My Story
Obwohl ja niemand wirklich was damit zu tun haben möchte, die Gesellschaft, prostituierte verpönt und seltsamer Weise doch alle wissen möchten was hinter den Kulissen passiert, für diese schreibe ich diesen Artikel
Für alle Moralapostel, Spiessbürger, Menschen, die Prostituierte verurteilen und diskriminieren und natürlich - wie sollte es anders sein - selbst ihre Dienste in Anspruch nehmen oder schon irgendwann genommen haben.
Dazu natürlich noch für alle toleranten Menschen, die offen sind für das Leben der Menschen der Randgesellschaft.
Ich muss dazu erst ein klein wenig aus meinem Leben erzählen:
Wie könnte es anders sein, wuchs ich natürlich in einer Problemfamilie groß. Das übliche:
*Vater Alkoholiker - Eltern geschieden.
*Viel Gewalt in der Familie erlebt
*Das Verhältnis zur Mutter auf Grund ihrer regen Männerbekanntschaften enorm schlecht
*mit 15 vom Jugendamt betreut
*mit 16 in die eigenen Wohnung gezogen (kein betreutes Wohnen)
*Ausbildung begonnen
*bereits in jungen Jahren Schulden gemacht (Dispokredit, Handyrechnung, Ratenzahlungen beim Katalog, etc.)
Ja, diese Schulden. Da steht man mit 16 auf eigenen Beinen, hat keinen Plan vom Leben, will sich doch auch mal was gönnen.. So gehts los.
Mit 21 Jahren bin ich aufgrund der Perspektivlosigkeit von damals in die Schweiz gezogen, in erster Linie um dort endlich meine Schulden abarbeiten zu können. Mit einer Friseurausbildung kommt man da nicht weit.
Das hatte ich geschafft nach gut 6 Wochen - es war Fastnacht in der Schweiz und ich ging Dessousbedienen in Table-Dance Lokalen.
Ich war zarte 21 Jahre und hatte, so weiß ich heute, null Plan von der Welt, doch ich sollte aufwachen.
Aufgrund meiner menschenliebenden, vertrauensseeligen Art, man könnte es wohl als naiv bezeichnen, fiel ich erst ein paar mal so richtig auf die Schnauze.
Ich hing mich an jeden Mann, der mir auch nur ein wenig Aufmerksamkeit schenkte, denn ich war ja einsam, ohne Familie und dazu noch weg von Freunden.
So verging die Zeit über 3 Jahre, während ich in der Gastronomie arbeitete. Dort hatte ich ausschliesslich negative Erfahrungen gemacht. Ob mit Alkohol, zudringlichen Chefs, schlechten Arbeitsklima, usw.
Ich lernte Ina kennen, eine Polin, die in der Schweiz im Escort arbeitete. Was mir an ihr gefiel war ihr selbstbewußtes Auftreten. Wie sie mit Männern umging, wie taff sie war.
In Polen war sie alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Ihrer Familie erzählte sie, sie ginge Bedienen in der Schweiz. Währenddessen leistete sie sich einen Babysitter für ihre Kinder. In Polen führte sie ein sehr wohlhabendes Leben im eigenen Haus.
Nach dieser Begegnung dauerte es bei mir noch ca ein halbes Jahr, bis ich ernsthaft mit dem Gedanken spielte das ebenfalls zu tun.
Die Gründe:
Ich war von der Gastronomie völlig ausgelaugt, hatte keine Lust mehr auf diese ätzenden, ekligen Chefs und Gäste, die dich den ganzen Tag begaffen. Den ganzen Tag im Qualm stehen und bei der Abendschicht die Alkis aus dem Lokal zu transportieren.
Ich wollte RAUS! Selbständig sein, mein eigenes Ding machen können.
So entschied ich mich für den Einstieg über eine Agentur.
Mein erster Kunde war direkt nach zwei Wochen. Ich hatte mich emotional und psychisch gute zwei Wochen darauf vorbereiten können und ich wollte das mit vollem Bewußtsein.
Er war sehr nett, etwas älter (63) und zu mir sehr liebevoll.
Ich erwähne ihn, da das wohl für mich auch zu einem Schlüsselerlebnis geworden war. Hätte das nicht so geklappt, hätte ich mich vielleicht direkt im Anschluss wieder verabschiedet.
Nachdem die Stunde rum war, dachte ich mir: Hey! So schlimm, wie die immer alle sagen, ist das doch gar nicht. Ich war happy über das schnell und in dem Moment einfach verdiente Geld.
Nach 2 Monaten verliess ich die Agentur und arbeitete independent. Als die Fragen nach einer Treffmöglichkeit immer häufiger wurden, mietete ich ein Zimmer an.
Ich begann das ganze immer mehr als Geschäft zu sehen. Erstellte meine eigenen Werbeslogans, erstellte ein kleines Logo, bastelte mir selbst eine Homepage, usw.
Es machte Spaß.
Am allermeisten jedoch das wahnsinnig viele Geld, was ich in der Zeit verdienen konnte PLUS die Kombination von absoluter Freiheit! Selbst Termine machen, wenn man Lust dazu hat. Wenn nicht, dann einfach frei nehmen.
Dann die eigentliche Arbeit:
Mir wurde zu beginn in der Agentur gesagt, ich solle anfangs möglichst laaaange duschen, dann gaaaanz viel reden und danach auch wieder laaaaaange duschen, um die Zeit herumzubekommen, denn die würde gegen mich arbeiten.
Ich hatte in der ganzen Zeit keine Beziehung oder irgendeinen Liebhaber, doch noch jede Menge Ideen und sexuelle Fantasien. Eines Tages dachte ich mir:
"Warum versuchst Du nicht, Deine sexuellen Vorlieben und Wünsche einfach zu integrieren? So schlägst Du zwei Fliegen mit einer Klappe. "
gedacht - getan!
Ich fing an meinen Körper kennenzulernen, beobachtete genau was mich anmachte und was nicht. Ich lernte orgasmusfähig zu werden. Auch wenn der Typ mir mal nicht so gefiel, konnte ich, bei gutem Cunnilingus einen Orgasmus bekommen. An die Frage danach: "Gell? Der war doch eh nur gespielt", gewöhnte ich mich irgendwann.
Natürlich klappte das nicht bei jedem, aber bei den meisten. So machte ich das zu meiner Marketingstrategie: Mein Orgasmen waren entweder echt - oder gar nicht. Ich spielte nicht (mehr), war mir zu doof, denn ich wollte ja auch auf meine Kosten kommen.
Die Männer spürten, ich war echt, also waren sie auch echt. Ich sagte ihnen was ich mag und was nicht. Sie wollten mich befriedigen und somit entstand nicht nur finanziell - dienstleistungstechnisch ein Geben und Nehmen, sondern auch sexuell.
Wow, - das klingt ja alles super gut...
Nein, ganz so schön, war das natürlich nicht immer. Als ich irgendwann einmal den Fehler gemacht hatte und mir ein Auto kaufte, machte ich mich von dem Job
abhängig.
Und das war der springende Punkt!
.... gleich gehts weiter...