My 2 cents
Religionen erscheinen mir insoweit sexualfeindlich, als dass sie sich überhaupt anmaßen, über Sexualität Regelungen aussprechen zu dürfen, selbst wenn diese moderat und offen sind. Das ist einer der Punkte, mit denen sie sich für mich disqualifizieren. Voll arrogant bestimmt, aber ich fühle das so nunmal.
In meinen Augen sind Männer keine Jäger. Ok, wenn "Jagen" bedeutet: Werben, Suchen, Finden, (DeltaSagittarii hatte es so ähnlich gesagt), dann sind auch Frauen Jäger. Der Spruch, dass Frauen die einzige Beute seien, die ihrem Jäger auflaure, verdeutlicht das.
Weil unsere kulturelle Prägung lange den Inhalt hatte, dass Jagd auf Tiere Männer heroisch mache, hat das Jägersein ein tolles Image. Wenn mann das Frauen-Anflehen nun als "Jagen" bezeichnet, kann er sich als Held fühlen. Das geht natürlich nur, wenn das Frauen-Anflehen mit dem gesichtswahrenden Gestus des Herrischen bedeckt wird.
Dass Männer so angestachelt werden, wenn Frau sie auf Abstand hält, ist in meinem Augen dem kulturell trainierten Mangelgefühl geschuldet: Frauen schützen ihre Sittlichkeit, ihren guten Ruf, ihr Leben vor unkontrolliertem Kinderzuwachs, weshalb unter Männern die Mär kursiert, es sei irre schwer, Frauen für sich zu begeistern.
Männer sind darauf trainiert, mit Bemühungen und Aufwand zu reagieren, und diese Tradition zeigt eben sogar heute noch ihre Spuren. Obwohl Verhütungsmittel und das Sterben der Sittlichkeitsidee nun erst recht keine Frauenverknappung mehr erzeugt.
Und da es nun gar keinen echten Gründe für die Sonderanstrengungen der Männer mehr gibt, diese aber dank Prägung noch weiter betrieben werden, muss die Jäger-Beute-Theorie die Erklärungslücke für das sonst nun eigentlich unverständliche Verhalten schließen.