Ein
Suchtproblem wurde noch nie gelöst, in dem man sich frontal dagegen stellt.
Durch die Blume habe ich es anklingen lassen - wenn ich als Raucher im Eingangs-thread herum weine, warum man mich nicht mag - habe ich nicht reflektiert.
Als Nichtraucher freue ich mich, voll durchatmend auch mal in einer Disko sitzen zu können, ohne eine flache Atmung entfalten zu müssen. Es geht mir schon gar nicht um den Qualm - tatsächlich kann ich nicht durchatmen.
Ich war 18 Jahre lang Passivraucher - zusätzlich noch mal im Arbeitsleben vollgequalmt bis zum geht nicht mehr. Rauchen galt als schick - Rauchen schien eine Kommunikationsbrücke zu sein.
Als endlich das heißersehnte Kind unterwegs war, wurde nicht mit dem Rauchen aufgehört. Eine Odysse von Ärzten bestätigt stets, dass das Mitrauchen und später das Passivrauchen ein Nachteil für die Kids waren. Zusätzlich die Sorge um den Partner. Zusätzlich Geldausgaben, die weh tun.
Und ganz klar - es ist eine Sucht. Sobald der Nikotinspiegel sinkt, greift der Raucher zum Glimmstengel - zusätzlich angeheizt durch sein Belohnungszentrum im Gehirn.
Ein typisches Suchtmuster ist es, dies abzustreiten. Anstatt offen zu schreiben, wie
@****ll - das schmeckt mir halt.
@**rr Dittmeyer ist abhängig - böse abhängig - und möchte dies nicht hören - warum nicht?
Und niemand hat irgendwen gezwungen, sich ne Fluppe je im Leben anzustecken. Warum soll Vater Staat jetzt für irgend etwas Sorge tragen, damit die armen Abhängigen davon loskommen oder es gemütlicher haben?
Wenn irgendwer hier schrieb, dass die Nichtraucher in der Überzahl sind, dann werden diese ab jetzt das Geld in die Gaststätten tragen. War ja vorher nicht so angenehm.
Ich glaube, unbewußt hat der TE gespürt, dass die anscheinende Ächtung nicht seinem Rauchen gilt, sondern der offenbaren Unfähigkeit oder dem offenbaren Unwillen, vorübergehend für ein paar Stunden, mal auf seine Sucht zu verzichten.
Mal Verzicht zu betreiben - Essen gehen für ne knappe Stunde. Mal miteinander zu reden, ohne das Prozedere des Glimmstengel stopfens, die Fluppe anzünden, dran ziehen, ehe ein klarer Gedanke ausgesprochen wird. Für ne halbe Stunde muss das doch mal möglich sein.
Ich habe volles Verständnis, wenn jemand sagt, ich schaffe es nicht, von meiner Sucht loszukommen. Ich mag nur nicht, dass völlig polemisch dagegen angegangen wird. Mit dem Fuß aufstampfend wütend werden - meine geliebte Zigarrette gehört mir.
Bestes Beispiel von NOGO - Alt-Bundeskanzler Schmidt.
Es wäre schön, wenn die Kontrahenten wirklich gegenseitig anerkennen: der Nichtsüchtige darf stets auf die Eigenverantwortlichkeit gegenüber der Sucht hinweisen, der Süchtige sollte keine Abwehrmechanismen offenkundig hinlegen sondern einfach mal der Abhängigkeit ins Auge blicken.
Eva: seit nunmehr 10 Jahren aktiv rauchfrei und gut 4 Jahren passiv rauchfrei
Mr. Love: seit 4 Jahren aktiv rauchfrei (von heute auf morgen)