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Ist Sex mit Robotern moralisch okay?

Ist Sex mit Robotern moralisch okay?

Dauerhafte Umfrage
@*****rys
Du verweist immer darauf das etwas ja nur Software wäre. Ja was meinst Du was so ein Roboter ist?

Aus wiki:
Ein Roboter ist eine technische Apparatur, die üblicherweise dazu dient, dem Menschen mechanische Arbeit abzunehmen. Roboter können sowohl stationäre als auch mobile Maschinen sein und werden von Computerprogrammen gesteuert.

Software bestimmt, was ein softwaregesteuertes Gerät tut und wie es das tut (in etwa vergleichbar mit einem Manuskript). Die Hardware (das Gerät selbst) führt Software aus (arbeitet sie ab) und setzt sie so in die Tat um. Software ist die Gesamtheit von Informationen, die man der Hardware hinzufügen muss, damit ein softwaregesteuertes Gerät für ein definiertes Aufgabenspektrum nutzbar wird.

**ja Paar
331 Beiträge
Traurig sind eure Ansichten, weil sie das negieren, was das Bewusstsein des Menschen hervorgebracht hat.

Habe ich nirgendwo negiert *g* Das liest du rein. Passiert oft, wurde aber nie gesagt. Nur weil man etwas rational erklärt, heisst es nicht, dass der Zauber dadurch verfliegt. Ich kann nen Regenbogen sehen und kapieren, dass das aufgrund der Lichtbrechung zu sehen ist. Trotzdem siehts super schön aus und ich kann mich dran erfreuen. Ich kann sogar noch ne Stufe weiter gehen und es saugeil finden, dass es durch scheinbar einfache Mechanismen zu so wunderschönen Effekten kommt. Ich kann sogar noch ne Ebene drüber gehen und es geil finden, wie ich etwas als schön empfinden kann, obwohl bzw. GERADE weil es letzten Endes "nur" ne Kakophonie feuernder und hemmender Nervenzellen sind, die auch in der Lage sind, über sich selbst nachzudenken usw. usw. Was sehr sehr viele oft nicht an meiner Ansicht verstehen, ist, dass man eine Erklärung für etwas haben kann UND trotzdem fasziniert sein kann. Manchmal sogar dann noch mehr. Irgendwie scheint es für viele Menschen zusammenzuhängen, dass etwas nur dann faszinierend genug ist, wenns "irgendwie geheimnisvoll" ist. Ka warum. Vielleicht, weil sie oft Dinge, die sie nicht verstehen, geil finden, und dann die falsche Verknüpfung von "irgendwie für mich unerklärlich = irgendwie geil" haben. Ka. Und soll auch kein Angriff sein! Nur ne mögliche Erklärung.

Was einen Menschen jenseits von Anatomie und biochemischen Prozessen ausmacht, die Verbindungen zwischen Menschen, Freundschaft, Familie, Liebe - das wir eine Maschine niemals zureichend simulieren können. Egal wie weit der Fortschritt gedeihen mag.

Tjo, einfach mal ne Behauptung. Warum nicht? Früher wurde auch gesagt, dass schnöde Tiere niemals Liebe/Freundschaft/Kulturleistungen/Trauer empfinden können. Es scheint (!) bei manchen Tieren aber anders zu sein.

Der eine oder andere mag nun auch solche Prozesse und Gefühle als reine biochemisch erklärbare Illusionen abtun.
Meiner Meinung nach ist dort jedoch noch viel mehr im Spiel, nennt es Seele oder wie auch immer.

Ja aber was denn sonst! Willst du etwa behaupten, es sind biochemische Prozesse + geheimnisvolle, übernatürliche Zutat X, wobei wir das Seele nennen, andere nennen es Phlogiston, andre Lebenskraft, andere Äther, andere Geist, andere Zauberei, andre Hexerei, andere...? Wozu? Wenn ich Dinge "natürlich" erklären kann, muss ich nicht noch irgendwas anderes reinhauen, nur damit ich ne künstliche Unterscheidung hab. Vor allem, wenn das einzige Argument dafür ist "meiner Meinung nach".

Das ist, als fände ich Wellen so faszinierend, dass ich es als unmöglich empfinde, dass das "nur" durch schnöde Wellengleichungen beschrieben werden kann, also sage ich, es sind Wellengleichung + X und nenn das X Seele der Natur oder was auch immer. Und Maschinen werden nie solche Wellen hervorbringen können, wie die Natur. Meiner Meinung nach. *oh2* Wozu? Wozu was übernatürliches reinbringen, wenns nichts erklärt?

Und indivisuelle:

Nope *g* Auch hier isses ein bisschen wie oben: Ich kann das Phänomen auch erklären, ohne ein Ziel drin zu sehen. Die Evolution passiert aufgrund von Wahrscheinlichkeiten. Sie hat nicht das "Ziel", sich zu entwickeln oder vermehren oder wie auch immer. Ich weiss, das wird z.T. sogar in wissenschaftlichen Kreisen so gesagt, vor allem in populärwissenschaftlichen, weil der Mensch vom Denken her so angelegt ist, aber es stimmt halt so nicht. Leben entwickelt sich, und Leben pflanzt sich fort. Da is kein übergeordnetes Ziel, das von "Mutter Natur" oder sonstwem definiert wurde. Es gibt 2 Begriffe dafür, falls ich das nicht richtig erklären kann: Teleologie https://de.wikipedia.org/wiki/Teleologie" und bedeutet, dass etwas einem ZWECK innewohnt. Teleonomie erklärt den gleichen Tatbestand rein kausal. D.h., man braucht keinen übergeordneten Zweck.

Ein kleiner, letzter Abschnitt, der das viell besser verdeutlicht (und was hoffentlich dann auch einleuchtet): Wenn man ein Kind fragt "Warum regnet es?", antwortet es "Damit wir was zu trinken haben." Man rechnet also dem Regen oder jmd., der Regen auslösen kann, dass er was damit beZWECKT. Aber nope, die teleonomische Erklärung ist viel einfacher: Es regnet, weil Wolken bla blubb, und WEIL es regnet, können wir trinken. Regnet es nicht, verdursten wir. So einfach.

Den gleichen Fehler machen viele Erwachsene, wenn sie krank werden, und sich dann fragen "warum ausgerechnet ich", "womit hab ich das verdient" usw. Auch bei vielen wissenschaftlichen/philosophischen Überlegungen wird was zielgerichtetes angenommen, auch wenns überhaupt keinen Sinn macht. Nicht zuletzt deshalb haben sich Religionen entwickelt. Aber ka, das is nun eig arg OT...
*********eeker Mann
1.585 Beiträge
****upa:
Das Ziel der Robotik ist nicht, Androiden zu bauen, sondern nicht-humanoiden Roboter, wie es schon jetzt gibt, die Arbeiten besser und günstiger als Menschen durchführen können.

Sorry, aber das ist ziemlicher Blödsinn. Wir bauen nur noch keine Humanioden, weil wir es nicht können. Gerade in Japan werden aber gerade dazu monatlich ziemlich viele Paper erzeugt. Und nur weil wir hier in Deutschland Robotik hauptsächlich produktionsorientiert begreifen, gibt es genügend Beispiele, die auch hier in andere Richtungen gehen: siehe Robocup. Der Nachbau von Möven, Insekten usw ist in der Robotik wie auch in jeder anderen Ingenieursdisziplin völlig normal. Warum sollten wir vor dem humanoiden halt machen, wo wir uns doch für die Krone der Schöpfung halten?

Aber wir brauchen gar nicht über die technische Evolution sprechen. Wir haben bereits Sex mit Robotern. Denn wir Menschen sind nichts anderes als Maschinen. Auf Kohlenstoff-basierende Maschinen. Mit beeindruckenden Selbstheilungskräften sind wir sehr universell einsetzbare Maschinen.

Ja, jetzt kommen wieder die Esoteriker von wegen Seele und so. Ihr dürft da gerne dran glauben, wenn es euch Trost spendet und für euch der Alltag besser zu ertragen ist. Wir sind aber nichts anderes als biologische, chemische und physikalische Prozesse einer wunderbaren Komplexität. Wenn aber der Saft weg ist, ist Schicht im Schacht.
*******_61 Mann
576 Beiträge
@ Soja
Der Beitrag hier vom 28.11:
Super erklärt. Bravo.
Habe bislang noch relativ wenig Forenbeiträge gelesen, aber dieser Titel hier ist mir direkt ins Auge gestochen, dass ich doch ein wenig rumgeschmökert habe. Interessant bis witzig (aus meiner Sicht), die unterschiedlichen Facetten der Beiträge. Ich lasse mal den Gedanken hier, der mir beim Lesen der Initial-Frage spontan durch den Kopf gegangen ist:
"Ist Sex mit Robotern moralisch okay?": Kommt auf die Moral an, also auf das Wertesystem des jeweiligen sich damit auseinandersetzenden Subjekts oder nicht? Vielleicht wäre es auch einfach sinnvoller gewesen, die Frage so zu stellen: "Kann unsere aktuelle Gesellschaft Sex mit Robotern - was immer das heißen mag - tolerieren?" Und dennoch müsste man sich wiederum darauf beschränken, was einem sein eigenes Wertesystem hinsichtlich der Vorstellung von vorherrschenden Werteystemen sagt. Aber: blablabla...
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Moralisch ist erst mal gar nichts an ...
... der Frage, denn Moral ist eine Kategorie, die sich auf menschliches Handeln in der Interaktion mit belebter Natur bezieht. klugscheißermodusaus

Technisch habe ich große Bedenken: Der Mensch erfüllt sich seit über hundert Jahren den Traum vom Fliegen, aber selbst die besten Flugzeuge können nicht, was Spatzen können: Punktlandungen durch Flügelhaltung, Richtungs- und Höhenwechsel durch unterschiedliche Flügelpfeilung eines einzelnen Flügels oder durch unterschiedliche Flügel-Winkel zum Körper, Starten aus dem Stand ...
Wenn Flugzeuge das alles können, dabei angetrieben von Getreidekörnern - dann haben wir auch Sexroboter, die leise "Komm mit..." flüstern, die Beckenbodentraining machen, die uns mit diesem "Jetzt in diesem Moment kannst Du von mir verlangen was du willst und ich würde es tun"-Blick anschauen.
*******966 Mann
1.678 Beiträge
Themenersteller 
Sicher kommt in solchen Diskussionen oft auch ein unterschiedliches Menschenbild zum Tragen. Der Leib-Seele-Konflikt ist nicht abschließend aufgelöst. Neurologen sagen, hier gibt es keine Seele, das ist das Ergebnis kognitiver und notwendiger Funktionen zur Aufmerksamkeitskontrolle und zur Handlungsregulation. Psychologen blenden die Frage einfach aus. Andererseits kennen wir als Menschen eben das phänomenale Bewusstsein, die Qualia. Das lässt sich ja nicht abstreiten. Wie Bewusstsein entsteht, wissen wir ganz einfach nicht. Wir wissen aber, dass man das Bewusstsein verlieren kann, auch zeitweise oder es auf Objekte übertragen kann. Es ist nicht an den eigenen Körper gebunden.

Da hat die Robotik noch Entwicklungsspielraum. Man müsste es schaffen, sein Bewusstsein auf einen Bot zu übertragen, z.B. indem man ihn steuert. Dann wären ganz andere sexuelle Aktivitäten möglich. Man könnte besondere Rollen einnehmen, Genderswitching machen und und und.
Ich hab mir bis Seite Drei alle Kommentare durchgelesen, weiter nicht. Weiß daher nicht welchem Stand der Dinge ihr gerade seid.

Aber ich persönlich kann mir natürlich Sex mit einem Roboter vorstellen. Das heißt.. mit einem Roboter weniger, aber mit einer ausgefeilten KI auf jeden Fall. Und wenn wir es schaffen - und das werden wir - dass diese KI eine Art "Terminator" ist, also menschlich aussieht, sich menschlich locker bewegt, sich echt anfühlt, sich ausdrücken kann und gebildet weil mit vielen Infos gefüttert ist, dann könnte ich mir auch ein Zusammenleben vorstellen.

Gut, ich bin vom Beruf und vom Interesse her ein wenig nerdig. Aber ich hab jedenfalls gar kein Problem mir sowas vorzustellen. Die einzige Sorge die ich vielleicht hätte, wären mögliche Kurzschlüsse und deren Folgen.

lg
Sie von FoxyEyes
*******eijo Mann
43 Beiträge
moralisch bedenklich...
... könnte in gewisser Weise höchstens der Bedarf daran sein, Sex-Roboter (Gynoiden etc.) entwickeln zu wollen. Dahinter steckt, dass es Menschen gibt, die sich einfach nicht mit anderen Menschen entsprechend arrangieren können oder wollen. Schließt einen Bogen zum Thema "Kompromisse eingehen? Ja/nein".

Japan scheint da ein führendes Licht zu sein, aber solche "Probleme" gibt es unter Menschen nicht nur dort. Viele Anime und TV-Serien greifen das Thema mit Androiden auf. Dahinter stecken idealistische Wunschgedanken, wie ein Partner, der einem ewiglich "treu" bleibt und keinen Streit und Abneigungen im Alltag erzeugt. Der Jungfräulich und unangetastet in die Beziehung kommt, der alleinig die gemeinsamen Erlebnisse teilt usw. Eine Form von Monopolisierung. Ich kann solch ein Denken nachvollziehen, empfinde es aber in solche exzessiver Form als "unreif".

Mich persönlich nervt, dass in nahezu allen Filmen die KI romantisiert wird. Sie will i.d.R. - aus für mich nicht wirklich nachvollziehbaren Gründen - menschlich(er) werden. Aber wie sagte schon Tyrell in "Blade Runner": "Menschlicher als der Mensch ist unser Motto."

D.h. der Autor Mensch versucht in seinen Filmen (bizarrer Weise) eine KI zu simulieren. EDI im Spiel "Mass Effect 2+3" erkennt sich irgendwann selbst als einzigartige Spezies mit einer Popularität von eins: sie selbst. Selbst Fantasiewesen, wie Götter wollen in Filmen oft "Menschen" werden. Darin kann nur die Angst der Menschen stecken, es könne Wesen geben, die den Menschen als solches in den Schatten stellen - Rassenarroganz?

Es gibt bereits Puppen-Liebhaber (siehe Liebespuppen), es gibt Menschen, die Anime-Charaktere heiraten wollen, weil diese für sie idealisierte Werte verkörpern, die solche Menschen als in ihrem realen Leben für nicht erreichbar ansehen. Es ist ein psychologisches "Problem", das die jetzige Form von Gesellschaft in gewisser Weise forciert. Man Arbeitet Überstunden für den Wunschtraum einer aufsteigenden Karriere. Es wird einem surrealen Geld hinterher gehetz und das Leben zu einem großen Teil dabei vergessen. Bzw. quetscht man dann noch andere Bedürfnisse mal in seinen Alltag. Bei Frauen z.B. Kinderkriegen. Dafür geht man dann Kompromisse ein und "lässt" eine Beziehung zum Vater auch schon mal scheitern.

Liebespuppen sind kostspielig (3.000 bis über 10.000 Euro) und enorm Pflegebedürftig. Es gibt Hersteller, die versuchen Konversations-KI in solche Puppen einzubauen, aber sie können sich noch nicht bewegen. Durch lesen in solchen Foren wurde mir bewusst, dass sich Menschen mit Hingabe um ihre Puppen bemühen. Es gibt auch solche, die selbst diese teuren Puppen "missbrauchen" und beschädigen. Letzendlich ist Wahrnehmung etwas was subjektiv im Kopfe eines jeden einzelnen stattfindet. Eine objektive Welt, die sich alle Menschen gleichermaßen teilen, ist in meinem Verständnis Illusion.

Ich hatte KI im Studium. Es ist ein paar Jahre her, aber selbst schon 1996 gab es KNN (künstlich neuronale Netze), die wir heute aus Bild- (Suchmaschinen, Photoapparate/Gesichtserkennung) und Schrifterkennung (OCR) kennen. Für sich spezifisch, teilweise gruseligst Effizient (aus Milliarden Bildern bestimmte nach Themen in Sekundenbruchteilen durch eigenständiges Lernen herausfinden), aber die Zusammenführung zu einer menschlichen Simulation ist wohl noch nicht aus dem "uncanny valley" raus.

Die Roboter in den gezeigten YT-Videos sind Projekte an denen man arbeitet, weil man es kann und weil man es warum auch immer will. Ob es Sinn macht und wann diese Roboter das gesetzte Wunschziel erreichen, liegt auch meinem Verständnis nach noch in weiter Ferne. Unter anderem auch deshalb, weil die meisten Menschen auf diesem Planeten bereits vom aktuellen technischen Stand weit überholt wurden. Ich schließe da sog. Wissenschaftler nicht aus. Das verbannen von Kampfrobotern war durchaus eine kluge Entscheidung.

Ob Sex-Roboter nur Spielzeug bleiben oder irgendwann mal so bewusst sein werden, dass man sie als Individuen eingliedert, wird die Zeit zeigen. Bis dahin hat sich aber auch hoffentlich schon das Gesellschaftssystem geändert und den modernen Zeiten angepasst.
********uchs Paar
24 Beiträge
Verschiedene Szenarien denkbar
Ich hoffe, dass wurde so noch nicht geschrieben:

Bei diesem Problem sind verschiedene Möglichkeiten denkbar, die verschiedene moralische Probleme aufwerfen. Alle hängen von der KI und dem Aufbau des Roboters ab.

Möglichkeit 1: Keine oder nur eine schwache KI
Das bedeutet der Roboter besitzt kein Selbstbewusstsein und "weiß" nicht was er macht oder was mit ihm gemacht wird. Er ist also nur eine bessere Sexpuppe, ergo ein Gegenstand. Hier ist die Frage zu klären: Ist Sex mit einem Gegenstand moralisch in Ordnung?
Nach den gängigen Ethiken ist hiergegen nichts einzuwenden, da kein zweiter Mensch von der Handlung betroffen ist. Niemand kommt zu Schaden oder kann zu Schaden kommen (außer vielleicht der Anwender), ergo ist es kein moralisches Problem.

Möglichkeit 2: Roboter mit starker KI, aber eingeschränktem Entscheidungshorizont)
In diesem Szenario verfügt der Roboter über ein Selbstbewusstsein, er "weiß" also was mit ihm gemacht wird, ist aber so programmiert, dass er sich nicht dagegen wehren kann bzw. dass er es will. Hier ist das moralische Problem folgendermaßen zu formulieren: Ist es in Ordnung, mit einem Wesen Sex zu haben, dass sich nicht dagegen wehren kann bzw. dass seine Handlungen nicht frei wählen kann?

Hier wird es kniffelig, denn im Prinzip befindet sich diese Art Roboter auf der gleichen intellektuellen Stufe, wie ein kleines Kind, ein Tier oder ein geistig behinderter Mensch. Wäre Sex mit diesen Menschen moralisch ok? Nein.
Nach Kants Kategorischem Imperativ, würden diese Menschen nicht als Zweck an sich selbst gebraucht, sondern nur als Mittel. Genau das, darf ich aber nicht tun. Da Kants Kategorischer Imperativ für alle vernünftigen Wesen gilt und ein Roboter nach unserer Definition auch ein vernünftiges Wesen wäre, dürfte ich nicht mit ihm Sex haben, zumindest nicht gegen seinen Willen. Sollte er eine starke KI haben, dann hat er auch ein Bewusstsein, hat er ein Bewusstsein, dann hat er auch einen Willen. Es ist mir, nach Kant nicht erlaubt, gegen diesen Willen zu handeln (es sei denn, ich täte es in guter Absicht) oder diesen Willen zu manipulieren. Ergo, ich darf nach Kant keinen Sex mit einem Roboter mit starker KI haben, es sei denn er will es auch. (So absurd das im Moment vielleicht klingt)

Nach Utilitaristischer Auffassung muss eine Handlung nach ihrem Nutzen bewertet werden. Faustregel nach Bentham: Gut ist, was das größte Glück der größten Zahl fördert. Hier muss also die Frage geklärt werden: Schafft der Sex mit einem Roboter mehr Glück für mehr Personen oder verursacht er mehr Leid?
Dabei muss an alle direkt und indirekt an der Handlung beteiligten Personen (ein sich selbstbewusster Roboter, wäre auch eine Person) gedacht werden. Hier kann viel gemutmaßt werden:

Leidet der Roboter unter dem Sex? Vielleicht.
Bringt es dem "Freier" Freude? Wahrscheinlich.
Können durch den Roboter menschliche Prostituierte ersetzt werden und würden diese sich darüber freuen?
Keine Ahnung.
Würden Beziehungen mit Robotern entstehen? Womöglich.
Und würde das menschliche Beziehungen Verhindern? Vielleicht.
Würde es dann mehr oder weniger einsame Menschen geben? Keine Ahnung.
Würden dadurch weniger Menschen geboren? Vielleicht.
Und wäre das gut oder schlecht? Im Moment vielleicht sogar gut.

Grob geschätzt würde ich mal sagen, dass Sex mit einem Roboter, nach Benthams Utilitarismus durchaus moralisch gut sein könnte, wenn diese Handlung mehr Freude als Leid verursacht.

Nach moderneren Formen des Utilitarismus, könnte das aber schon wieder ganz anders aussehen.

Möglichkeit 3: Roboter mit starker KI (ohne Einschränkungen)
In diesem Fall würde sich der Roboter, wie ein Mensch verhalten. Er würde seine Sexpartner also frei wählen. Fall ihm überhaupt der Sinn nach Sex stehen würde. Gegen seinen Willen zu handeln, wäre de facto eine Vergewaltigung, also moralisch schlecht. Ansonsten siehe Möglichkeit 2.

Meinen Respekt an alle, die bis hierhin gelesen haben *g*
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
Warum muss da so viel hinein interpretiert werden?
Für mich ist das ein Produkt. Nicht mehr, nicht weniger.
Hier geht es nur um Sex und Befriedigung. Nicht um die Erschaffung einer neuen Lebensform.
Und mit Sicherheit möchte ich kein Produkt erwerben, welches nicht das tut, was ICH möchte. Ich denke, niemand will das.
Somit sind moralische Bedenken nicht gegeben. Weil es eben "nur" ein technischer Diener ist.

In unseren Autos steckt genügend Bevormundungstechnik und selbst beim Selbstfahrenden Auto würden wir uns nicht einmal ansatzweise über die Moral Gedanken machen.

Der Sexbot musst das tun und können was ICH will. Alles andere ist möglich, gehört aber meiner Meinung nach nicht in diese Diskussion. Das ist dann ein eigenes Thema.
Der Sexbot musst das tun und können was ICH will. Alles andere ist möglich, gehört aber meiner Meinung nach nicht in diese Diskussion. Das ist dann ein eigenes Thema.

erst kommt der sex, dann die moral... *fiesgrins*


frei nach bertold b.
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
Falsch, es kommt GAR KEINE Moral.
Wozu auch? Wir reden über Maschinen.
*******966 Mann
1.678 Beiträge
Themenersteller 
In unseren Autos steckt genügend Bevormundungstechnik und selbst beim Selbstfahrenden Auto würden wir uns nicht einmal ansatzweise über die Moral Gedanken mache

Doch, eigentlich schon. Z.B. wie das autonom fahrende Auto bei einem unausweichlichen Unfall entscheidet, wer stirbt (wer gerammt wird).
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
Das Auto entscheidet gar nichts. Entscheiden wird das Programm, gemacht von einem Programmierer, diskutiert mit vielen Experten. Es wäre dann weiterhin auch keine willkürliche Entscheidung.
Die Reaktionen würden auch offen liegen und jedem Benutzer bekannt sein.

Mit Moral hat das erst mal wenig zu tun.
*******966 Mann
1.678 Beiträge
Themenersteller 
Aber die Programmierer sehen nicht jede denkbare Situation vor, sondern implementieren Entscheidungsregeln. Entscheidungsregeln können konfligieren.

Wenn also das Auto bei einer unausweichlichen Kollission entscheiden muss, nach links in eine Schülergruppen auszuweichen oder nach rechts in eine Rentenrgruppe oder voll auf das Hindernis aufzufahren, wobei die Insassen wohl sterben, ansonsten eben Schüler oder Rentner, dann ergibt sich so ein moralisches Dilemma, das kaum den Programmierer anzulasten ist. Aber wem dann?
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
Schätze, gemäß den Regeln der Robotics müsste dann die Gruppe dran glauben, bei der die wenigsten Toten zu erwarten sind.

Hmm, andererseits könnte natürlich auch die zu geschätzte Noch-Lebenszeit eine Rolle spielen.


Eieiei, ehrlich gesagt, ich möchte solche Entscheidungen nicht treffen müssen.
**********tarii Mann
3.379 Beiträge
Zerstör...
dich selbst ist noch eine Option. Pech für den Fahrer.

DeltaSagittarii
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
*******966:
Wenn also das Auto bei einer unausweichlichen Kollission entscheiden muss,......
Vielleicht verstehen wir uns nur falsch, aber das Auto entscheidet gar nichts. Wie kommst du denn darauf?
Die Sensoren erfassen etwas und arbeiten diese Informationen nach Vorgabe ab. Am Ende steht ein Ergebnis, keine Entscheidung.

Ich halte das auch für ein falschen Weg, dieses Thema nun darauf zu konzentrieren. Wenn es den Leuten schon so große Probleme bereitet, über die Moral eines Autos zu debattieren, dann sollten sie als völlig fehlbares und meist von puren Instinkten gelenktes Wesen besser gleich daheim bleiben. Denn sie selbst sind dann die größte Gefahr.

Aber letztlich zeigen diese Einwände, dass eben NICHT alles akzeptiert wird. Möglicherweise entscheiden wir uns ja genau aus diesem Grund gegen die allgemeine Zulassung eines solchen Autos.
****is Paar
224 Beiträge
Hm ....
Ich muss sagen, wenn es Roboter wie in Ex Machina wären, wäre es aus meiner Sicht warscheinlicher, dass Roboter vermenschlicht werden, und nicht Menschen zur Sache gemacht werden.
Dann wird es bestimmt auch vorkommen, dass sich Menschen in ihre Roboter verlieben (Ja mein Herz sitzt in meiner Vagina) und die Roboter vielleicht "besser" im Sex sind als Menschen, weil man sie einfacher dazu kriegen kann sich nach den eigenen Wünschen zu verändern und anzupassen.
In einer Beziehung würde ich einen solchen Roboter nicht haben wollen und bestimmt auch Eifersucht auf so ein perfektes "Wesen" entwickeln... Schlussendlich würde ich glaube ich mit einem Spalthammer drauf losgehen *freundchen*
Eine Option in einer Beziehung wäre es dehalb absolut nicht.
Liebe Grüße,
SIE *zwinker*
*******966 Mann
1.678 Beiträge
Themenersteller 
Baer_Berlin

Die Sensoren erfassen etwas und arbeiten diese Informationen nach Vorgabe ab. Am Ende steht ein Ergebnis, keine Entscheidung.

Was ist denn anders, wenn ein Mensch diese sensorischen Daten verarbeitet und eine Entscheidung trifft?

In solchen Systemen hat man ja keine lineare Ablaufkette von Programmbefehlen mehr, da nicht jede Situation abbildbar ist. D.h. es muss heuristische Entscheidungsregeln geben. Das Ergebnis ist nicht mehr so einfach voraussehbar (für einen Menschen).

Was könnte der Mensch denn da besser machen. Er braucht einfach nur viel länger dazu.

Sicher kann man solche Dinge implementieren wie
seeleverschenkt das vorgeschlagen hat:
Schätze, gemäß den Regeln der Robotics müsste dann die Gruppe dran glauben, bei der die wenigsten Toten zu erwarten sind.

Hmm, andererseits könnte natürlich auch die zu geschätzte Noch-Lebenszeit eine Rolle spielen.

Natürlich muss dieses Set an Entscheidungsregeln in der Software angelegt werden. Welches Ergebnis die SW unter welchen Bedingungen liefert, weiß man aber vorher nicht, wenn man nicht den kompletten Programmablauf durchspielt. Das kann man tun, wenn man Zeit hat, aber nicht in der konkreten Gefahrensituation.
*******966 Mann
1.678 Beiträge
Themenersteller 
EuleundFuchs
Da Kants Kategorischer Imperativ für alle vernünftigen Wesen gilt und ein Roboter nach unserer Definition auch ein vernünftiges Wesen wäre, dürfte ich nicht mit ihm Sex haben, zumindest nicht gegen seinen Willen.

Gut, das setzt voraus, dass die KI einen Willen hätte, eine motivationale Intentionalität. Eine neuer Aspekt. Man kann diese Frage ja auch verschärfen: Kann man einen Roboter überhaupt vergewaltigen?

Hier ist mal ein recht interessanter Artikel übr Sex mit Robotern auf Mobilegeeks
http://www.mobilegeeks.de/artikel/sex-roboter/

Dass das Thema auf moralische und ethische Bedenken stößt, lässt sich auch an vielen Meldungen wie dieser ablesen: http://www.bento.de/gefuehle … -der-polizei-verboten-76616/
In Malaysia wurde eine entsprechende Konferenz verboten - aus moralischen Gründen.
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Wie sollen beim ...
... autonomen Fahren Unfälle entstehen? Ich kann mir nur technisches Versagen vorstellen, und dann entscheidet die Maschine gar nicht mehr (sie hat ja soeben versagt). Vermutlich folgen die Fahrzeugbewegungen den Gesetzen der Physik.
*******966 Mann
1.678 Beiträge
Themenersteller 
Auch autonome Autos werden die Gesetze der Physik nicht ändern, aber stellen wir uns vor, ein anderes Auto gerät auf die Gegenfahrbahn oder ein Radfahrer überquert die Straße unvermittelt und vorher unentdeckt.
*******eijo Mann
43 Beiträge
.
@****is - das Problem der Eifersucht haben schon jene, deren Partner eine Lebensechte Puppe ihr Eigen nennen. Dazu gibt es auch einige Videos auf YT, wo Männer darüber sprechen, dass man solch eine Anschaffung vorher mit der Partnerin besprechen sollte.

Was viele beschreiben, ist das fast schon gruselige Gefühl, wenn da etwas in der Wohnung sitzt, welches im Augenwinkel, wie ein echter Mensch aussieht. Ein ähnliches Problem entsteht bei Videospielen, in denen z.B. Gewalt mit immer realistischerer Graphik und Physik dargestellt wird.

Die menschliche Wahrnehmung basiert auf dem Vergleichen von Mustern. Wenn es aussieht, wie ein Mensch, wird es wie ein Mensch behandelt - solange, wie es diese Illusion aufrecht erhält. Stichwort "uncanny valey".

~

Mein Problem bei dem hypothetischen Autounfalldilemma ist, dass es eben ein rein theoretisches - ja geradewegs absurd künstliches - Problem ist. Sicher nicht unmöglich, aber Menschen verlieren sich mit Ihrer Angst in nichtrealen "Was wäre wenn Szenarien?". Davon Leben z.B. Versicherungen, von der Angst vor dem "was, wenn?".

Diese Frage - zumindest in solch einem unwahrscheinlichen Extrem, Melodrama gleich, "unausweichlicher Tragik" - stellt sich für mich erst dann, sollte es denn je tatsächlich passieren...

Und Menschen suchen anscheinend "immer" nach einem Verantwortlichen, dem man die Schuld geben kann. Aber gerade für einen Roboter, als Sex- oder Lebenspartner, behaupte ich mal, will man eben so wenig wie möglich Verantwortung im Sinne einer menschlichen Moral übernehmen. Ich denke dabei z.B. an einen Vergewaltigungs-Fetisch. Während das Bewusstsein einer KI (im Sinne einer emotionalen oder seelischen Schädigung) erst noch erfasst und verstanden werden müsste (und das ist selbst beim Menschen schon schwierig) ist der Körperliche Schaden mehr oder minder reversibel. Abgesehen vielleicht vom Speicher- oder Erinnerungsverlust. (etwas, was in Filmen gern dramatisiert wird)

Auf der anderen Seite stellt sich mir die Frage, warum man einen Roboter Schmerz empfinden lassen sollte? Es gibt ein Video (YT) wo sich der Roboter bei starkem Griff am Arm darüber beklagt. Ich frage mich da auch, was geht im Kopfe des Entwicklers vor - bzw. was ist das Selbstverständnis eines Entwicklers von Robotern und deren Zweck?

Meint, wenn Menschen eine Maschine entwerfen, die menschlicher als sie selbst sein sollen - abgesehen von der technischen Faszination, wie weit das möglich sei - zeigt für mich nur auf, wie unfähig Menschen anscheinend selbst (noch?) sind, sozial, ethisch, moralisch und spirituell miteinander so umzugehen, dass dieser Bedarf gar nicht erst entstünde...?
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