Schwächt eine Liebesbeziehung mit Sub die "Aura" von Dom ab?
Hi ich wollte mal mit euch darüber reden wie es ist in einer d/s-Liebesbeziehung, welche in einem 24/7 Rahmen oder zumindest zu einem gewissen Teil auch im Alltag stattfindet ist, ein Dom zu sein und wie bzw. ob hierdurch die Grenzen evtl. verwässern.Ich denke die Fragen weiter unten richten sich eher an Menschen die d/s bzw. bdsm auch außerhalb des Bettes leben. Wer lediglich EPE betreibt bzw. bei wem bdsm nur im Schlafzimmer stattfindet wird evtl. nur sehr bedingt betroffen sein.
In einer Spielbeziehung, in welcher Dom nicht mit Sub zusammenlebt etc. und auch keine Liebe vorherrscht ist es meiner Meinung nach relativ leicht diese Aura des stets starken, unnahbaren, unantastbaren, strengen, absolut dominanten, ja nahezu perfekten Doms (egal ob Mann oder Frau) aufrecht zu erhalten.
Der Grund liegt vermutlich hauptsächlich darin, dass man Sub nur dann sieht wenn man es möchte und durch das Fehlen von Liebe auch eine andere Art von Strenge und "Gnadenlosigkeit" möglich ist. Dies ist meiner Meinung nach jedoch in einer Liebesbeziehung schwerer bis gar nicht möglich. Schon allein wenn Dom Sub nach ihrer Meinung bzw. ihre Hilfe bei einer Entscheidung/Entscheidungsfindung fragt kann er je nach Subs Wahrnehmung bereits ein gewisses, wenn auch geringes Maß an Autorität verlieren.
Sub erlebt ihren Dom dann nun mal zwangsweise auch in Momenten, in denen er auch Schwäche zeigt bzw. die/seine oben genannte "Aura" bröckelt.
So zum Beispiel wenn er krank wird (z.B. Grippe), wenn er wegen etwas (z.B. Jobwechsel) unsicher ist, wenn
man Nähe sucht und diese auch zulässt (eben ein Ringen Subs nach Nähe weniger bis evtl. gar nicht nötig ist), wenn mal ein Pups rausrutscht, wenn ihm Dinge nicht gelingen, wenn er traurig ist, niedergeschlagen ist, wenn er mal kindisch oder ausgelassen ist, oder wenn er mal weint...wenn er eben schlicht und ergreifend menschlich ist.
Dazu kommt meiner Meinung nach, dass ein Dom in einer Liebesbeziehung nicht eine solche 100%ige Strenge an den Tag legt wie ein "Spielbeziehungs-Dom". Dom erlebt Sub hier eben auch den "ganzen Tag" und kleinere Verfehlungen treten somit häufiger auf (ist ja nur menschlich).
Des Weiteren liebt Dom seine Sub und ist evtl. geneigt ihr etwas mehr durchgehen zu lassen oder seichtere Strafen anzusetzen, als man es mit einer Spiel-Sub täte und es wird vermutlich allgemein mehr Rücksicht genommen wird (z.B. was Wünsche angeht).
Dazu kommt für mich, dass Dom meiner Meinung nach mehr auf Subs Wünsche eingeht bzw. diese berücksichtigt, Dom mehr Dinge macht bzw. ermöglich die Sub gerne hätte, Dom allgemein mehr für seine Sub macht, auch mal Punkte mir ihr bespricht um ihre Sicht zu hören um diese letztendlich auch in Doms Entscheidungsfindung mit einfließen zu lassen.
Auch hier kann es meiner Meinung nach sein, dass diese "Großzügigkeit", dieser Respekt und diese Wertschätzung (mir fallen gerade keine besseren bzw. treffenderen Worte ein) seitens Dom als eine Art von fehlender Dominanz oder gar Schwäche wahrgenommen wird, obwohl Dom lediglich rücksichtsvoller sein möchte und es auf Sub wirken kann als würde Dom eigentlich ganz oft nur machen was Sub ihm "sagt".
Dies alles sind Verhaltensweisen, welche nach längerer Selbstreflexion mehr oder minder bei mir selbst vorgekommen sind und ich frage mich nun natürlich ob dies bei anderen ähnlich bzw. Normalität ist oder ob ich langsam schlicht und ergreifend zu "weich" werde (wenn ich dem nicht Einhalt gebiete).
Wie seht ihr die das Ganze?
Wie nehmt ihr Subs das wahr?
Was wünscht ihr euch (gerne auch vom oben genannten) von einem Dom mit dem ihr eine Liebesbeziehung führt?
Sehnt ihr euch sofern euer Dom zu einem gewissen Maß in meine Beschreibung passt, nach einem "fremden" Dom der eben doch zwischenmenschlich ganz andere Möglichkeiten hat und eine andere Aura erzeugt?
Wie nehmt ihr Doms das ganze wahr?
Wie löst ihr Doms diese "Probleme" oder sind es für euch keines, sondern lediglich Normalität?
Gibt es Doms, die trotz einer Liebesbeziehung in Richtung 24/7 stets ihre "Aura" aufrecht
erhalten können ? Und wenn ja, verstellt man sich nicht zwangsläufig ständig, da man mit seinem
geliebten Partner doch auch zärtlicher und rücksichtsvoller sein möchte und dies dann
nicht so 100% möglich ist?
PS:Ich habe hier Dom immer als maskulin beschrieben, dies geschah aus Gründen der Leserlichkeit. Es gilt natürlich auch für Femdoms und auch ihre Meinung ist selbstverständlich erwünscht.