Ja sowas nennt man auch oneitis hab mal dazu ein beitrag geschrieben :
Autor: Emko
Diesen Begriff hört man in der PUA-Szene öfters. Klingt wie eine schlimme Krankheit? Ist es auch. Oneitis ist die ungesunde, romantische Obsession mit einer bestimmten Person. Manche würden es einfach als krasse Verliebtheit bezeichnen, in Wahrheit hindert Oneitis dich aber daran zu reifen. Sie hindert dich nach vorne zu gehen, sie hindert dich du selbst zu sein. Wir Männer schütteln öfters den Kopf über Frauen, die ständig zu ihrem Player/Bad Boy Typen zurückkehren, der sie schlägt und schlecht behandelt.
Wir sind uns aber oft nicht bewusst, dass wir genauso von dieser Art der Sklaverei betroffen sind. Oneitits hat ihren Ursprung in dem gesellschaftlich weitverbreiteten Glauben und Mythos, dass Liebe selten ist und dass es den sogenannten Seelenverwandten gibt. Diese eine Person die für dich erschaffen wurde, die für dich bestimmt wurde und du für sie.
Die Wahrheit ist:
Es gibt nicht die "Eine"! Es gibt einige Gute und es gibt einige Schlechte, aber keine besondere "Eine". Jeder der dir das erzählt versucht dir etwas aufzubinden. Es gibt viele besondere Leute. In deinem Fall besondere Frauen. Es gibt nicht die eine Frau bei der du besonders aufpassen musst es nicht zu versauen, da du sonst nie wieder so eine findest. Das ist eine krankhafte Denkweise beruhend auf einem Seltenheits- und Mangeldenken, dass dich in eine Position zwängt, die unvorteilhaft ist und all dein Handeln durch Angst und Unterwürfigkeit prägt. Und wie wir hoffentlich alle wissen, ist das der schnellste Weg eine Frau in diesem Fall die "Eine" zu verlieren. Studien haben gezeigt, dass wir Menschen dazu neigen unsere Ängste wahr zu machen. Das heißt, dass jeder der so ein Denken hat, auf kurze oder lange Sicht diese Frau nicht halten wird. Denn die meisten Frauen fühlen sich durch Unterwürfigkeit oder Schwäche seitens des Mannes abgestoßen. Wenn du immernoch glaubst es gibt nur die "Eine" dann frag mal Leute deren Partner verstorben ist und die danach wieder mit ner anderen Person eine glückliche Beziehung eingegangen sind. Diese werden dann behaupten diese neue Person sei deren wahrer Seelenverwandter. Das ist dieser sogenannte Seelenverwandtheitsmythos, der uns alle früher oder später mal ergriffen hat. Das heißt wenn die Sterne richtig stehen und die Zeit reif ist, triffst du deinen Seelenverwandten, diese eine Person die perfekt für dich ist und ihr beide wisst, dass ihr füreinander bestimmt seid und ihr lebt glücklich und zufrieden bis ans Lebensende. Nun sagen wir mal so: Es ist eine gute Basis für eine romantische Filmliebesgeschichte oder eine Komödie, aber es ist keineswegs eine realistische und keine rationale Sichtweise sein Leben zu planen. Vielmehr ist so eine Einstellung schädlich und lähmend.
Was viel faszinierender ist, ist dass so eine auf Fantasie beruhende Sichtweise so verbreitet ist bei uns Typen, uns Typen die mit der Einstellung „im Leben musst du Eier haben“ durch die Welt gehen. Bei Männern die jegliche Form von Naturwissenschaften verstehen, die realistische Ansichten darüber haben wie man ein Geschäft aufbaut, Männer die sonst komplexe gesellschaftliche Dynamiken verstehen sehen wir trotzdem tagtäglich sich in dieser Hinsicht auf eine Denkweise verlassen , die auf „vielleicht ist dort draußen jemand für mich „ bauen wenn es um Frauen und sexuelle Beziehungen geht. Diese Einsicht mag für viele nihilistisch erscheinen oder egogetrieben wirken. Es ist wie wenn man zu Gläubigen sagen würde „Gott ist tot“. Es scheint für viele einfach zu furchteinflößend zu sein um zu realisieren, dass dort keine „die Eine“ ist, oder dass es mehre von den „Einen“ gibt. Während viele Leute Religion mit der Angst vorm Tod begründen und der Angst, dass wenn man Tod ist es nichts mehr gibt, kann man Oneitis mit der Angst vor der romantischen Einsamkeit begründen. Was ironisch an der ganzen Sache ist, ist dass selbst Leute, die nicht an Religion und etwas übersinnliches wie Schicksal glauben, oft aber an sowas wie einen Seelenverwandten glauben, selbst Leute, deren Lebensstil darin besteht in kurzer Zeit möglichst viele Partner zu haben. Die westliche romantische Mythologie besagt, dass es die eine perfekt Person für jedes Individuum gibt und man eine Lebenszeit darin investieren sollte diese eine perfekte Person zu suchen, seinen Seelenverwandten. So stark und präsent ist dieser Mythos in unserem kollektiven Bewusstsein, dass es schon fast religiösen Status hat und sogar integriert wurde in vielen religiösen Doktrinen auf Grund der voranschreitenden Feminisierung der westlichen Kultur. Es gibt ein weitverbreitetes Missverständniss bezüglich Oneitis und einer gesunden monogamen Beziehung beruhend auf gegenseitigem Verständnis und Respekt. Viele Typen werden nämlich hier den Einwand erheben, dass es okay ist Oneitis gegenüber seiner Freundin oder Frau zu haben, schließlich ist sie am Ende die für ihn "Richtige". Meiner Meinung nach ist Oneitis die ungesunde Abhängigkeit gegenüber einer Person, das Resultat kontinuierlicher Konditionierung und Sozialisierung des Seelenverwandten-Mythos ist. Was erschreckend dazu ist, ist die Tatsache, dass Oneitis als Normalität und Grundlage für eine Langzeitbeziehung oder Ehe assoziiert wird. Dieser falsche Glaube wird uns ständig über das Fernsehen, Filme, Bücher, unserem Umfeld und Musik suggeriert. Oneitis ist Unsicherheit, die eine Person Amok laufen lässt, wenn sie single ist und die Person lähmt, wenn sie in einer Beziehung mit dem Objekt ihrer Oneitis ist. Die selbe Unsicherheit, die eine Person dazu bringt sich mit der „Einen“ zur Ruhe zu setzen ist die selbe Unsicherheit, die einen daran hindert eine ungesunde Beziehung zu beenden. Das ist doch deren „wahre“ Liebe. Wie könnten sie wagen je ohne sie zu leben? Oder das ist die „Richtige“ alles was man tun muss ist sie oder sich zu verbessern, dann kann man in Ruhe seine harmonische Beziehung leben.
Idealisierung einer Beziehung ist also der Ursprung von Oneitis. Mit dieser limitierenden „Alles oder Nichts“ - Einstellung, beginnt die Suche nach der Nadel im Heuhaufen, das emotionale Investieren und Nachjagen einer bestimmten Person, meist über die Spanne eines Lebensabschnittes. Diese Suche und das Hinterherrennen finden dann meist ein ultimatives Ende mit der bitteren Einsicht, dass diese Person doch nicht die „Eine“ war. Meist übernimmt in einer solchen Beziehung eine Person die Dominanz und Führung auf Grund der Schwäche, die die Oneitis bei der anderen Person zwangsläufig verursacht. Es gibt keine größere Bestätigung für eine Frau als zu wissen, dass sie die einzige Quelle der Intimität für einen Mann ist. Eine auf Oneitis beruhende Denkweise zementiert diese Überzeugung in beide, in der Frau wie auch im Mann. Für einen Mann der glaubt, dass die emotional und psychisch schädigende Beziehung in die er sein komplettes Ego investiert hat, mit der Person ist, die die einzige in seinem Leben sein wird mit der er je kompatibel ist, gibt es nix schlimmeres, dass seinen Reifeprozess behindert. Das selbe gilt natürlich auch für Frauen, die durch ihre Freunde misshandelt werden aber zu ihnen halten, weil sie denken, dass er der „Eine“ ist und damit die einzig verfügbare Quelle von Sicherheit ist. Wie man sehen kann ist Oneitis eine äußerst gefährliche und krankhafte Denkweise die uns jeglicher Macht beraubt unser Leben frei zu bestimmen. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, dass es viele Gute und viele Schlechte gibt, aber es gibt nicht den oder die „Einen/Eine“.