"Das einzig beständige ist die Veränderung"
Es gibt ja mehrere Modelle, die man für eine offene Beziehung wählen kann:
1) Der Partner weiss nix.
2) Der Partner weiss davon
3) Der Partner ist einverstanden
4) Der Partner ist involviert
5) Beide Partner habe je eine Liaison
Bei 4) gibt es zudem verschiedene Formen. Hier ist ganz wichtig, dass man versteht, wie das Zusammenspiel im Dreieck funktionieren soll:
a) Hinge (engl. für Scharnier): Es besteht keine Dreieckbeziehung, sondern nur eine Beziehung zwischen einem Ehepartner und der dritten Person. Schwierig über längere Zeit nur mit einer starken Person in der Mitte möglich
b) Volle Dreieckbeziehung: Alle mit allen, volles Dreieck
Bei 5) ist der Kern der Sache, dass man die eigenen Werte so gestaltet, dass man immer noch etwas füreinander hat und dass das in der Ehe verbleibt. Das genügend Zweisamkeit und genügend Auseinandersetzung und Energie in der Ehe verbleibt.
<<Das einzig beständige ist die Veränderung<<
In diesem Sinne ist es tatsächlich ein Fehlschluss, dass der Partner nach 10 (oder auch nur schon nach 1 Jahr) derselbe sein wird....man selber entwickelt sich ja auch....und ich bin definitiv eine andere als vor 10 Jahren! Hat auch sicherlich mit dem Alter...der Lebensfase, in der man aktuell steckt...zu tun.
Was mir bei der Öffnung der Ehe etwas Angst machen würde ist, dass man vielleicht entdecken muss, dass man es nicht mehr richten kann... dass die Interessen und Ansichten und Lebensziele so weit schon auseinander gedriftet sind, dass einer der Partner im Kontext der geöffneten Ehe zur Ansicht gelangt, dass da zuwenig gemeinsames mehr da ist
<< wenn einer den Ball aus dem Spiel nimmt, dann ist das Spiel zu Ende!<<
Dann ist eben eine Möglichkeit der Problemlösung.....die Trennung
Die Öffnung der Beziehung ist m.E. einzig sinnvoll um nicht zu "verhungern" und doch zu bleiben.
Aber eigentlich haben wir auf die Gedanken und Handlungen des Partners keinen Einfluss.... genauso wie dieser auch nicht auf unsere. Also ist die Öffnung der Ehe eine "freundliche Anfrage" die der Partner durchaus auch ablehnen kann....und dann?
Bleibt es wie es ist?.... stellt man seine Wünsche wieder zurück in diesem Punkt? Schliesst man die geöffnete Beziehung wieder... geht man...bei all dem, was man an seinem Lebenspartner doch so schätzt und nicht missen möchte.... ist es "genug Begründung", dass der Wunsch nach eigener/selbstbestimmter Lebensweise leben möchte?
oder wählt man heimlich.... auf Dauer????
Für mich gibt es die reale Möglichkeit der Akzeptanz, dass mein Partner einfach anderes will... dass er akzeptiert, dass auch ich anderes will..... dass wir uns so lassen...nicht aneinander "rumschrauben" und uns in Gesprächen doch nahe bleiben....in welcher Dimension auch immer.
Also im Grunde eine offene Ehe im Sinn von: Der andere weiss, dass es (ohne den dritten zu kennen) einen anderen möglicherweise gibt und es die gemeinsame Beziehung nicht tangiert.
nur:
Ich glaube, dass ein weiterer Partner der Ehe Energie abzieht, die sonst dem Ehepartner zur Verfügung stünde für gemeinsames zusammenwachsen. Ein Dilemma, das nur mit sehr viel Beziehungsarbeit gelöst werden kann denke ich.
Dass beide eine andere Partnerschaft haben kann ich mir nicht vorstellen....denn warum sollte man noch zusammenbleiben, ausser die zweite Partnerschaften ist eindeutig nur ergänzende Teile meiner Art zu leben (so wie es viele gibt, die eine Frau haben mit der sie eine Langzeitpartnerschaft verbindet und eine, die ihre Sub ist...und die wissen beide, dass es ein Teil vom ganzen ist und können dahinter stehen).
Dies so meine Überlegungen zum Thema.
Es gibt viele Wege... welcher ist der richtige?