Destruktive Beziehung beendet, aber die Sehnsucht bleibt?

@*****ide

und ich habe nur darauf hingewiesen, daß eine so totale plötzliche Stille Gefahren birgt, weil wir das kaum noch gewohnt sind und dann kann alleine sein auch kontraproduktiv sein.
Zeit zum Nachdenken könnte man auch in einem Kloster oder Pilgerweg finden oder mit einen guten Freund, mit dem man auch Schweigen kann.
Manche fangen das Laufen an oder sonst einen Sport, andere betätigen sich künstlerisch oder schreiben alles auf....
Es gibt viele Möglichkeiten, aber das muß wohl auch jeder für sich entscheiden.

WiB

richtig !

einige suchen die einsamkeit, andere stürzen sich ins partyleben, andere in die arbeit oder in den sport, andere vögeln sich den kummer weg.

was heilt, hat recht .

@*****ide (thx+ignore?)


Ich tippe auf Intensität. Genau wie bei womöglich Trileske (TE). So wie manche Sonnenbrille den Kontrast der Welt durch Verdunklung verführerisch schön erhöht, so kann eine Beziehung voller Dramen gefühlte Tiefe durch die Intensität des Zusammenpralls der Partner erzeugen. Ich weiß auch, wovon ich da rede.

das denke ich auch. sowohl bei dem TE, als auch bei mir. und du kennst das ja auch, wie du schreibst. und andere hier ebenso,
manchmal prallen eben sehr intensive gemüter aufeinander. da bleibt kein auge trocken. und während man selbst drinsteckt, ist der sinn des lernprozesses oft schwer zu verstehen.
ich würde mir so eine dramabeziehung nicht mehr antun. ich weiß aber, wie weh das tun kann. daher mein einziger hilfloser rat an den TE : augen zu und durch. betrachte es so distanziert wie möglich als wertvolle lernaufgabe. entweder ablenken oder in die meditation.

disclaimer: nur meine meinung und natürlich auch mit professioneller hilfe für den TE, wenn der leidensdruck als zu stark empfunden wird. ist ja klar.

OT: ich glaub, man kann hier jemanden im igno haben und einzelne postings trotzdem positiv bewerten. finde ich auch sinnvoll.

Ich habe jetzt erst mal nur das EP gelesen, vielleicht wiederhole ich, was andere schon schrieben.

Mein Eindruck: Du suchst in Deiner Beziehung die intensivst mögliche Emotionalität. Und das Gefühl der Verliebtheit (s. Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Limerence , oder https://de.wikipedia.org/wiki/Verliebtheit) kann süchtig machen, so dass der Verliebte wie ein Junkie immer auf der Jagd nach "mehr!!!" des Gefühls ist.

Die Ratschläge, sich erst einmal zu "entlieben" von der alten Liebe, um der neuen Liebe eine Chance zu geben, sind sicher gut und gut gemeint, aber leichter gesagt als getan.

Vom Verstand her weiß der TE sicher, dass es einer neuen Partnerin gegenüber nicht "fair" ist, mit solchen Altlasten in die Beziehung zu starten. Und dass eine neue Partnerin keine Ersatz-Therapeutin ist, bei der man(n) sich ständig ausheulen kann, dürfte auch klar auf der Hand liegen.

Aber das Gefühl ist leider meistens stärker als der Verstand, so dass die Loslösung trotz aller guten Vorsätze nicht gelingt. Das einzige, was hilft: üben!, üben!, üben! das (vorübergehende!) Gefühl der Leere ohne die intensiven Gefühle auszuhalten. Um noch mal den Vergleich des Junkies zu bemühen: Du kannst Dir nicht jedesmal einen Schuss setzen, nur weil das Nutellaglas leer ist!

Eine neue Beziehung KANN dabei helfen, MUSS sie aber nicht! Und im Umgang miteinander sollten gewisse Regeln der "Fairness" gelten. Kaum ein neuer Partner, egal ob Mann oder Frau, hört gerne das Jammern und Klagen über den/die Ex. Geschweige denn Vergleiche, wie berauschend und betörend diese vergangene Beziehung doch war.

Dieses Thema sollte also aus der neuen Beziehung heraus gehalten werden. Dafür gibt es Freunde, Kumpel, Mädelsabende, Männerrunden, Therapeuten und Coaches. Oder dieses Forum

( fragt sich bloß, ob das nutellaglas wirklich schon leer ist ....;-) )

Zunächst mach Dir bewusst, dass es sich dabei tatsächlich um eine Art „unfreiwillige Drogensucht“ handelt - wie schon Sexyinterracial schrieb.

Die Biochemie in Gehirn und Hormonsystem erzeugen nachweislich Abhängigkeitsmuster, die z.B. denen beim regelmäßigen Konsum von Kokain und Opiaten recht ähnlich sind. Mit zunehmender Beziehungsdauer schwächen sich diese Muster von selbst wieder ab, in Deinem Fall scheint das aber noch nicht so weit gekommen zu sein (kein Wunder bei euren On-Off-Erlebnissen, auch häufige physische Trennungen - Stichwort: Dienstreisen - zögern das Abflachen des gegenseitigen Begehrens hinaus).

Du bist also immer noch „süchtig“… und nun schließe ich mich den meisten meiner Vorredner an: Es gibt nicht DIE einzig richtige Entwöhnungstherapie.

Mir persönlich haben z.B. zwei Vorgehensweisen geholfen: Zum einen habe ich - wie LanaRide - einen „Einsamkeitstrip“ gemacht (bei mir war es Schottland, seitdem liebe ich die Highlands ), da konnte ich meinen Blues regelrecht zelebrieren. Ist natürlich aber eine einmalige Sache und zeitlich begrenzt.

Im täglichen Leben bin ich dem Rat einer Frauenzeitschrift gefolgt, den ich „zufällig“ kurz nach der Trennung las und der da lautete: „Ändern sie ihre Gewohnheiten!“

Ich habe also begonnen, anderen Sport zu treiben als üblich, mir eine neue Stammkneipe gesucht, andere Musik gehört, andere Dinge gegessen… einfach mal raus aus dem üblichen Trott, etwas Neues entdecken und damit die „alten Bahnen“ verlassen. Es hat zwar einige Monate gedauert, aber irgendwann war ich nachhaltig über diese quälende Sehnsucht weg.

Ach, und natürlich kann man es auch damit versuchen, die eine Sucht durch eine neue Sucht zu ersetzen… ich fürchte nur als „Sehnsuchts-Deprimierter“ ist man nicht der attraktivste Beziehungspartner

Und wenn es für einen alleine zu hart wird, spricht m.E. auch nichts dagegen, sich professionelle Hilfe zu holen.

Wie dem auch sei: Ein herzliches Toi, toi, toi von mir…

So wie ein trockener Alkoholiker immer Alkoholiker bleibt, und einfach nur damit umzugehen lernt, so gehe ich mit meiner Sehnsucht um. Ich erkenne sie an, lasse sie zu - alles andere ist zum Scheitern verurteilt. Aber - ich gebe ihr keine Macht über mein Leben.

So verfahrene ich mit allen Gefühlen, die mich in Schwierigkeiten bringen können: Ich lasse Angst zu, Eifersucht auch - aber sie bekommen anders als früher keine Macht über mein Denken und Handeln, und auch nicht über den großen Bereich meiner anderen Emotionalität.

Ich habe den falschen Glaubenssatz losgelassen, dass das Gefühl stärker sei als der Verstand. Es passt das Bild vom kleinen Dompteur und dem riesigen Tiger. Der Tiger und das Gefühl sind elementarer und unmittelbar zwar stärker als Dompteur und Verstand, aber richtig gemacht überlässt der Dompteur dem Tiger nicht die Herrschaft.

ich war immer der meinung, das man mit dem alter gelernt haben sollte mit trennung, trennungsschmerz. angst vor dem alleine sein usw mit dem alter nachlässt. bzw einfacher ist als in jungen jahren.

scheinbar nicht bei allen.

Da habe ich leider auch recht intensive Erfahrungen machen müssen.

Wenn du möchtest, dann gerne per PN!

LG

Gott sei Dank ist das nicht so.

Wenn es reinknallt, dann knallt es eben.
Völlig egal in welchem Alter. .... und das ist auch gut so.....

Warum soll man mit Ü40 nicht mehr den Rausch der Gefühle erleben?

Du meinst wahrscheinlich "Gelassenheit" (hoffe ich), das klingt aber eher nach "Abstumpfung"!

Wer intensive Gefühle (er-)lebt, kann sich nicht nur die positiven wie Freude, Verliebtheit, Glück ´rauspicken, sondern muss die negativen wie (Verlust-)Angst, Einsamkeit, Eifersucht, etc. auch irgendwie mit in´s Boot packen.

Und weil´s so schön ist, jetzt noch der ultimative Klopper: "Komm´ Du erst mal in unser Alter!"

Gruß von der anderen Seite ....

nun gut. dann mach ich wohl die erfahrung der abstumpfung. ich habe nach der letzten beziehung nicht lange getrauert. habe mich schnell gefangen und fühle mich komischer weise auch befreit mit und in meinem singleleben. ich habe zu oft zu viel schmerz erlebt. ich komm mittlerweile recht schnell auf die beine. liegt aber auch vielleicht daran, das ich meine kinder hier habe und mich nicht zurück ziehen kann und darf.

ja. ein lernprozess ... die distanzierung. ich bin nicht das gefühl, sondern das es empfindet es nur. "ich" kann es betrachten.

zen.

in zeiten des body/mind/soul-unity-breakdowns aufgrund tiefer trauer, schweren verlustes, starker schmerzen etc sind solche rationalen techniken leider häufig nicht abrufbar. durfte ich jüngst wieder erfahren - kurzfristig.

und vielleicht befindet der TE sich gerade in tiefer trauer. die ist zutiefst irrational und muss einfach getragen werden. so wie sie ist. und es gibt weder trost noch hilfe ? höchstens schweigenden beistand und liebevolles verständnis ? und die zuversicht, dass die zeit wunden heilt .... zumindest fällt der schorf irgendwann ab und es juckt nicht mehr so arg.

Außerdem ist Trauer das Glücklichsein der Tiefsinnigen, sagt man!

Vielleicht eine sehr sehr alte praktische Übung.

Sich fragen, "wer" ist es, der die Ex vermisst, "wer" ist es, der traurig ist, leidet. Ist es der Mann in mir, der Liebhaber, das kleine Kind, dass ich war, der Stolze, der Schüchterne, der Liebende? Wer vermisst die Ex und leidet darunter? Wenn man dieses "ich" in sich gefunden hat, mit ihm in den Dialog treten, was ist es, dass es möchte, was war es, was es bekam?

Meiner Erfahrung nach kann es passieren, dass wenn dieses "ich" gehört wird, angenommen wird, integriert wird, dass dann das Leiden sich verändert, oftmals ganz verschwindet. Die Traurigkeit, das Vermissen etc. ist manches Mal lediglich die Sprache eines "ichs" in mir, dass Aufmerksamkeit bekommen möchte, angenommen werden möchte. Ohne von diesem "mir" zu wissen, ohne ihn anzunehmen, wird er im hintergrund traurig bleiben und sich Bindungen suchen, in denen er heimlich getriggert werden kann, Aufmerksamkeit und Liebe bekommen kann, tut es auf der anderen Seite auch noch so weh...

Wer vermisst die Ex?

Sehr guter Gedankengang!

...ist zwar nicht die Intention dieses Threads, aber man könnte ein wirklich interessantes neues Thema hieraus gestalten.

Liebe Grüße,

• Seven
  JOY-Team

Nicht die Intention dieses Threads?


Meiner Meinung nach ist das so etwas von die Intention, denn der Weg herauszufinden, welcher Anteil in ihm die Sehnsucht heraufbeschwört, ist ein sensationeller Weg, die Sehnsucht loszulassen.


Persönlich finde ich, man sollte sich immer klar machen, dass man Gefühle hat/haben kann, Ängste hat/haben kann, Sehnsüchte hat/haben kann... usw... aber diese hat man.

Nicht zulassen, dass die Gefühle einen haben.
Dann ist man ihnen nämlich hilflos ausgeliefert.




Dinge geschehen einem im Leben nicht umsonst und schon gar nicht wieder und wieder. Meist sollen sie uns auf etwas hinweisen, dass noch bearbeitet werden will.

Oftmals wiederholen sich Dinge aus der Kindheit.

Hier scheint es den TE zu etwas zu drängen, dass ihm nicht bekommt.
Dennoch könnte es aber genau das sein, was er in seiner Kindheit durchlebt hat.
Das fühlt sich vielleicht nicht gut an und man fühlt sich nicht wohl, aber immerhin sind diese Gefühle ein guter alter Bekannter.


[Wohl bemerkt könnte. Ich muss da nicht richtig liegen.]


Da würde ich anstelle des TE einmal nachforschen, ob ich Muster wiederhole.


Das liegt sehr nah bei :





Was vorübergehend helfen könnte gegen die Sucht wäre sich zu sagen, dass man gar nicht das ganze Leben ohne diese Frau leben muss. (Da ja offenbar ein endgültiger Abschluss gerade nicht gelingt). Sondern lediglich erst einmal jetzt, in diesem Moment.

Und dann wieder jetzt... und jetzt... und heute. Und am nächsten Tag wieder heute... und dann für diese Woche usw...

Das bis in alle Ewigkeit fortzusetzen ist sicher nicht gesund, denn so hat die Ex weiterhin stets Raum in den Gedanken.
Aber zumindest so lange, bis man dem Hang nach dieser zerstörerischen Liebe auf den Grund gekommen ist.

Dann kann man sich für JETZT diesem Grund entziehen und für jetzt... und jetzt... und ihn zudem (ganz wichtig!) durch positives Erleben ersetzen.

Es gab ja schon viele Vorschläge dazu, wie man die Sehnucht nach seiner EX bearbeiten kann, da will ich meinen Vorschlag auch noch hinzufügen.
Aus meiner Sicht ist es völlig in Ordnung wenn man die Sehnsucht nach dem was in einer vergangenen Beziehung gut war behält, man kann damit wunderbar leben.
An allem was einem im Leben gut getan hat darf und soll man mehrfach Freude haben, einmal zu dem Zeitpunkt als das Gute geschah und die weiteren Male immer dann wenn die Erinnerung kommt.
Und jeder der fair zu sich, zu der neuen Partnerin und auch zu der vergangenen ist kann sich auch damit auseinandersetzen, warum die vergangene Beziehung ihr Ende gefunden hat. Kraftakte wie Selbshypnose, Verdrängung und Ablenkung verhindern nur das worum es eigentlich geht, die Verarbeitung einer nicht tragfähigen Beziehung zu Gunsten von einer Neuen, die Hoffnung gibt.

ist ein No Go für eine Frau sich die Geschichten gleich als erstes von der Ex anzuhören zu müssen (anders herum genauso),das solltest du mit 50 schon gelernt haben,ich glaube auch man klammert sich an die schönen Dinge ,die man zusammen erlebt hat und verklärt viele Sachen,obwohl die schlechten Zeiten ,überwiegen....wenn es mal genau aufsplittet wird,also denk noch mal drüber nach und dann weißt Du was richtig ist

Was macht für dich Begehren aus?
Was vermisst du jetzt genau?
Leidenschaft - hast du sie bei viel Nähe empfinden können?
Eifersucht - hättest du sie bei Distanz von der Person als ebenso störend empfunden?
Sehnsucht - wonach sehnst du dich eigentlich?
Trauer - was gibst sie dir jetzt?
Lähmung - wovor schützt dich die Antriebslosigkeit?
Glück - was ist das wirklich für dich?
Partnerschaft - kannst du sie für dich definieren?

Lieber TE....

es gibt für uns Mädels ein Buch....Wenn Frauen zu sehr lieben...vielleicht solltest du es einfach mal lesen.
Ich denke,du solltest überhaupt keine Beziehung mehr anfangen,bevor das alte nicht endgültig verarbeitet ist.Denn es geht ja nicht nur um dich,sondern auch um neue PArtnerinnen,die du dadurch sehr verletzt.
Lerne wirklich mal alleine zu sein.
Vielleicht besteht zu deiner Ex auch eine sexuelle Abhängigkeit?Denn wenn du mal ehrlich bist...normal ist das nicht.Ihr tut euch beide nicht gut

Alles Gute

Der Ex-Faktor ist auch ein schönes buch dafür

aber generell:
Warum verspürst du solche sehn-SUCHT

Sucht bedeutet, dass du etwas konsumieren musst, damit es Dir besser geht.

Besser als du in dir alleine.

Versuche das, was du woanders suchst, in der selbst zu finden. Dann gibt es auch keine SUCHT, keine SehnSUCHT.

beschäftige dich mit dir selbst - und das was du in deinem partner gesucht hast. Im Grunde war Dein Partner nur eine Projektion deiner eigenen , defekten, Persönlichkeit.
Also selbst suche, selbst findung, selbst verwirklichung

und dann der Rat zum totalen Kontaktabbruch:
was soll das bringen? warum versucht ihr diesen Wunsch und das Verlangen zu verdrängen anstelle es zu nutzen sich zu entwickeln?? somit erzeugt ihr nur neue probleme und neue Schatten.
Mein Tipp: Nutze die Kraft, die Energie auf einer anderen Ebene um dich selbst ein Stück heiler zu machen!