Da ich, wie Sean, auch Reiter bin, kenne ich mich mit der Hosenproblematik zur genüge aus.
Hosen zum reiten werden halt naturgemäß an gewissen Körperstellen stärker beansprucht
Daher haben Reithosen an den Innenseiten der Beine in der Regel einen Besatz. Zumindest, wenn man im Dressur-, Vielseitigkeits- oder spanischen Sattel unterwegs ist. Nicht, wie viele meinen, damit man besser am Sattel klebt, sondern damit die Bux nicht nach 4 Monaten durch ist.
Die Hörnchensattel-Fraktion ist ja meist in Jeans unterwegs.
Hier gilt bei Hosen:
• möglichst kräftige Jeansqualität nehmen. Schwer, fest gewebt, fast ein wenig steif. Die sind abriebfester.
• möglichst keinen Elastananteil. Macht den Stoff zu weich, er ribbelt schneller durch
• an den Innenseiten der Beine sollten die Hosen keine Naht haben (sehr schwer zu kriegen in Deutschland)
• wenn innen Naht, dann die einfache Naht, nicht diese Kappnähte mit dieser doppelten Ziersteppung
• verschiedenste Hosenhersteller durchtesten. Bei einigen ist die Innennaht ein kleines bissel versetzt. Das kann sehr helfen.
• Hosennaht nach dem Waschen im feuchten Zustand flach in eine Richtung ziehen. Wenn man genau hinsieht, stellt man fest, dass die Nahtüberstände innen sich sonst gerne in merkwürdigen Mustern hin- und herlegen. Das verstärkt die Reibung auf der Haut, an den Stellen wo der Stoff die Richtung ändert. Eventuell die Nahtzugaben flachbügeln.
• bei Stoffhosen drauf achten, dass sie gefüttert sind. Macht a) einen schöneren Fall der Hose und b) vermindert es die Reibung und c) hält die Hose länger. Im Idealfall Seidenfutter. Ggf. vom Schneider ein Innenfutter einnähen lassen. (Damit würde ich aber nicht reiten wollen, weil flutschig auf dem Pferderücken.)
• bei Stoffhosen auf eine glatte Oberfläche achten. Also keine Wolle, Leinen und Co. sondern eher Viskose, gechinzte Baumwolle oder ähnliches. Je glatter die Oberfläche, desto mehr gleitet sie aneinander vorbei statt stärker zu reiben.
Für die Haut:
• wenns passiert ist: Hirschtalg drauf. Gibts als Stift oder Salbe in der Apotheke.
• vorbeugend: Hirschtalg drauf.
• Haut ein wenig abhärten mit Bürstenmassagen, Zupfmassagen.
• nicht warten, bis es offen ist. Sofort handeln.
Ansonsten gehts mir wie Sean. Beine epilieren brauch ich nicht. Die Reithosen / Jeans schmirgel die wenigen Haare die ich hab, einfach weg. Ich finds praktisch.
Ich wünsche Dir, dass Du eine Lösung findest, denn ich stelle mir das sehr schmerzhaft vor. Ich hab mich einmal wirklich aufgeritten - und das an einem Etikett hinten im Lendenbereich. Wenn ich mir das täglich an der Innenseite der Beine vorstelle..... Du arme Maus!
Alles Gute!