Bin ich Devot? Wo stehe ich?
Hallo Zusammen,vermutlich war jeder in den Anfängen seines BDSM mal in der Situation, sich viele Fragen zu stellen. Wo stehe ich? Was mag ich? Was nicht? Bin ich überhaupt Devot? Bin ich in dieser "Welt" überhaupt richtig?
Ich dachte, diese Phase lange hinter mir gelassen zu haben. Zu meinem Werdegang: Sex hat mir damals nicht viel gebracht. Ich war lange Jahre abstinent, hab einfach andere Dinge gemacht und Orgasmen waren eh nie drin.
Dann habe ich meinen ersten Herrn kennen gelernt. Es lief am Anfang harmonisch, ich lernte seine Welt kennen und hatte meine Sexualität gefunden. Aber er wurde irgendwann zu Eifersüchtig und verbot mir nach und nach Kontakte zu anderen Menschen. Daran zerbrach die Beziehung nach zwei Jahren.
Danach hatte ich noch zwei Spielbeziehungen, bei denen ich mich immer weniger geöffnet habe um nicht mehr verletzt zu werden. Diese sind auch nicht grade glücklich gelaufen und bei einer wurde ich schamlos ausgenutzt.
Seit Mitte 2014 hatte ich kein BDSM mehr, habe mich erst ganz zurückgezogen, seit einigen Monaten habe ich Sex als Gesellschaftsspiel. Mit tollen Menschen einfach Spass haben, rumvögeln, lachen. Orgasmen gibts seitdem keine, aber wenigstens ist es Entspannung. Aber alle diese Menschen waren allerhöchstens gute Freunde, niemand, dem ich mich seelisch öffnen würde. natürlich war ich auch immer wieder auf BDSM-Stammtischen und Veranstaltungen. Ich mag die Menschen, gucke gerne mal zu, aber halt nur dabei, statt mittendrin.
Mitte 2015 habe ich einen Menschen kennen gelernt, der mich verzaubert hat. Auch wenn wir weit auseinander wohnen, verbindet uns so viel und wir schreiben und reden jeden Tag miteinander. Er ist Dom, tut mir mit seiner Art, seinem Verständnis und unseren ganzen Gemeinsamkeiten einfach gut.
Wir treffen uns regelmäßig, aber ich kann mich nicht auf mehr als "Vanilla-Sex" einlassen. Auch wenn beim drüber reden sich so viele Dinge so toll anhören, kann ich mich ihm gegenüber nicht öffnen und fallen lassen. Sobald es auch nur ein wenig Richtung D/s geht, breche ich ab und bin beim ersten Mal praktisch geflohen. Kein schönes Gefühl und ein Wunder, dass dieser unglaubliche Mensch immer noch bei mir ist.
Jedenfalls frage ich mich, ob ich überhaupt Devot bin. Oder ob ich nicht einfach die Idee und die Menschen toll finde. Ein Fan-Girl vom BDSM, wie andere von einer Band. Wie komme ich mit mir selber weiter? Gibt es für sowas Therapeuten?