partner suchst; gerade in einer Paarbeziehung, die über das Spiel weit hinausgeht. Und zu diesem Menschen gehören dann auch schwache Seiten und Alltag dazu.

Und es gibt eben auch schlechte Tage – und da haben wir Männerschnupfen. Und das ist eben einfach unglaublich schlimm!

DS
*********ancer Frau
1.745 Beiträge
Meines Erachtens sollte jede sub ihren Herrn auch als Menschen wahrnehmen - nur dann funktioniert vertrauensvoller BDSM in beide Richtungen. Den Herrn auf ein göttergleiches Podestzu heben ist eine Extremform, die mir absurd vorkommt und die ich so auch in einer Spielbeziehung nicht erfolgsversprechend empfinde.
Dementsprechend ändert sich in einer 24/7Konstellation nicht so viel, wie im EP beschrieben.
Was sich ändert, ist alltagsbedingt und nicht dem Erleben der Menschlichkeit des Doms geschuldet.
Vieles ist, wenn man nicht TPE lebt, einfach nicht alltagstauglich. Und da kommt es häufig vor, dass ich als sub hinterfrage, ärgere, weniger respektvoll bin. Gibt halt dann den Arsch voll *zwinker*
Ein lebbares 24/7 weicht eine ausschließliche Spielbeiehung sicher auf - die Menschlichkeit, die Fehler und Schwächen meines Doms waren mir vorher aber auch bewusst. Denn zu Seiner Stärke zählt, mit selbigen offen, ehrlich und reflektiert umzugehen und mir Einblick zu gewähren, so dass auch ich meinen Teil der Veranwortung Ihm als Mensch gegenüber tragen kann.
*********ar_SM Paar
17 Beiträge
Für mich ( sub) klingt " Aura aufrechterhalten " so ein bissle nach " Rolle spielen " und ich denke, das hat DOM garnicht nötig. Für sub ist auch garnicht soo wichtig, das Dom immer stark ist. Wenn er krank od wg job Wechsel unsicher ist,wird das ihn in den Augen seiner sub nicht weniger dominant oder wertvoll machen, weil das halt Dinge sind, die ganz normal sind und zu einer Beziehung dazugehörigen. Auch das Dom die wünsche einer sub erfüllt, ist nichts, für das er sich ev schämen muss,denn auch das ist ganz normal, selbst in ner reinen bdsm session od bdsm Beziehung gehört das ja dazu, denn auch bdsm ist ein geben und nehmen.
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Darf ein(e) Dom eigentlich Mensch sein?

Ist Verstand im BDSM vertretbar?
Ich weiß, dass ich ihn jederzeit kriegen kann, wenn ich es darauf anlege.

Der entscheidende Satz eines wieder mal großartigen Beitrags von Dark_Amber. *g*

Ich habe zwar keine Liebesbeziehung, aber eine Freundschaft. Die Gefühle sind da ja durchaus vergleichbar, denn wer möchte denn einem guten Freund / einer guten Freundin schon weh tun? *floet*

Da ist es auch so, wir sind in erster Linie Freunde! Wir tun uns gut wenn wir uns begegnen.
Dennoch kann sie jederzeit in den "SM-Modus" gehen, wenn sie es möchte. Da sie mich sehr gut kennt weiß sie auch wie sie mich, wie es Dark_Amber so schön ausgedrückt hat, "kriegen" wird. Sie weiß was mich kickt (was nicht selten dasselbe ist, das ihr etwas gibt) und kann so aus dem Nichts heraus mitten im Alltag "oben" gehen.

Ihre Aura wird davon nicht beschädigt. Denn wenn sie im "SM-Modus" ist, verhält sie sich nun einmal anders als im Alltag. Ihre Körpersprache ist eine andere, ihr Tonfall ... ach, alles an ihr. Sie ist da voll drin dann, die Frau dahinter ist nur noch rudimentär spürbar, in diesem Moment ist sie für mich "oben" durch und durch. Da verschwindet hinter meinem "unten" schnell auch mal der Kerl dahinter. *zwinker*

Was Liebe angeht ... hmmm ... ich denke, das ist bei jedem anders.
Diverse Fantasien "unten" derzeit gehen bei mir in die Richtung dass es besonders schön ist in der Fantasie weil sie mich liebt. Also sie mich festgeschnallt mit irgend etwas quält und aus dem Nichts heraus mich auf einmal leidenschaftlich küsst. Einfach so.
Rrrrrrrr! *ggg*

Das ist dann eben der Vorteil, dass bei "zart und hart" das "zart" noch um einiges intensiver ist oder sein kann. Das Gefälle zu "hart" ist dann umso größer und damit ebenfalls intensiver.
**********urple Paar
7.738 Beiträge
Wenn sich Dominanz ...
... nur mit einem Sockel unter den Füssen aufrecht erhalten lässt, wenn sie vorrangig von äusseren Attributen abhängig ist, wenn sie nur durch "Gnadenlosigkeit und Strenge" wirken kann, dann ist vermutlich jegliche Art von Gefühl fehl am Platz. Dann benutzt man BDSM als Alibi um zu viel Nähe und Menschlichkeit zu umschiffen weil man damit nicht umgehen kann oder Angst davor hat. Dann braucht man vermutlich all diese Hilfsmittel um das Machtgefälle irgendwie aufrecht zu erhalten.

Wenn Dominanz aber von innen nach innen wirkt, gänzlich ohne Sockel und Superlative, ganz unaufgeregt und leise einfach da ist und wirkt, dann darf da die ganze Palette an Gefühlen sein.

Dann begegnen sich da zwei Menschen, zwei Seelen ... und die können durchaus dominant und devot sein.

Dann entsteht das Machtgefälle nicht weil jemand befiehlt und Regeln verfasst, bestraft und Strenge walten lässt, sonden weil sich der Andere still und leise fallen lässt. Und diesen Menschen kann man auch lieben!

Black owns Purple (m)
Black liebt Purple

Disclaimer: Das ist nur meine eigene Meinung und sicher keine allgemeingültige Weltanschauung. das Geschilderte gilt ausschliesslich für uns Zwei und es wird dringend davon abgeraten diese Meinung zu veralgemeinern!
Bin auch der Meinung der anderen. Man liebt ja den Menschen im Ganzen. Umgekehrt wäre es ja aus unserer Sicht auch so. Sub kann sich nicht den ganzen Tag schwach verhalten. Müssen auch mal was selber regeln und nicht nur noch ein piepen im Kopf vernehmen. Also keine Sorge es wäre schlimm wenn nur eine dominante Maschine ohne Herz neben einem einschlafen würde.
**********26127 Paar
106 Beiträge
marie
wenn mein freund sowas verlangen würde, könnte ich mit ihm nicht zusammen sein.
sowas geht ja garnicht.
****a65 Frau
338 Beiträge
@ TE
mir (sub) geht ess wie Avaana
"... für mich muss ein Dom die Stärke haben auch Schwäche und Menschlichkeit zu zeigen. Erst dann kann ich ihn wirklich respektieren" und ich füge hinzu die Achtung wächst anstatt dass sie bröckelt.

Ich finde Du hast Deine Gefühlswelt top beschrieben. Ein guter Freund von mir den ich einmal das gleiche fragte wie sich eine Liebesbeziehung als Dom/sub entwickelt sagte er wissend lächelnd zu mir: "Weißt Du Nina je größer die Liebe desto schwerer die Härte und Konsequenz, denn Du weißt um die Probleme Deiner sub und selbst wenn sie in dem Moment nur 80% gegeben hat war das für sie viel um nur ein Beispiel zu nennen. Meine Frau weiß meine Liebe zu achten und manchmal - wenn sie sehr zickt - weiß ich ich sollte ausnahmsweise mal wieder einen Gang härter einlegen."

Ich denke er hat das sehr gut beschrieben. Für mich liest sich Deine Gefühlswelt vollkommen richtig. Vielleicht bist Du unsicher aber auch das darf ein dominanter Part manchmal sein finde ich lächel

Alles schöne für Dich und Deine sub
nina
*****e48 Mann
285 Beiträge
Beim Lesen der Beiträge war ich angenehm überrascht, wie offen diese geschrieben sind. Gerade auch die kontroversen Positionen bereichern nach meinem Empfinden die Diskussion.

Mir kommt es so vor, als ob hier - wie fast überall in den Diskussionsthread zum Thema BDSM - zwei relativ gegensätzliche Sichten erscheinen. Zum einen diejenigen, die eine konsequente und rollendefinierte Einstellung vertreten. Ich bezeichne das mal als old school - ohne damit wertend sein zu wollen. Dann gibt es die andere Seite, hier scheint das Hinterfragen der eigenen Positionen und Verhaltensweisen beim Diskutieren im Vordergrund zu stehen.

Natürlich gibt es wie immer kein Schwarz und Weiß, ich meine aber diese beiden Pole erkennen zu können.

Das wirkt sich gerade auch auf die individuelle Rollendefinition von Dom und Sub aus. Je nachdem, welche Sicht man teilt wird man die andere nicht wirklich verstehen können. Und das ist gut so, da es die Vielfalt ausdrückt. Nur sollten nach meinem Gefühl Dom und Sub diese Dinge eben gleich betrachten.

Ich würde erwarten, dass eine Sub mit der von mir beschrieben old school Sicht mit einem sich hinterfragenden Dom niemals klarkommt. Andersrum würde sich eine Sub mit dem Wunsch nach ausführlicher Selbstreflektion sich einem old school Vertreter als Dom niemals wohlfühlen.

Wenn ein Dom also über sich und seine Gefühlswelt in seiner Lebensituation ausführlich nachdenkt, dann ist das im ersten Ansatz weder gut noch schlecht, sondern einfach individuell.

Ich glaube auch, dass ein solcher Mensch auch in der Rolle des Dom problemlos mit seiner Sub in ein
Liebesbeziehung stehen kann. Dominanz und Wertschätzung schließen sich mitnichten aus.
Im Falle einer Liebesbeziehung ist es für ihn natürlich aufwändiger, sich seiner Gefühlswelt zu stellen und diese zu analysieren, das muss aber nicht schlechter sein. Das ist aber eben nicht für jeden der richtige Weg.

Noch eine Schlußbemerkung.
Schön wäre, wenn beide Sichten miteinander wenigstens im Rahmen der Diskussionen hier respektvoll umgehen. Ich erwähne das, da ich in anderen Threads hatte nicht immer diesen Eindruck hatte.
****_DS Frau
5.575 Beiträge
für mich ganz schön "krude" deine einstellung, liebe TE, zu dem, was Top ausstrahlen sollte, damit es Dir gut geht.

Ich kann mich nur den meisten meiner Vorredner anschließen und werde es nun nicht ausführlich wiederholen. Aber für mich steht der Mensch/Mann mit all seinen Stärken und Schwächen im Vordergrund. Denn genau dafür liebe ich ihn, folge ihm.

Möchte aber einen Einwand einwerfen:
Natürlich verliebt man sich auch in die Aura/Ausstrahlung eines Tops, wenn man diesen zum Partner wählt.

Was mich daran stört, ist, dass Du nun dauerhaft von außen (seitens des Tops) erwartest und forderst, dass er Dein Gefühl aufrecht erhält.
Da frage ich mich: Liegt das nicht eher bei einem selbst in der Verantwortung?
Z.B. indem man sich als Sub entscheidet freiwillig seinem Top zu folgen?
Möchte ich Fremdbestimmt (klar - will man ja so als Sub aber bitte auch Selbstbewußt und stark) sein und Dominanz einfordern und damit die Gefühle meines Tops übergehen, damit meine Bedürfnisse gestillt werden?
Aber bin ich dann noch "fremdbestimmt" sondern bestimme ich über den Top und wie er gefälligst zu sein hat?
Oder möchte ich mich hingeben und bewußt seinen "Wellen" (wenn wir schonmal von Aura sprechen) folgen?

Ich kann nur für mich sagen: Mein Mann ist für mich in seinen schwächsten Momenten (auch wenn er sich dabei von mir entfernt) am liebenswertesten. Weil so schrecklich menschlich und authentisch.
*****kky Frau
880 Beiträge
Ich kann nur für mich sagen: Mein Mann ist für mich in seinen schwächsten Momenten (auch wenn er sich dabei von mir entfernt) am liebenswertesten. Weil so schrecklich menschlich und authentisch.

Soo schön beschrieben...ich möcht dann immer in ihn reinkriechen und ganz doll festhalten...seiner Dominanz tut das keinen Abruch..ich möchte doch einen Herr*n aus Fleisch und Blut und keinen "Dom aus Stepford"
ich glaube, das Dilemma des TE zu verstehen: liebt man jemanden, wird man automatisch "weicher" und die "Härte" bzw. "Strenge" dem geliebten Partner zu zeigen, fällt schwerer, als würde man keine Liebe empfinden. Hier die Balance zu finden ist sicherlich nicht einfach. In erster Linie sind wir nämlich nicht Dom oder Sub, sondern Mensch. Menschen mit Gefühlen, die keinen An-/Aus-Knopf haben.

Aber alles, was menschlich ist, ist auch authentisch - und darum geht es doch in erster Linie, oder nicht? Nur wer stark ist, kann auch Schwäche zulassen. Ich würde keinen Sub wollen, für den ich ständig die Domina geben muss - ich bin eben auch menschlich und habe sowohl Stärken als auch Schwächen. Wer nur die starke Seite fordert und die schwache nicht akzeptiert, kann meines Erachtens nach keine wirkliche Liebe empfinden. Denn Liebe heißt ja auch das Bestreben nach dem Wohlergehen des Partners, den man liebt. Dazu gehört auch, dass er/sie auch mal schwach oder einfach "Mensch" sein darf.

Stellt der Partner gleich die Rollenverteilung in Frage, wenn ich mal schwach bin, dann würde ich mich wirklich fragen, ob das der richtige Partner ist und ob er überhaupt Liebe empfindet. Das Leben ist zum größten Teil einfach Alltag, nicht 24/7-BDSM-Spiel. Es gibt einen Job, Freunde, Familie, ggf. Kinder, etc. Alleine daraus ergeben sich Momente und Situationen, in denen beide Partner auf Augenhöhe agieren - und das ist auch gut so. Ich für meinen Teil würde das gar nicht anders wollen. In erster Linie liebe ich als Mensch und möchte auch als Mensch geliebt werden.
Es war einmal ein kleines Mädchen, das mit grossen Augen seinen Papa bewunderte, vergötterte und liebte, wie nur ein Kind seine Eltern lieben kann. Er war allmächtig, allwissend, so unendlich stark, immer für sie da, verstand sie, hatte immer Zeit, hatte auf jede ihrer Fragen eine Antwort, er war zärtlich, kuschelig, beruhigend, Schutz gebend. Er war alles. Er war Gott.

Doch dann war dieses Mädchen 20, 30, 40 Jahre alt, aus dem Paradies der Kindheit vertrieben, sehnte sich immer noch nach dem Gott und scheiterte an der Realität des Lebens, der Menschen, der eigenen Gedanken, der eigenen Erfahrungen und der Übernahme der Verantwortung für das Leben in dieser Welt.
Es nahm sich ein dunkles Buch und träumte weiter: Wenn er doch wenigstens ein schwarz-rosafarbener Prinz wäre, wenn schon kein Gott.



Der Aspekt der Tiefenpsychologie steht dann in noch einem anderen Buch.
Erstmal vielen Dank für das rege Interesse und die vielen guten Beiträge. Bei einigen wenigen habe ich leider das Gefühl, dass ich nicht richtig verstanden wurde und deshalb die Beiträge nur bedingt auf meine „Situation“ passen (was aber nichts an der inhaltlichen Qualität ändert).
Ich denke ich muss nochmal bzw. einmal schreiben wie ich das ganze prinzipiell sehe, damit Missverständnisse vermieden werden können:

Ich bin wie viele bzw. eigentlich alle hier der Meinung das ein „guter“ Dom menschlich sein sollte. Was das im Einzelnen genau bedeutet würde den Rahmen sprengen und geht über dieses Thema hinaus. Der Versuch einen Bilderbuch-Dom abzugeben sorgt meiner Meinung nach dafür, dass man zum Schauspieler verkommt oder gar lediglich einer ist (was mit Sicherheit bei dem einen oder anderen Dom da draußen auch der Fall sein mag). Ich habe auch keine Lust mich selbst Einzuschränken in dem ich mir Dinge ausdenke welche ich unter Strafe stelle, nur damit ich Gründe zum Strafen habe. Ich weiß was mir wichtig ist und dies wird bei mir sanktioniert. Es geht mir in meinen Eingangspost also nicht darum nach irgendwelche Vorgaben oder dergleichen handeln zu wollen. Ich selbst fühle mich mit meiner „Art“ summa-sumarum wohl. Allerdings habe ich auch eine Verantwortung meiner Sub gegenüber.

Es geht mir um die Fragen ob und in wie weit es normal ist, dass eine Liebesbeziehung eine d/s-Komponente aufweicht. Beziehungsweise in wie weit es für Sub und letzten Endes auch Dom nachteilig ist, wenn er (aufgrund von Liebe) zu empathisch und rücksichtsvoll wird und es somit u.a. zu Inkonsequenz seinerseits kommt oder dazu das Dom Entscheidungen verstärkt „zu Gunsten“ Subs trifft (was in einer Spielbeziehung so nicht der Fall wäre). Letzteres birgt ja die Gefahr, dass Sub (sofern sie nicht darüber nachdenkt) den Eindruck gewinnt ihr rücksichtsvoller Dom sei nicht dominant, da er nicht gerade wenige Entscheidungen zu ihren Gunsten und somit nach „ihrem vermeintlichen Willen“ trifft und sie sich in Folge dessen dann u.a. nach dem „alten“ Dom und seiner „Aura des Neuen, noch Unbekannten und deshalb vermeintlich Perfekten“ sehnt (dem sind Krankheit, Schwäche, Unsicherheit ja auch nicht gerade dienlich) und in Folge dessen die Authorität von Dom evtl. zu leiden droht.

PS: Mit der „alte Dom“ und dem „rücksichtsvollen Dom“ ist ein und dieselbe Person gemeint, nur eben die Unterscheidung zwischen Anfangsphase und gefestigter Beziehung.


Konkretes Beispiel (inspiriert durch ninja65s Post in einem anderen Thema) Hier fand ich inhaltlich die Beschreibung oldschool vs. Newschool ganz passend.:

Sub wünscht sich noch 2h am Computer sitzen zu dürfen. Ich selbst finde das eigentlich eher „doof“.

Im Normalfall bzw. bei reiner Strenge würde ich sagen „nein, du warst bereits 2h am Computer es reicht für heute wir verbringen nun gemeinsam Zeit. (weil ich Lust dazu habe)“

Nun weiß ich aber, dass sie aktuell viel Stress hat und ihr der Computer im Moment die beste Ablenkung verschafft um abschalten zu können. Deshalb entscheide ich „ok du darfst noch 2h (oder 1 je nach Situation) am PC bleiben, aber dann heißt es Zeit für uns.“

Was war nun? Ich war inkonsequent mir und letzten Endes auch meiner Sub gegenüber.

Warum? Weil ich empathisch und rücksichtsvoll gehandelt und gedacht habe.

Ist das nun richtig oder falsch? Tja kann man nicht sagen. Ich für mich habe richtig gehandelt, weil ich hinter meiner Entscheidung stehe. Was andere sagen ist mir egal. ABER Was meine Sub darüber denkt spielt für mich eine Rolle und hier ist unter Umständen das Problem. Es kommt darauf an wie sie tickt.

Sub A würde evtl darüber nachdenken und zu dem Schluss kommen „oh mein Dom denkt über mich und meine Situation nach und meint es gut mit mir“.

Sub B denkt sich „pf das nennt er dominant? Er gibt meinem Wunsch nach und ist vollkommen inkonsequent. Ich brauche niemanden der mich umsorgt, sondern jemanden der mich führt und über mich bestimmt/verfügt.“


Ich fürchte ich habe leider wieder verwirrender geschrieben als es mir und euch liebt ist, nur finde ich es wirklich schwer das Ganze zu verschriftlichen und sitze auch relativ lang vor so einem Text, damit es mir halbwegs gelingt.
Nochmals ein großes Dankeschön an alle Diskussionsteilnehmer und eure dargelegten Sichtweisen. Besonderer Dank meinerseits geht an
ninja65, da ich mich in deiner bzw. der Aussage deines Freundes unglaublich gut wiederfinde
philae48, für den Gedankengang und Beschreibung der „oldschool/newschool-Einstellung“
BigSeduction, besonders für deinen ersten Absatz, mit dem du richtig liegst

Ich hoffe der Threat geht genauso rege weiter, wie es bisher der Fall war.
*****n_N Mann
9.756 Beiträge
Nun da ich mit meinem Ersten Beitrag daneben lag und dieser jetzt mehr Verständnis auslöste...
Gibt es ne Antwort die dir mit Sicherheit nicht weiter hilft...denn es gibt nicht sub A und sub B sondern je nach Gefühlslage sub A die mal wie sub B denkt und umgekehrt.

Das zwischenmenschliche ist immer ein sensibler Balance Akt, nicht nur bei 24/7 sondern in jeder Beziehung.

In der Regel hilft da ein Kompromiss...der euch beiden was gibt. Also lässt du sie mal länger an dem PC und ab und an gar nicht (außer Job erfordert es).
So wirst du euch beiden gerecht...und je nach Reaktion kann man ggf. auch noch individuell auf Bedürfnisse eingehen.
Wenn sie dich liebt und das mit der Kommunikation zwischen euch klappt, sollte so auch nicht die achtung vor dem Dom verloren gehen und der Respekt wachsen.

Aber du kennst deine Sub am besten, daher wird dir niemand das richtige zu deiner sub und schon gar nicht zu ihrer derzeitigen Gefühlslage zum jeweiligen Zeitpunkt sagen können.
****na Frau
3.595 Beiträge
Das Beispiel mit dem Computer ist nachvollziehbar.

Betrachte du es doch mal von einer anderen Seite :

Du bist als Dom nicht nur dazu da ihr deinen Willen aufs Auge zu drücken, sondern auch dafür da sich um sie zu kümmern damit es ihr gut geht. Sprich, daso du sie auffängst. Und wenn das dann heißt, dass du sie 2 stunden am PC sitzen lässt, damit es ihr gut geht, dann ist das manchmal so.


Anregender Vorschlag für dich um deine Strenge und Härte nicht zu verlieren: *zwinker*
Sie soll es sich verdienen.
Lass sie dafür eine Aufgabe erfüllen. Wie auch immer die aussehen mag.

Und eines ist klar, auch eine sub ist ein Mensch mit Hobbys und Bedürfnissen außerhalb von bdsm.

Es ist als Dom nicht deine Aufgabe ihr diese zu verbieten, damit machst du dich eher höchst unbeliebt.
Gibst du ihr was sie braucht, dann wird sie dich dafür nur umso mehr lieben und nicht für einen Waschlappendom halten. Es kommt auf das WIE drauf an.
**********ecret Frau
36 Beiträge
Ich finde nicht, dass sich dadurch das Machtgefälle auflöst oder dass ein Dom dadurch an "Aura" verliert. Bei mir ist eher das Gegenteil der Fall. Als mein Dom und ich mal ne Weile nur sexuell interagiert haben, war für mich nach einer Weile fast der komplette Reiz weg bzw. es war mich unmöglich, so weiterzumachen. Ich wollte deinen Dom-Roboter, sondern einen Menschen, den ich für seine Vielfältigkeit, für seine Ehrlichkeit, für seine Tiefgründigkeit, für seine unterschwellige Eleganz, für seine Intelligenz, für seine Wortgewandtheit, seinen Witz schätzen und gewissermaßen auch bewundern kann. Strenge kann man auch überstrapazieren und ins Lächerliche führen.
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