Bei meinem Dom und mir ist DARÜBER REDEN das A und O.
Er zwingt mich mit der entsprechend "zarten" Gewalt Grenzen zu überschreiten, aber nur soviel, wie ich es auch aushalten kann.
Am Anfang unserer Beziehung mussten wir uns aufeinander "eintunen," was aber sicherlich sehr normal ist. Man lernt den anderen erstmal kennen und muss ihn erforschen. Spannende und aufregende Zeit!
Inzwischen brauchen wir nur noch wenig bis gar keine Worte. Wenn er mich über eine Grenze hinaus bringt, dann weiß er auch genau, wann es genug und meine Belastbarkeit ausgereizt ist.
Und es gab anfangs von meiner Seite aus eine Menge Grenzen, die ich damals noch als Tabus deklariert habe, weil mir die Begriffe in dieser Dimension nicht ganz klar gewesen sind.
Aber er war erfahrener als ich und konnte mich führen und leiten.
Wobei es natürlich auch Grenzen gab, wo ich dann ganz sagen konnte "Das gefällt mir nicht" und dann war sofort Schluss. Ein paar Monate später konnte diese Grenze überschritten werden (teilweise auf meinen eigenen Wunsch hin).
Auch er hatte Grenzen, die am Anfang von ihm aus gesteckt waren, die sich aber im Laufe der Zeit geändert haben, weil ich es mir gewünscht habe, wir gemeinsam auf Entdeckungsreise gegangen sind und für uns herausgefunden haben, dass das dann doch ein schönes Erlebnis ist.
BDSM ist ein aneinander wachsen in meinen Augen.
Tabus - und mit diesem Begriff können wir nun gemeinsam besser umgehen und wissen, was wir darunter verstehen - die gibt es für uns natürlich immer noch. Aber das sind Dinge, worauf wir beide nicht stehen - z.b. Nadeln oder Klinikspiele oder Petplay. Ich kann mir das (Stand heute) nicht vorstellen, dass wir das für uns entdecken. Aber was heute nicht ist, kann ja in einem Jahr oder so doch noch interessant als neuer Kick werden.
No Gos sind für uns mit Sicherheit alle Dinge, die "normale Menschen" auch als No Gos bezeichnen. Nur als Beispiel Kinder, Tiere etc. Über totale Perversion braucht man sich sicherlich nicht hier im Forum auszulassen.
BSDM schreibt sich diesbezügelich mit Sicherheit nicht Safe, Sane und Consensual auf die Fahne.
Ich finde an BDSM immer wieder spannend, dass es eben nicht das immer währende Einerlei ist. Und Grenzen überschritten werden dürfen, man sich weiter entwickelt und neue Erfahrungen sammelt. Ob sie nun in der Nachlese positiv waren oder nicht.