@ bi_curiosity
Wenn ich liebe, dann will ich auch für diesen Menschen da sein, also auch Verantwortung und Verbindlichkeit für den geliebten Partner leben. Dennoch will und muss ich mit diesem Menschen nicht zusammen leben und einen gemeinsamen Haushalt führen. Und da Freundschaft für mich erst einmal die Basis ist, auf der Liebe wachsen kann, ist das Beziehungsmodell Freundschaft +, nach dem ich bereits eine langjährige Beziehung lebte mit gemeinsamen Wohnen und Haushalten und ähnlich wie Gesche dabei lernen musste (über mich selbst, meine Schrullen und Angewohnheiten z. B.), dass ich im Grunde nicht für ein Zusammenleben gemacht bin, das Beziehungsmodell, mit dem ich mich am wohlsten fühle. Dennoch weiss ich, dass ich bindungsfähig bin. Unter Bindungsunfähigkeit verstehe ich, Bindung gar nicht einzugehen, weil unterschiedliche Gründe, wie Angst vor Nähe z. B., ein tatsächliches Einlassen nicht möglich macht.
Aufgrund meiner hochsensiblen Seite und der dadurch immer wieder auftretenden Reizüberflutung, brauche ich regelmäßige Zeiten, in denen ich diese Überflutung aufarbeiten kann und das passiert, in dem ich mich für kurze Zeiten, auch in einer Beziehung, zurückziehen darf und nur für mich bin, ohne dass mein Partner das als gegen ihn oder seine Bedürfnisse gerichtet empfindet.
In einer gemeinsamen Wohnung ist das schwer umzusetzen.
Nähe wiederum ist mir sehr wichtig, aber auch beim Zusammenleben ist Nähe 24/7 nicht möglich. Für mich eben auch nicht erstrebenswert. Mich einem Menschen nahe zu fühlen ist auch dann möglich, wenn ich mich nicht in den gleichen Räumen mit ihm aufhalte.
Warum das tiefgehende Liebe zum Partner nicht möglich macht, kann ich nicht verstehen, vielleicht kannst du es ja nochmals erklären?
Im Grunde geht es doch darum, das zwei Menschen, die sich lieben, miteinander glücklich sind, ist es da nicht völlig egal wie sich das Beziehungsmodell nennt, das beide miteinander leben?