Destruktive Beziehung beendet, aber die Sehnsucht bleibt?

Aus eigener Erfahrung möchte ich es anders formulieren:
Bei körperlichen Schmerzen ist es ganz selbstverständlich, zum Arzt zu gehen und ggf. Medikamente zu nehmen.
Bei psychischen Schmerzen sollte man doch auch entsprechende Hilfe in Anspruch nehmen. Bei jemand Professionellen ist es möglich, Woche für Woche immer wieder über das Gleiche zu sprechen und zu weinen, so lange wie es nötig ist. Freundschaften oder gar eine neue Beziehung kann man damit leicht überfordern.

Bei mir hat es ein Jahr gedauert, bis ich es so weit überwunden hatte, um für etwas Neues frei zu sein. Ich konnte dann darüber reden, ohne in Schmerz und Tränen auszubrechen. Ich kann jedem nur dazu raten!

Frau H.

Magst du denn beantworten, ob die Eifersucht von dir oder von ihr ausging?

ist doch schon einmal eine Erkenntnis.

Warum


fragst du denn. Absolution?

Ich kenne jemand, der würde fragen, ob man "Eier in der Hose hat." Jetzt wird es Zeit.

Zusammengehen, Drama, trennen, das zwölfmal... Es sieht aus, als lebest du nach dem Glaubenssatz, Trileske, dass richtige Liebe mit Drama verbunden sein müsse. Sonst ist sie, die Liebe, farblos. Das Feuer des Dramas zeigt das Feuer der Leidenschaft und der Liebe.

Und so schmerzlich die Erinnerung ist, so sehnsüchtig ist sie nach dem leidenschaftlichen Drama (dem süßen Schmerz), oder eigentlich nach der tiefen Liebe, die das Drama symbolisiert. Dieser Glaubenssatz (wenn er denn so vorliegt) ist falsch. Liebe ist Liebe, Drama ist Stress.

Vielleicht erlaubst du dir, zu erkennen, dass wahre Liebe kein Drama braucht.

ja. das glaube ich auch. ich habe vor einigen jahren auch eine lange " destruktive " beziehung geführt. und vieles in dem posting von früchtchen erinnert mich an mich selbst.

zur der frage des TE kann man eigentlich wenig hilfreiches sagen, außer : da musst du durch...also durch durch den schmerz, durch das leid. wegen traurigkeit oder liebeskummer muss man nicht zum therapeuten. allerdings klang es ja schon in einigen beiträgen an, dass du offenbar von beziehung zu beziehung gleitest, auch während der 4-jährigen beziehung zu deiner ex hattest du andere frauen, nun eine neue. du scheinst dich von irgendetwas ablenken zu wollen. ich könnte mir vorstellen, dass da der echte schmerz sitzt. da würde ich mal hinschauen. nicht auf den stellvertreterschmerz

Das stimmt so nicht ganz.

Natürlich gibt es Menschen, die solche Phasen gut verarbeiten und aufgrund ihrere eigenen Ressourcen und mit Hilfe von Freunden überwinden.

Aber in der Psychologie sind Trennungen ganz klar "kritische Lebensereignisse", die bei manchen Menschen auch zu einer depressiven Episode, zu einer Anpassungsstörung, o.ä. führen können. Und dann macht therapeutische Unterstützung durchaus Sinn.

Darüber hinaus kann es auch zu Trennungen kommen, weil bereits zuvor psychische Probleme aufgetreten sind, die sich durch die Trennung noch verstärken. Auch in einem solchen Fall kann die Trennung Auslöser dafür sein, sich therapeutische Unterstützung zu holen.

Ich finde das legitim.

Auch wenn es platt klingt - da musst Du durch, wie ja schon einige hier auch festgestellt haben.

Du hast erkannt, wie destruktiv und kräfteraubend diese "Beziehung" war. Erinnere Dich jedes mal wieder daran wenn die "Sehnsucht" wieder hochkommt.
Meiner bescheidenen Erfahrung nach (ich war mal in einer ähnlichen Situation, wobei ich nach 3x Drama in 6 Monaten dann den entgültigen Schlusstrich gezogen habe) ist es nicht die Person die Du vermisst, sondern Du bist über alle Massen enttäuscht, dass diese Person Dich nicht so geliebt hat wie Du es Dir gewünscht hättest. Deine Ex hat sich durch diese Eifersuchtsszenen immer wieder entzogen, hat ihre Liebe zu Dir nie dauerhaft oder konstant unter Beweis gestellt. Das tut unendlich weh, immer das Gefühl zu haben dass da noch ein Teil zu den 100% fehlt.
Jetzt vermisst Du sie weil du irgendwo tief in Dir immer noch glaubst, dass diese Liebe doch in ihr steckt und irgendwann die gewünschte Bestätigung der Tiefe und Echtheit ihrer Gefühle erfolgt.
Vergiss es. Ist in den letzten 2 Jahren nie passiert, wird es auch nie. Finde Dich damit ab, dass eben doch nicht genug da war. Das ist verdammt hart, ich weiß das. Aber meiner Meinung nach der einzige Weg sich aus diesem Teufelskreis zu befreien. Das wird Zeit kosten und Kraft.
Geh raus, lenk Dich ab. Nimm Freunde und Familie in die "Pflicht" etwas gemeinsam zu unternehmen. Betreibe vorhandene Hobbies intensiver oder fang endlich an mit etwas das Du schon lange mal machen wolltest. Stell Dich dem Gefühl wenn es hochkommt, aber gib ihm nicht zu viel Raum. Das Grundproblem wird sich nicht ändern. Wenn Dir das klargeworden ist, wird der Rest leichter.

Dies ist keine professionelle Beratung sondern nur aus meinem persönlichen Erfahrungsschatz

Das Problem ist ja im Kopf, denn dort sind die Erinnerungen nicht wahr?

Sie sind nicht im Herzen, nicht in den Gefühlen, nicht im Körper, sie sind als Erinnerungen und deren Bewertungssystem im Kopf. Nun reicht hier ja ein "Vergiss die Ex!" offensichtlich nicht aus. Warum also werden diese Erinnerungen permanent heraus geholt? Andere Erinnerungen werden ja auch nicht permanent aus der Mottenkiste geholt, warum diese?

Oftmals idealisiert man Dinge, die realistisch betrachtet nicht die Bohne wert sind. Wenn man solche destruktiven Beziehungen realistisch erinnert, realistisch bewertet, dann kommt man schnell über sie hin weg. Was wir aber gerne tun ist, eine riesen Geschichte des "Ideals" um diese Erinnerungen zu konstruieren. Versuch diese Ex-Beziehung vollständig zu erinnern. Nicht nur die "guten" Aspekte, sondern auch die "schlechten". Schreibe keine Geschichte, die nie passiert ist, erträume nicht, was hätte passieren können, hör auf von dem Potential zu denken, den man da gerne hinein dichtet etc.

Manchmal sitze ich auch da und fühle mich schlecht, weil ich nicht mit Miss Universe verheiratet bin oder Hugh Heffner mir mein Leben gestohlen hat.

Es ist aber auch verdammt unfair nicht?

Im Kontext schon, und doch, was bleibt, wenn diese Gedanken nicht erscheinen, du nicht an sie denkst? Das Leben geht seinen normalen weg, somit sind also diese Erinnerungen und Gedanken (vor allem idealisiert) ein permanenter Trigger.

Man kann nun lernen diese Erinnerungen liebevoll willkommen zu heißen (nicht weg drängen) und sie als das zu sehen, was sie sind. Phantasien und Nostalgie, ein schwelgen in Erinnerungen. Kein Drama drumherum basteln. Sie werden kommen und gehen, es sind nur Gedanken, nur Erinnerungen, letztlich müssen diese zu Fakten heran reifen, dann sind sie bald so wichtig wie die Erinnerung an das erste mal auf dem Fahrrad. Nichts weiter.

Genau das ist der "springende Punkt". Du kannst an Gefühle nicht einfach einen Haken machen. Manchmal ist es auch notwendig, ganz tief in ein Gefühl rein zu gehen, es mit jeder Faser deines Körpers zu empfinden, es mit allen Konsequenzen zuzulassen.

Wenn es dir schwer fällt, das alleine auszuhalten, mach das mit einem guten Freund. Aber bitte nicht mit deiner neuen Partnerin. Das finde ich eine Zumutung! Würde mir ein Mann in den Schoß heulen, weil er um seine Ex trauert, würde ich mich klar abgrenzen. Für diese Gefühle bin ich als neue Partnerin nicht zuständig!

Verarbeite erst deine Traurigkeit, lerne los zu lassen, verabschiede deine alte Beziehung.

Und dann kannst du das Neue genießen.

in deinem alter hinterlässt du bei mir den eindruck, das du EVTL "angst" hast alleine zu sein?

ich habe in meinem jungen lebensjahren auch schon die ein oder andere beziehung hinter mir. und habe festgestellt: wenn ich eine neue beziehung eingehe, wenn ich die alte nicht abgeschlossen habe, egal wie lange dies dauert, ist die neue beziehung zum scheitern verurteilt.
auch habe ich gemerkt: wenn eine beziehung auseinander geht, hat dies einen grund. und dieser grund wird auch weiterhin bestehen, wenn ich mit der person erneut eine beziehung beginne.

so wie ich es heraus gelesen habe, bist du immer wieder mit deinen exfeundinnen zusammen, getrennt, zusammen, getrennt.
hast du jemals gelernt dich ganz von einer exfreundin zu lösen?

wenn ich deine jetzige partnerin wäre, würde ich dich gleich hocken lassen. ist ein no go (für mich) eine partnerschaft zu beginnen, wenn ich einen anderen liebe. es ist nur eine flucht (wohin auch immer) wenn ich nach kurzer singlezeit wieder in eine beziehung stürze.

klar ist es nicht toll alleine zu sein, aber man lernt es mit der zeit. und das solltest gerade du in deinem alter auch anfangen zu lernen:
löse dich erstmal von allen gefühlen zu all deinen ex-frauen und ex-freundinnen. lerne mit dir ins reine zu kommen. lerne dich selbst zu lieben, bevor du jemand anderem deine liebe schenkst. sonst verletzt du mehr menschen als dir bewusst und lieb ist.

ich hoffe, du findest zu dir und deinem weg.

halbes Leid? Ich selber befinde mich nach knapp 7 Jahren in der Scheidungsphase.
Gründe dafür hin oder her, das spielt meiner Meinung nach keine Rolle.
Ich wohne nun seit ca 7 Monaten wieder alleine und denk bzw sehne mich hin und wieder
noch an diese Zeit.

Jedoch haben wir auch noch regen Kontakt und haben auch noch das eine oder andere mal
Sex miteinander. Jedoch das nicht aus "Liebe" sondern aus reiner Lust und weil wir damit früher
schon gerne unsere Zeit verbracht haben.

Muss ich dabei doch auch gestehen das es denn Rest daruch schwieriger macht.
Und jemanden neuen für Ablenkung finden ist auch nicht mehr so einfach wie es einmal war.

Vielleicht kann mir ja der oder die eine, einen guten Tip geben.


Bis Später

so etwas kann ich nicht (nachvollziehen) klingt für mich nach reiner Bequemlichkeit sich immer noch im alten Nest zu wühlen,und den Arsch nicht hochbekommen sich etwas neues zu suchen, wahrscheinlich deine Ex(Frau) ebenso,

mein Tipp: schließ mal eine Beziehung richtig ab um den Kopf (und Schwanz) frei zu haben für neues.

Das dies nicht der richtige Weg ist, möchte ich garnicht bestreiten.
Doch irgendwie habe ich bisher den "'Absprung" nicht wirklich geschafft.
Wenn ich mit dem Thema abschließen könnte und noch Ablenkung finden
würde, wäre mir persönlich auch lieber

Du könntest jetzt...nach diesem Brief von ihr...wunderbar mit dem Abblocken beginnen, Antworte ihr einfach das du ihren Brief nicht gelesen hast (sie muss ja die Wahrheit nicht wissen) sondern ungelesen verbrannt hast und das auch mit jeder weiteren Nachricht von ihrer Seite genauso machen wirst und ihr auch in Zukunft nicht mehr Antwortest. Damit setzt du ein Zeichen und "ein Anfang vom Ende" ist getan.

medea

@*****ske

Vorab, ich denke eine Trennung ist einfacher, wenn beide keine Möglichkeit mehr sehen die Beziehung weiter zu führen.
Geht die Trennung von einer Seite aus, sind da fast automatisch Schuldgefühle. Und das meist, obwohl man es mehrfach versucht hat, an den Trennungsgründen zu arbeiten.
Schwierig ist es, wenn Eifersucht im Spiel ist. Manche sagen ja sogar, die wäre nötig um den Partner/in wirklich zu schätzen.
Ich denke Eifersucht ist etwas was Vertrauen zerstört und zum Bruch führt.
Gleichzeitig hat es eben auch gute Zeiten gegeben und die drängen in der Erinnerung an die Oberfläche.
Dann fühlt man sich schlecht, weil man ausgestiegen ist.

Ein Problem dabei ist es aus meiner Sicht auch, daß es immer heißt "Wahre Liebe erträgt alles und schafft alles!"
Das führt dazu, daß Du an Deinen Fähigkeiten zweifelst.
Aber Liebe erträgt eben nicht alles und Paare schaffen das eben nicht, mögen sie es noch so sehr wollen.

Gibt Dir also Zeit das wirklich zu verdauen.
Liebe kann eben auch sein zu gehen, wenn man merkt, daß man sich nicht mehr gut tut.
Und wenn es nicht anders geht, dann suche Dir professionelle Hilfe. Man sollte diese Gefühle eben nicht nur verdrängen, sondern sich damit auseinander setzen und in der Lage sein, neue Wege zu gehen.
Ich wünsche Dir dafür Mut und Kraft und eine Menge Ausdauer.
Erst dann macht eine neue Beziehung Sinn.

WiB

Das würde helfen! Es ist allerdings eine Aufforderung wie: Sei spontan! Und: Denke nicht (nicht!) an einen blauen Elefanten.

Je mehr ich mich bemühe, desto unmöglicher wird's.

Hinzu kommt für mich: Ich fühle zu allen Expartnerinnen weiter die selbe Liebe wie vor der Trennung (egal ob sie oder ich die Trennung gewollt haben). Es hat mich bislang nicht daran gehindert, auch eine neue Partnerin lieben zu können. Es hat auch mit meiner Haltung zu tun, dass Liebe und Beziehung getrennt zu betrachten sind. Ich würde mit keiner der immer noch geliebten Expartnerinnen eine erneute Beziehung wollen. Ich bin da realistisch - es würde wieder schief gehen.

Liebe zulassen, doch sich vom gemeinsamen Leben lösen - das geht. Mehrere aus vollem Herzen lieben - geht auch. Aber nur eine in den Lebensfokus stellen - die, mit der es glückt.

Hab das Gefühl fur dich ist eine Beziehung mittel zum Zweck!

Eine Beziehung anzufangen und eine andere zu beenden und sich davon zu lösen wird NIE funktionieren!

Du musst lernen mit dir selber und allein klar zu kommen....und solange du das nicht kannst wird das auch nix!

Und als frau wäre ich da ganz schnell weg...

Dies


ist allenfalls ein Eindruck, nicht aber ein Gefühl. Ersteres basiert auf Wahrnehmung und die muss nicht immer zutreffend sein.

Das ist immer das Risiko sowohl online als auch real live aber das ist nun mal meine Meinung dazu!

du schreibst, dass du vor lauter vermissen sogar körperlichen schmerz verspürst und momentan gar nicht arbeitsfähig bist. das ist schlimm und ich kenne das nur zu gut. aber das ist natürlich kein trost für dich. als ich mich damals aus einer fast 6-jährigen, extrem intensiven, aber auch extrem destruktiven beziehung endlich lösen konnte, war ich knapp dem irrsinn entronnen und trotzdem ( oder deswegen ) hatte ich das gefühl, mein leben sei zuende . es hat sagenhaft lange gebraucht, bis ich mich wieder aufgerappelt habe und noch jetzt vergleiche ich männer manchmal mit ihm, das wird wohl eine lebenslange narbe bleiben. wichtig war für mich, mir selbst zu verzeihen . und ich habe mich immer und immer wieder selbst gefragt, was genau ich eigentlich vermisse. .... aber realitäten können nur schrittweise erfasst werden.

gib dir zeit.

hast du die möglichkeit, eine tasche zu packen und 2 wochen in die einsamkeit zu fahren ? norwegen zum beispiel ? das habe ich damals gemacht und es hat mir über die akutphase hinweggeholfen.

@*****ide

Ich finde, da muß jeden seinen eigenen Weg finden.


Für Dich war das vielleicht genau das Richtige, aber wenn jemand gerade so unstabil ist und dann noch in der Einsamkeit, kann darin auch eine Gefahr sein, wenn niemand da ist, der da was auffangen kann.

WiB

..das kenne ich wenn Mann gefunden hat was rundum gut tut, das wieder her zu geben weils alltäglich oder wg. Eifersüchteleien einfach nicht geht.

Du wirst sie finden, die Schublade in Deinen Erinnerungen wo all das rein kommt. Musst sie nur auch schliessen können. Das gelingt nicht sofort, braucht vielleicht ein halbes Jahr.

Jemand anderes hilft doch dabei oder ? Dann ist ja gut

selbstverständlich hast du recht.

allerdings setze ich nicht unter jeden meiner beiträge einen disclaimer, dass es sich nur um meine persönliche meinung/erfahrung handelt. ich schrieb : " mir hat es geholfen ". nicht : " das hilft allen ".