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Psychische Dominanz

Mal so nebenbei ...
Ich (BDSM-unerfahren) bin durch dieses Forum auf das Buch "Seelendieb" gestoßen, das hier vorgestellt wird. Ich lese es zur Zeit und finde mich selbst fast auf jeder Seite wieder, denn vieles, was die Autorin beschreibt, habe ich so oder ähnlich ebenfalls erlebt, wenn auch innerhalb viel kürzerer Zeit (Sept. 2015 bis jetzt).
Ich bin der Meinung, dass das Streben nach (vor allem psychischer) Dominanz keine Neigung ist, sondern Narzissmus. Das wiederum ist eine Persönlichkeitsstörung. Somit ist doch der (angeblich) psychisch dominante Part der schwächere und das Thema damit ad absurdum geführt. Oder ... ???
Wer kann mir an dieser Stelle weiterhelfen?
****ine Frau
1.198 Beiträge
@Landlady_bb
Aus meiner Sicht tendieren sub in Richtung Borderline und Top in Richtung Narzissmus
Aber da sind eben riesige Grauszonen dazwischen. Ebenso wie etwas nicht alle Sadisten zu Gewalttätern
werden -siehe Lydia Benneke.

Und man kann sicherlich trefflich darüber diskutieren ob eine Abweichung von der Norm(was immer die in dem Zusammenhang sein soll) immer ein Defizit sein muss.

Julie
@SUB_R_Julie
Hilf mir mal bitte: Wer ist Lydia Benneke?
****67 Frau
3.442 Beiträge
Lydia Benecke ist die Exfrau von Mark Benecke, dem bekannten Kriminalbiologen aus Köln.

Sie ist Kriminalpsychologin und arbeitet mit Schwerstverbrechern, die einsitzen.

http://www.benecke-psychology.com/Kurzbiographie.html
**********llbar Mann
267 Beiträge
Ich leb sehr gut damit
seit vielen Jahren und auch meine letzte Partnerin steht noch in liebevollen Kontakt zu mir.
Wir sind sehr stark verbunden miteinander und auf der anderen Seite werden ja meine Partnerinnen trotzdem auf Händen getragen, oft gibt es viel Romantik nebenbei und sehr intensive Gefühle dabei, aber es zu leben ist eh viel besser, als darüber zu reden und hier scheint Wifesharing und verleihen weniger den Leuten irgendwelche negativen Gedanken zu bereiten als eine Partnerschaft die wie man sagt 24/7 Machtgefälle aufweist. Was natürlich in der Realität ganz anders aussieht.
Die die es leben wissen wie toll es sein kann, natürlich gibt es auch negativ Beispiele, aber das ist nicht ein Harmonisch gelebtes Machtgefälle.
Wie in jeder Partnerschaft geht man ja eigentlich zusammen einen Weg ein um beide Seiten glücklicher zu machen, wenn das nicht der Fall ist ist es Scheiss egal, ob es nun eine normale Beziehung ist, wo die Frau immer für Küche und Haushalt zuständig ist.
Hat nix mit 24/7 zu tun und kommt häufiger in normalen Beziehungen vor, ich z.B. mach selbst meinen Haushalt.
Wenn in einer SM Beziehung einer unglücklicher wird kann das ebenso krasse Auswirkungen haben, wie in einer normalen Beziehung, wenn der Mann ausrastet wenn das Essen nicht schmeckt.
Wenn in einer Dom/Dev Partnerschaft die Glücklichkeit und Befriedigung nur ein Teil erlebt und anderer Part eher leidet, setzt das natürlich ebenso Psychisch zu, sollte aber in der Regel eh nie so weit gehen das sich ein Teil so mies behandelt fühlt. Egal welche, Normale oder andere Art von Partnerschaft man lebt, weil dann hat man einfach eine unglückliche Beziehung und den/die falsche Partner/in oder ein Arschloch erwischt.
Es geht ja nicht um Psychische Unterdrückung oder Ausbeutung, das kann auch durch ne Zärtliche Berührung oder Griff beim Kuss an einer Erogenen Zonen geschehen, welcher einen bestimmten Reflex bei der Partnerin auslöst und der Kuss noch inniger wird. Der dominante Part hat hier die Psyche der sich Fallen lassenden devoten Person dominiert aber nicht übermässig Macht ausgeübt sondern tiefere Innigkeit dadurch ausgelöst.
Ich hab keine Ahnung was hier immer über Psychische Dominanz gelesen oder gedacht wird, wenn aber wohl darunter immer ein leidender Part verstanden wird, kann es nicht das sein, was glückliche Paare als Partnerschaften mit einem Psychsich Dominanten Part leben.
Vielleicht gibt es ja ein Buch mit Namen 50 Shades of Psychos oder so und ich weiss nix davon?
Profilbild
*********Kurse
101 Beiträge
Das innere Biest
Einvernehmliche BDSM Szenarien? Selbstverständlich geht es dabei der einen Seite -AUCH- um "psychische Dominanz".
Ich bin allerdings der Meinung, dass sich psychische und physische Macht nicht voneinender trennen lassen- wir SIND unsere Leiber.

Beitrag editiert, SpielmitHerz, JOY-Team

*******dor Mann
6.019 Beiträge
Landlady_bb
Ich bin der Meinung, dass das Streben nach (vor allem psychischer) Dominanz keine Neigung ist, sondern Narzissmus. Das wiederum ist eine Persönlichkeitsstörung.

Meinen kann man viel. Warum sollte das Dominieren auch nicht narzisstisch geprägt sein - so wie sich Bottom im Freiflug auch als Nabel der Welt begreifen darf?

Dein zweiter Satz ist unzutreffend: Narzissmus ist ab einer bestimmenten Ausprägung (in Denken, Verhalten, Beziehungsgestaltung ...) eine Persönlichkeitsstörung oder Teil komplexerer psychischer Störungen.
*********elle Paar
456 Beiträge
Das bedeutet
ebenso bei der Argumentationsfolge:
Ich bin der Meinung, dass das Streben nach (vor allem psychischer) Dominanz keine Neigung ist, sondern Narzissmus. Das wiederum ist eine Persönlichkeitsstörung.

...da Submission eine Tendenz zum Borderlining ist, das die meisten Submmissiven ebenfalls eine Psychische Störung aufweisen.
Ergo...Submission ist keine Neigung sonder eine Persönlichkeitsstörung.

Mitnichten!!!

Bis zu einer gewissen Ausprägung eben nicht.
Zu einem "das ist so" gibt es in der Regel auch immer ein Pendant.

Reiner
****al Mann
3.020 Beiträge
Ich bin der Meinung, dass das Streben nach (vor allem psychischer) Dominanz keine Neigung ist, sondern Narzissmus. Das wiederum ist eine Persönlichkeitsstörung.

Aus meiner Sicht tendieren sub in Richtung Borderline und Top in Richtung Narzissmus

...da Submission eine Tendenz zum Borderlining ist, das die meisten Submmissiven ebenfalls eine Psychische Störung aufweisen.

Ist das eigentlich irgendwie fundiert oder typischer Fall von "Ich stell mir das so vor, und bei den regelmäßigen Forendiskussionen muß doch etwas dran sein."?
****ine Frau
1.198 Beiträge
da gibt es viele Überlegungen...
http://www.geps.info/downloads/publikationen/2011_Dulz_PTT.pdf
wäre ein ganz guter Text zu
Aber mann auch Narziss & Goldmund lesen und darüber nachdenken.
Es geht um Tendenzen in die jeweilige Richtung ,also sehr weit gefächerte Grauzonen
niemand sagt Submissivität/Masochismus oder Dominanz/Sadismus sind GLEICH Borderline oder Narzismus

Julie(R) von Noir_et_belle
****al Mann
3.020 Beiträge

Soweit ich das lese, wird dort im Wesentlichen geschrieben, daß Borderline-Patienten (sowie andere Fälle aus dem therapeutischen Kontext?) ua "extreme" SM-Praktiken als Mechanismus zur Angstreduzierung nutzen.
Kann durchaus sein, lässt aber mE trotzdem allein noch keinen Umkehrschluss allgemeine Aussagen über Subs betreffend zu.
Dann such' doch mal mit den Schlagworten "offener Narzissmus Dominanzstreben" und vergleiche die dann genannten Charakterisierungen/Leitmerkmale mit (Selbst-)Beschreibungen in einschlägigen BDSM-Seiten.
(Kleiner Hinweis dazu: Nicht an den Benamsungen festkleben, sondern die Inhalte beachten)

*g*

(Spannend ist auch die Variante "verdeckter Narzissmus" im Vergleich zu "fordernder Subbigkeit", aber das wäre eine eigenständige Diskussion.)


Abgesehen davon: Nicht jeder Narzissmus, auch nicht ausgeprägter, ist gleich eine unabänderliche Persönlichkeitsstörung.
****al Mann
3.020 Beiträge
Dann such' doch mal mit den Schlagworten "offener Narzissmus Dominanzstreben" und vergleiche die dann genannten Charakterisierungen/Leitmerkmale mit (Selbst-)Beschreibungen in einschlägigen BDSM-Seiten.

Sicher, das gibt es. Und manche entsprechen auch dem, was sie als Leitbild formulieren. *zwinker*

Ich würde es trotzdem für wissenschaftlich unsauber halten, sich die vielen anderen Personen einfach gummiweich mit "... nur Tendenz ... nicht besonders ausgeprägt ... nur ein bißchen irgendwie ... aber bestimmt trotzdem ..." in seine Schublade reinzubiegen.

Abgesehen davon: Nicht jeder Narzissmus, auch nicht ausgeprägter, ist gleich eine unabänderliche Persönlichkeitsstörung.

Wie normierend Auflistungen von Persönlichkeitsmerkmalen wirken können, wäre allerdings ein Thema für sich.
*********elle Paar
456 Beiträge
Zudem
bestimmen auch Kognition und und die Entstehung der Persönlichkeit wie Narzismus/Dominanz
respektive Borderlining/Submission wie das Ergebniss wahrzunehmen ist.
Unterschiedliche Dimensionen der Anteile lassen auch unterschiedliche Wahrnehmung und Bewertung dessen zu.
Reiner
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