Ist eine Geliebte unmoralisch, weil sie sich nicht....
...um die Frau/Freundin schert????
Vor kurzem wurde mir vorgeworfen, dass ich doch ziemlich unmoralisch sei,weil ich etwas mit einem liierten Mann hatte.
So, wie ich die Frage und das Thema hier verstehe würde ich "unmoralisch" ersetzen durch desinteressiert, ohne Empathie (oder gar die Unfähigkeit hierzu), gleichgültig anderen gegenüber. (Und ob das akzeptabel sei, so zu empfinden).
Manche werden jetzt sagen: ja, sie kann sich nicht in die Lage der Betrogenen versetzen...hat sie denn überhaupt kein Mitgefühl etc.!??
Doch! Kann ich!!! ...auch ich wurde schon betrogen! Und es ist ein sch... Gefühl!
Mir drängt sich gleich die Frage auf: Ja, wieso hat sie´s dann nicht gelassen? Ok, Verliebtheit, "man schliddert da so rein", usw. Gründe, warum man sich zu einem anderen hingezogen fühlt, gibt es zuhauf. Ob man ihnen nachgibt, ist die nachste Frage...
Aber ich komm vom eigentlichen Thema ab
Meine Frage:
Ist das mein Problem, dass ER fremdgeht??? ...oder ist es MEIN Problem, weil er mit MIR fremdgeht?
Komische Frage. Ist sie eher rhetorisch, als Diskussionsgrundlage gemeint? Denn ob es Dein Problem ist, kannst Du doch nur aus Sicht Deiner Gefühle beurteilen. Führen vielleicht gerade Deine eigenen Erfahrungen, betrogen worden zu sein, zu einer Haltung, dass DU auch keine Rücksicht nehmen brauchst?
Oder ist die Frage eher so gemeint, ob Du (mit)verantwortlich dafür bist, solch eine Beziehung überhaupt zu beginnen/führen? Und damit eben für die aus einer Affaire resultierenden, möglichen Konsequenzen ebenfalls mitverantwortlich bist?
Eben bis hin zu Antaghars Fazit:
Fazit: Wer dabei mitmacht (und es weiß), müsste es auch jederzeit völlig in Ordnung finden, wenn er selbst betrogen wird oder selbst fremdgeht.
Oder sehen wir das zu rigoros?
Nein, zu rigoros nicht. Halt sehr "zu Ende gedacht" und konsequent und nicht nur auf die Rosinen im Kuchen bedacht. Und da schließe ich mich an. Ebenso dem Hinweis Erwins auf die Doppelmoral.
Sternchen schrieb:
Aber jeder ist seines Glückes Schmied... und manchmal auch auf Kosten anderer....
Und bei genau dieser Geistes/Gefühlshaltung erübrigt die Frage nach dem persönlichen "Problem". (Wie weit ist es wohl "erlaubt", auf Kosten anderer sein Glück zu schmieden? Ein wenig Hoffnung habe ich ja noch, wenn wenigstens WAHRGENOMMEN wird, dass das eigene Verhalten auf KOSTEN anderer geht...)
Und genau das ist es, was zu so einer Formulierung führt:
weil sie sich nicht.... ...um die Frau/Freundin schert
Meiner Meinung nach sollte die Frage eher lauten:
Ist eine Geliebte egoistisch/egozentrisch, weil sie sich nicht.. ..um die Frau/Freundin schert????
Da beide Fragestellungen bereits eine Bewertung enthalten, werden die Antworten ebenfalls bewertend ausfallen (wie meine oben). Man könnte vielleicht eher die Bewertungen zu umschiffen versuchen, indem man - wie schon einige andere es hier getan haben - hinterleuchtende Fragen zu stellen.