Hoffentlich sachlich geschrieben
Ich versuche den Beitrag möglichst sachlich zu schreiben und nicht in die emotionale Schiene zu gelangen.
Erst einmal möchte ich das Wort "Vorbehalte" klären damit der TE merkt, dass ich mich auch wirklich mit seinem Beitrag auseinandersetze. Vorbehalte = Bedenken, die man gegenüber jdm/einer Sache hat. Bedenken = Zweifel, dass etwas gut oder richtig ist.
Ich selbst kenne Paare die eine offene Beziehung führen und damit sehr, sehr gut leben. Sie ziehen
gemeinsam aus dieser Lebensart ihre Lust und ihre Art zum Leben. In welcher Art sie das machen ist unterschiedlich und das sollte auch jedes Paar für sich entscheiden. Wenn das ein "gemeinsames" ist und dieses Paar damit glücklich ist, ist alles wunderbar und damit hätte ich auch niemals ein Problem. Ein Problem würde es, wenn überhaupt, für mich werden wenn ich Gefühle entwickel die mir das Leben schwer machen bzw. dem Paar.
Da hat aber das
gemeinsam auch einen sehr hohen Stellenwert und die Paare wissen auf welcher Ebene sie sich befinden.
Leider gehöre ich aber zu den Frauen bei denen der Partner genau das nicht mit mir besprochen hat und wir eben nicht die gemeinsame Ebene hatten und auch nicht das "Gemeinsam" für ihn einen solchen Stellenwert hatte, obwohl uns genau das mal zu Anfang unserer Beziehung extrem wichtig war.
Ja, da ist etwas gehörig schief gelaufen.
Jetzt weiß ich genau wie eine Frau leidet wenn das entgegengebrachte Vertrauen gebrochen wurde, wenn die Gefühle der Liebe verletzt wurden, wenn man da sitzt und sich fragt ob alles nur Lug und Trug war. (Demütigung, Verletzung, Verlogenheit, Heuchelei, Betrug).
Somit werden Bedenken und Vorbehalt zu einem Fakt weil man es selber erlebt hat und man dies Erlebte ganz bestimmt nicht noch einmal erleben möchte bzw. einem anderen antun möchte.
Wenn ein Mann nicht den Mut besitzt seine Partnerschaft auf die wichtige Ebene des "gemeinsam" zu bringen, nicht ehrlich mit seiner Partnerin umgehen kann, Heimlichkeiten der Liebe gegenüber hat, dann kann das nur in Leid und Schmerz ausarten.
Wann das passiert und ob das dann mit mir passiert ist eine andere Sache aber grundsätzlich wird das irgendwann einmal der Fall sein.
Ich möchte nicht mehr der Auslöser dafür sein. Das habe ich alles bereits erlebt! Sowohl als die Frau, die diese Affäre war und daraus mehr wurde, als auch die Frau die betrogen und belogen wurde. Keine der beiden Seiten ist schön und leider bestätigen sich für mich die Bedenken: "wer es einmal macht der macht es immer". Vielleicht weil man weniger Skrupel hat, die Hemmungen nicht mehr so groß sind, man bereits gewisse Erfahrungen hat oder einfach nur egoistisch ist bzw. "lustgesteuert".
Ok, Männer (und das ist wissenschaftlich bewiesen) sehen Treue anders als Frauen. Männer unterscheiden in körperliche Treue und "Kopftreue/Gefühlstreue". Die körperliche Treue ist den meisten Frauen ebenso wichtig wie die andere Art der Treue. Männer hingegen sind sexuell auch mit anderen aktiv und sehen sich nicht als untreu an wenn sie gedanklich und gefühlsmäßig ganz bei ihrer Partnerin sind.
Genau das ist aber vielen Männern nicht klar (meine persönliche Erfahrung) und können es auch nicht so gut verstehen bzw. damit umgehen. Sie sehen sich nicht als untreu und deshalb reden sie auch nicht mit ihrer Partnerin über Wünsche, Lust und Verlangen - zumindest nicht deutlich genug, nicht offen genug.
Ich für mich habe entschieden, dass ich keinem gebundenen Mann mehr eine Chance geben. Weil ich mir und auch der Partnerin genau dieses Leid ersparen möchte, bzw. nicht mehr dafür verantwortlich sein möchte. Ich möchte Ehrlichkeit, Wahrheit und keine Heimlichkeiten die verletzen.
Eine offene Beziehung leben (bzw. mit einem Menschen aus einer offenen Beziehung) käme ggf. in Frage aber das muss wachsen und mit dem Thema muss man absolut ehrlich umgehen. Da ich damit noch keine Erfahrung habe, habe ich natürlich meine Zweifel und Bedenken - gerade weil ich MICH kenne. Dennoch halte ich es für möglich.
Ein schwieriges Thema und jeder wird sich da sicherlich selber einschätzen müssen. Dies ist nur meine Ansicht, meine Erfahrung und meine Einstellung dazu. Die ist nicht allgemeingültig und das ist gut so! Ich respektiere die anderen Meinungen auch wenn ich evtl. einiges nicht nachvollziehen kann. Das kann sich aber auch im Laufe des Lebens wieder ändern - wer weiß das schon.
LG BoBunny