Traurig sind eure Ansichten, weil sie das negieren, was das Bewusstsein des Menschen hervorgebracht hat.
Habe ich nirgendwo negiert
Das liest du rein. Passiert oft, wurde aber nie gesagt. Nur weil man etwas rational erklärt, heisst es nicht, dass der Zauber dadurch verfliegt. Ich kann nen Regenbogen sehen und kapieren, dass das aufgrund der Lichtbrechung zu sehen ist. Trotzdem siehts super schön aus und ich kann mich dran erfreuen. Ich kann sogar noch ne Stufe weiter gehen und es saugeil finden, dass es durch scheinbar einfache Mechanismen zu so wunderschönen Effekten kommt. Ich kann sogar noch ne Ebene drüber gehen und es geil finden, wie ich etwas als schön empfinden kann, obwohl bzw. GERADE weil es letzten Endes "nur" ne Kakophonie feuernder und hemmender Nervenzellen sind, die auch in der Lage sind, über sich selbst nachzudenken usw. usw. Was sehr sehr viele oft nicht an meiner Ansicht verstehen, ist, dass man eine Erklärung für etwas haben kann UND trotzdem fasziniert sein kann. Manchmal sogar dann noch mehr. Irgendwie scheint es für viele Menschen zusammenzuhängen, dass etwas nur dann faszinierend genug ist, wenns "irgendwie geheimnisvoll" ist. Ka warum. Vielleicht, weil sie oft Dinge, die sie nicht verstehen, geil finden, und dann die falsche Verknüpfung von "irgendwie für mich unerklärlich = irgendwie geil" haben. Ka. Und soll auch kein Angriff sein! Nur ne mögliche Erklärung.
Was einen Menschen jenseits von Anatomie und biochemischen Prozessen ausmacht, die Verbindungen zwischen Menschen, Freundschaft, Familie, Liebe - das wir eine Maschine niemals zureichend simulieren können. Egal wie weit der Fortschritt gedeihen mag.
Tjo, einfach mal ne Behauptung. Warum nicht? Früher wurde auch gesagt, dass schnöde Tiere niemals Liebe/Freundschaft/Kulturleistungen/Trauer empfinden können. Es scheint (!) bei manchen Tieren aber anders zu sein.
Der eine oder andere mag nun auch solche Prozesse und Gefühle als reine biochemisch erklärbare Illusionen abtun.
Meiner Meinung nach ist dort jedoch noch viel mehr im Spiel, nennt es Seele oder wie auch immer.
Ja aber was denn sonst! Willst du etwa behaupten, es sind biochemische Prozesse + geheimnisvolle, übernatürliche Zutat X, wobei wir das Seele nennen, andere nennen es Phlogiston, andre Lebenskraft, andere Äther, andere Geist, andere Zauberei, andre Hexerei, andere...? Wozu? Wenn ich Dinge "natürlich" erklären kann, muss ich nicht noch irgendwas anderes reinhauen, nur damit ich ne künstliche Unterscheidung hab. Vor allem, wenn das einzige Argument dafür ist "meiner Meinung nach".
Das ist, als fände ich Wellen so faszinierend, dass ich es als unmöglich empfinde, dass das "nur" durch schnöde Wellengleichungen beschrieben werden kann, also sage ich, es sind Wellengleichung + X und nenn das X Seele der Natur oder was auch immer. Und Maschinen werden nie solche Wellen hervorbringen können, wie die Natur. Meiner Meinung nach.
Wozu? Wozu was übernatürliches reinbringen, wenns nichts erklärt?
Und indivisuelle:
Nope
Auch hier isses ein bisschen wie oben: Ich kann das Phänomen auch erklären, ohne ein Ziel drin zu sehen. Die Evolution passiert aufgrund von Wahrscheinlichkeiten. Sie hat nicht das "Ziel", sich zu entwickeln oder vermehren oder wie auch immer. Ich weiss, das wird z.T. sogar in wissenschaftlichen Kreisen so gesagt, vor allem in populärwissenschaftlichen, weil der Mensch vom Denken her so angelegt ist, aber es stimmt halt so nicht. Leben entwickelt sich, und Leben pflanzt sich fort. Da is kein übergeordnetes Ziel, das von "Mutter Natur" oder sonstwem definiert wurde. Es gibt 2 Begriffe dafür, falls ich das nicht richtig erklären kann: Teleologie
https://de.wikipedia.org/wiki/Teleologie" und bedeutet, dass etwas einem ZWECK innewohnt. Teleonomie erklärt den gleichen Tatbestand rein kausal. D.h., man braucht keinen übergeordneten Zweck.
Ein kleiner, letzter Abschnitt, der das viell besser verdeutlicht (und was hoffentlich dann auch einleuchtet): Wenn man ein Kind fragt "Warum regnet es?", antwortet es "Damit wir was zu trinken haben." Man rechnet also dem Regen oder jmd., der Regen auslösen kann, dass er was damit beZWECKT. Aber nope, die teleonomische Erklärung ist viel einfacher: Es regnet, weil Wolken bla blubb, und WEIL es regnet, können wir trinken. Regnet es nicht, verdursten wir. So einfach.
Den gleichen Fehler machen viele Erwachsene, wenn sie krank werden, und sich dann fragen "warum ausgerechnet ich", "womit hab ich das verdient" usw. Auch bei vielen wissenschaftlichen/philosophischen Überlegungen wird was zielgerichtetes angenommen, auch wenns überhaupt keinen Sinn macht. Nicht zuletzt deshalb haben sich Religionen entwickelt. Aber ka, das is nun eig arg OT...