Meine Frau möchte Sex mit einem anderen Mann

Richtig!


Voyeurismus, Exhibitionismus, Bisexualität, Sex mit mehr als einer Person - Soll ich noch mehr Gründe aufzählen?


Natürlich. Ich bin bi, meine Frau hat (welch' Überraschung!) weder Schwanz noch maskuline Ausstrahlung. Soll ich jetzt meine Beziehung in Frage stellen?

Meine Frau steht auf Sex mit mehreren Männern. Das kann ich nicht, weil ich nur einer bin. Ist deshalb unsere Beziehung nicht intakt?


Aber hallo!

Selbst wenn meine Frau auf SM steht und ich nicht und sie sich deshalb woanders sucht, was sie bei mir nicht bekommen kann - ist deshalb die Beziehung nicht intakt??? Was für eine armselige Beziehungsdefintion ist denn das???


Ralf

@****hh
Danke für euren Beitrag. Klingt eigentlich alles schlüssig für mich.
Ihr habt euch offensichtlich schon sehr mit dieser Thematik beschäftigt und eure Argumente klingen für mich erwachsen.
So weit bin ich leider noch lange nicht.
Liegt wohl daran, dass ich meine diesbezüglichen Sehnsüchte für nicht natürlich halte und mich noch selbst verurteile - und damit auch bei meiner Frau nicht billige.

"Nicht natürlich". Da kann ich Lieder von singen. Auch, wenn ich jetzt etwas abschweife, würde ich gern was dazu sagen dürfen:

Meine Mutter ist 15 Jahre lang von ihrem Alkoholabhängigen Mann verprügelt und vergewaltigt worden. Und dann bemerkte ich meine sadistischen Gelüste, die in Konflikt traten mit "ich werde nie eine Frau schlagen".

Dann stellte ich fest, dass ich Bi-Gelüste habe, kannte aber keine zärtlichen Männer. Männer waren nach meiner damaligen Lebenserfahrung nicht zärtlich, sondern in aller Regel betrunken, ungerecht, egozentrisch und gewalttätig. Das ist schon für das Selbstbild eines jungen Mannes nicht gut! Da muss der nichtmal bi für sein.

Auch mit Körpergefühl würde ich im Elternhaus nie geprägt. Wenn schon Nackheit (als das galt schon "oben ohne" bei Männern!) als unanständig galt, wie pervers musste ich dann sein, der exhibitionistische Gefühle in sich findet? Und kann NS wirklich lustvoll sein? Urin ist doch ekelig! Und Schwule sind krank! Lustbetonte Menschen sind nicht ganz normal.

Nach und nach warf ich viele No-Gos über Bord. Insbesondere, als ich aus dem Kaff rauskam und die große, weite Welt entdeckte. Insbesondere über das Internet lernte ich allerlei bunte Menschen kennen. Homosexuelle, Bisexuelle, Fetischisten, Sadomasochisten, Finanzbeamte, etc. Ich kenne sogar Leute, von denen ich weiß, dass sie Sex mit Tieren haben. Ich muss nicht auf alle Neigungen dieser Leute stehen, ich muss nichtmal alle gut finden, aber jeder dieser Menschen hat mich bereichert, den Blick erweitert, mir zugehört, bei der Lösung von Problemen geholfen und vieles mehr.

Daher mein Rat: Sei toleranter zu dir selbst. Ich erschrecke schon, wenn in Profilen SM und NS als "abartige Praktiken" bezeichnet werden (das ist ein Zitat!). Eine sexuelle Praktik, die im Einvernehmen aller Beteilgten stattfindet, ist weder abartig noch widernatürlich. Egal, welche es ist und wie reizlos ich sie finde.


Ralf

PS: Ich lebe sehr erfüllt als "unanständiger", "perverser" und "widernatürlicher" Mann

Solltest du darüber reden wollen, was dich so destruktiv bewegt => Clubmail!

Wieso reden eigentlich so viele Menschen von Eifersucht? Ist es eigentlich nicht
möglich, selbst glücklich zu sein, wenn man den/die Partner(in) glücklich sieht?
Wenn ein anderer Mann mit einer Frau oder eine andere Frau mit einem Mann
liebevoll umgeht und die beiden sich verstehen, vielleicht sogar dabei glücklich
sind, ich könnte es nur schön finden. Wir haben alle nur ein Leben, und wir werden
es kaum schaffen, unbegrenzt oft glücklich zu sein. Um so wertvoller ist das
einzelne Mal. Mit wem das geschieht, ... !

Ein interessanter Denkansatz.
Wobei eine Reihe von Menschen wohl eher sagen würden, wenn ich glückliche Menschen sehen möchte, dann setze ich mich vor den Fernseher oder an den Ku-Damm. Und als weitere Variante habe ich dann noch meinen eigenen Partner. Mit dem kann ich das dann live und direkt haben.

Meinem Partner einen Spielpartner zu vermitteln, nur um diese Szene zu beobachten, käme mir da nicht in den Sinn.

Das sind so meine Gedanken ....

das widerum bedeutet, das es menschen gibt, die anderen menschen ihre empfindungen absprechen

was für den einen normal ist, kann für mich abartig und pervers sein!
und niemand, spricht mir diese empfindung ab!

dieser widersinnige drang, alles richtig und gut machen zu wollen, damit ja kein anderer sich angegriffen fühlt, ist widernatürlich!

was für noch viel mehr leid sorgt, ist ebenso der umstand, das alle auf teufel komm raus glückjlich sein wollen. was werden da für modelle aufgefahren, nur um den zustand des glücklichseins zu erreichen. was werden dort für gedankenkontrukte konstruiert, allein des glücklichseinswollens.

Das sollte jeder für sich selbst entscheiden. Es steht mir völlig fern, irgendjemanden
Empfehlungen erteilen zu wollen oder ihn zu kritisieren, wenn es um intime Dinge
geht.

Aus Dr. House: Der Rollstuhlfahrer wird seinen nicht behinderten Partner immer dafür hassen, dass dieser gehen kann.

Es fällt in der Tat vielen Menschen schwer, dem Partner das Glück zu gönnen, das man selbst nicht bekommt. Darüber hinaus gibt es ja noch das Gefühl, selbst unzureichend zu sein.

Beides kann man nicht einfach abschalten.


Ralf

Nein. Aber "abartig" und "widernatürlich" sind objektive Begriffe für subjektives Empfinden. Nur, weil ich etwas nicht gut, reizvoll oder richtig finde, muss ich den Menschen nicht vorwerfen, dass sie etwas tun, was widernatürlich ist.

Demnach müsste dieselbe Homosexualität früher widernatürlicher gewesen sein, als sie es heute ist, ohne dass die Natur oder die Homosexualität sich geändert haben. Das geht schon rein logisch nicht.


Ralf

also bitte...

nochmal!!!

das widerum bedeutet, das es menschen gibt, die anderen menschen ihre empfindungen absprechen

was für den einen normal ist, kann für mich abartig und pervers sein!
und niemand, spricht mir diese empfindung ab!


wenn ICH etwas für abartig, pervers halte, dann ist dem so und dann sage ich auch das so!
anscheinend haben so einige ein ganz großes problem damit, das man seine empfindungen äussert!
wenn für mich diese dinge pervers und abartig sind, heißt das nicht, das dies für alle anderen auch gilt. NEIN, es gilt nur für mich!

was interessiert mich persönlich, wie man frührer die homosexualität gehandhabt hat?
wenn ich homosexuell wäre, dann würde ich diese ausleben!
punkt [.]

ausser, ich hätte das bedürfniss auf lieb kind zu machen und mir eine absolution von anderen zu holen, das es okay ist, das ich meine homosexualität ausleben darf!


wenn eine frau sex mit einen anderen mann haben möchte, der nicht ihr ehemann ist, dann kann sie das tun! niemand wird sie daran hindern!
dennoch kann man eine andere sichtweise dazu haben und diese kundtun, auch, das man dies für ziemlich beknackt hält!

das widerum wird in keinsterweise die person abhalten, das zu tun, was sie für richtig hält. und das ist gut so!

denn ich tue auch genau das, und nur das, was ich für richtig halte. was andere davon halten, die nicht davon invlviert sind, ist dann sowas von schnuppe...

Nein, ich spreche dir nur ab, etwas als widernatürlich oder abartig zu bezeichnen, was es objektiv nicht ist.

Beides sind objektive (!) Begrifflichkeiten. Man kann etwas nicht "widernatürlich finden", entweder ist es widernatürlich oder nicht. Genauso wie ein Auto entweder rot ist oder blau - das kann man dann nicht als grün empfinden.

Da wäre wohl mal ein Deutschkurs angebracht.


Ralf

Großbuchstaben und Fettdruck gelten in Foren im Allgemeinen als Schreien. Man kann deinen Text nicht besser lesen, weil du ihn so hervorhebst. Also komm mal runter und schreibe so wie jeder andere hier auch.

Seid nett zu einander. Die Diskussion ist akademisch. Man könnte genau so gut
darüber diskutieren, wer denn nun zuerst da war: das Ei oder die Henne.
In diesem Sinne ... .

Ganz klug geantwortet...meiner Meinung nach, sollte man das seiner Frau einfach auch mal gönnen, mit einem anderen Mann zu vögeln wenn der Wunsch danach groß ist, aber Eifersucht gehört da überhaupt nicht hin oder auch keine kriselnde Partnerschaft, das wäre ein Tabu. Ausprobieren und dann urteilen !

Es gibt in diesem Forum eine ganze Reihe netter, sympatischer und
vernünftiger Leute, die es wert machen, hier anwesend zu sein.
Hoffentlich bleibt diese Gruppe in der Mehrzahl.

Ein anderer vielschreibender Nutzer in diesem Forum hat es schon etliche male erklärt:
Der Fettdruck ist ein Ausdruck der Betonung. Das hat mit schreien nichts zu tun. Wenn du als schon auf "Deutsch" verweist, dann kannst du auch den Fettdruck berücksichtigen.

Dennoch, den Fettdruck "empfindest" du offenbar als Schrei. So ist es mit allen Dingen. Und selbstverständlich "findet" man etwas widernatürlich, oder nicht. Was denn sonst?
Es gibt kein Buch des Planeten, in dem alles drin steht. Und pauschal würde ich sagen, wenn der Apfel nach oben fliegt ist es widernatürlich. Sehe ich das andauernd, dann wäre es normal. Und dann gibt es da noch die ganz persönliche Einstellung, die uns etwas widernatürlich erscheinen lässt. Alles ist aber irgendwie richtig.

Diesen Text würde ich persönlich unbedingt noch mal überarbeiten. Er ergibt keinen Sinn.
Ich soll etwas ausprobieren, was eventuell die Beziehung zerstört? Denn in diesem Fall gibt es kein "Ausprobieren". Tut man es, ist es nicht mehr zu löschen.

Das ist ein ganz schwieriges Thema und eines, das ich gerade intensiv diskutiert habe. Ich versuche mal zu erklären, warum das Thema so schwierig ist:

Gegeben sei ein Paar, das beschließt, eine offene Beziehung haben zu wollen. Jeder darf vögeln mit dem er will.

Nun melden sich die beiden im JC an oder bei poppen.de oder wo auch immer. Ergebnis ist:

Sie füllt ihr Profil aus, meldet sich wieder ab und drei Tage später hat sie eine randvolle Mailbox. Wenn sie den "Müll" aussortiert, bleiben 20 gutaussehende, reizvolle Männer hängen, mit denen sie sich trifft und herrlichen Spaß hat.

Er füllt sein Profil aus und schreibt 50 Frauen an (tut also schon deutlich mehr als sie). Hierbei liest er das Profil, die Neigungen, schreibt die nicht an, wo die Neigungen nicht stimmen (bedeutet: er liest hunderte Profile). Er gibt sich echt Mühe, "gute" Mails zu schreiben, die individuell die Frau ansprechen, der er gerade schreibt. Die Aktion dauert ein paar Tage.

Von den 50 antworten 45 gar nicht, vier schreiben dass sie kein Interesse haben und VIELLEICHT hat er Glück, dass ein Date hängenbleibt, das dann sogar zur Verabredung erscheint (das Nichterscheinen ist ein weiteres massives Problem).

Nein, die Zahlen sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern sehr realistisch. Das muss auch nicht daran liegen, dass er unattraktiv ist oder auch nur unattraktiver als sie. Das liegt einfach daran, dass es einen massiven Männerüberschuss gibt, was zu zwei Dingen führt:

Die Frauen lesen oft ihre Mails gar nicht, sondern werfen sie ungelesen weg, weil sie in den Massen ersaufen.

Die Männer sind deutlich toleranter. Plötzlich ist die mollige Frau des Paares auch für Männer interessant, die gar nicht auf mollige Frauen stehen. Auch darum bekommt die Frau mehr Dates als der Mann - die Frauen sind schlichtweg sehr, sehr wählerisch, weil sie sich das leisten können. Und ihr kann es egal sein, wie sehr sich der Mann verbiegt, solange sie einen guten Fick dabei abgreift.

In diesem Moment halte ich es für sehr nachvollziehbar, wenn der Mann sagt "Wir haben keine offene Beziehung - SIE hat eine offene Beziehung", es kommt Neid auf (man denke an mein Zitat mit dem Rollstuhlfahrer) und er beginnt sich zu fragen, wieviel er ihr eigentlich gönnen soll von dem, was er nicht bekommt, ohne dass er selbst etwas dafür kann (er kann es ja nicht ändern, dass er keine Dates bekommt - und zwar schon deshalb nicht, weil er keine Antwort bekommt und nichtmal WEISS, warum ihm die Frauen nicht antworten).

Zumal man bedenken muss, dass die Frau ständig Selbstbestätigung von anderen (Dritten) bekommt, er aber nicht. Das ist für sein Selbstbewusstsein nicht sonderlich gut - insbesondere wenn er sich klar macht, dass bei den Männern durchaus welche dabei sind, die der Frau diese Selbstbestätigung NUR verschaffen, um sie ins Bett zu kriegen.

Das habe ich auch alles mal mit Toy diskutiert und sie konnte das auch nicht nachvollziehen, warum der Mann neidisch werden könnte. Sie kann sich in die Situation eines solchen Mannes gar nicht hineinversetzen (was mir naturgemäß leichter fällt), weil sie in einer solchen noch nie war und auch sicher nie sein wird. Aber wenn man sich mal vor Augen führt, dass es viele, viele Männer gibt, die über Monate hinweg hunderte von Mails schreiben, von denen 95% nichtmal ein "nein, danke" wert sind, dann stelle ich mir das schon sehr zermürbend vor - insbesondere dann, wenn die Männer auch noch solo sind und sich das mehr und mehr aufstaut.

Uns hat neulich ein Mann geschrieben, dem ich eine Absage geschrieben habe. Für die hat er sich DREIMAL bedankt, weil er vorher hunderte Mails geschrieben hat, auf die er keine Antwort bekommen hat. Nein, die Mails waren nicht schlecht (die an uns war es ja auch nicht)
und nein, er war auch kein hässlicher Mann. Das ist hier und in anderen Communities schlichtweg die Regel.

Wenn man als Mann in einer solchen Community ist, um Kontakte zu knüpfen, braucht man sehr, sehr, sehr viel Ausdauer. Ich gehe so weit, dass ich mich hier (und auch anderswo) nicht dazu anmelden würde, weil das schlichtweg aussichtslos ist. Da wird man in einem Swingerclub wahrscheinlich eher fündig als hier.

Das gibt es übrigens auch - ganz konkret erlebt - mit Geld. Er verdient deutlich mehr Geld als sie. Nun ist sie eine stolze Frau und will nicht, dass er ständig für sie bezahlt. Auf der anderen Seite ist es doof, wenn er in Urlaub fährt, sich ein Segelboot kauft, ein tolles Auto fährt, in Theater und Konzerte und richtig gut essen geht und sie hat die Wahl "sich aushalten zu lassen" (so könnte sie das sehen) oder ihn das alles allein machen zu lassen, weil sie das nicht mitfinanzieren kann. Beiden fällt das Smartphone runter, was dazu führt, dass sie ihr Konto überziehen muss, um sich ein gebrauchtes zu kaufen und er mal eben in den Apple-Store geht, um sich das neueste iPhone zu kaufen, ohne mit der Wimper zu zucken.

Wie lange wird es wohl dauern, bis sie neidisch wird?

Es ist leicht gesagt "sei nicht eifersüchtig", wenn der Partner einem ständig zeigt, dass er hat, was man man selbst nie bekommen kann.

Ralf

https://de.wikipedia.org/wiki/Netiquette

sicher, du kannst mir vieles absprechen...
nur zu...

ist aber vergebene liebesmühe deinerseits, weil ich weiterhin dinge, für mich als pervers und abartig deklariere...

erstaunlicherweise soll es leute geben, die genau diese dinge für normal und akzeptabel halten. dürfen sie, und sie sollen es ausleben, wenn ihnen es gut tut!


ich für meinen teil tue das nicht, sage igitt und bäääh...
und wende mich angewidert ab!

denn, das sind meine empfindungen dabei!
da kann man mir zehnmal erklären, das dies nicht korrekt ist, oder andere anders definieren.


dat geht mir sowas an meinen vorbei, dat glaubst du net


und nur das wird im falle des TE helfen, wenn er auf seine empfindungen hört...
die empfindungen/gefühle werden je den verstand überstimmen...

Hallo zusammen, ich befinde mich in einer ähnlichen Situation wie der TE und habe mir daher schon einige Denkanstöße aus all euren Beitragen holen können. Dafür schon mal Danke.
Meine Frau hat mir ebenfalls letzte Woche eröffnet, dass sie gerne einen Seitensprung oder evtl. eine Affaire hätte. Das hat mich erst mal sehr überrascht auch auf Grund ihrer Vorgeschichte, ergibt aber rückblickend mehr Sinn.
Wir sind jetzt im 7. Jahr zusammen, gut da kommen einem jetzt die bekannten Sprüche hoch, und seit letztem Herbst verheiratet. Wir haben ein sehr vertrautes Verhältnis und ich bin laut ihrer Aussage, der erste Mann der sie tatsächlich so akzeptiert wie sie ist und dem sie voll vertraut, was in ihren vorherigen Beziehungen nicht der Fall war, in denen sie auch Seitensprünge hatte, diese aber heimlich.
Für mich ist es hingegen die erste wirklich feste Beziehung. Ihr ging es lange Zeit, über Jahre mit einigem auf und ab, psychisch nicht gut, was nicht immer einfach ist und sich sicher auch auf die Beziehung ausgewirkt hat, da ihre Libido zeitweise gleich null war, was ich auch akzeptiert habe. Aber aus meiner Sicht gab es keine Belastung, die uns in Richtung einer Trennung geführt hätte. Seit gut 3 Monaten geht es ihr endlich kontinuierlich besser und auch ihr Interesse an Sex hat zugenommen. Soweit war mir das alles klar.
Nun hat sie mir gestanden, dass sie sich seit einigen Wochen mit dem Wunsch herumschlägt, mit einem anderen Mann Sex haben zu wollen, wobei es nicht nur um Sex geht, sondern auch darum mit ihm etwas zu erleben, also eine neue Person kennen zu lernen. Sie sagt es geht vor allem um das Abenteuer, das es ja in einer langjährigen Beziehung so nicht mehr gibt. Sie hat darüber mit ihrer Therapeutin gesprochen, die sie darin bestätigt hat, das es Sehnsüchte gibt die sich nicht einfach leugnen lassen, aber das sie sich mir öffnen solle, da sie mit einer Lüge nicht umgehen können wird. Das hat sie letzte Woche dann getan. Ich kenne sie als emotionale Person, aber auf Grund ihrer Erkrankung über Jahre eben nicht als leidenschaftliche Liebhaberin, deswegen war ich sehr überrascht. Sie gestand mir, das sie im Internet schon nach einer Affäre gesucht hat und auch einen potentiellen Mann gefunden hat, mit dem es aber bislang nur Chataustausch gegeben hat. Das glaube ich ihr soweit auch.
Wir haben lange darüber gesprochen, zuerst war ich sehr kühl rational und habe zugestimmt, das wir eine offene Beziehung probieren sollten. Sie könne ihn treffen erst mal platonisch und dann schauen wir weiter. Natürlich gesteht sie mir das Gleiche zu.
Sie hat ihn so ausgesucht, das klar ist, das er nie mehr sein wird als eine Affäre, da er in gewisser Weise auch gebunden ist und das sie auf jeden Fall mit mir zusammen bleiben möchte.
Ich habe dem Versuch zugestimmt, weil ich der Auffassung bin das sie tatsächlich bei mir bleiben möchte und weil es mich auch berührt hat das sie es mir gesagt hat und ich auch gemerkt hat wie es sie erleichtert hat es mir zu sagen. Außerdem glaube ich, das wenn wir es schaffen das zu organisieren wir natürlich nie das Probleme haben werden uns deswegen zu trennen. Am Wochenende hat sie sich auf einen Kaffee getroffen und ich denke es wird weitergehen. Genaueres weiß ich nicht, ich will auch eigentlich keine Details wissen. Einig sind wir uns darüber, das sie sich nie heimlich treffen wird sondern nur wenn ich es im Vorfeld weiß. Es wird also keine spontanen ONS auf Partys oder so geben.
Ich stehe immer noch zu meiner Entscheidung es auszuprobieren, weil ich es ihr zum einen gönne, was habe ich davon es ihr zu "verbieten" und sie damit unglücklich zu machen. Denn das würde sie natürlich sein wenn sie die Sehnsucht nach Fremder Haut hat aber nicht ausleben kann. Außerdem habe ich mir vorgenommen nicht in eine Verlust-Aversion zu fallen. Rational sehe ich es so, es nicht erlauben wäre eine Belastung für Sie, und damit uns mit dem Risiko des heimlichen Seitensprungs. Ob das Experiment gut ausgeht kann ich nicht wissen aber die Chance besteht ja.
Aber mir gelingt es nur zeitweise rein rational darüber zu denken. Natürlich habe ich Verlustängste und als sie sich getroffen habe auch das Gefühl einer Einsamkeit. Sie verhält sich mir gegenüber aber gar nicht anders, es sind immer noch die vertrauten Zuneigungen da. Aber ich entdecke schon Verlustängste. Das Gefühl nicht mehr der einzige zu sein der bestimmte Dinge mit ihr teilt, steht dabei mehr im Vordergrund als der reine Gedanke das sie Sex haben werden.
Ich habe eher Angst auch den Alltag zwischen ihren evtl. Treffen teilen zu müssen, bspw. das sie zwar bei mir ist aber an ihn denkt oder chattet. Hat wahrscheinlich was mit meinem Selbstbild zu tun, das meine Rolle in der Beziehung weniger in der des Liebhabers sieht als in der Funktion des Seelenverwandten. Darum das teilen zu müssen bin ich eifersüchtig. Auf der anderen Seite stelle ich plötzlich fest, das ich sie auch wieder viel sexueller betrachte und mehr Lust auf sie habe, bis hin zu Gefühlen die einer Verliebtheit am Anfang unserer Beziehung ähneln. Zudem kann ich nicht verhehlen das die generelle Fantasie auch eine Affäre haben zu dürfen seinen Reiz hat, ohne das ich da jemanden im Blick hätte. Bin mir aber auch nicht sicher ob ich das wirklich will, schließlich kam der Impuls zur Öffnung nicht von mir und er wäre wahrscheinlich auf absehbare Zeit auch nicht gekommen. Eine Affäre zu beginnen käme mir daher auch eher wie eine Mischung aus "Rache" und Jemanden zu haben bei dem ich Sein kann wenn Sie sich trifft vor als eine wirkliche Herzensangelegenheit. Steh da momentan auf der Position das wenn es sich ergibt ich es ausprobieren würde aber tatsächlich aktiv zu suchen weniger in Frage kommt.
Meine Frage ans Forum ist nun, ob ihr das nachvollziehen könnt oder ähnliche Gefühle evtl. selber bei der Öffnung der Beziehung hattet und wie es euch damit ergangen ist. Hat das mit der Zeit verändert und wenn ja wie lange hat sich das hingezogen? Momentan schlagen da, ich hoffe das habe ich zum Ausdruck bringen können zwei Herzen in meiner Brust.
Ich erwarte hier natürlich keine Anleitung, eher ein Feedback für meine persönliche Auseinandersetzung damit. Würdet ihr mir eher dazu raten auch einen Seitensprung einzugehen um evtl. weniger Eifersüchtig zu sein und eher das Gefühl zu haben genauso von der Öffnung zu profitieren?
Das ist alles ein bisschen Konfus, aber vermutlich trifft das meine Lage ganz gut. Vielen Dank für eure Beiträge im Voraus.

Nachtrag zur Frage des Neides bzw. der Unterschiede zwischen Männern und Frauen:

Das Nichtbeantwortet von Mails finde ich ausgesprochen unhöflich und respektlos. Wenigstens einen Textbaustein könnte man zurücksenden - das kostet nur einen Mausklick (einmal eine Notiz schreiben und per Mausklick einfügen). Man muss sich eben nur mal in die Situation eines Mannes versetzen, der Mail und Mail schreibt und auf die Dauer zermürbt. Dazu bedarf es keiner Partnerin, die ständig herumfickt, aber die kann diesen Zermürbungsprozess deutlich beschleunigen.

Von uns bekommt JEDER eine Antwort, der uns eine Kontaktmail schreibt. Wenn in einer Kneipe ein Mann einer Frau sagt "wow, du siehst toll aus!", dreht sie sich ja auch nicht wortlos um und geht. Nein, sie bedankt sich, lächelt im Zweifel auch und fertig, wenn sie kein Interesse an weiterer Kommunikation hat.

Ich denke, diese elementaren Basics zwischenmenschlichen Umgangs sollte man auch online pflegen.


Ralf

Das kann dir niemand beantworten. Du solltest dir wen suchen, wenn du wen haben willst. Mehr kann man dir kaum raten.

Damit ich sicherstelle, dass ich dein Posting richtig verstanden habe:

Wenn ich dich richtig verstehe, ging es ihr lange nicht gut, was dazu führt, dass ihre Libido nicht sonderlich ausgeprägt war. Jetzt, wo sie wieder ansteigt, will sie sich wen anderen suchen? Obwohl ihr noch nicht so weit seid, dass ihr euren Sex als erfüllend bezeichnen würdet (insbesondere du)?

Ganz ehrlich: Da würde ich sie erstmal fragen, ob man nicht lieber ERST innerhalb der Beziehung den Sex steigert und DANN überlegt, ob man nicht auch außerhalb der Beziehung Sex haben kann.


Ralf

Danke für die Antwort.
Also Ja und Nein.
Es stimmt das ihre Libido lange eher im Keller war. Aber nicht soweit das ich wirklich gelitten hätte. Ich habe mich damit arrangieren können. Und seitdem sie besser ist haben wir auch wieder ein besseres Sexleben. Es ist also schon gesteigert und das zumindest in einem Maße das ich zufrieden bin. Luft nach oben ist vielleicht immer. Ihr geht es, so sagt sie ja auch weniger darum, das sie nicht so viel Sex hat wie sie gerne hätte sondern eher um das Abenteuer. Ich glaube insbesondere die Heirat hat ihr dahin gehend Angst gemacht, dass sie nie wieder einen anderen Mann anfassen darf. Es ist also weniger das ich ihr nicht reiche als das Gefühl der Enge generell das nicht zu dürfen. Ich kenne meine Frau zumindest so gut um zu wissen, dass sie mit Enge nicht gut umgehen kann und ein Verbot ihren Reiz etwas haben zu wollen eher erhöht.

Vielleicht ist es eher so das ich mich über die Jahre auf weniger Sex eingestellt habe ohne das es mir damit schlecht geht und mein Verlangen erst peu a peu mehr wird, während es bei ihr sehr schnell angestiegen ist.
Ich habe unsere Beziehung wie gesagt auch immer schon weniger übere unseren Sex definiert als über unsere Harmonie und Fürsorglichkeit. Mir würde der Verlust an Zärtlichkeiten mehr weh tun als weniger Sex. Aber das ist nicht der Fall.

DAS war zum Glück bei uns von vornherein klar: Was wir nie haben wollten, ist eine "normale" geschlossene Beziehung. Darum musste auch nie einer von uns beiden Angst haben, dass dieser Partner der letzte / einzige sein wird.

Ja das ist sicher die bessere Ausgangsposition
Aber ich bin ein per se liberaler Mensch und finde es keinesfalls unmoralisch oder anstößig das meine Frau diesen Wunsch hat, ich hätte es nur nicht erwartet. War vielleicht auch ein schlechtes Timing, das die Libido erst nach der Hochzeit zurückkam. Aber Krankheiten sucht man sich ja nicht aus.
Der Wunsch zur Hochzeit kam auch mindestens so sehr von ihr wie von mir, nicht das der Eindruck entsteht ich hätte sie da rein gezwängt. Gefühlt denke ich, das ihr der Gedanke der enge erst durch die verbesserte Gesundheit und damit nach der Hochzeit kam.
Es ist halt ein Experiment, ist Liebe und Beziehung wohl immer, Monogame Beziehungen sind ja auch kein problemloser Selbstläufer mit Garantie.