ich weiß ja nicht,
warum man sich so aufpumpen muss (siehe "Kleiner"), um sich mit der leidenschaftslosen Meinung eines anderen auseinander zu setzen... das nimmt dem ganzen Vortrag doch fast das gesamte Gewicht.
Das Ursprungsthema war übrigens nicht die Frage, wie unsere Gesellschaft mit älteren Erwerbslosen umgeht. Sondern, ob man sich für vier Euro ausgewogen ernähren kann oder ob man faktisch gezwungen ist, sich fett zu fressen.
Wenn ich schon mal sämtliche Limo weglasse und Wasser trinke ist der erste Schritt schon gemacht. Und Karotten, Kohl, Kartoffeln, Reis etc. kosten echt gar nicht soooo viel, wenn man bereit ist, auf das Bio-Label zu verzichten.
Auch der hier schon geäußerte Hinweis darauf, dass AlgII-Empfänger nicht mobil genug wären, um zum Supermarkt zu kommen: das gibt es sicher irgendwo ganz weit draußen auf dem Land. Aber fünf Kilometer zu Fuß sind eigentlich kein Akt, weiter ist es selten - hilft übrigens auch beim Form halten ganz ohne Fitnessclub. Von diesen aktiven Leuten (sind meist tatsächlich welche von denen, die immer Leistung gebracht haben und dann entsorgt wurden, die man mal mit nem Wägelchen zum Supermarkt gehen oder auf dem gebrauchten Drahtesel sieht) gibt es viel zu wenige, obwohl eigentlich Tagesfreizeit genügend vorhanden sein müsste - gerade bei den heutigen Öffnungszeiten. Nein, wenn ich nicht hinfahren kann, ist es nicht erreichbar. Das finde ich befremdlich.
Selbst ich kauf fast immer die Sachen, die ablaufen und daher billiger sind, obwohl ich es nicht zwingend müsste. Was die Sache mit den warmen Mahlzeiten angeht: Brot mit Butter, Wurst, oder Käse ist meist wesentlich teurer als ne warme Mahlzeit. Mit einem Sack Kartoffeln kommt man ziemlich billig weg. Dazu dann Quark, Eier, Heringe - ich fahre mit solchen Einkäufen immer günstiger als mit Brot und Auflage für vier hungrige Mäuler.
Die Leute sind aber mittlerweile auch viel zu bequem und ahnungslos, um z.B. Eintöpfe zu kochen - da hat mich mal eine Aldi-Mitarbeiterin angeschaut wie die Kuh wenn es dimmelt, als ich nach getrockneten Erbsen für Eintöpfe gefragt habe. Die war sicher mindestens so alt wie ich und offenbar trotzdem der Überzeugung, dass Eintöpfe nur aus Dosen kommen können.
Nochn Beispiel: Linsen und Karotten kosten fast nix, da reicht es sogar für ein bisschen Dürrfleisch und sind super gesund. Es kocht auch keiner mehr günstiges Suppenfleisch, es muss immer Kurzgebratenes oder Wurst sein. Ich hab keine Ausbildung zum Koch und weiß trotzdem aus dem Studium und den Zeiten, als keine Knete da war bzw. ab und an immer noch der Monat zu lange ist, wie man billig über die Runden kommt. Ich vermisse da oft echtes Engagement und Kreativität bei denen, die so lautstark klagen...
Wer geht denn in den Wald, Holunder oder Brombeeren sammeln für ne gute Marmelade? Viele Leute haben Obst im Garten und lassen das meiste verfaulen. Wir bekommen dann immer wieder mal was ab, weil ich das Zeugs zu Kompotten verarbeite etc.
Es stimmt einfach nicht, dass man gezwungen ist, nur Dreck zu fressen, wenn man AlGII bezieht. Es ist eben nur wesentlich aufwändiger, billig gut zu kochen. Zeit sollte aber genügend vorhanden sein...